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Ist Gewaltfreie Kommunikation alltagstauglich? Eine kritische Auseinandersetzung mit der GfK nach Rosenberg im Vergleich mit anderen Kommunikationsmodellen

AutorMaria Reitzki
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl53 Seiten
ISBN9783956849947
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Laut ihrem Begründer Marshall B. Rosenberg lässt sich das Modell der Gewaltfreien Kommunikation in den unterschiedlichsten Situationen erfolgreich zur Konfliktbewältigung einsetzen. Dazu werden enge Beziehungen, Familien, Schulen, Institutionen, Beratungen, geschäftliche Verhandlungen und Konflikte aller Art gezählt. Doch ist GfK ein Ansatz, der nicht nur als Theorie besteht, sondern gerade dort, wo Konflikte tatsächlich entstehen, im alltäglichen Umgang mit anderen, seine Wirkung zeigt? Kurz: Ist GfK alltagstauglich? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, werden zunächst die Grundannahmen der GfK, ihre Entstehung und Funktionsweise sowie ihre Besonderheiten herausgestellt. Daraufhin werden vier andere Kommunikationsmodelle - Elemente aus den Arbeiten von Carl Rogers, Virginia Satir und Friedemann Schulz von Thun sowie aus dem Modell des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) - zeigen, inwiefern Rosenberg bei der Entwicklung der GfK von diesen Modellen beeinflusst wurde. Anschließend wird die GfK auf Gefahren hin untersucht. Dies geschieht einerseits über die Theorie der kognitiven Dissonanz nach Festinger, andererseits über den Aspekt der Manipulation.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2, Das Grundmodell der Gewaltfreien Kommunikation: Das Grundmodell der GfK basiert auf einem humanistischen Menschenbild, wonach alle Menschen grundsätzlich als gut angesehen werden und im Grunde die gleichen Bedürfnisse haben. In der Hauptsache wollen sie zum Wohlergehen anderer beitragen, solange sie dieses freiwillig tun können. 'Nicht die unterschiedlichen menschlichen Bedürfnisse sind im Konflikt miteinander, sondern die Strategien, die wir einsetzen, um sie zu erfüllen, sagt Rosenberg. Demnach gibt es keine schlechten Menschen, sondern ihre Taten drücken lediglich ihre unerfüllten Bedürfnisse aus. Im Zentrum der GfK stehen zwei Fragen, die sich die Menschen, wie Rosenberg an-nimmt, immer wieder stellen: 'Was ist in uns lebendig?' und 'Was können wir tun, um das Leben schöner zu machen?' An dieser Stelle wird bereits deutlich, dass es in der GfK nicht darum geht, seine Ziele zu erreichen oder Konfliktlösungen herbeizuführen, sondern mit sich selbst und anderen in einen herzlichen, intensiven Kontakt zu treten und zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern. In folgendem Zitat wird diese Absicht nochmals verdeutlicht: 'Unser Ziel und das Ziel der Gewaltfreien Kommunikation ist nicht, zu bekommen, was wir wollen, sondern Verbundenheit zwischen Menschen herzustellen, die dazu führt, daß [sic] die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden. So einfach und gleichzeitig so komplex ist das.' Das Grundmodell der GfK, das anfangs durch seine Einfachheit besticht, dann aber in der Umsetzung die eigentliche Schwierigkeit erkennen lässt, besteht zunächst aus zwei Teilen: Im ersten Teil geht es um das eigene offene Ausdrücken, um das Ich in der Methode. Der zweite Teil beinhaltet das empathische Aufnehmen des anderen, die Seite des Du. Durch dieses abwechselnde Geben und Nehmen innerhalb des Vor-ganges entsteht ein Kommunikationsfluss, der die GfK zu einer prozessorientierten Kommunikationstechnik macht. Dabei werden moralische Urteile, Kritik, Bewertungen und Vergleiche ausgelassen, da Rosenberg von ihnen glaubt, sie trügen zu gewalttätigem Verhalten bei. Außerdem sieht Rosenberg Urteile, Kritik, Diagnosen und Interpretationen des Verhaltens anderer Menschen als 'entfremdete Äußerungen unserer eigenen, unerfüllten Bedürfnisse' an. Wirft eine Frau ihrem Mann beispielsweise vor: 'Du liebst deine Arbeit mehr als mich', so kann hinter dieser Äußerung ein unerfülltes Bedürfnis nach Nähe stecken. Er bezeichnet die Art von Kommunikation, die ein Denken in Kategorien wie 'richtig/falsch' über andere Menschen impliziert, als 'lebens-entfremdende Kommunikation'. Der Mensch soll nicht aus Angst, Scham, Schuld- oder Pflichtgefühl heraus handel , sondern weil er seinen Mitmenschen Gutes tun will, 'aus dem Wunsch heraus, von Herzen zu geben'. Daher werden in der GfK we-der Strafen, noch Lob oder Komplimente ausgesprochen. Zudem soll sich der Mensch seiner alltäglichen Wahlmöglichkeiten bewusst werden, anstatt sie durch die so genannte Traumtötersprache, die Wörter wie 'müssen' und 'sollte' enthält, zu verschleiern. Auch auf Analysen und Etikettierungen anderer Menschen soll in der GfK verzichtet werden, da sie angeblich lediglich zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen führen. Stattdessen formuliert Rosenberg seine Motivation zu 'lebensbereichernden Interaktionen' folgendermaßen: 'Wenn wir von Herzen schenken, dann tun wir das aus der Freude heraus, die immer dann entsteht, wenn wir das Leben eines anderen Menschen bewußt [sic] bereichern. '
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