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Ist Wirtschaftsspekulation strukturelle Gewalt?

AutorRené Steenbock
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl10 Seiten
ISBN9783638177931
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis0,99 EUR
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Seminar: Soziologische Gewaltforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Ist Wirtschaftsspekulation strukturelle Gewalt bzw. kann sie es sein, wenn sie bestimmte Charakteristika aufweist? Um diese Frage zu beleuchten, scheint es zunächst sinnvoll, zu erläutern, was genau mit dem Begriffen Wirtschaftsspekulation1 und strukturelle Gewalt gemeint ist. Die historische Wirtschaftsliteratur ist angefüllt mit Beiträgen zu spekulativen Blasen, systemischen Unzulänglichkeiten und panischer Kapitalflucht an Finanzmärkten. Während der Zeit des Goldstandards kam es zu mehreren Finanzkrisen, die durch Spekulanten ausgelöst wurden. Die Situation in der Zeit zwischen den Weltkriegen, als das internationale Finanzsystem keinen festen Regeln unterlag, wurde von vielen damaligen Marktteilnehmern als äußerst mangelhaft empfunden. Bis in die 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der Gebrauch von Kapitalkontrollen zur Sicherung der nationalen Währungen als unerlässlich angesehen und ein wichtiger Grund für die Entwicklung einer europäischen Gemeinschaftswährung war das Bestreben, Spekulationen gegen die Wechselkurse innerhalb des gemeinsamen Binnenmarktes der EU - wie 1992/93 passiert - zu unterbinden.2 Unter diesen Gesichtspunkten ist die aktuelle Situation auf den weltweiten Finanzmärkten auf den ersten Blick durchaus erstaunlich. Seit dem Zusammenbruch der letzten offiziellen internationalen Finanzordnung - des nach dem 2. Weltkrieg geschaffenen Bretton-Woods-Systems im Jahr 1973 - hat ein grundlegendes Umdenken stattgefunden. Führende Wissenschaftler und zahlreiche Nationalstaaten propagieren die Öffnung und Liberalisierung der nationalen Kapitalmärkte. Kapitalkontrollen werden mit erstaunlicher Geschwindigkeit abgeschafft und das internationale Kapital kann wahrscheinlich ungehinderter fließen als jemals zuvor in der Geschichte. Die wissenschaftliche Theorie der Kapitalmärkte wird von einem Konzept beherrscht, dass - vor knapp 50 Jahren formuliert - inzwischen zum vorherrschenden Paradigma der Wirtschaftswissenschaften avanciert ist: der Theorie des effizienten Marktes.3 Es propagiert eine nahezu perfekte Funktionsweise liberalisierter Finanzmärkte und gesteht der Spekulation dabei eine wichtige und positive, weil marktstabilisierende Funktion zu. 1 Für eine grundlegende Definition des Begriffs vgl. Gabler, 1993, 3050. 2 Vgl. Eichengreen, Barry, 2000, insbesondere Kapitel 2, 3, 4. 3 Zu diesem wissenschaftlichen Paradigma vgl. insbesondere Butler, Eamonn, Milton Friedman, 1985 und Shiller, Robert J., 1998.

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