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Jede Wunde lässt sich heilen

Wie wir emotionale Verletzungen und Kränkungen aus der Vergangenheit loslassen

AutorSusanne Hühn
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783833872259
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,49 EUR
Es gibt wenig, was das Leben so nachhaltig vergiften kann wie erlittene Kränkungen, Verletzungen und Ungerechtigkeiten. Die Gefühle, die ein Mensch durchmacht, wenn er zu Unrecht für etwas verurteilt, wenn er verlassen, betrogen oder belogen wird, graben sich oft tief in die Seele ein - besonders, wenn er nicht die Möglichkeit bekommt, die eigene Sicht der Dinge zu vermitteln. Doch nicht nur die emotionale Wunde an sich, sondern auch unser langfristiger Umgang damit stellt häufig eine Belastung dar. So können etwa negative Glaubenssätze entstehen, die uns an Freude und Erfüllung hindern. Doch jeder kann Frieden finden, wenn er den Schmerz über das, was er erlebt oder vielleicht sogar mit verursacht hat, zu fühlen bereit ist und dem Leben eine neue Chance gibt. Wege dorthin sind Susanne Hühns besondere Form der Arbeit mit dem inneren Kind sowie weitere heilsame Übungen und Tools, um die verletzende Situation anzuerkennen, liebevolle Selbstfürsorge zu üben und schließlich zu heilen.

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Leseprobe

Einleitung: Eine Reise zur Heilung


Aus freiem Herzen kluge Lebensentscheidungen treffen, die einen glücklich machen, das will wohl jeder. Und doch fühlen wir uns seltsam gehemmt, als würde uns etwas in unserem Inneren zurückhalten. Und so ist es auch. Emotionale Verletzungen blockieren uns. Doch nur so lange, bis wir selbst unser bester, treuester Freund werden.

Ungeheilte Wunden


Wir alle werden von anderen verletzt. Und verletzen andere. Ganz bewusst, aus Versehen oder sogar in bester Absicht. Meist unbemerkt gären die Kränkungen, die Verletzungen, das Nichtgesehenwerden in unserem Inneren. Sie kosten viel Kraft, sorgen für ein Gefühl der Überforderung, eine ständige innere Anspannung, für Müdigkeit und Stress, ohne dass wir wissen, warum. Ungeheilte Wunden binden unsere Lebensenergie, zehren an unseren Kraftreserven und verhindern, dass wir aus vollem Herzen leben und uns mit Haut und Haaren für unsere Wünsche, Träume, unsere Bestimmung und Berufung engagieren.

Und so fühlt sich das Leben dann auch an: Die meiste Zeit warten wir darauf, dass es endlich beginnt. Wir nehmen den tollen Job nicht an, weil wir scheitern könnten. Wir vertiefen eine neue Bekanntschaft mit einem liebenswerten Menschen lieber nicht, denn er oder sie könnte uns verlassen. Wir ziehen als Frührentner lieber nicht ans Meer, weil es ein Fehlschlag werden könnte. Klingt das vernünftig? Nein. Das ist es auch nicht.

Lebendigsein geht anders. Gelassensein auch.

EIN BOHRENDER SCHMERZ


Emotionale Verletzungen entstehen immer dann, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen, wenn unsere Bedürfnisse nicht erkannt werden, wenn wir das, was wir wirklich wollen, nicht sagen können und uns deshalb zurückgesetzt und nicht gesehen fühlen. Sie entstehen, wenn wir unsere Bedürfnisse nicht kommunizieren, weil wir sie vielleicht nicht einmal kennen, oder weil wir Angst haben, zurückgewiesen zu werden, wenn wir äußern, was wir wollen oder nicht wollen. Emotional verletzt werden wir auch, wenn andere uns abwerten, wenn wir nicht ernst genommen, nicht wertgeschätzt werden. Wenn andere uns die eigenen Bedürfnisse absprechen oder lächerlich machen. Wenn andere nicht zuhören und wir statt Liebe nur den Kampf um Liebe erleben.

Es gibt wenig, was das Leben so nachhaltig vergiften kann wie das unbewusste Festhalten an erlittenen Kränkungen und Verletzungen.

Im Moment der Verletzung erleben wir etwas, das in der Psychologie als »sauberes« Gefühl bezeichnet wird. Diese erste unmittelbare und ganz natürliche Reaktion erfolgt immer und ganz spontan. Wir spüren Bedauern, Schmerz, Wut und Angst. Aber meistens unterdrücken wir diese Gefühle sofort oder jemand redet sie uns aus. Dadurch wird das spontane Empfinden »verunreinigt«. Das »saubere« Gefühl wird verdrängt durch Groll, Beleidigtsein, innerlichen Rückzug, Ärger oder Rachegelüste. Besonders aber durch Scham. Die zweite Reaktion kann so stark sein, dass wir das ursprüngliche Gefühl gar nicht mehr fühlen können, selbst wenn wir es wollten. Die erste, saubere emotionale Wunde, die gut heilen könnte, ist damit verschmutzt und bräuchte zur Heilung nun umso mehr Aufmerksamkeit und Pflege.

Doch dafür lässt uns der Alltag keine Zeit und wir sind zu wenig geübt darin, mit starken Emotionen umzugehen, schon gar nicht mit schmerzlichen oder komplizierten. Also belassen wir unsere Wunde, wie sie ist, kleben ein Pflaster auf und hoffen, dass alles mit der Zeit von selbst heilt. Aber stattdessen sorgt die Zeit dafür, dass alles nur schlimmer wird. Die Verbände, die wir brauchen, werden immer dicker und schwerer. Sie machen uns unbeweglicher, als wir sein müssten. Und jedes Mal, wenn wir eine neue Enttäuschung, einen Verlust oder eine Zurückweisung erleben, melden sich schmerzhaft auch die alten Wunden. Und so schmerzt einen irgendwann das ganze Leben.

Im Moment der Verletzung hat sich niemand um uns gekümmert. Niemand hat mit uns darüber gesprochen, sich entschuldigt oder uns getröstet. Oft haben sie nicht einmal gespürt, dass wir verletzt worden sind – und manchmal haben wir selbst die Verletzung nicht bemerkt. Eine ungeheilte Wunde ist entstanden und die aus der Verletzung heraus entstandenen Bedürfnisse sind ungestillt geblieben. Und genau diese ungestillten Bedürfnisse nehmen noch heute Einfluss auf die Entscheidungen, die wir treffen. Auf diese Weise wirken sich nicht nur Ungerechtigkeiten und Kränkungen aus, die wir selbst erlitten haben. Auch uralte Familienfehden und -geheimnisse können das eigene Lebensglück nachhaltig beeinträchtigen.

Auf wen trifft das nicht zu?, könnten wir uns fragen. Hat denn jeder alte Wunden? Letztlich ja. Denn emotionale Verletzungen lassen sich gar nicht vermeiden. Und da wir gerade erst verstehen, wie nachhaltig ungesehene alte Wunden die Entscheidungen, die wir täglich treffen, beeinflussen, widmen wir uns auch erst jetzt unserem Inneren. Damit wir uns nach innen wenden und uns um die alten Verletzungen kümmern können, braucht es eine gesellschaftliche, aber auch persönliche Zeit des Friedens und Wohlstandes, der Sicherheit. Solange wir uns noch im globalen oder persönlichen Überlebenskampf befinden, können wir es uns nicht leisten, die Aufmerksamkeit auf uns selbst zu richten. Wir müssen funktionieren.

Wir sind also alle auf irgendeine Weise verletzt worden und tragen alle ungesehene emotionale Wunden mit uns herum. Aber alte Wunden wollen gesehen werden, damit sie heilen können. Und sie wollen heilen, auch darauf kann man sich verlassen. Das Leben ist an sich selbst interessiert. Die inneren Selbstheilungskräfte warten nur darauf, aktiv zu werden.

Übrigens: Überall dort, wo ich der besseren Lesbarkeit wegen nur die männliche oder weibliche Form benutzt habe, sind alle Geschlechter mitgemeint.

Eine Reise in sieben Stationen


Das Heilen alter Wunden eröffnet uns die Möglichkeit, unser Leben durch inneren Frieden und innere Freude ganz neu zu gestalten und die alten Geschichten, so leidvoll sie auch waren, hinter uns zu lassen. Das heißt nicht, sie zu vergessen oder gutzuheißen, sondern im Hier und Jetzt ganz da zu sein.

Glück und Freude erlebt nur, wer auch bereit ist, Schmerz und Angst zu spüren.

Dazu müssen wir uns tiefgehend mit uns selbst befassen. Was, wenn es um Gefühle geht, mit einigen inneren Hemmschwellen belegt ist, weil es wehtun könnte, sich emotionale Wunden anzuschauen. Und was bringt es uns überhaupt, derart schmerzvolle Gefühle zu fühlen? Machen sie das Leben nicht nur komplizierter, oft genug sogar chaotisch? Ja, wenn man sich von seinen Gefühlen beherrschen lässt, wie Kinder das tun. Lernt man, auch das Unangenehme zu fühlen und dabei innerlich klar zu bleiben, dann sind unsere Gefühle wundervolle Ratgeber und machen das Leben bunt und lebendig. Sie sind ja sowieso da. Wir können uns leider nicht aussuchen, welche Gefühle wir fühlen und welche nicht – wir können nicht selektiv fühlen, sondern wir fühlen einfach oder eben nicht. Unerwünschte Gefühle zu unterdrücken kostet viel Kraft. Wenn wir aber lernen, auf positive Weise mit Gefühlen umzugehen, macht uns das erfolgreicher und glücklicher. Denn es sind genau diese Gefühle, die uns zu unserem Lebensglück führen, wenn wir auf sie hören.

Der Gewinn ist riesig: Wenn wir uns selbst spüren, sind wir viel lebendiger. Das Leben wird wieder spannend, wir fühlen uns innerlich frei, unbeschwert, sogar jünger. Wir finden auf einmal frischen Mut für Veränderungen, können unsere Lebensweichen neu stellen, weil wir nicht mehr aus Angst vor Enttäuschung oder Verletzung im Alten verhaftet bleiben.

Damit unsere alten Wunden heilen können und das Leben wieder schön wird, machen wir uns auf eine emotionale Reise hin zu uns selbst. Denn wie wäre es, wenn wir selbst zu dem Menschen werden könnten, den wir als Kind so dringend gebraucht hätten? Und auch heute noch brauchen?

Wir können lernen, unser eigener Verbündeter zu sein und dadurch frei zu werden. Es ist ein sicherer und erprobter Weg, aber natürlich kein Ersatz für eine Therapie. Ebenso wenig können alle Probleme, die im Zusammenhang mit emotionalen Wunden auftauchen, ad hoc aus der Welt geschafft werden. Aber auf dieser Reise können wir viel für uns selbst tun. Sie führt uns über sieben Stationen in ein besseres Leben:

SIEBEN-STATIONEN-FAHRPLAN

  1. Akzeptieren, dass wir emotionale Wunden in uns tragen

  2. Erkennen, wie sich unsere emotionalen Wunden zeigen

  3. Anschauen und unseren inneren Anteilen begegnen

  4. Stärke entwickeln: Unsere inneren Kräfte entdecken

  5. Sich selbst zuwenden: Selbstmitgefühl und Achtsamkeit trainieren

  6. Sich selbst retten: Selbstverantwortung und Selbstfürsorg

  7. Frieden schließen mit dem, was war und ist

ZU DEN ÜBUNGEN IN DIESEM BUCH


In diesem Buch werden uns viele innere Bilder begegnen, die innere Prozesse verdeutlichen. Sie wirken im Nervensystem genau so, als würden wir tatsächlich neue Erfahrungen machen. Denn der fühlende Gehirnteil, das sogenannte limbische System, kann mit Worten und Logik nichts anfangen. Es reagiert auf Symbole und Bilder. In Gedanken Erlebtes hat eine ähnliche Trainingswirkung, als würden wir die Erfahrung körperlich durchleben. Das belegt die Gehirnforschung und ist besonders in der Sportwissenschaft ein erprobtes Trainingsmodell. Wir selbst spüren das zum Beispiel daran, dass uns eine gedachte Situation viel mehr Angst machen kann als das, was wir...

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