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E-Book

Jeder Mensch hat Charisma

Lassen Sie Ihre Persönlichkeit leuchten

AutorEva Wlodarek
VerlagKösel
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783641182076
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Ein Ratgeber für all diejenigen, die sich schon immer mal gefragt haben, warum manche Menschen einfach von Innen strahlen und andere an ihrer Schüchternheit scheitern
Jeder Mensch besitzt Charisma, nämlich die »Gnadengabe« (griech. »Charisma«) seiner unverwechselbaren, einmaligen Persönlichkeit. Allerdings ist es oft geradezu verschüttet, etwa durch Erziehung, Anpassung oder mangelndes Selbstvertrauen. Es ist jedoch möglich, das individuelle Potenzial bewusst zu entfalten, um das eigene Licht leuchten zu lassen, Halt in sich selbst zu finden und den Herausforderungen des Lebens besser begegnen zu können. Das macht nicht nur glücklich, sondern wirkt gleichzeitig auch sehr anziehend auf andere!

Dieses Buch geht den Ursachen eines vermeintlichen Mangels an Charisma auf den Grund und bringt mit einem umfassenden Aufbauprogramm unsere Persönlichkeit so richtig zum Leuchten.

  • Das neue Buch der Bestsellerautorin
  • Der Weg zu einer unverwechselbaren Persönlichkeit


Dr. Eva Wlodarek ist Diplom-Psychologin. Sie studierte Germanistik und Philosophie, danach Psychologie und promovierte über das Thema 'Glücklichsein'. Neben ihrer erfolgreichen Praxis als Psychotherapeutin und Coach war sie 20 Jahre lang die beratende Psychologin der Zeitschrift 'Brigitte'. Sie ist eine gefragte Referentin im Bereich Persönlichkeit und Kommunikation. Als Expertin ist sie häufig in den Medien. Ihre Ratgeber zu den Themen Erfolg und Selbstvertrauen sind Bestseller und wurden in sieben Sprachen übersetzt.

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Leseprobe

Warum wir nicht so leuchten, wie wir könnten

Woran mag es liegen, dass wir, obwohl wir durchaus charismatisch sein könnten, unser Licht so häufig unter den Scheffel stellen?

Unsere bewussten Erfahrungen beginnen etwa ab dem dritten Lebensjahr, wenn wir uns als eigenständiges Wesen begreifen. In dem Alter haben wir die Fähigkeit erworben, die Reaktionen unserer Umwelt einzuordnen. Damit sind wir in der Lage, Anweisungen aufzunehmen: nicht einfach über die Straße zu laufen, den Spielgefährten keinen Sand in die Augen zu werfen, von der heißen Herdplatte fernzubleiben. Später lernen wir, dass man keine hässlichen Wörter benutzt, dass man seine Bonbons mit anderen teilt und sein Spielzeug wegräumt. Was in dieser Entwicklungsphase stattfindet, bezeichnet man als Sozialisation, eine Anpassung an familiäre und gesellschaftliche Normen. Dabei spielt das Gehirn eine große Rolle. Immer wenn wir als Kinder belohnt oder bestraft werden, unser Verhalten also mit starken Gefühlen verbunden ist, kommt es zur Ausschüttung von Botenstoffen, die neuronale Verknüpfungen und synaptische Verschaltungen aktivieren. Je öfter wir diese Erfahrungen machen, desto intensiver prägen sie sich ein. Auf diese Weise lernen wir nachhaltig, was akzeptabel ist und was nicht. Würde das gewünschte Verhalten allerdings nur davon abhängen, ob unsere Eltern uns überwachen oder nicht, hätte das in manchen Fällen fatale Folgen, etwa beim Spielen mit Streichhölzern oder im zu vertraulichen Umgang mit Fremden. Damit wir als Kinder physisch und sozial überleben, hat die Natur deshalb eine geniale Handlungsmöglichkeit entwickelt: Indem wir die Werte und Normen unserer Umwelt verinnerlichen, sind wir in der Lage, sie jederzeit eigenständig abzurufen. Wir benötigen dann keine Anweisung von außen mehr, sondern erzählen uns in einem inneren Dialog selbst, was akzeptabel ist und was nicht.

Tausch: Soziales Verhalten gegen Liebe

Die Sozialisation gelingt vor allem deshalb, weil dazu eines der stärksten menschlichen Bedürfnisse genutzt wird: der Wunsch nach Zugehörigkeit. Die unausgesprochene Botschaft unserer Bezugspersonen lautet: »Wir lieben und akzeptieren dich, wenn du so bist, wie wir dich haben möchten.« Will man als Kind die Zuneigung und Anerkennung seiner Umgebung gewinnen, muss man sich deren Vorstellungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen anpassen. Das bedeutet zwangsläufig, eigene Impulse, Bedürfnisse und Gefühle zu unterdrücken oder abzuspalten. Zum Teil ist das durchaus sinnvoll; schließlich ist nicht jede Seite unserer Persönlichkeit ein Geschenk für die Menschheit. Zum Beispiel müssen wir lernen, zerstörerische Gefühle wie Wut, Gier oder Egoismus zu beherrschen.

Ich erinnere mich bis heute an eine peinliche Szene, die sich an meinem ersten Schultag zugetragen hat. Damals gab es in den Klassenzimmern noch Pulte mit Bänken, auf denen zwei Kinder sitzen konnten. Ich wollte unbedingt meine Freundin als Sitznachbarin haben. Die Lehrerin ahnte wohl, dass das in puncto Aufmerksamkeit keine so gute Idee war, also setzte sie eine andere Schülerin neben mich. Das passte mir aber gar nicht. Empört nahm ich Anlauf und schubste das Mädchen mit Schwung seitlich aus der Bank. Heulend saß es auf dem Fußboden, und ich wurde vor der ganzen Klasse ausgeschimpft. Diese Lektion in Rücksichtnahme habe ich jedenfalls nicht so schnell vergessen.

Unsere Umgebung bewirkt aber nicht nur, dass wir zu einer »sozial handlungsfähigen Persönlichkeit« werden, wie es der Soziologe Klaus Hurrelmann ausdrückt. Die Prägung in der Kindheit ist noch wesentlich umfassender.

Das Selbstbild wird geformt

Schon in den ersten Lebensjahren entscheidet sich, ob wir durch liebevolle Bindungen Urvertrauen entwickeln oder die Welt als unsicheren Ort empfinden, ob wir uns als fähig und liebenswert einschätzen oder uns unfähig und minderwertig fühlen. In unserem Gehirn entsteht ein Muster, das unsere Sicht auf uns selbst und das Leben auf bestimmte Weise beeinflusst. Je weniger Liebe und Unterstützung wir in dieser Zeit bekommen, desto dunkler ist die Brille, die wir von da an tragen. Misstrauen, negative Erwartungen und mangelndes Selbstvertrauen haben hier ihre Wurzeln.

Um den Menschen in unserer Nähe zu gefallen, unterdrücken oder verdrängen wir wichtige Teile unserer Persönlichkeit. Wie Alexa, deren Vater lieber einen Jungen gehabt hätte. Seine kleine Tochter begriff schnell, dass er keine rosa Schleifen und Zärtlichkeit mochte. Mit fünf Jahren fuhr sie Roller wie der Teufel und hatte ständig aufgeschlagene Knie. Sie weinte nicht, wenn sie hinfiel, und war stolz, wenn ihr Papa sie lobte: »Gut so, ein Indianer kennt keinen Schmerz.«

Oder Philipp, über den seine Mutter gerne sagte: »Er ist mein Sonnenschein.« Sie war in ihrer Ehe unglücklich und meist deprimiert. Der kleine Philipp fand bald heraus, wie er sie aufheitern konnte. Sie mochte es, wenn er sie umarmte, ihr ein Küsschen gab und sagte, wie lieb er sie hat. Böse sein war nicht erlaubt.

Auf die Dauer nimmt man das Verhalten an, das die Umgebung besonders schätzt und für das man am häufigsten belohnt wird. Auch dann, wenn es dem eigenen Naturell widerspricht.

In jedem Kinderleben gibt es seelische Verletzungen, auch dann, wenn sich die Eltern liebevoll verhalten haben. Die Kränkungen erscheinen zwar im Vergleich mit Verletzungen durch Missbrauch oder andere physische Gewaltformen weniger spektakulär, sind aber dennoch schmerzhaft – etwa wenn man wegen eines optischen Handicaps gehänselt wird, ein Geschwister den Vorrang hat oder durch eine Krankheit alle Aufmerksamkeit auf sich zieht oder wenn Versprechen immer wieder gebrochen werden. Es gibt vielfältige Gründe für kindliche Verletzungen. Unbewusst entwickelt das Kind dann eine Strategie, die hilft, weniger unter Schmerz, Scham oder Frustration zu leiden. Bewährte Mittel hierfür sind: das Gefühl verdrängen oder überspielen; die Enttäuschung weglächeln; sich ablenken; kritische Situationen meiden; Hilflosigkeit zeigen; den Clown spielen; früh selbständig werden; Rache schwören; in Phantasien flüchten; sich innerlich oder äußerlich zurückziehen; gar nicht mehr wollen, was man ohnehin nicht bekommt; anderen geben, was man selbst dringend braucht; ein einseitiges Verhalten entwickeln, zum Beispiel immer lieb, lustig, altklug oder mutig sein.

Die Strategie verdrängt zwar den Schmerz und hilft, seelisch zu überleben, aber die Wunde wird damit nur überdeckt, nicht geheilt.

Die Vergangenheit bleibt aktuell

Inzwischen sind wir erwachsen und stehen auf eigenen Füßen. Vieles von dem, was die Umgebung früher vermittelt hat, betrachten wir heute kritisch oder haben es abgelegt. Wir haben erfolgreich an uns gearbeitet und Erfahrungen gemacht, die uns positiv verändert haben: Das hässliche Entlein von damals mit den dicken Brillengläsern und der unmodischen Kleidung ist inzwischen ein Schwan mit Kontaktlinsen und elegantem Outfit. Der schüchterne Junge, der immer alleine war, feiert heute berufliche Erfolge und wird umschwärmt. Keine Frage, mit der Entwicklung kann man im Prinzip zufrieden sein. In den meisten Fällen agiert man recht sicher und füllt die verschiedenen Rollen gut aus. Doch für eine charismatische Wirkung reicht das noch nicht. Wir strahlen erst dann richtig, wenn wir über das volle Potenzial verfügen können und ganz »wir selbst« sind. Das bedeutet, dass wir uns nicht länger nach inneren Regeln richten, die längst überholt sind. Von denen gibt es garantiert noch einige. Täuschen wir uns nicht: In uns allen lebt mehr oder minder stark das Kind, das wir einmal waren. Vor allem diese Relikte von früher verhindern die Entfaltung des Charismas.

Alte Anweisungen gelten weiterhin

Obwohl es uns heute keiner mehr sagt, denken und handeln wir in der Gegenwart weiterhin gemäß den Erwartungen, die man uns in jungen Jahren vermittelt hat. Wir haben sie so stark verinnerlicht, dass wir sie nicht einmal hinterfragen.

Melanie, 52, Apothekerin, ist mit folgender Anweisung groß geworden: »Nimm dich nicht so wichtig.« Wenn sie sich als Kind über eine Eins im Diktat gefreut hatte oder als Jugendliche auf ihre Leistung im Tennis stolz gewesen war, bremste ihr Vater sie sofort mit diesem Satz. Er wirkt bis heute nach. Noch immer fällt es Melanie schwer, auf eigene Erfolge hinzuweisen. Lob wiegelt sie ab: »Das ist doch nichts Besonderes.« Sie kann auch Leute nicht ausstehen, die nach dem Motto »Eigenlob stimmt« auftreten.

Oder Bert, 43, Sozialarbeiter. Sein jüngerer Bruder litt unter einer Hyperaktivitätsstörung. Die Eltern mussten sich intensiv um das verhaltensauffällige Kind kümmern. Die überforderte Mutter beschwor Bert: »Mach du uns wenigstens keine Probleme!« Bis heute fällt es Bert schwer, eigene Wünsche zu äußern oder Forderungen zu stellen, sei es bei der Urlaubsplanung oder der Bewerbung um die Teamleitung.

Wunde Punkte schmerzen noch immer

Sobald eine alte Wunde berührt wird, ist auch der damit verbundene Schmerz wieder präsent. Ob es sich tatsächlich um eine Wiederholung eines Erlebnisses aus der Kindheit oder Jugend handelt, lässt sich an der heftigen Reaktion ablesen. Auslöser ist gewöhnlich ein Schlüsselreiz, der die Erinnerungen an ein früheres Trauma aktiviert. Das können eine verächtliche Geste, ein kritischer Gesichtsausdruck, ein barscher Ton, ein abwertender Satz sein. Oder ein bestimmtes Verhalten, das man extrem als Ablehnung, Bevormundung oder Übergriff interpretiert. Dann nimmt man die aktuelle Situation nicht mehr objektiv wahr, sondern so, als befände man sich wieder in der ursprünglichen Geschichte. Typisch dafür ist,...

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