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Jungen und Mädchen: wie sie lernen

- Welche Unterschiede im Lernstil Sie kennen müssen - Mit Lernmodul Lesen und Schreiben

AutorVera F. Birkenbihl
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783961213696
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Jungen und Mädchen besitzen unterschiedliche Veranlagungen, wenn es um effektives Lernen geht. Denn beide Geschlechtern zeigen deutliche Unterschiede in der Auseinandersetzung und Aneignung von Wissen. Leider werden diese im Schulalltag nicht beachtet und die optimale Förderung bleibt aus. Vera F. Birkenbihl gibt sowohl Eltern, als auch Lehrern, die wichtigsten Erkenntnisse der Forschung weiter und ermöglicht zusätzlich durch 10 Lernmodule eine praktische Anwendung ihrer Lerntheorien. So können Jungen und Mädchen ihr Potenzial nutzen und ihre Kompetenzen perfekt entfalten.

Vera F. Birkenbihl war die Leiterin des Instituts für gehirn-gerechtes Arbeiten und eine der ganz Großen der Seminar-Szene. Ihre Themenbereiche waren vor allem Brain-Management, d.h. denken, lehren, lernen und Zukunftstauglichkeit. Sie galt als anerkannte Trainerpersönlichkeit, nicht zuletzt, weil sie ihren Stoff selbst entwickelte und systematisch aktualisierte, sondern auch, weil sie ebenso konsequent neue Themen erschloss. Über eine halbe Million Menschen haben ihre Vorträge und Seminare besucht. Die Gesamtauflage ihrer Bücher, CDs und DVDs liegt inzwischen bei über 3 Millionen.

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Beginnen wir mit einer Frage: Haben Sie schon einmal ein Birkenbihl-Buch gelesen? Bei JA (willkommen, wieder mal) kennen Sie mein Kern-Thema. Neue LeserInnen (schön, daß Sie zum erstenmal dabei sind) sollten wissen: Es ist die Art, wie unser Gehirn »funktioniert«, wenn wir denken, lernen, lehren, Probleme lösen etc.

Manche fragten im Vorfeld, wie man von der Arbeitsweise des Gehirns zum Thema »männlich/weiblich« kommt. Antwort: Die Thematik »Männer/Frauen« begann mich im Sommer 1991 zu faszinieren, denn damals zeigten diverse Studien, wie dramatisch die Unterschiede der männlichen bzw. weiblichen Architektur des Gehirns sein können und daß viele dieser Unterschiede sich auch in der Tierwelt manifestieren (z.B. die männliche Art, sich über »Karten im Kopf« zu orientieren, während weibliche Wesen sich durch »Orientierungspunkte im Gebiet« leiten lassen).

Genauso spannend war die Tatsache, daß einige dieser Differenzen sich bereits so früh manifestieren, daß man sie nicht länger als Ergebnisse von Erziehungsprozessen wegreden konnte. So lassen sich die Reaktionen von Neugeborenen in den ersten Tagen so glasklar unterscheiden, daß unabhängige BeobachterInnen, die Video-Aufzeichnungen analysierten, zu denselben Ergebnissen kamen (egal wie vermummt oder »verkleidet« die Babies waren) und eindeutig jedes Baby korrekt als Junge oder Mädchen identifizieren konnten. Zeigen wir neuen Erdenbürgern beispielsweise lebensgroße Fotos von Köpfen im Abstand von ca. 30 cm (das ist die Entfernung, in der das Gesicht der Person im Blickfeld erscheint, in deren Arm man liegt), dann erkennen Jungen bekannte Personen (Mutter, Vater) erst viele Monate später als Mädchen. Schon nach einigen Stunden oder Tagen auf dieser Welt lauschen Mädchen doppelt so lange aufmerksam, wenn sie Menschenstimmen hören, als kleine Buben. Ebenso halten sie fasziniert mindestens doppelt so lange Augenkontakt, während Jungen sehr schnell beginnen, herumzublicken, ob es nicht etwas Spannenderes zu entdecken gibt. Auch beim Abschied von der Mutti am Gartentor zum Kindergarten gibt es dramatische Unterschiede bei 3- bis 4jährigen Kindern: Jungen rennen los, sobald die Mutti es zuläßt. Sie stürzen sich sofort ins Geschehen mit den (männlichen) Spielkameraden, die Mutti ist bereits vergessen (statistische Dauer des Abschieds: 30 Sekunden), während Mädchen für ihren Abschied dreimal so lange benötigen und sich auf dem Weg durch den Garten ständig umdrehen, sehnsüchtige Blicke auf die Mutti werfen und winken. Versuchen Mütter hingegen, ihren kleinen Jungen zum »Winke-Winke« zu animieren, werden sie regelmäßig enttäuscht – das ist eben nicht sein Stil …

Solche und andere Unterschiede tauchten Anfang der 1990-er Jahre weltweit in unabhängigen Studien auf (vgl. Literaturverzeichnis, Seite 140f.). Zu diesem Zeitpunkt war eine »kritische Masse« in der Fachpresse erreicht, ab welcher ein Thema förmlich »explodiert«. Deshalb wurden in den nächsten Jahren diverse populäre Bücher veröffentlicht, leider auch von Wissenschaftlern, die ihre Quellen gern verschweigen1, bis hin zu beliebten Kabarett-Programmen, in denen nur lacht, wer sich betroffen fühlt!

Zwar stieg auch ich zunächst in das Thema »Männer/Frauen« ein, aber als ich 2002 an der TU München einen Live-Vortrag hierzu hielt (inzwischen auf DVD erhältlich, s. Literaturverzeichnis, Seite 140f.) wurden sowohl in der Diskussion am Ende des Vortrags als auch hinterher im kleinen Kreis so viele Fragen zum Thema Jungen und Mädchen und wie sie lernen gestellt, daß ich diesen Aspekt in mein Kern-Thema (des gehirn-gerechten Vorgehens) integrieren mußte. Das Ergebnis ist dieses Buch. Aber bevor wir einsteigen, noch ein wichtiger Punkt:

100% männlich – 100% weiblich?


Natürlich sind wir uns darüber klar: Niemand ist 100% »männlich« oder »weiblich«, auch Kinder nicht. Wir sollten uns eher ein Spektrum vorstellen, mit »männlich« am einen Ende und »weiblich« am anderen.

Jeder von uns »sitzt« in hunderten von Einzel-Aspekten jeweils an einem spezifischen Punkt auf dieser Geraden. So denke ich z.B. im Bereich Logik eher »männlich«, kann aber genauso emotional (»zickig«) reagieren, wie man es eher bei Frauen erwartet, während Männer eher dazu neigen, sich davonzumachen, wenn sie emotional nicht klarkommen.

Trotzdem gibt es im Einzelfall natürlich auch »zickige« Männer (die man dann natürlich nicht so nennt) und Frauen, die im Zweifelsfall ein Gespräch lieber vermeiden. Statistisch werden aber Frauen eher reden (und »meckern«) und Männer eher »fliehen«, wenn sie »sauer« sind.

So erkennt jeder Mensch an sich AUCH Aspekte, die eigentlich dem anderen Geschlecht zugeordnet werden. In der Gesamtheit würde man sich jedoch – gemäß der Häufung von Punkten an bestimmten Stellen auf der Geraden (und das kann von ziemlich männlich bis ziemlich weiblich überall sein) – als eher männlich oder weiblich einstufen.

Also gelten manche Dinge in diesem Buch bedingt. Sie müssen im Einzelfall entscheiden, an welches Kind Sie gerade denken. Manch ein »femininer« Junge wird sich in bestimmten Aspekten (z.B. beim Bewegungsdrang) möglicherweise eher weniger typisch »männlich« verhalten, wiewohl dasselbe Kind in bezug auf sein Sozialverhalten ausgesprochen »männlich« sein kann und sich in Gruppen mit anderen um die Hackordnung RANGelt (um seinen Rang zu bestimmen).

Sehr zum Leidwesen der Mutter, die lieber einen »braven« Jungen hätte und die Nachbarin beneidet, deren Junge gerade in diesem Aspekt »brav« ist, wiewohl der eigene Junge vielleicht in einem anderen Aspekt um Welten »besser« ist als jener. Natürlich stecken hinter Bewertungen wie »gutes Benehmen« etc. immer Werturteile, so daß ich diese Aspekte fast völlig ausklammern werde. In diesem Buch geht es um die Entwicklung von Jungen und Mädchen und darum, inwieweit wir als Erwachsene diese Entwicklung fördern oder verhindern. Soviel sei vorweggenommen: Egal was gewisse Politiker und politische Agiteure Ihnen einreden wollen – Jungen und Mädchen sind nicht nur NICHT GLEICH, sie sind sogar weit UNGLEICHER, als man uns seit 1930 in zunehmendem Maße einzureden versucht. Diese Entwicklung ist gefährlich, und wir sehen, daß jedes Jahr mehr Jungen in der Schule versagen, immer weniger die Schule oder qualifizierte Abschlüsse schaffen, insbesondere inzwischen weniger Jungen Abitur machen bzw. studieren etc. Mädchen haben nicht nur aufgeholt, weil man ihnen mehr Bildungs-Chancen geboten hat, sondern weil die ersten 4 Schuljahre oft wesentlich leichter für Mädchen als für Jungen sein können (wir gehen hierauf noch ausführlich ein). Hier werden so manche spätere Männerschicksale besiegelt – warum, das werden wir noch sehen. Wir haben lange genug daran gearbeitet, die Frauen zu emanzipieren, und wir müssen dafür sorgen, daß diese Entwicklung anhält, aber wir müssen uns auch fragen, ob wir dabei einen Teil der Männerwelt (unbeabsichtigt?) geopfert haben, und zwar den, der sich am wenigsten wehren kann, den der kleinen Jungen.

Kapitel oder Module?


Wer meine Bücher kennt, weiß, daß wir die beiden Bezeichnungen nebeneinander verwenden. Viele meiner Bücher sind ausgesprochen modular (in beliebiger Reihenfolge zu lesen), dieses Buch aber enthält sowohl Module als auch Kapitel. Mein Vorschlag deshalb:

Lesen Sie diese Einführung und die beiden folgenden Kapitel in der vorgegebenen Reihenfolge. Ihnen folgen zwei Module: Im ABC-Modul finden Sie viele einzelne Informationen, von denen manche aus den Kapiteln »ausgelagert« wurden, weil sie den Haupttext zu sehr vertieft hätten – wer will, kann im ABC-Modul mehr erfahren. Andere Abschnitte waren zu kurz, um ein eigenes Kapitel zu rechtfertigen, sollten aber unbedingt ins Buch. Dieses Modul können Sie gerne vorab oder zwischendurch lesen (eben modular). Dasselbe gilt für das PRAXIS-Modul: Es bietet konkrete Hilfestellungen für den Alltag, teilweise fürs Klassenzimmer, aber auch für zu Hause. Ich finde es wichtig, daß sowohl Eltern als auch Lehrkräfte bald über dieselben Informationen verfügen (was in der Vergangenheit oft nicht der Fall war). Nur so können sie sich GEMEINSAM optimal um die Kinder kümmern. Deshalb wendet sich dieses Buch an beide Gruppen.

Als es darum ging, welche konkreten TECHNIKEN das Praxis-Modul enthalten sollte, mußte ich natürlich berücksichtigen, daß ich in anderen Büchern und auf der DVD meiner TV-Serie (Kopf-Spiele) bereits zahlreiche konkrete Techniken (zu diversen Denk- und Lernthemen) anbiete. Deshalb wählte ich für das vorliegende Buch einen Schwerpunkt, der bisher noch zu kurz gekommen war und der besonders bei Kindern wichtig ist (ganz besonders für Jungen!), nämlich LESEN und SCHREIBEN. Auch hier können Sie gerne sofort herumschmökern (wenngleich die Techniken auf den in den Grundlagen-Kapiteln entwickelten Einsichten basieren).

Insbesondere in Trotzdem LEHREN (für Lehrende, inkl. interessierter Eltern und anderer Familienmitglieder, die helfen wollen) und Trotzdem LERNEN (die Spar-Version für betroffene Opfer ab ca. 16 Jahre).

Übrigens baten einige »alte« LeserInnen im Vorfeld um Hinweise, welche anderen Birkenbihl-Werke an einen Aspekt direkt anschließen. Ich werde deshalb hier und da in Fußnoten Verweise geben, wenn es sich um direkte Verbindungen handelt (besonders interessant, wenn man den Titel schon besitzt).

BUCH oder BUCH-SEMINAR? – Die 7 Schlüsselfragen


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