Sie sind hier
E-Book

Justizgewähranspruch des Verbrechensopfers.

AutorWilfried Holz
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Öffentlichen Recht 1057
Seitenanzahl258 Seiten
ISBN9783428523054
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Ziel der Arbeit ist es nachzuweisen, daß ein verfassungsrechtlicher Anspruch des Verletzten einer Straftat auf Justizgewährung existiert. In der interdisziplinären Studie geht es primär um den - mit der Offenlegung der rechtstheoretischen und rechtsdogmatischen Grundlagen eines solchen Anspruchs verbundenen - Erkenntnisgewinn, insbesondere im Hinblick auf das Zusammenspiel von Strafrecht, Strafprozeßrecht und Verfassungsrecht. Auf dem Begründungsweg verknüpft der Autor im Durchschreiten verschiedener Abstraktionsebenen in innovativer Weise rechtstheoretische Einsichten zur Funktion von Normen mit Fragen des Gewährleistungsgehalts der Grundrechte und schließlich der Lehre von den Strafzwecken. Im Ergebnis folgt ein Justizgewähranspruch des Verbrechensopfers - wie im einzelnen nachgewiesen wird - aus Art. 19 IV GG.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis16
Einführung20
A. Problemhintergrund der Untersuchung20
I. Unzureichende Verknüpfung von Verfassungs- und Strafrecht22
II. Das „Dogma“ vom rein objektiv-rechtlichen Charakter des Strafrechts24
III. Scheinbare Unvereinbarkeit der Grundlagen von Straf- und Strafprozeßrecht24
B. Begriffsklärung26
C. Weiterer Fortgang der Studie29
1. Kapitel: Rechtstheoretische Grundlegung31
A. Die Strafrechtsnorm31
I. Verhaltensnorm32
II. Sanktionsnorm34
1. Primärsanktion: Sozialethisches Unwerturteil34
a) Das sozialethische Unwerturteil als Spezifikum des Strafrechts35
b) Die sog. Maßregeln37
2. Sekundärsanktion: Sonstige Sanktionsmittel38
3. Strafe38
B. Die Funktionsweise von individualrechtsgutschützenden Verhaltensnormen39
I. Die virtuellen Verletzer als Kommunikationsadressaten40
II. Die virtuellen Verletzten als Kommunikationsadressaten40
1. Sozialanthropologische Ausgangssituation: Komplexität und doppelte Kontingenz41
2. Kognitive und normative Erwartungen43
3. Vertrauen und Recht43
III. Zwischenergebnis44
C. Die Funktionsweise von individualrechtsgutschützende Verhaltensnormen bewehrenden Sanktionsnormen45
I. Zeitraum vor Verstoß gegen die Verhaltensnorm45
1. Die virtuellen Verletzer45
a) Stabilisierung der Verhaltensnorm45
b) Die sog. Strafzwecktheorien47
aa) Die sog. negative Generalprävention48
bb) Die sog. positive Generalprävention49
2. Die virtuellen Verletzten50
II. Zeitpunkt der Vollstreckung der Sanktionsnorm51
2. Kapitel: Der verfassungsrechtliche Justizgewähranspruch des Verbrechensopfers53
A. Von der Justizgewährpflicht zum Justizgewähranspruch des Opfers?54
I. Die staatliche Strafjustizgewährpflicht54
II. Der Justizgewähranspruch des potentiellen Opfers55
1. Die Ansicht Eberhard Schmidts57
2. Kritik der Schmidtschen Argumentation58
3. Ergebnis62
B. Von der staatlichen Sicherheitsgewährleistungspflicht zum Anspruch auf Strafjustiz?62
I. Grundrechtliche Schutzpflichten62
II. Der Schutz des subjektiven Sicherheitsgefühls65
1. Die subjektive Integrität als Teil des Gewährleistungsgehalts der Freiheitsgrundrechte67
2. Der janusköpfige Sicherheitsbegriff71
3. Die subjektive Integrität als Teil der Sicherheitsgewährleistungspflicht des Staates75
4. Ergebnis80
III. Von der grundrechtlichen Sicherheitsgewährpflicht zum Pönalisierungsgebot81
1. Argumente gegen verfassungsrechtliche Pönalisierungspflichten81
2. Befürwortung verfassungsrechtlicher Pönalisierungspflichten89
IV. Subjektiver Anspruch auf Strafnormerlaß?93
1. Das subjektive Recht auf Sicherheit93
2. Anspruch auf Strafnormerlaß95
V. Anspruch auf Justizgewähr98
1. Anspruch der virtuellen Opfer auf Justizgewähr98
2. Der Justizgewähranspruch des potentiellen Opfers99
a) Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte99
b) Justizgewähranspruch des potentiellen Opfers als Ausfluß der Sicherheitspflicht?105
VI. Ergebnis110
C. Justizgewähranspruch aus Art. 19 IVGG110
I. Die Lehre vom subjektiven öffentlichen Recht112
II. Mögliche Verortungen des subjektiven öffentlichen Rechts115
1. Subjektives öffentliches Recht aus dem Demokratiegrundsatz in Verbindung mit dem aus Art. 1 I GG abgeleiteten Autonomieprinzip115
2. Subjektives öffentliches Recht aus § 153 a StPO116
3. Subjektives öffentliches Recht aus Art. 3 I GG117
4. Subjektives öffentliches Recht aus dem Justizgewähranspruch119
5. Subjektives öffentliches Recht aus § 172 StPO119
6. Subjektives öffentliches Recht aus dem Legalitätsprinzip120
7. Subjektives öffentliches Recht aus den einzelnen Strafrechtsnormen120
3. Kapitel: Individualrechtsgutschützende Strafrechtsnormen als subjektive öffentliche Rechte des Verletzten123
A. Interesse des Verletzten an der Strafverfolgung123
I. Rechtsphilosophische Betrachtung: Hegels Anerkennungsverhältnis123
II. Rechtssoziologische Betrachtung: Das Genugtuungsinteresse des Verletzten126
1. Die Straftat als Wiederbelastung mit doppelter Kontingenz bzw. als Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls126
2. Die Funktion des sozialethischen Unwerturteils bei der Wiederherstellung der Erwartungsstabilität130
3. Der Begriff „Genugtuung“134
III. Ergebnis136
B. Semantische Auslegung137
C. Historische/Genetische Auslegung137
D. Systematische Auslegung: Schutz des Genugtuungsinteresses an verschiedenen Stellen des Strafrechts138
I. Der Strafprozeß138
1. Das Klageerzwingungsverfahren: § 172 StPO139
a) Individualbeschwerde oder objektiv-rechtliches Kontrollverfahren?139
b) Einschränkungen des Klageerzwingungsverfahrens durch § 172 II 3 StPO143
aa) Ausschluß bei Privatklagedelikten, Schutz des Genugtuungsinteresses durch die Privatklage (§§ 374 ff. StPO)143
bb) Ausschluß bei Opportunitätseinstellungen gem. §§ 153 ff. StPO, § 45 JGG144
c) Zwischenergebnis149
2. Die Nebenklage: §§ 395 ff. StPO149
a) Nebenklage und Genugtuungsinteresse149
b) Einschränkung der Rechtsmittelbefugnis durch § 400 II 2 StPO151
c) Zwischenergebnis153
3. Der Zweck des Strafverfahrens153
II. Das Strafantragserfordernis: § 77 StGB154
III. Der Täter-Opfer-Ausgleich: § 46 a StGB156
IV. Ergebnis der systematischen Auslegung158
E. Teleologische Auslegung der Verhaltensnorm158
I. Die Adressierung der virtuellen Täter160
II. Die Adressierung der virtuellen Opfer161
1. Im Strafrecht vorhandene Ansätze einer Akzeptanz dieser Perspektive161
2. Ergebnis170
F. Teleologische Auslegung der Sanktionsnorm: Die Strafzwecktheorien170
I. Zeitraum vor Verstoß gegen die Verhaltensnorm171
1. Die virtuellen Täter: Theorien der Generalprävention172
2. Die virtuellen Opfer173
II. Zeitpunkt des Ausspruchs des sozialethischen Unwerturteils174
1. Absolute Straftheorie: Gott als Adressat174
2. Der reale Täter als Adressat: Theorie der Spezialprävention176
3. Die Allgemeinheit als Adressat176
a) Die virtuellen Täter: Theorien der Generalprävention176
b) Die virtuellen Opfer: (hier sog.) Theorie der Generalrestitution177
aa) Übertragbarkeit der Einwände gegen die positive Generalprävention181
bb) Diskussion um das sog. „symbolische Strafrecht“188
cc) Ergebnis190
4. Das reale Opfer als Adressat: (hier sog.) Theorie der Spezialrestitution191
III. Zwischenergebnis zum Zweck der Strafe201
G. Ergebnis: Subjektives öffentliches Recht auf Wiederherstellung der individualrechtsgutschützenden Strafrechtsnorm202
H. Der Anspruchsberechtigte203
4. Kapitel: Der Justizgewähranspruch des Verbrechensopfers aus Art. 19 IVGG205
A. Der Schutzbereich des Art. 19 IVGG205
I. Mögliche Verletzung des subjektiven öffentlichen Rechts205
II. „Öffentliche Gewalt“ im Sinne des Art. 19 IVGG206
1. Rechtsschutz gegen Akte der Staatsanwaltschaft: Das Klageerzwingungsverfahren206
2. Rechtsschutz gegen die Strafgerichtsbarkeit207
a) Rechtsmittel des Nebenklägers210
b) Fragmentarischer Charakter der Nebenklage210
c) Ausschluß der Nebenklage im Jugendstrafverfahren gem. § 80 III JGG210
III. Personaler Schutzbereich211
B. Grundrechtsschranken211
I. Einschränkbarkeit des Art. 19 IVGG211
II. Rechtfertigung der Eingriffe in den sog. „sekundären Kontrollanspruch“ des Verletzten214
C. Fazit218
Zusammenfassung in Thesen220
1. Kapitel: Rechtstheoretische Grundlegung220
2. Kapitel: Der verfassungsrechtliche Justizgewähranspruch des Verbrechensopfers220
3. Kapitel: Individualrechtsgutschützende Strafrechtsnormen als subjektive öffentliche Rechte des Verletzten221
4. Kapitel: Der Justizgewähranspruch des Verbrechensopfers aus Art. 19 IVGG222
Literaturverzeichnis224
Sachwortverzeichnis258

Weitere E-Books zum Thema: Strafrecht - Strafprozessrecht - Strafvollzug

Handbuch der forensischen Psychiatrie

E-Book Handbuch der forensischen Psychiatrie
Band 3: Psychiatrische Kriminalprognose und Kriminaltherapie Format: PDF

Die Nachfrage nach kriminalprognostischen Gutachten steigt. Sie sind Basis juristischer Entscheidungen zur bedingten Entlassung von Gefangenen oder der Verhängung einer Maßregel. Die Öffentlichkeit…

Weitere Zeitschriften

Archiv und Wirtschaft

Archiv und Wirtschaft

"Archiv und Wirtschaft" ist die viermal jährlich erscheinende Verbandszeitschrift der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW), in der seit 1967 rund 2.500 ...

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

Computerwoche

Computerwoche

Die COMPUTERWOCHE berichtet schnell und detailliert über alle Belange der Informations- und Kommunikationstechnik in Unternehmen – über Trends, neue Technologien, Produkte und Märkte. IT-Manager ...

Die Versicherungspraxis

Die Versicherungspraxis

Behandlung versicherungsrelevanter Themen. Erfahren Sie mehr über den DVS. Der DVS Deutscher Versicherungs-Schutzverband e.V, Bonn, ist der Interessenvertreter der versicherungsnehmenden Wirtschaft. ...

e-commerce magazin

e-commerce magazin

PFLICHTLEKTÜRE – Seit zwei Jahrzehnten begleitet das e-commerce magazin das sich ständig ändernde Geschäftsfeld des Online- handels. Um den Durchblick zu behalten, teilen hier renommierte ...

rfe-Elektrohändler

rfe-Elektrohändler

rfe-Elektrohändler ist die Fachzeitschrift für die CE- und Hausgeräte-Branche. Wichtige Themen sind: Aktuelle Entwicklungen in beiden Branchen, Waren- und Verkaufskunde, Reportagen über ...