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E-Book

Kämpferherz

Das wilde Abenteuer, ein echter Mann zu werden

AutorJohn Eldredge, Sam Eldredge
VerlagBrunnen Verlag Gießen
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783765572982
Altersgruppe18 – 
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Fühlt sich dein Leben auch manchmal so an, als müsstest du ganz allein einen Dschungel durchqueren - mit nichts als einem iPhone in der Tasche? Die neue Unabhängigkeit nach Schule, Uni, Ausbildung bietet unzählige Möglichkeiten - und trotzdem hat man keine Ahnung, wie man die tausend Fragen, die einem im Kopf herumschwirren, beantworten soll. Und was eigentlich die eigenen Träume sind, für die es sich zu kämpfen lohnt. John und Sam Eldredge haben sich gemeinsam aufgemacht, einen Weg durch das Dickicht der Zweifel und Unsicherheiten zu bahnen, die Mann auf dem Weg ins Erwachsenenleben so hat. Es gibt ein Leben, das du lieben kannst. Aber es erfordert Mut, Ausdauer und ein wenig Klugheit, um dahin zu kommen. Es erfordert ein echtes Kämpferherz. John Eldredge

John Eldredge ist Autor zahlreicher Bestseller wie Der ungezähmte Mann, Ganz leise wirbst du um mein Herz oder Der ungezähmte Christ. Er leitet die Seelsorgearbeit Ransomed Heart. John lebt in Colorado, reist aber auch gern in der Welt herum, oft zusammen mit seinen Söhnen. Sam Eldredge begann seine schriftstellerische Karriere in der zweiten Klasse mit einem bemerkenswerten Aufsatz über Pinguine. Er studierte Englische Sprache und Literatur und arbeitet als Herausgeber eines Online-Magazins für Männer. In seiner Freizeit fährt er gern Motorrad, segelt oder unternimmt Outdoor-Abenteuer mit seiner Frau Susie.

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Leseprobe

eins


Ins kalte Wasser


Plötzlich erkannte er, dass er die Welt entweder mit den Augen eines armen, beraubten Opfers sehen konnte oder aber als Abenteurer auf der Suche nach einem Schatz.

Paulo Coelho, Der Alchimist1

Es fällt mir echt schwer zu erzählen, wie lächerlich mein erster Job war.

Ich war zweiundzwanzig und die Tinte auf meinem Diplomzeugnis (von einer renommierten Uni) war noch nicht getrocknet, da stieg ich in die Welt der Erwerbstätigen ein als … Botenjunge. Ohne Witz! Der Job war wirklich nicht besonders anspruchsvoll. Um ehrlich zu sein hat mich die geisttötende Banalität meiner Arbeit ziemlich deprimiert. Und damit ihr euch ein Bild davon machen könnt, hier meine übliche Besorgungsliste für die (äußerst) wohlhabende Familie, die mich bezahlte:

  • eine Kiste Cola light
  • drei Kisten Mineralwasser
  • zwölf Dosen Katzenfutter, ausgenommen die Geschmacksrichtungen Garnele und Leber (Ihre Katze, Taco, hatte mich bereits mehrfach zurückgeschickt, um diese Sorten umzutauschen. Überhaupt: Wer nennt seine Katze schon Taco?)
  • zwei Kanister destilliertes Wasser
  • griechischer Naturjoghurt
  • Vollkorncracker
  • Mittagessen von irgendeinem Schnellimbiss für die achtzehn Bediensteten (bitte dreimal prüfen, ob im Salat für Angie Sonnenblumenkerne sind und dass Lynns Smoothie nicht wieder fehlt; alle Dressings bitte extra)
  • Pakete zur Post bringen und eine Kiste Wein bei einem Vorstandskollegen in der Stadt abliefern

Ich kam mir vor wie der letzte Trottel. Und während ich in der Stadt herumfuhr, mich durch die Radiosender zappte und mir die Stunden wie Ewigkeiten vorkamen, fragte ich mich manchmal: Was mache ich eigentlich gerade mit meinem Leben? Meine Freunde, die Wirtschaftsfächer studiert hatten, hatten Jobs bei Musikwerbeagenturen oder Wirtschaftsprüfungsunternehmen ergattert; einer arbeitete auch für eine neu gegründete Technologie-Firma. Ein Kommilitone, der wie ich Englisch studiert hatte, saß an der Rezeption eines mondänen Hotels. Aber wenn wir uns freitagabends um den Tisch in unserer Stammkneipe versammelten, war ich mir manchmal nicht mehr sicher, ob meine ehemaligen Mitstudenten wirklich mehr Erfolg hatten als ich. Auch von ihnen waren viele enttäuscht.

Die Wochenenden vergingen wie im Flug, und jeden Montag ging ich wieder meinem langweiligen Job nach, damit ich Miete und Lebensmittel bezahlen konnte. Woche für Woche für Woche. Ich fühlte mich wie im Hamsterrad, wie bei einer endlosen Prüfung im Wassertreten, um in den Pool der Erwachsenen aufgenommen zu werden.

Vielleicht sollte ich lieber von meinem zweiten Unijahr erzählen, von der guten alten Zeit, als die Vögel noch sangen, jeden Tag die Sonne schien und jeder ein Lachen auf den Lippen hatte. Oder von der Zeit, in der wir uns für ein Studienfach entscheiden mussten. Eine Entscheidung, die mich an den Berufsinformationstag an der Schule erinnerte: Jeder musste angeben, was er einmal werden wollte. Ich wählte Englische Literatur als Hauptfach, weil ich Geschichten liebe und gern kreativ bin und weil ich gern Schriftsteller werden will.

Noch immer nervt es mich, wie andere reagieren, wenn ich sage, dass ich Literatur studiert habe: „Oh“, bedauern sie mich, als hätte ich von einem Todesfall erzählt, und dann: „Was willst du denn damit anfangen?“ Am liebsten würde ich zurückschießen: „Jedenfalls nicht für den Rest meines Lebens in einem stinkigen Büro hocken, du Verräter!“ Aber jetzt, zwei Jahre später, bin ich nicht mehr ganz so fest davon überzeugt, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Und ich frage mich: Habe ich mit meinem Studium nur Zeit verschwendet? Was meinst du, Dad?

Der Diplombetriebswirt, der gestern Abend an meinem Tisch bediente, und der Architekt, der mich neulich im Taxi chauffiert hat, stellen sich genau dieselbe Frage. Und so wird es ernst mit der großen Schlacht um das eigene Herz; mit dem Kampf, ein Leben zu finden, das sich lohnt; mit dem Kampf darum, das eigene Herz nicht zu verraten, während man danach sucht, was dem Leben Sinn geben kann.

Atme also tief durch und tritt einen Schritt vom Abgrund zurück. Jeder Schritt ins Unbekannte fühlt sich anfangs an, als befände man sich im freien Fall. Ich kenne diese Gefühle auch. Das Studium oder die Ausbildung sind nur ein Durchgangsstadium. Aber wohin?

Wenn du deine Studienjahre richtig einordnen willst, stell dir ein paar einfache Fragen: Bist du nichts weiter als eine Arbeitskraft, ein Karrieretyp in einem endlosen Wirtschaftskreislauf? Oder bist du ein menschliches Wesen mit einem Herzen in der Brust, das dir sagt: Es gibt ein Leben voller Sinn und Bedeutung, und genau dafür wurdest du erschaffen? Denn weißt du, Sam, die Frage, wer wir sind und wozu wir hier sind, ist viel entscheidender als die Frage, wie man einen tollen Job an Land zieht und das große Geld macht. Du willst ja nicht in einem Leben enden, das du hasst.

Vor einiger Zeit habe ich einmal einen Zahnarzt beraten. Er war etwa Ende vierzig, erfolgreich, wohnte in einem schicken Haus, leistete sich exklusive Urlaube – und war depressiv. Nach langem Schweigen sagte er: „Als ich studiert habe, hatte ich keine Ahnung, was ich wollte; ich war noch ein anderer Mensch, als ich mich für dieses Leben entschied.“

Aber die Ansicht, dass man mit achtzehn eine klare Vorstellung davon haben sollte, wer man ist und was man für den Rest seines Lebens tun will, ist verrückt. In dem Alter hat man noch gar nicht richtig angefangen, über sein Leben nachzudenken. Man ist noch viel zu sehr in seine Familie und Kultur verstrickt, als dass man seine Welt klar sehen könnte. Es ist schon ein Erfolg, wenn man rechtzeitig aufwacht, um es zur ersten Vorlesung oder zum ersten Tag als Azubi zu schaffen. Auch noch daran zu denken, dass man seine Wäsche waschen muss, ist ein persönlicher Triumph.

In meinem ersten Jahr an der Uni kam ich mir vor wie in einem riesigen Ferienlager. Alle waren noch ganz benommen von dem Hochgefühl, überhaupt dort zu sein, und genossen das Abenteuer und die Freiheit der neuen Situation. Meistens kam es uns nicht so vor, als seien wir dort, um fleißig zu sein. Wir scherten uns nicht um Hausaufgaben, genossen den Strand, verbrachten halbe Nächte mit Partys und verrückten Spielen und flirteten mit den hübschen Mädels. Manche von uns fingen an zu rauchen, andere hatten eine Freundin nach der anderen. Wir dachten nur an eines: Wir waren frei. Frei von der Welt unserer Kindheit und Jugend, frei von den Regeln der Eltern. Frei von allem, was wir in der Schule gewesen waren und was wir dort angestellt hatten. Und wir hatten alle Zeit der Welt, um uns in unserer neuen Welt zurechtzufinden. Es herrschte wirklich eine ganz besondere Stimmung.

Und das ist okay. Erstsemester sind Erstsemester. Aber man darf von diesen Grünschnäbeln nicht verlangen, dass sie schon die Richtung ihres Lebens festlegen. Sie haben noch eine Welt voller Entdeckungen und ein paar unsanfte Landungen in der Wirklichkeit vor sich, bis es so weit ist. Jetzt beginnt erst einmal eine Zeit des Erkundens und der Verwandlung; es geht darum zu entdecken, wer wir sind, was wir lieben und wo unser Platz in der Welt wohl sein könnte. Unsere Träume und Sehnsüchte müssen erwachen, wachsen und reifen. Wir müssen erwachen, wachsen und reifen, damit wir fähig sind, gut mit unseren Träumen und Sehnsüchten umzugehen. Der junge Mann, der ich mit achtzehn war, war meilenweit entfernt von dem, der ich mit dreißig wurde, und Lichtjahre von dem entfernt, der ich heute mit dreiundfünfzig bin. Und das ist kein Grund, sich zu schämen. Es ist einfach der Lauf der Dinge, für jeden von uns. Wer hat sich ausgedacht, dass man an dem Tag, an dem man seinen Abschluss in der Hand hat, ein voll ausgereifter Erwachsener ist, der in ein wunderbares und vollständig entwickeltes Leben aufbricht? Das ist ebenso verrückt wie frustrierend.

Und es ist eine Lüge. Ich denke, es ist angemessener, wenn man sich die Studien- und Ausbildungszeit als Reise durch unerschlossenes Gebiet vorstellt, in dem es atemberaubende Schönheit ebenso gibt wie Gefahren – und wohl auch ein paar Sümpfe. Damit kommst du weiter, als wenn du eine klar definierte Schnellstraße erwartest: Studium, Arbeit, Leben, fertig.

Man kann auf zwei unterschiedliche Weisen an seine Zukunftsplanung herangehen. Plan A umfasst nichts als „Basteln am Lebenslauf“. Entscheide dich für ein Berufsfeld, dem du dein Leben widmen willst, absolviere die vorgeschriebene Ausbildung oder Kurse, die dich darauf vorbereiten, und klettere dann so rasch wie möglich die Karriereleiter hoch.

Ich verstehe durchaus, dass das seinen Reiz hat, denn es erscheint sinnvoll und verspricht Ergebnisse – zumindest auf dem Papier. Unis und Ausbilder werben gern mit den Karrierechancen ihrer Absolventen, und Eltern lieben diese Versprechen. Aber in Cafés arbeiten erschreckend viele enttäuschte BWLer. „Verfolge diesen Plan, und du erhältst jenes Leben.“ – Es kann einen ganz schön schockieren, wenn das...

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