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Kann die Unterrichtsqualität durch interaktive Whiteboards verbessert werden?

Eine empirische Studie an einem Gymnasium

AutorFreya Westermann
VerlagStudylab
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl72 Seiten
ISBN9783946458036
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Heutzutage sind digitale Medien aus dem Alltag und aus der Schule nicht mehr wegzudenken. Lehrerinnen und Lehrer stehen vor der Herausforderung, auf die Medienvielfalt und den Fortschritt zu reagieren. Aber auch die Schülerinnen und Schüler sollten den sicheren Umgang mit den gängigsten Medien erlernen Im Rahmen dieser Arbeit hat sich die Autorin mit dem Lernen und Lehren mit neuen Medien auseinandergesetzt. Sie legt den Fokus auf die Nutzung interaktiver Whiteboards und stellt die Unterrichtschancen, konkreten Anwendungsmöglichkeiten und die Probleme dieses neuen Mediums dar. Die Forschungsfrage dieses Buches lautet: Welche Rahmenbedingungen führen dazu, dass interaktive Whiteboards die Unterrichtsqualität verbessern? Aus dem Inhalt: • Anwendung im Unterricht • Chancen für den Unterricht • Technik des interaktiven Whiteboards • Der aktuelle Forschungsstand und seine Defizite • Empirische Sozialforschung

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Leseprobe

4. Methodische Herangehensweise


 

Der Einsatz des IWBs im Unterricht bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten und besitzt ein enormes Potenzial die Unterrichtsqualität fördern zu können, welches in den vorangegangenen Kapiteln im Detail erläutert wurde. Aufgrund des aktuellen Forschungsstands entwickelt sich die Frage, inwieweit dieses Potenzial im täglichen Unterricht genutzt und umgesetzt wird.

 

Um den Erfahrungsschatz der Lehrerinnen und Lehrer herauszukristallisieren ist es von außerordentlicher Bedeutung, die passende empirische Methode innerhalb der empirischen Sozialforschung zu wählen, um die gewünschte umfangreiche Ergebnissicherung zu gewährleisten. Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der empirischen Sozialforschung und gibt durch den Überblick an quantitativen und qualitativen Forschungsmöglichkeiten eine Begründung für die Wahl der angewandten Methode dieser Arbeit. Ziel dieses Kapitels ist, auf der theoretischen Grundlage, die richtige empirische Studienform zu wählen. Es werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt und mit den Ergebniserwartungen verglichen. Dabei wird deutlich, welche Methode anzuwenden ist, um die Forschungsfrage beantworten zu können.

 

Die Bandbreite der aktuellen Literatur der empirischen Sozialforschung bietet einen differenzierten Überblick über die verschiedenen empirischen Methoden. Innerhalb der letzten Jahre entwickelten sich der Forschungsstand sowie der Umfang enorm. Die folgende Studie basiert vor allem auf der Grundlage von herausragender umfangreicher Literatur von Häder, Bortz und Döring sowie Brüsemeister. Darüber hinaus beschäftigen sich zahlreiche weitere Autoren mit der empirischen Sozialforschung.

 

4.1 Die empirische Sozialforschung


 

Der Soziologe Dr. Michael Häder beschreibt die empirische Sozialforschung wie folgt „[…] eine Gesamtheit von Methoden, Techniken und Instrumenten zur wissenschaftlich korrekten Durchführung von Untersuchungen des menschlichen Verhaltens und weiterer sozialer Phänomene […]“ (Häder, 2010, S. 20). Des Weiteren beschreibt er, dass das Ziel der empirischen Sozialforschung das umfangreiche Erlangen von Erkenntnissen über die soziale tatsächliche Lage ist.

 

4.1.1 Das Ziel der empirischen Sozialforschung


 

Für die Ermittlung dieses Zieles bedienen sich die Soziologen an den unterschiedlichen Methoden, die jeweils verschiedene soziale Informationen offenbaren. „Evaluationsforschung beinhaltet die systematische Anwendung empirischer Forschungsmethoden zur Bewertung des Konzeptes, des Untersuchungsplanes, der Implementierung und der Wirksamkeit sozialer Interventionsprogramme“ (Bortz/Döring 2006, S.96). Dieser Versuch einer Definition von Bortz und Döring verdeutlicht insbesondere das weitere Vorgehen in dieser Forschungsarbeit. Das Konzept des erfolgreichen Unterrichtens mittels eines IWBs wird durch eine empirische Arbeit auf den Prüfstand gestellt und die wissenschaftliche Theorie in der Praxis erforscht.

 

Die Forschungsmethoden unterscheiden sich in quantitativer und qualitativer Weise, die je nach Fragestellung und Gegenstandsbereich der jeweiligen Studie in Kombination oder losgelöst voneinander verwendet werden können. In der aktuellen Literatur wird die Ansicht kritisiert, dass die quantitativen und qualitativen Methoden als Gegensätze gesehen werden, anstatt diese als Ergänzung zu nutzen (vgl. Baur/Blasius 2014, S. 42, vgl. Schirmer 2009, S. 66). Im weiteren Verlauf dieser Arbeit werden diese genauer erläutert und in einen Bezug zu dem gegenwärtigem Forschungsstand der IWB-Nutzung gesetzt.

 

Die bestimmten Regeln der quantitativen oder qualitativen Methode sind Voraussetzung, dass eine empirische Forschung durch die feste Strukturierung einen Umfang an Daten erheben und auswerten kann. Mittlerweile entwickelt sich die Methodenvielfalt immer weiter und durch das enorme Spektrum der verbesserten Sozialforschung können die erwünschten Ergebnisse in einer Studie erreicht werden.

 

Die unterschiedlichen Forschungsmethoden beinhalten starke Unterschiede in ihrer Durchführung sowie den Ergebnissen. Je nach Ausgangspunkt des Gegenstandes, der empirisch untersucht werden soll, eignet sich eine spezielle Vorgehensweise. Um die optimale empirische Forschungsmethode für die hier aufgeführte Problematik zu identifizieren, werden die gängigsten Möglichkeiten erläutert und in Bezug zum Sachverhalt gestellt. Somit kann die effektivste Auswertung für die Untersuchung der IWB-Nutzung ermittelt werden.

 

4.1.2 Der Prozess einer empirischen Sozialforschung


 

Der Ablauf der Ergebnisgewinnung besteht aus einem umfangreichen Prozess, der von den unterschiedlichen Variablen (Probanden und Forschender) beeinflusst wird (vgl. Schirmer 2009, S.30). Unter einer Variablen versteht man den Umfang einer Ausprägung eines Merkmals. Als Beispiel wäre das Alter der Probanden eine Variable, da der Umgang mit interaktiven Whiteboards in den verschiedenen Altersklassen der Lehrenden stark schwanken könnte (vgl. Bortz/Düsing 2011, S. 2).

 

Einflussfaktoren für eine unterschiedliche Ergebnissicherung können beispielsweise die Anwesenheit anderer Menschen, die Beziehung zwischen den Menschen, die persönlichen Einstellungen und Erfahrungen hinsichtlich der Thematik oder die reine Thematik selbst sein. Hierbei können sowohl die Probanden als auch der Forschende großen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Ziel einer Untersuchung ist die Erforschung der Perspektive oder des Zusammenhanges, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen bestimmten Handlungen oder Bedingungen sehen (vgl. Schirmer 2009, S.31). Der Zweck, den die Personen hinter der Thematik sehen, soll hierbei ermittelt werden. In der Auswertung können diese Zusammenhänge nur mit der Anwendung von Interpretationen des Forschenden gemacht werden und es ist unmöglich unbeeinflusste und unverfälschte Ergebnisse zu erhalten.

 

Die folgende Abbildung (nächste Seite) verdeutlicht die Einflussfaktoren auf die Teilnehmerin oder den Teilnehmer bei einer Befragung. Möglicherweise beeinflusst der Proband seine Ergebnisse durch eigene Vorstellungen über die Thematik, um die vermeintlichen optimalsten Ergebnisse zu erreichen.

 

Je nach Charakter und Beziehung der beteiligten Personen kann diese Handlungsabsicht stärker oder schwächer ausfallen. Dabei spielen drei Felder die wichtigsten Rollen, die Einstellungen zu Interviews im Allgemeinen, den Versuch der Kontrolle und die vermeintlich erwartete Norm. Durch die zahlreichen Einflussfaktoren in einem Interview sollte es ein Ziel sein, dass das Forschungsresultat nach dem Prinzip der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit nicht vom Forschenden abhängen darf (vgl. Schirmer 2009, S. 31).

 

 

Abbildung 7: Postulierte Beziehungen von Handlungsabsichten (Häder 2006, S.196) 24

 

4.1.3 Die Form einer empirischen Sozialforschung


 

„Beim deduktiven (siehe Seite 38) Vorgehen wird aus einer allgemeinen Theorie eine spezielle Aussage abgeleitet. Die so gewonnene Vorhersage oder Erklärung ist dann mit Hilfe empirischer Untersuchungen zu überprüfen“ (Bortz/ Düsing 2011, S. 17). Das heißt, dass durch bestimmte Aussagen seitens des Forschenden bestimmte Theorien geschlussfolgert werden, um einen Aussagewert zu erreichen. Als Beispiel wäre folgender Ablauf möglich: Der Proband verweist auf lockere Kabel am IWB. Daraufhin erschließt sich der Forschende mangelnde funktionierende Technik oder abweisende Haltung des Probanden gegenüber den IWBs. In diesem Fall ist die zur Verfügung stehende Basis der Theorie von außerordentlichem Wert, um die Interpretation belegen zu können.

 

Ziel einer gelungenen Auswertung empirischer Daten ist das Erlangen von auswertbaren Ergebnissen unabhängig davon, ob eine externe Person oder der Forschende selber diese vornimmt. Daraus ergibt sich das Fazit, dass die Anforderungen an den Untersuchenden, die ständige Reflexion der eigenen Ergebnisse ist. Zusätzlich muss jede Erkenntnis durch Belege wissenschaftlicher Theorie untermauert werden, um den Einfluss von eigenen Erfahrungen gering zu halten. Eine hundertprozentig unbeeinflusste Arbeit ist durch das systematische Vorgehen dennoch nicht möglich.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt in der methodischen Herangehensweise ist, dass die Wahl der befragten Personen möglichst viele Variablen abdecken sollte. Zum Beispiel unterschiedliche Altersklassen und Geschlechter. „[…]darauf zu achten, dass die Stichprobe ein möglichst getreues Abbild der Gesamtpopulation ist. Dies erreicht man insbesondere durch zufällige Stichproben, wobei zufällig nicht mit willkürlich gleichzusetzen ist, sondern beispielsweise meint, dass jede statistische Einheit dieselbe Chance hat, in die Stichprobe aufgenommen zu werden“ (Kirchhoff/Kuhnt/Lipp/Schlawin 2010, S.15). Da die Arbeit einen Umfang von 5 Interviews besitzt, sind nur einige Variablen abgedeckt. Allerdings liegt das Augenmerk auf den Ergebnissen jedes Einzelnen und die persönlichen Vorstellungen von optimalen Rahmenbedingungen für den Unterricht am IWB.

 

Dieser Punkt führt die Arbeit zum nächsten Abschnitt der quantitativen und qualitativen Forschungsmethode, indem diese genauestens dargelegt werden. Darüber hinaus...

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