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Kappadokien

Ein Reiseführer durch das Land der Feenkamine und Felsenburgen

AutorMichael Wadenpohl, Susanne Oberheu
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl336 Seiten
ISBN9783741201738
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Fotos, Orts- Umgebungs- und Wanderkarten Kultur-, Wander- und Reiseführer: - Beschreibung aller Sehenswürdigkeiten und Ortschaften - Detaillierte Wanderrouten und Tourenvorschläge - Erstmalig erstelltes, genaues Kartenmaterial, neue Wanderkarten - Reisetipps und Orientierungshilfe für den Reisenden - Über Land, Leute, Traditionen, Kultur, Geschichte, Geologie und Religion - Mit neuesten Erkenntnissen über Sehenswürdigkeiten und Kirchen - Türkisches Wörterbuch mit den wichtigsten Redewendungen - Aber auch ein Lesebuch für die Reise In diesem Buch wird eine Fülle an Informationen geliefert. Das Umfangreichste, was bisher als Reiseführer weltweit über Kappadokien erschienen ist. Weitere Informationen unter: www.kappadokien-reisefuehrer.com Seit 1986 bereist das Autorenpaar Kappadokien und hat inzwischen im Töpferort Avanos ein zweites Zuhause gefunden. Die archaische Landschaft hat es ihnen angetan: halb Wüste, halb Oase, fast paradiesisch anmutende grüne Schluchten, umgeben von märchenhaften Felsformationen. Seit Jahrtausenden leben die Menschen hier in komfortablen Höhlenwohnungen. Die ersten Christen zogen sich in die abgeschiedene Schönheit Kappadokiens zurück, schmückten ihre Höhlen-Kirchen mit wertvollen Fresken und schrieben Kirchengeschichte. Christen und Muslime lebten Jahrhunderte lang Seite an Seite am Fuße des fast 4000 m hohen Vulkans Erciyes in einer der fantastischsten Erosionslandschaften der Erde. Kappadokien, eine Region, in der man sich noch wie ein Entdecker fühlen kann, Neugierde vorausgesetzt. Hier spürt man Geschichte auf Schritt und Tritt. Auch in seiner 3. Auflage bietet dieser Reiseführer wieder eine Fülle an Informationen, und so manche kleine Erzählung stimmt ein auf eine grandiose Kulturlandschaft. Kappadokien ist UNESCO Weltkultur- und Naturerbe der Menschheit.

Uns Autoren war es wichtig, die zahlreichen Sehenswürdigkeiten so genau wie möglich zu beschreiben. Nach neuesten Erkenntnissen und vielen Recherchen ist der Reiseführer nun umfangreicher, als alles bisher veröffentlichte geworden. Erklärungen und Beschreibungen sollen dem Kappadokien-Interessierten ein tieferes Verständnis vermitteln. Darüber hinaus wird eine Fülle an Hintergrundinformationen zusätzlich zu den Sehenswürdigkeiten, Ortschaften, Landschaften und Kirchen thematisiert. Aber auch die türkische Kultur mit ihren Traditionen und Lebensgewohnheiten wird beschrieben und in kleinen Geschichten zusätzlich erklärt. Eine Besonderheit sind die von uns Autoren extra neu erstellten topographischen Wanderkarten, in ihrer Genauigkeit bisher einzigartig auf dem Markt. So soll unser Reiseführer den Besucher in die Lage versetzen, in Kappadokien einzutauchen, sich unabhängig und in Ruhe, aber mit Tiefgang der Faszination dieser unvergleichlichen Landschaft und ihren schier unbegrenzten Kunst- und Kulturschätzen hingeben zu können. Er soll nicht nur besuchen und sehen, sondern erleben und erkennen können! Seit nun 30 Jahren besuchen und durchwandern wir diese märchenhafte Landschaft, haben unendlich viele Recherchen angestellt und sind auch zu eigenen Ergebnissen gekommen, die wir in diesem Buch veröffentlichen. Seit 2007 wohnen wir ganzjährig in unserem geliebten Kappadokien und können jedem neuen Besucher versichern, dass Kappadokien nie aufhört einen in seinen Bann zu ziehen. Allerdings sollte man ein wenig Zeit mitbringen und sich darauf einlassen.

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Leseprobe

Was bietet Kappadokien


Allgemeines

Oder fragen wir erst einmal vorweg: Was muss ich machen, um eine Reise nach Kappadokien genießen zu können? Zuerst darf man kein Faulenzer sein. Stundenlanges Sonnenbaden am Strand verbietet sich schon allein durch die geografische Lage. Aber auch die Flanier- und Shoppingmöglichkeiten halten sich in Grenzen und ein Nachtleben existiert nur vereinzelt. Kappadokien ist ein Dorado für den aktiven Urlauber, der etwas erleben und entdecken will und kulturell interessiert ist. Fußkrank darf man hier nicht sein. Nicht nur aufgrund des manchmal unwegsamen Geländes ist es von Vorteil gut auf den Beinen zu sein. Nein, auch türkische Bordsteinkanten haben es in sich.

Beweglichkeit ist auch im geistigen Sinne gefordert. Besonders individuell Reisende werden sehr schnell merken, dass die Uhren hier etwas anders ticken. Letztendlich bereist man ein islamisches Land, was dem Badetouristen von der Küste oft nicht bewusst ist. Diese kulturellen Unterschiede ziehen sich dann fort bis zu ganz banalen Dingen, wie dem für uns etwas fremden Bussystem hier vor Ort. Kontaktscheue Menschen werden ihre Schwierigkeiten haben, sich in diesem fremden Land zurechtzufinden. Wie immer im Leben heißt es auch hier: Wer fragt, gewinnt und ihm wird geholfen. Scheuen sie sich nicht, offen auf die Menschen zuzugehen! Wer offen und ohne Ängste den Leuten begegnet, hat schon die wichtigste Vorraussetzung erfüllt, um unvergessliche Tage in Kappadokien zu verbringen.

Aber was ist es nun, was den Reiz dieser Landschaft ausmacht? Zwei Faktoren spielen hier eine wichtige Rolle. Zuerst ist es diese urtümliche Naturkulisse. Wer sie das erste Mal erblickt, ist sofort überwältigt. Aber richtig belohnt wird derjenige, der sich Rucksack und Wanderschuhe schnappt und die vielen Seitentäler durchwandert. Die irrsinnigsten Felsformationen gilt es auf diesen Wanderungen zu entdecken, begleitet von dieser für Europäer so ungewöhnlichen Stille, nur unterbrochen vom Gesang der Vögel und dem Summen der Insekten. Dabei wandert man stetig durch einen fruchtbaren Talgrund, in dem sich die Obstgärten einander ablösen. Hier kommt der Naturfreund voll auf seine Kosten und kann sich vom Stress des Alltags erholen.

Der zweite Faktor heißt Kultur! Nirgends sonst auf der Welt trifft man eine solch einmalige Landschaft an, die gleichzeitig so voll von den Spuren großer Kulturen ist. Besonders das frühe Christentum hat sich hier hundertfach verewigt. Auf beiden Seiten der Täler findet man eine Unmenge von alten Höhlenkirchen und Klöstern. Geschmückt mit zum Teil hervorragend erhaltenen Malereien verleiten sie immer wieder zum Abweichen vom Weg und lassen manche Wanderung doppelt so lange dauern. Nicht ohne Grund hat die UNESCO Kappadokien zum Weltkultur- und Naturerbe der Menschheit erklärt. Und diese Kombination aus Geschichte, Kunst, Kultur und grandioser Naturlandschaft birgt das Geheimnis von Kappadokien. Überall gibt es geheime Gänge und Winkel zu entdecken, die einem vorgaukeln, man hätte sie als Erster erblickt. Gar ganze Siedlungen lassen sich erforschen, ob bienenkorbartig in gewaltigen Felstürmen, oder bis zu 50 m tief im Erdreich. Stets haben die Menschen den Vorteil des weichen Vulkangesteins von Kappadokien genutzt, um sich ihren Wohnraum auf diese Art und Weise zu schaffen.

Aber wo liegt Kappadokien denn jetzt genau? Schaut man sich die Türkeikarte an, so sucht man am besten den exakt südlichsten Punkt des größten Flusses der Türkei mit Namen „Kızılırmak“ (Roter Fluss), der in der Antike als Halys berühmt wurde, und entdeckt dort den Ort Avanos, ca. 8 km nördlich von Göreme. Kappadokien liegt also fast genau im Zentrum des anatolischen Hochplateaus im asiatischen Bereich der Türkei mit einer Entfernung (Luftlinie) von ca. 420 km nach Antalya, 560 km nach Istanbul, 600 km nach Damaskus und 1000 km nach Sofia in Bulgarien, also ein wahrer Schnittpunkt der Kulturen. Das Zentrum Kappadokiens ist der Ort Göreme mit einem Umkreis von ca.30 km, in dem sich die meisten touristischen Highlights konzentrieren. Dieses bedeutet außerdem, dass wir uns dort auf einer Höhe von 900m bis 1400m bewegen, was uns nun zum nächsten Thema kommen lässt.

Klima und Reisezeit

Das Klima kann manchmal schon wüstenähnlich genannt werden. Brüllend heiße Sommer wechseln sich ab mit klirrend kalten Wintern. Ausschlaggebend dafür ist die Höhenlage der Landschaft, aber auch das an sich sehr trockene Klima. Niederschläge gibt es meist im Winter und im Frühjahr, aber auch dann nicht lang andauernd. Anschließend folgen viele Sommermonate der Trockenheit, die sich bis in den November ziehen kann. Auch in Kappadokien kennt man so etwas wie einen Altweibersommer. Die Tagestemperaturen können dann im November noch einmal bis zu +25°C erreichen, während es nachts dagegen schon empfindlich kalt wird. Gegen Ende des noch schönen Herbstes zieht dann meist ein kurzer Sandsturm auf, der den ersten Regen ankündigt, und mit der auftretenden Feuchtigkeit sinken dann auch die Tagestemperaturen in den Keller. Zwischen November und März ist es meistens unangenehm kalt, nachts mit Minustemperaturen und auch oft feucht und regnerisch. Der ewige Wind über der Hochebene bringt noch kältere Luft aus den höheren Ebenen, auf denen dann meistens bereits Schnee liegt. Und so kann das nasskalte Wetter auch schnell zu frostig winterlichem Klima wechseln mit Schnee und Eis.

Avanos im Schnee

Temperaturen von minus -20°C sind dann keine Ausnahme. 2012 steckte Kappadokien für viele Wochen im Januar und Februar im Würgegriff von eiskalten minus -25°C. Dennoch kann auch der Winter warme, sonnige und frühlingshafte Perioden haben. In Kappadokien scheint die Sonne oft und auf über 1000 Höhenmeter auch stark.

Als gesicherte und schönste Reisezeit gelten der späte Frühling, also Mai und Juni, und der Herbst, also September und Oktober. Hier herrschen dann Temperaturen von weit über +20°C mit viel Sonne!

Im Hochsommer, also Juli und August, steigen die Temperaturen dann auf über +30°C und können auch über +40°C erreichen. Jedoch sind Kälte und Hitze von geringer Luftfeuchtigkeit begleitet und werden daher nicht als so extrem empfunden.

Kappadokien in der Übergangszeit zu besuchen hat aber noch weitere Vorteile: Im Frühjahr wird die Landschaft dank des vorangegangenen Regens und Schnees von einer großartigen Blütenpracht überzogen, unterstützt von einem saftigen Grün. Beides weicht im folgenden Juli einer heißen Trockenheit, die die Landschaft in ein wüstenähnliches Gelb verwandelt. Im Herbst, im September und Oktober, liegt das Land wieder in den sattesten Herbstfarben und Kappadokien wird von einer unendlichen Fülle an Früchten überflutet. Die Menschen in Kappadokien kommen nun wieder aus ihren Höhlenwohnungen, die ihnen im Sommer ausreichend Schutz vor der starken anatolischen Sonne geboten hatten und holen die umfangreiche Ernte ein. Ganz Kappadokien scheint dann auf den Beinen zu sein. Auch kommt dann die Zeit der Weinernte. Der Herbst ist eine geschäftige Zeit in Kappadokien, bis der kalte Winter dann wieder alle in ihre gemütlich warmen Tuffsteinwohnungen treibt. Hier werden die Jahreszeiten noch nach den klimatischen Vorbedingungen gelebt: im Frühjahr und Herbst wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gearbeitet, die heißesten und kältesten Monate aber bescheren dem kappadokischen Bauern Ruhe und Erholung.

Dennoch lässt sich auch vielerorts in Kappadokien ein regelrechtes Mikroklima erkennen. Während man im Spätherbst im fast 1000 m hoch gelegenen Avanos noch im T-Shirt in der Sonne liegen kann, geht man in Uçhisar, das über 300 m höher liegt, nur noch in dicken Jacken vermummt und mit tief ins Gesicht gezogener Mützen gegen die eisigen Winde vor die Tür. Selbst zwischen dem Südhang von Avanos und dessen Neustadt auf der anderen Flussseite zeigen sich Unterschiede von bis zu 5°C.

Durch die vorherrschende Trockenheit zwischen Mai und November präsentiert sich Kappadokien dem Besucher von seiner staubigen Seite. Der ständig leicht wehende Wind über der Hochebene trägt den erodierten feinen Tuffsteinstaub stets mit sich herum. Ein eingestaubtes Hotelzimmer bedeutet nicht unbedingt mangelnde Sauberkeit, sondern dieses kann auch die Erosion der letzten Stunden gewesen sein; der feine Staub dringt durch alle Ritzen.

Einen Höhepunkt bilden die zwar seltenen und kurzen, aber heftigen Sandstürme. Zuerst sieht man nur die gelblich-rötliche Einfärbung des Himmels in der Ferne. Dieses ist eine nicht zu unterschätzende Vorwarnung, sich nun zügig in geschützte Räume zu begeben, denn schon sehr bald legt der Wind unvermittelt schnell an Geschwindigkeit zu. Mit bis zu 80 km/h trägt er den losen Tuffsteinstaub der Landschaft in jede kleine Öffnung. Menschen hechten dann durch die Gegend, um Türen und Fenster zu schließen und die eben noch in der Sonne dösenden Touristen von den Außentischen zu vertreiben. Wer dennoch nicht weicht, der weiß danach wie es einem panierten Schnitzel ergehen muss. Da hilft hinterher nur eine ausgiebige Dusche.

Geografie

Kappadokien liegt im Zentrum der anatolischen Hochebene und wie...

Blick ins Buch

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