Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Frankenkönig Karl der Große wurde am Abend des 1. Weihnachtstages 800 in der Peterskirche in Rom zum Kaiser gekrönt. Das Ereignis an sich scheint eindeutig, dennoch werfen der Vollzug und die Hintergründe dieser Krönung aufgrund der widersprüchlichen und nebelhaften Quellenlage bis heute zahlreiche Fragen und Diskussionen über die wirklichen Vorgänge auf. Die wenigen Quellen, die über die Kaiserkrönung berichten, bieten leider nur vereinzelte Informationen. Diese Arbeit soll sich damit befassen, unter welchen Umständen es zu Karls Erhebung zum Kaiser kam. Die Überlieferung des Ereignisses der Kaiserkrönung Karls soll unter Betrachtung der Darstellung in den Annalen von Lorsch untersucht werden. Dieser Text der Lorscher Annalen verdient besondere Aufmerksamkeit, da er ein einzigartiges und unabhängiges Zeugnis der fränkischen Geschichte des 8. und frühen 9. Jahrhunderts bietet. Der in ihm enthaltene Kommentar zur Kaiserkrönung bringt als einzige Quelle die Erhebung Karls damit in Verbindung, dass zu dieser Zeit eine weibliche Herrschaft ('femineum imperium' ) durch Kaiserin Irene herrschte. Im Folgenden soll zunächst ein kurzer Einblick in den Aufstieg Karls zum König der Franken und die Vorgänge vor dem heiligen Abend 800 beschrieben werden. Danach erfolgt ein genauerer Einblick in die eigentliche Kaiserkrönung, geschildert in den Lorscher Annalen. Unter besonderem Augenmerk bezogen auf das Argument des 'Weibkaisertums' werden so die Argumentation des Lorscher Annalisten und damit verbundene Kontroversen aufgezeigt. Zuletzt werden die Hintergründe und die Entstehung der Lorscher Annalen etwas näher beleuchtet.
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