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Klassenzusammenhalt und schulisches Problemverhalten

Eine netzwerkanalytische Untersuchung auf der Sekundarstufe I

AutorThomas Begert
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl579 Seiten
ISBN9783658240509
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR
Thomas Begert untersucht, basierend auf einem netzwerktheoretischen Ansatz, der die Bedeutung der sozialen Einbettung von Individuen in Gruppen für individuelles Verhalten betont, den Klassenzusammenhalt als ein wichtiges strukturelles Merkmal von Schulklassen und dessen Einfluss auf schulisches Problemverhalten. Dadurch werden die in der Literatur vorherrschenden individuums- und lehrpersonenzentrierten Ursachenfelder zu schulischem Problemverhalten um eine peerkontextuelle Sichtweise erweitert. Es zeigt sich, dass schulisches Problemverhalten auch durch soziale Prozesse zwischen den Peers erklärt werden kann. Deshalb wird auf die Beachtung von Klassenzusammenhalt und -normen durch die Lehrpersonen hinsichtlich von Unterrichtsgestaltung verwiesen.

Dr. Thomas Begert ist als Lektor am Departement für Sonderpädagogik der Universität Freiburg tätig. Er unterrichtet im Bereich der Sonderpädagogik bzw. Schulischen Heilpädagogik und forscht zum Thema Peereinfluss an Regel- und Sonderschulen.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
1 Einleitung15
2 Schulisches Problemverhalten: Merkmale, Erscheinungsformen und Häufigkeit23
2.1 Schulisches Problemverhalten als ein Aspekt von dissozialem Verhalten24
2.1.1 Definition und Begriffsklärung von dissozialem Verhalten24
2.1.1.1 Klinisch-kategoriale Ansätze26
2.1.1.2 Empirisch-taxonomische Ansätze27
2.1.1.3 Bedeutsame Klassifikationskriterien29
2.1.2 Abgrenzung von schulischem Problemverhalten und dissozialem Verhalten31
2.2 Zur Systematisierung des schulischen Problemverhaltens34
2.2.1 Klassifikation durch Merkmalslisten36
2.2.2 Phänomenologische Klassifikationen38
2.2.2.1 Ordnung nach Problembereichen39
2.2.2.2 Ordnung nach Wirkungsrichtung44
2.2.2.3 Ordnung nach empirischen Merkmalen46
2.2.3 Definitionsfokus49
2.3 Schulisches Problemverhalten aus der Perspektive von Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern52
2.3.1 Zur Differenzierung von Rollenperspektiven und subjektiven Perspektiven54
2.3.2 Rollenperspektiven von Unterrichtsmerkmalen55
2.3.2.1 Vor- und Nachteile von verschiedenen Perspektiven56
2.3.2.2 Urteilsfehler oder differente Konzepte?57
2.3.3 Rollenperspektiven und Schweregrad des schulischen Problemverhaltens60
2.3.4 Rollenperspektiven und Frequenz des schulischen Problemverhaltens62
2.3.5 Rollenperspektiven und Ursachenzuschreibung63
2.3.5.1 Differenzierung durch Problembesitz65
2.3.5.2 Divergenzen zwischen Lehrpersonen und Schülerschaft67
2.3.6 Subjektives Erleben von Unterricht68
2.3.6.1 Wahrnehmungstypen bei Lehrpersonen68
2.3.6.2 Verschiedene Unterrichtsskripts70
2.4 Häufigkeiten von schulischem Problemverhalten73
2.4.1 Messung und Vergleich75
2.4.1.1 Schwierigkeiten der Häufigkeitserhebung77
2.4.1.2 Prävalenz- und Inzidenzangaben78
2.4.2 Verschiedene Zugänge zu den Häufigkeitseinschätzungen80
2.4.2.1 Vergleiche mit dissozialem Verhalten80
2.4.2.2 Forschungsberichte zur Problembelastung82
2.4.2.3 Forschungsberichte zum allgemeinen Ausmass und zu den spezifischen Erscheinungsformen87
2.4.2.4 Klinisch-psychiatrische Diagnoseverfahren89
2.4.2.5 Bildungsmonitorings90
2.4.3 Differenzierungen anhand von Geschlecht, Bildungsgang und Jahrgangsstufen93
2.4.3.1 Geschlechterunterschiede93
2.4.3.2 Unterschiede nach Schulstufe95
2.4.3.3 Bildungsgangunterschiede98
3 Erklärungsansätze zum schulischen Problemverhalten102
3.1 Theoretische Paradigmen abweichenden Verhaltens103
3.1.1 Sozialstrukturelle und soziologische Perspektive103
3.1.2 Sozialökologische Perspektive107
3.1.3 Sozialpsychologische Perspektive108
3.1.3.1 Lernpsychologische Perspektive109
3.1.3.2 Sozial-kognitive Perspektive110
3.1.3.3 Gruppendynamische Perspektive111
3.1.3.4 Perspektive der Peereinflussforschung114
3.1.4 Interaktionistische Perspektive117
3.1.5 Kommunikationstheoretische Perspektive118
3.1.6 Individualpsychologische Perspektive120
3.2 Erklärungsfaktoren im Peerkontext124
3.2.1 Klassenklima124
3.2.1.1 Ergebnisse aus der Forschung zu schulischem Problemverhalten125
3.2.1.2 Ergebnisse aus der Klassenklimaforschung126
3.2.2 Normative Kontexte in der Schulklasse127
3.2.2.1 Normative Überzeugungen128
3.2.2.2 Peermodelle: Freunde, Populäre und Gesamtklasse130
3.2.3 Individuelle Problembelastungen im normativen Kontext der Schulklasse133
3.2.3.1 Etikettierungsprozesse („Labeling Approach“)134
3.2.3.2 Mangelnde soziale Einbindung138
3.2.4 Klassenzusammensetzung und strukturelle Merkmale139
3.2.4.1 Klassengrösse140
3.2.4.2 Bildungsgang142
3.2.4.3 Schulstufe und Übergänge144
4 Ebenen sozialer Komplexität und Verhalten148
4.1 Begriffsklärung der sozialen Struktur149
4.1.1 Konfiguration sozialer Beziehungen150
4.1.2 Fundament sozialer Welt152
4.1.3 Soziale Differenzierungen153
4.1.4 Makrophänomene154
4.2 Ebene des Individuums: Verhalten und Handlung156
4.2.1 Handlung als sinnbezogenes Tun157
4.2.2 Motive zur Sinnkonstruktion158
4.3 Ebene der Dyade: Soziales Handeln und soziale Beziehung159
4.3.1 Wechselseitigkeit von Interaktionen160
4.3.2 Institutionalisierung von Interaktionen162
4.4 Ebene der Triaden: Cliquen165
4.4.1 Merkmale und Eigenschaften167
4.4.2 Abgrenzung von Clique und Peergruppe171
4.4.3 Bedeutung für die Entwicklung174
4.5 Ebene der Gruppe: Soziale Beziehungsstruktur176
4.5.1 Merkmale des Gruppengefüges177
4.5.2 Soziale Netzwerke180
4.5.2.1 Strukturelle Intuition182
4.5.2.2 Analytische und relationale Merkmale184
4.5.3 Zur Wechselwirkung von sozialer Handlung und Struktur186
5 Soziale Beziehungsstruktur und soziale Kohäsion194
5.1 Forschungsbegriff194
5.1.1 Forschungshistorische Entwicklungen195
5.1.2 Vielfalt von Konstrukten197
5.1.3 Vielfalt an Messindikatoren198
5.2 Schwierigkeiten der Konzeptualisierung200
5.2.1 Input-, Output- oder Drittvariable200
5.2.2 Latentes oder manifestes Konstrukt204
5.2.3 Individual- versus Gruppenlevel-Variable207
5.2.3.1 Interpersonale und gruppenbezogene Attraktion207
5.2.3.2 Differenzierung auf Gruppenebene209
5.2.3.3 Soziale Attraktion211
5.2.3.4 Soziale und aufgabenbezogene Gruppenkognitionen212
5.3 Strukturelle Kohäsion214
5.3.1 Brücke zwischen Individual- und Gruppenebene216
5.3.2 Masseinheiten218
6 Zur Entwicklung von sozialer Kohäsion225
6.1 Soziale Kohäsion als progressives Konstrukt226
6.1.1 Stufenmodelle der Gruppenentwicklung227
6.1.1.1 Gruppenphasen in Abhängigkeit von sozialer Kohäsion228
6.1.1.2 Empirische Befunde zum Faktor Zeit229
6.1.2 Räumliche Nähe und Kontakt231
6.1.2.1 Das „propinquity principle“231
6.1.2.2 Kontakthypothese232
6.1.3 Strukturelle Balance234
6.1.3.1 Mechanismus bei Triaden234
6.1.3.2 Kohäsive Tendenz ausbalancierter Graphen236
6.1.3.3 Übertragung auf ungerichtete Graphen238
6.1.4 Entwicklung von Freundschaftskompetenzen240
6.2 Soziale Kohäsion als degressives oder statistisches Konstrukt242
6.2.1 Alternative Modelle der Gruppenentwicklung244
6.2.2 Rasche Gruppenfindungsprozesse und Stabilisierung245
6.2.3 Verteilungen von soziometrischen Wahlen246
6.2.4 Stabilität des soziometrischen Status248
6.2.4.1 Einflussfaktoren auf soziometrische Stabilität249
6.2.4.2 Statusstabilität allgemein249
6.2.4.3 Stabilität von Aussenseiterpositionen250
6.2.5 Zunahme soziometrischer Aussenseiterpositionen252
6.2.5.1 Prävalenzen in Schulklassen252
6.2.5.2 Unterschiede bezüglich der Schulstufen253
6.2.6 Engere Freundschaftskonzepte254
6.2.6.1 Selektivität von Freundschaften254
6.2.6.2 Stabilität von Freundschaften256
6.3 Zur Entwicklung von Cliquen261
6.3.1 Sensible Phase der Adoleszenz262
6.3.2 Zeitliche Vergleiche263
6.3.2.1 Anzahl von Cliquen263
6.3.2.2 Cliquengrössen264
6.3.2.4 Abhängigkeit von der Klassengrösse268
6.3.2.5 Cliquen und soziale Kohäsion269
7 Begründung des Wirkungsprozesses von sozialer Kohäsion auf individuelles Verhalten in Gruppen und Schulklassen273
7.1 Netzwerktheoretische Grundlagen273
7.1.1 Soziale Netzwerkanalyse als Theorie und Methode273
7.1.2 Strukturelles Forschungsparadigma274
7.1.3 Perspektiven auf strukturelle Merkmale277
7.2 Relationale Erklärungszusammenhänge281
7.2.1 Sozialökologische Argumentationslinien283
7.2.1.1 Erklärungsmodell von Getzels und Thelen285
7.2.1.2 Direkte Effekte von Lernumgebungen288
7.2.2 Normative Argumentationslinien294
7.2.2.1 Interpersonale Belohnungs- und Sanktionssysteme295
7.2.2.2 Kommunikationszwänge296
7.2.2.3 Direkte bzw. moderierende Effekte normativer Kontexte298
7.2.2.4 Konzeption und Begriff sozialer Norm303
7.2.2.5 Entwicklungsmodell sozialer Normen305
7.2.2.6 Indirekte Effekte normativer Kontexte309
8 Konsequenzen für die Untersuchung/ Hypothesen314
9 Forschungsbericht323
9.1 Forschungsdesign323
9.2 Stichprobe326
9.3 Messinstrumente329
9.3.1 Selbstauskünfte zu schulischem Problemverhalten331
9.3.2 Peernominationen334
9.3.2.1 Netzwerkgrenzen334
9.3.2.2 Auswahl der Relation335
9.3.2.3 Intensität der Relation338
9.3.2.4 Form der Relation340
9.3.2.5 Form der Erhebung342
9.3.2.6 Gültigkeit und Zuverlässigkeit von Netzwerkdaten343
9.3.3 Konstruktion der Klassennormen347
9.4 Strukturanalyse mit sozialer Netzwerkanalyse348
9.4.1 Aufbereitung der Daten349
9.4.2 Zum Umgang mit fehlenden Netzwerkwerten350
9.4.2.1 Formen unbekannter Netzwerkdaten352
9.4.2.2 Strategien zum Umgang mit fehlenden Werten354
9.4.2.3 Vorgehen und Begründung359
9.4.3 Masse sozialer Kohäsion362
9.4.3.1 Voranalysen struktureller Parameter363
9.4.3.2 Clustering-Koeffizient364
9.4.3.3 Cliquenmasse366
9.4.3.4 Strukturelle Kontrollvariablen371
9.5 Statistische Datenanalysen375
9.5.1 Mehrebenenanalyse375
9.5.2 Mehrebenenmodelle im Längsschnitt383
9.5.3 Moderator- und Mediatoranalysen386
9.6 Ergebnisse390
9.6.1 Deskriptive Ergebnisse391
9.6.2 Korrelationen394
9.6.3 Mehrebenenmodelle399
9.6.3.1 Forschungshypothesen 1 und 2: Entwicklung sozialer Kohäsion über die Zeit400
9.6.3.2 Forschungshypothese 3: Direkter Effekt sozialer Kohäsion409
9.6.3.3 Forschungshypothese 4: Interaktionseffekte von sozialer Kohäsion und Klassennormen416
9.6.3.4 Forschungshypothese 5: Mediationseffekte von Klassennormen422
10 Diskussion der Ergebnisse428
10.1 Forschungsfrage 1: Entwicklung sozialer Beziehungsstrukturen429
10.2 Forschungsfrage 2: Einfluss der sozialen Kohäsion auf das schulische Problemverhalten438
10.3 Forschungsfrage 3: Wechselwirkungen mit Klassennormen440
11 Schlussfolgerungen447
11.1 Forschungsfrage 1: Theoretische und praktische Implikationen447
11.2 Forschungsfragen 2 und 3: Theoretische und praktische Implikationen451
11.3 Limitationen der Untersuchung und weiterführende Forschungsfragen455
12 Zusammenfassung460
Literaturverzeichnis466
Abbildungen566
Tabellen570
Gleichungen/Formeln572
Anhang573

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