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E-Book

Knoten

für Alltag, Sport & Freizeit

AutorMaria Costantino
VerlagBassermann
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783641160623
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Das ultimative Knotenhandbuch
Egal für welchen Zweck ein Knoten benötigt wird - in diesem Knotenhandbuch finden Sie alle wichtigen Bindetechniken für Alltag, Sport und Freizeit. Ob etwas vertäut, verknotet oder festgezurrt werden soll: Dieser Band zeigt Ihnen, welcher Knoten die richtige Lösung ist. Dank anschaulicher Schritt-für-Schritt-Fotos können selbst aufwändigste Knotentechniken erlernt werden. Ein absolutes Muss, nicht nur für Hobbysegler!

Maria Costantino hat Kunstgeschichte, Design und Film an der polytechnischen Hochschule in Sheffield studiert. Sie unterrichtet an verschiedenen Universitäten und Colleges in England und hat zahlreiche Bücher zu Kunst und Design, aber auch zu anderen populären Themen veröffentlicht.

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Leseprobe

EINFÜHRUNG

Die meisten Menschen assoziieren mit dem Wort »Knoten« eine Verschlingung in einem Faden, einer Schnur oder einem Schuhband. Genau genommen ist ein Knoten eine Verbindung in einer Schnur oder einem Seil, die entweder dadurch zustande kommt, dass das freie Seilende durch eine Schlinge geführt und dann festgezogen wird oder dadurch, dass Seilstücke miteinander verknüpft werden.

Es gibt unterschiedliche Gruppen von Knoten, die für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Stopperknoten verhindern das Aufdröseln eines Schnurendes und ebenso, dass die Enden eines dünneren oder dickeren Tauwerks durch ein Scheibgatt eines Blocks, eine Öse, ein Gatchen oder eine andere Öffnung gleiten. Stopperknoten dienen auch zum Beschweren des Endes von Leinen, damit diese besser geworfen werden können. Verbindungsknoten werden einerseits genutzt, um einen Gegenstand oder ein Seilstück zu bekleeden oder um zwei oder mehrere Objekte oder Seilstücke zu verbinden. Steke dienen dazu, ein Seil an einem Gegenstand wie einem Pfosten, Haken oder Ring zu befestigen, wohingegen ein Knoten zwei Leinen verbindet.

Ein klassischer Stopperknoten – der doppelte Überhandknoten.

90% aller Knoten, so wird geschätzt, haben ihren Ursprung in der Seefahrt, wohingegen die verbleibenden 10% von so unterschiedlichen Berufen und Tätigkeiten wie Anglern und Bogenschützen, Buchbindern und Metzgern, Zimmerleuten und Bergsteigern, Chirurgen und Schauermännern und natürlich auch von Henkern stammen, die den Henkersknoten erfanden! Clifford W. Ashley (1881–1947), im Walhafen von New Bedford, Massachusetts, geboren, war eine der herausragenden Autoritäten in Sachen Knoten und Verfasser des Buches The Ashley Book of Knots, die Bibel eines jeden Knotenfans. In dem 1944 erschienenen Buch beschreibt Ashley etwa 4000 Knoten mithilfe von 7000 Zeichnungen.

Der Chirurgenknoten ist ein nützlicher Verbindungsknoten.

Keine Berufsgruppe kann sich letztlich die Erfindung der Knoten zuschreiben, da schon die Höhlenbewohner für das Fischen und Jagen Knoten für ihre Pfeile und Bogen, Fallen, Fischnetze und Angelleinen benötigten. Archäologische Funde liefern Beweise, dass der Mensch bereits vor 10 000 Jahren Überhandknoten und den halben Schlag, Kreuzknoten, Webeleinstek und Laufknoten knüpfte.

Der Jansik-Spezialknoten ist ein sehr kräftiger Knoten.

Weltweit, zu allen Zeiten und in allen Kulturen waren Knoten von Bedeutung: Sie dienten dazu, sich über Daten, Ereignisse und Genealogien auf dem Laufenden zu halten, um Handelsgeschäfte zu dokumentieren sowie als Gedächtnisstütze. Sowohl das Rechenbrett, der Vorläufer des elektronischen Rechners, wie auch der Rosenkranz haben sicherlich hier ihren Ursprung.

Mit dem Schotstek lassen sich zwei Seile unterschiedlicher Stärke miteinander verbinden.

Auch die Mythologie kennt Knoten. Der Gordische Knoten ist wohl der bekannteste. Gordius, ein einfacher Bauer, der König von Phrygien wurde, verschnürte seinen nun nutzlos gewordenen Bauernwagen zu einem äußerst verschlungenen Knotengebilde und schenkte es dem Zeustempel. Niemand konnte es lösen und, so das Orakel, wer dies dennoch fertig brächte, würde Herrscher über ganz Asien. Alexander der Große, mit dem »knotigen« Problem konfrontiert, zerschlug den Knoten einfach mit seinem Schwert. »Den Gordischen Knoten zerschlagen« wurde zur Metapher für die rasche und entschlossene Lösung eines scheinbar unlösbaren Problems.

Obgleich jeder Knoten einem bestimmten Zweck dient, ist es keineswegs notwendig, hunderte von Knoten zu kennen. Wichtig ist jedoch, den richtigen Knoten für einen bestimmten Zweck zu wählen.

Ein Auswahlkriterium für einen Knoten ist dessen Festigkeit. Sie ist insbesondere für Kletterer wichtig, die einen sperrigen, handfesten Knoten mit mehreren Windungen bevorzugen. Diese Knotenarten halten Zugbelastungen aus und erhöhen die Reißfestigkeit des Seils. Kletterer überprüfen die Knoten während einer Tour regelmäßig, insbesondere bei steifen Seilen, die schwierig zu knoten und wenig flexibel sind. Andere Auswahlkriterien sind die Einfachheit der Ausführung, die Größe und die Verlässlichkeit eines Knotens.

Kleine Leinenkunde

Die Eigenschaften einer Leine und ihre Pflege sind für die Verwendung wichtig. Das Wort »Leine« bezeichnet im Allgemeinen ein geflochtenes, geschlagenes oder zusammengedrehtes Fasererzeugnis mit einem Durchmesser größer als 10 mm. (Ausnahmen sind nur sehr hochwertige Kletterseile mit 9 mm Durchmesser). Tauwerk mit geringerem Durchmesser wird Garn, Litze oder Zwirn genannt.

Der Begriff Tau bezeichnet ein Tauwerk von mehr als 10 mm im Durchmesser.

Werden dünne und dicke Leinen, auch als Tauwerk bezeichnet, für einen bestimmten Zweck genutzt, werden sie häufig nach diesem benannt, wie Wäscheleine, Rettungsleine oder Schlepptrosse. Selbst spezifische Namen sind geläufig wie Wurfleine oder Hilfsleine, womit ein schweres Seil über einen Zwischenraum, z.B. vom Deck eines Bootes zur Pier, zu seinem Bestimmungsort herangezogen wird.

Tauwerk, das weniger als 10 mm Durchmesser hat, wird als Kordel, Garn oder Zwirn bezeichnet. Dünne Tampen können durch Flechten verstärkt werden.

MATERIAL

Die Eigenschaften eines Seils hängen sowohl vom Material wie auch von der Herstellungsart ab. Bis ins 20. Jahrhundert wurde Tauwerk aus Pflanzenfasern und -stielen hergestellt, etwa aus Flachs und Jute, Sisal und Hanf, Kokosfasern, Seide, Wolle, Kamel- und auch Menschenhaar.

Diese natürlichen Materialien haben einerseits Vorzüge, andererseits jedoch auch Nachteile. Sie quellen bei Feuchtigkeit auf, machen die Knoten unlösbar und werden bei Kälte steif, mit ernsthaften Schäden für das Seil, da die Fasern brüchig werden. Naturfasern sind vergleichsweise weich und anfällig für Schimmel, Verrottung und Schädlinge.

Coir, hergestellt aus Kokosfasern, wird aufgrund seiner geringen Belastbarkeit nur in großen Stärken hergestellt. Es treibt auf Wasser, dehnt sich aus und wird heute hauptsächlich als »Wieling«, d.h. Bootsfender, verwendet.

Jahrhundertelang war Hanf das vorherrschende Material. Die aus dem Stiel der Pflanze Cannabis sativa gewonnenen Hanfseile werden wegen ihrer Stärke geschätzt, obgleich sie nur eine geringe Haltbarkeit haben und für Verrottung anfällig sind.

Manilaseil, ebenso stark wie Hanf, aber dauerhafter, wird aus der Pflanze Musa textilis gewonnen. Bis zum Zweiten Weltkrieg weit verbreitet, ist es heute nur noch in Spezialgeschäften zu einem hohen Preis erhältlich. Sisaltauwerk, aus den Blättern der Pflanze Agave sisalana gewonnen, wird noch immer für viele Zwecke gebraucht und aufgrund seiner geringen Kosten geschätzt. Die haarigen, farblich unscheinbaren, auch wasserbeständigen Seile sind auch in einer wasserresistenten Form erhältlich. Baumwolle war einst die für die Fertigung von Fischernetzen beliebteste Naturfaser. Diese weichen, glatten Fasern bedürfen jedoch einer Behandlung, da sie sonst leicht verrotten. Das aus den oben genannten Fasern gewonnene Tauwerk ist als Naturtauwerk bekannt und wird geschlagen.

Sisalleine, geschlagen

Juteleine, geschlagen

grüne Polyesterleine

weiß-schwarze elastische Kordel

orangefarbene Polypropylenleine

weiße Nylonleine, geschlagen

pink-weiße Polyesterleine, geflochten

Geschlagenes Tauwerk

Ein dreikardeeliges Tau aus Naturfasern wird zunächst im Uhrzeigersinn (oder rechtsgedreht) zu langem Kabelgarn geschlagen, mehrere Kabelgarne werden in die entgegengesetzte Richtung (linksgedreht) zu einem Kardeel und dann drei Kardeele, wiederum im Uhrzeigersinn (rechtsgedreht), zu einer Leine, dem typischen Trossenschlag, gewunden. Die Drehrichtung eines dreikardeeligen Taus wird als Schlag bezeichnet. Ein Tau hat einen S-Schlag (linksherum) oder einen Z-Schlag (rechtsherum). Es gibt auch linksgeschlagene Taue, die aus drei rechtsgedrehten Leinen gewunden werden und in schweren Kabeln enthalten sind.

Der gegenläufige Drall, der bei dem Drehen der Fasern und Kardeelen entsteht, hält die Kardeele zusammen und gibt dem Tau seine Festigkeit. Selbst wenn ein Kardeel entfernt wird, lösen sich die beiden übrigen Kardeele nicht voneinander und an der Stelle des fehlenden Kardeels verbleibt eine Ausbuchtung. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde Tauwerk fast ausschließlich gedreht oder geschlagen.

Natur-Sisal-Leine, geschlagen

rot-weißes Baumwollseil

blaue Polypropylenleine, geschlagen

pinkfarbene Nylonleine, Kernmantel-Tauwerk

rote Polyesterleine, geflochten

Synthetisches Tauwerk

Trotz seiner hohen...

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