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E-Book

Körper und Ritual

Sozial- und kulturwissenschaftliche Zugänge und Analysen

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl399 Seiten
ISBN9783658010843
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR

Soziale Wirklichkeit wird in weiten Teilen durch rituelle Handlungen und Interaktionen hergestellt. Da Rituale von Menschen ausgeführt werden und Menschen körperlich-leibliche Wesen sind, sind menschliche Körper und Leiber grundlegend an der Gestaltung sozialer Wirklichkeit beteiligt. Vor dem Hintergrund dieser Annahmen präsentiert dieses Buch eine Auseinandersetzung mit der sozialen Relevanz verkörperter Rituale. Die zentrale Frage lautet: Inwiefern tragen die Ritualität von Körper(praktike)n und die Körperlichkeit von Ritualen zur Konstitution und Konstruktion gesellschaftlicher Wirklichkeit bei? Die Beiträge des Bandes beantworten diese Frage aus unterschiedlichen sozial- und kulturwissenschaftlichen Perspektiven. Sie schärfen damit den Blick für das wechselseitige Durchdringungsverhältnis von Körper, Ritual und Sozialität.



Dr. Robert Gugutzer ist Professor für Sozialwissenschaften des Sports an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Michael Staack ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung Sozialwissenschaften des Sports an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Zur Einführung8
1 Körperlich-leibliche Konstruktionen ritualisierter Vergemeinschaftung11
2 Rhythmus als Abstimmungsmodus in Interaktionsritualen12
3 Rituelle Hervorbringung und Bewältigung spezifischer Körper15
4 Zum Aufbau des Buchs17
Literatur18
Teil 1 Körperlich-leibliche Konstruktionen ritualisierter Vergemeinschaftung20
Rituale als performative Handlungen und die mimetische Erzeugung des Sozialen21
1 Die Berliner Ritual- und Gestenstudie21
2 Rituale als performative Handlungen24
3 Mimetisches Lernen praktischen Wissens in Ritualen28
4 Zentrale Funktionen von Ritualen31
5 Ausblick36
Literatur37
Gemeinschaft als KörperwissenRituelle Verkörperungen von Gemeinschaftund das Spielerische39
1 Das Wissen von der Gemeinschaft – rituelle Praktiken und performatives Wissen40
2 Rituelles Handeln und die Grundhaltung des Spielerischen43
3 Gemeinschaft und Körperwissen – Bezüge zwischen Spielwelt und Alltagsrealität47
4 Fazit49
Literatur50
Spielen, Jubeln und Feiern im StadionÜber den Zusammenhang von Architekturund rituellen Verkörperungen im Fußball52
1 Spiel und Ernst im Fußball54
2 Der gebaute Raum des Stadions59
3 Individualisierung und Kollektivierung in heutigen Fußballarenen63
4 Schlussfolgerungen65
Literatur66
Public Viewing als sportiv gerahmtes kollektivleibliches Situationsritual68
1 „Wo was los ist – wo es action gibt“ – Public Viewing als Interaktionsritual70
2 Situation und Atmosphäre: Von Goffman zu Schmitz und Böhme72
3 Phänomenale Strukturmerkmale des Situationsrituals Public Viewing77
3.1 Ortsräumliche Aufwertung und gefühlsräumliche Aufladung77
3.2 Außeralltäglicher Zeitrahmen und erlebte Auszeit79
3.3 Szenisches Arrangement und Körperinszenierung82
3.4 Antagonistische und solidarische Einleibung85
4 Vom Ritual zur Routine: Wo nichts los ist, wo es kein action gibt89
Literatur91
Internetquellen der Abbildungen93
Teamsubjekte: Rituelle Körpertechniken und Formen der Vergemeinschaftung im Spitzensport94
1 Einleitung: Das Thema Ritual94
2 Plurale Teamsubjekte und Formen der Vergemeinschaftung97
3 Komplementäre Vergemeinschaftung im Handball99
4 Komplementäre Vergemeinschaftung im Boxen103
5 Antagonistische Vergemeinschaftung zwischen gegnerischen Boxern113
6 Fazit116
Literatur119
Anhang: Verwendete Transkriptionszeichen, Lemmata und Siglen121
Rituals as they happenZur körperlichen Dimension von Vergemeinschaftungin einer Flamenco-Tanzstunde122
1 Erfundene Traditionen unter dem Label ‚flamenco‘124
2 Die Flamenco-Tanzstunde128
2.1 Exotisierungsrituale oder: Die Flamencoisierung der Situation130
2.2 Didaktische Rituale133
3 Schluss137
Literatur138
Ritualisierte Berührungen als Medium für Vergemeinschaftung141
1 Allgemeine Begriffsbestimmung144
2 Zuordnungsraster für Berührungen147
3 Rituelle Berührungen am Beispiel von Alltagsberührungen in Paarbeziehungen151
4 Fazit160
Literatur160
Teil 2 Rhythmus als Abstimmungsmodus in Interaktionsritualen – Zur IRC-Theorie von Randall Collins164
KlassengesprächeGruppendiskussionen über Filme aus derPerspektive der Theorie der Interaktionsrituale165
1 Einleitung165
2 Theorie der Interaktionsrituale167
2.1 Theoretische Voraussetzungen167
2.2 Mikro und Makro168
2.3 Verwurzelung im Interaktionismus169
2.4 Elemente der Theorie der Interaktionsrituale170
2.5 Interaktionsrituale und Stratifikation174
3 Die Gruppendiskussionen176
3.1 Daten und Methoden176
3.2 Empirische Ergebnisse178
4 Zusammenfassung und Diskussion181
Literatur182
Körperliche Rhythmisierung undrituelle InteraktionZu einer Soziologie des Rhythmus im Anschlussan Randall Collins’ Theorie der „InteractionRitual Chains“185
1 Einleitung185
2 Die primäre Untersuchungsebene der IRC-Theorie: Die interaktionsrituelle Situation186
3 Interaktionsrituelle Rhythmen, Anti-Funktionalismus und rituell-situative Kreativität189
3.1 Anti-Funktionalismus189
3.2 Der Rhythmus als zentrales Element interaktionsritueller Prozesse190
3.3 Der Rhythmus als Gewährleister der Möglichkeit rituell-situativer Kreativität193
4 Visibilisierung der fehlenden Rhythmusdefinition in der IRC-Theorie194
5 Rhythmusdefinition der NPV196
5.1 Der Puls als Basis eines Rhythmus: Orientierung und Synchronisierung197
5.2 Eingesogenwerden durch den Puls198
6 Integration der NPV in die IRC-Theorie: Rhythmus zwischen Körper und Ritual201
6.1 Theoriesynthese202
6.2 Soziologische Reformulierung des Rhythmusbegriffs203
6.3 Ausblick: (Ritual-)Soziologische Empirie205
Literatur208
Die Absetzung König Richards II. als mitreißende Massenveranstaltung. Oder: Der heilige Körper des Königs und der Versuch, ihn zu überwinden1 Ritualtheoretische Überlegungen213
1 Einleitung214
2 Die Herrschaft des Heiligen – eine durkheimianische Theorie der Macht216
2.1 „Heiligkeit“ und „Charisma“216
2.2 Der rituelle Ursprung des „Heiligen“219
3 Darf man einen König absetzen? – Spätmittelalterliche Positionen222
3.1 Zwei Könige in einem223
4 Die Absetzung Richards II.: Argumente und Rituale225
4.1 Die „Argumente“ gegen Richard225
4.2 Radikale Rituale227
4.3 Quellendiskussion zum „Absetzungsparlament“228
4.4 Die Absetzung Richards II. als Massenveranstaltung229
4.5 Die Erhebung Heinrichs IV. von England230
5 Fazit232
Quellen235
Literatur235
Bodily Interactions in Interaction Ritual Theory and Violence238
Literatur251
Teil 3 Rituelle Hervorbringung und Bewältigung spezifi scher Körper253
Inklusionsrituale und inklusive CommunitasParadoxien der Behinderung in dermodernen Gesellschaft254
1 Inklusion in die Gemeinschaft der Freaks – ein fi ktionales Ritual254
2 Behinderung als liminaler Status – die Konzepte von Robert Murphy und Victor Turner258
3 Inklusionsrituale in der Gegenwart262
3.1 Embleme, Ikonen und Sequenzen – zur inklusiven Ikonographie und Performatorik263
3.3 Zaubersprüche, Merksätze, Glaubensbekenntnis – zur Semantik der Inklusion268
3.4 Semantische und performative Paradoxien270
3.5 Die Konstitution der inklusiven Communitas273
5 Schluss275
Literatur277
Film278
Rituelle Dimensionen kommerzieller Sexualität279
1 Einleitung279
2 Zur Methodik281
3 Der Prostitutionsbesuch als besonderes Ereignis282
3.1 Die „Entjungferung“283
3.2 „Männerabende“284
3.3 Prostitution und die Bearbeitung persönlicher Krisen286
4 Die Ritualstruktur des Prostitutionsbesuchs289
4.1 Die Trennungsphase289
4.2 Die Liminale Phase294
4.3 Die Angliederungsphase296
5 Fazit298
Literatur299
Fabrikation körperlicher Zugehörigkeit: Das Ritual des Balletttrainings301
1 Einleitung301
2 Das Ritual des Balletttrainings303
3 Der Ritus der Übung305
4 Balletttraining als ‚rite de passage‘313
4.1 Kein Fremdling mehr sein315
4.2 Im Werden sein317
4.3 Balletttänzer sein318
5 Permanente Liminalität321
6 Praktiken und ihre Körper323
Literatur324
TodesritualeZur sozialen Dramaturgie am Ende des Lebens325
1 Sterbepraxis326
2 Körpergeschehen333
3 Friedhofsszenarien339
Literatur347
Verletzte Körper und gestörte Rituale in schwankhaften Erzählungen des späten Mittelalters351
1 Einführung: Ritual und Narration351
2 Störfälle des Rituals355
3 Die verzögerte Grenzüberschreitung359
4 Das verklagte Körperteil363
5 Das verselbstständigte Körperteil367
6 Fazit373
Literatur375
Die Selbstquantifizierung als Ritual virtualisierter Körperlichkeit379
1 Netzwerkgesellschaft und Netzwerknormen379
2 Selbstquantifizierung385
3 Rituale und soziale Kommunikation388
4 Selbstquantifizierung als Ritual virtualisierter Körperlichkeit390
Literatur392
Autorinnen- und Autorenverzeichnis395

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