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E-Book

Körperorientierte Ansätze für Musiker

Methoden zur Leistungs- und Gesundheitsförderung

VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl322 Seiten
ISBN9783456955025
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Alle Methoden auf einen Blick - ein Muss für alle Musiker! Gemeinsam mit renommierten Autoren stellt die Herausgeberin erstmals eine breite Auswahl körperorientierter Ansätze zur Gesundheitsförderung von Musikern übersichtlich und sehr anschaulich dar. Eine stringente und klar strukturierte Darstellung aller relevanten Methoden als ideale Entscheidungshilfe: Welche Methode eignet sich für mich?

• Vorstellung bewährter Ansätze wie z.B. Feldenkrais-Methode, -Qigong, Alexander-Technik, Yoga, Autogenes Training, Ideokinese bis hin zu Tanz oder Sport,
• ausführliche Erläuterungen zu Hintergrund und Konzept der jeweiligen Methode,
• konkrete Übungen mit farbigen Bildern zeigen optimal, worauf es ankommt,
• wie findet die jeweilige Methode Anwendung in der Praxis?
• gibt es spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern?

Geeignet für professionelle Sänger sowie Instrumentalisten in Ausbildung und Beruf, Musikpädagogen, Musizierende in Laienmusikverbänden und Chören, sowie alle an Musizieren und Bewegung -Interessierten.

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Kapitelübersicht
  1. Körperorientierte Ansätze für Musiker
  2. Vorwort
  3. 1 Trainingsorientierte Leistungs- und Gesundheitsförderung bei Musikern
  4. 2 Schwerpunkte der Leistungs- und Gesundheitsförderung in den einzelnen körperorientierten Methoden fu?r Musiker
  5. 3 Einfu?hrung und Überblick
  6. 4 Feldenkrais-Methode
  7. 5 Ideokinese
  8. 6 Alexander-Technik
  9. 7 Das Konzept Schlaffhorst-Andersen
  10. 8 Ilse Middendorf – Der Erfahrbare Atem
  11. 9 Qigong
  12. 10 Autogenes Training
  13. 11 Progressive Muskelrelaxation
  14. 12 Dispokinesis
  15. 13 Functional Kinetics FBL Klein-Vogelbach
  16. 14 Aikido
  17. 15 Yoga
  18. 16 Tanz
  19. 17 Pilates
  20. 18 Gyrokinesis®
  21. 19 Sport
  22. 20 Nordic Walking
  23. Die Herausgeberin
  24. Kurzvitae der Mitautorinnen und Mitautoren
  25. Sachwortverzeichnis
Leseprobe
4 Feldenkrais-Methode

Barbara Noé

Die Feldenkrais-Methode ist nach ihrem Begründer Moshé Feldenkrais (1904– 1984) benannt. Sie versteht sich als Verfahren zur Gestaltung von Lernprozessen, die zu einer intensiveren Körperwahrnehmung und besseren Bewegungsqualität führen. Feldenkrais geht davon aus, dass Bewegung das zentrale Agens darstellt, um Lernprozesse in Gang zu bringen. In diesem Sinne werden in der Feldenkrais- Methode Bewegungslektionen mit dem Ziel ausgeführt, das Gehirn durch sensomotorische Erfahrungen zur Gestaltung neuer und optimierter Bewegungsmuster anzuregen.

4.1 Entstehung und Konzept

4.1.1 Entstehung

Die Feldenkrais-Methode geht auf eine persönliche Erfahrung von Moshé Feldenkrais im Umgang mit seinem eigenen Körper zurück. So gelang es ihm, eine Verletzung seines linken Knies und die dadurch entstandene Funktionseinschränkung durch optimalen Gebrauch seines Körpers auszugleichen. Als Wissenschaftler hatte er gelernt, Erfahrungen auf ihre Gesetzmäßigkeiten hin zu untersuchen und hieraus übergeordnete Prinzipien zu formulieren. Nach diesem Vorgehen entwickelte er die Feldenkrais-Methode. Die Wissens- und Erfahrungsquellen, aus denen er schöpfte, sind eng mit seiner Biografie verbunden. Zu Beginn dieses Kapitels über die Feldenkrais-Methode soll deshalb ein Blick in das Leben von Moshé Feldenkrais stehen.

4.1.2 Biographische Skizze zu Moshé Feldenkrais

1904 wird Moshé Feldenkrais in der kleinen Stadt Slawuta in der Ukraine geboren – einem Gebiet, in dem Juden damals per Gesetz leben durften. Frühe positive Kindheitserlebnisse gelten dem stattlichen und gastfreundlichen Haus des Großvaters mütterlicherseits, der Holzhändler und Bankier war. Bereits im Alter von drei Jahren muss Moshé jedoch erstmals mit seinen Eltern vor Judenhassern flüchten und seitdem prägen antisemitische Bedrohung und Verfolgung sein Leben und das seiner Familie. Als seine Mutter Sheindel auch nach dem Umzug der Familie nach Baranowicze – heute Weißrussland – um die Zukunft ihres ältesten Sohnes fürchten muss, lässt sie ihn in das Land ziehen, das Juden eine Heimat verspricht: 1917 hatte sich die britische Regierung verpflichtet, die Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina zu fördern. Mit der Hoffnung auf ein Leben in Freiheit und mit dem Segen seiner Familie macht sich Moshé als knapp Fünfzehnjähriger allein auf den weiten Weg nach Palästina. Im damals erst zehntausend Einwohner zählenden Tel Aviv arbeitet er mit anderen jungen Männern am Aufbau des Staates Israel und baut Häuser. Er schließt sich der jüdischen Selbstverteidigungsorganisation Haganah an und lernt von einem jungen Deutschen aus Berlin die japanische Kampftechnik Jiu-Jitsu, um für den Straßenkampf gerüstet zu sein. Moshé nimmt die Kampftechnik nicht nur mit Begeisterung auf, sondern versucht, sie für seine Zwecke der Selbstverteidigung weiterzuentwickeln. Sein Wissensdurst und seine unbedingte Neugier, Dingen auf den Grund gehen zu wollen, zeichnen ihn schon in diesem jungen Alter aus. Im Zelt – für eine Wohnung war er zu arm – lernt er Mathematik und bereitet sich auf die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium vor. Das Schulgeld finanziert er durch Nachhilfeunterricht, bei dem er sich durch seine pädagogische Begabung bald einen Namen macht. 1926, ein halbes Jahr nach dem Abitur, erhält Moshé eine Festanstellung als Landvermesser bei der britischen Mandatsregierung. Erstmals verdient er genügend Geld, um in einem Haus wohnen und sich ordentlich kleiden zu können.

In dem Schauspieler Aharon Meskin findet er einen inspirierenden Gesprächspartner und lebenslangen Freund. Moshé beschäftigt sich intensiv weiter mit Bewegung – 1931 wird sein erstes Buch „Jiu-Jitsu ve-Haganah Atzmit“ erscheinen – und er trainiert mehrere Sportarten. Beim Fußballspielen erleidet er eine schwere Verletzung am linken Knie, die ihn sechs Monate ans Bett fesselt. Eine operative Behandlung ist zu dieser Zeit noch nicht möglich. So versucht er aus eigener Kraft wieder „auf die Beine zu kommen“, indem er sich mit seinem Körper und dessen Bewegungspotential beschäftigt. Er kann schließlich wieder laufen, sein Leben lang wird ihm die Verletzlichkeit seines Kniegelenks jedoch Anstoß für die Erforschung von Bewegungen und deren Optimierung bleiben. Aus dieser Beschäftigung gewinnt er immer wieder entscheidende Anstöße für die Entwicklung seiner Methode. 1929 – mit 25 Jahren – entscheidet sich Moshé Feldenkrais für einen nochmaligen Neuanfang und beginnt in Paris an der Sorbonne, Ingenieurwissenschaften mit Schwerpunkt Mechanik zu studieren. 1933 gründet er dort den „Jiu-Jitsu Club de France“ und 1934 erscheint sein Buch über Jiu Jitsu erstmals in französischer Sprache. Bei einem Vortrag in Paris begegnet er dem japanischen Begründer des Judo, Jigoro Kano (1860–1938). Von Kanos Schülern erhält er Judounterricht und wird als erster europäischer Judoka mit dem Schwarzen Gurt zweiten Grades ausgezeichnet. Auf Wunsch Kanos wird Moshé Feldenkrais der Botschafter für Judo in Frankreich.
Inhaltsverzeichnis
Körperorientierte Ansätze für Musiker1
Inhaltsverzeichnis7
Vorwort13
1 Trainingsorientierte Leistungs- und Gesundheitsförderung bei Musikern19
1.1 Begriffe derLeistungs- und Gesundheitsförderung19
1.2 Modell der trainingsorientierten Leistungs- und Gesundheitsförderung20
1.3 Koordinative, konditionelle und persönlichkeitsbezogene Fähigkeiten22
2 Schwerpunkte der Leistungs- und Gesundheitsförderung in den einzelnen körperorientierten Methoden fu?r Musiker25
2.1 Methoden-u?bergreifende Gemeinsamkeiten25
2.2 Gruppierung der Methoden nach Schwerpunkten der Leistungs- und Gesundheitsförderung27
Literatur29
3 Einfu?hrung und Überblick33
3.1 Entstehungszeit der Ansätze33
3.2 Die Gru?nderinnen und Gru?nder der Methoden35
3.3 Geographische Herkunft der Methoden35
3.4 Wahl der Methode35
3.5 Kombination und Planung körperorientierter Ansätze und Aktivitäten37
4 Feldenkrais-Methode41
4.1 Entstehung und Konzept41
4.2 Anwendungspraxis und Verbreitung48
4.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern49
4.4 Übungen56
4.5 Fazit fu?r Musiker64
Praktische Hinweise64
Literatur65
5 Ideokinese67
5.1 Entstehung und Konzept67
5.2 Anwendungspraxis und Verbreitung73
5.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern75
5.4 Übungen77
5.5 Fazit fu?r Musiker86
Praktische Hinweise86
Literatur86
6 Alexander-Technik89
6.1 Entstehung und Konzept89
6.2 Anwendungspraxis und Verbreitung93
6.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern94
6.4 Übungen98
6.5 Fazit fu?r Musiker103
Praktische Hinweise103
Literatur103
7 Das Konzept Schlaffhorst-Andersen105
7.1 Entstehung und Konzept105
7.2 Anwendungspraxis und Verbreitung110
7.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern113
7.4 Übungen116
7.5 Fazit fu?r Musiker123
Praktische Hinweise123
Literatur123
8 Ilse Middendorf – Der Erfahrbare Atem125
8.1 Entstehung und Konzept125
8.2 Anwendungspraxis und Verbreitung129
8.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern131
8.4 Übungen134
8.5 Fazit fu?r Musiker140
Praktische Hinweise140
Literatur141
9 Qigong143
9.1 Entstehung und Konzept143
9.2 Anwendungspraxis und Verbreitung145
9.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern145
9.4 Übungen149
9.5 Fazit fu?r Musiker154
Praktische Hinweise154
Literatur154
10 Autogenes Training157
10.1 Entstehung und Konzept157
10.2 Anwendungspraxis und Verbreitung160
10.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern162
10.4 Übungen165
10.5 Fazit fu?r Musiker170
Praktische Hinweise170
Literatur170
11 Progressive Muskelrelaxation173
11.1 Entstehung und Konzept173
11.2 Anwendungspraxis und Verbreitung175
11.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern176
11.4 Übungen177
11.5 Fazit fu?r Musiker182
Praktische Hinweise182
Literatur182
12 Dispokinesis185
12.1 Entstehung und Konzept185
12.2 Anwendungspraxis und Verbreitung189
12.3 Wirkungsnachweis und Erfahrungen mit der Dispokinesis bei Musikern192
12.4 Übungen194
12.5 Fazit fu?r Musiker199
Praktische Hinweise199
Literatur199
13 Functional Kinetics FBL Klein-Vogelbach201
13.1 Entstehung und Konzept201
13.2 Anwendungspraxis und Verbreitung203
13.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern205
13.4 Übungen208
13.5 Fazit fu?r Musiker213
Praktische Hinweise213
Literatur213
14 Aikido215
14.1 Entstehung und Konzept215
14.2 Anwendungspraxis und Verbreitung218
14.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern219
14.4 Übungen220
14.5 Fazit fu?r Musiker227
Praktische Hinweise227
Literatur228
15 Yoga229
15.1 Entstehung und Konzept229
15.2 Anwendungspraxis und Verbreitung232
15.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern234
15.4 Übungen236
15.5 Fazit fu?r Musiker241
Praktische Hinweise241
Literatur241
16 Tanz243
16.1 Musik und Tanz243
16.2 Klassisches Ballett und Modern Dance244
16.3 Stepptanz248
16.4 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern249
16.5 Fazit fu?r Musiker250
Praktische Hinweise250
Literatur250
17 Pilates251
17.1 Entstehung und Konzept251
17.2 Anwendungspraxis und Verbreitung252
17.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern254
17.4 Übungen256
17.5 Fazit fu?r Musiker263
Praktische Hinweise263
Literatur263
18 Gyrokinesis®265
18.1 Entstehung und Konzept265
18.2 Anwendungspraxis und Verbreitung266
18.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern267
18.4 Übungen268
18.5 Fazit fu?r Musiker273
Praktische Hinweise273
Literatur273
19 Sport275
19.1 Sport, Training und Gesundheit275
19.2 Sport fu?r Musiker – Nutzen und Risiken281
19.3 Musikerfreundliche und weniger geeignete Sportarten282
19.4 Training im Fitnessstudio284
19.5 Fazit fu?r Musiker289
Praktische Hinweise290
Literatur290
20 Nordic Walking293
20.1 Entstehung und Konzept293
20.2 Anwendungspraxis und Verbreitung294
20.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern298
20.4 Übungen301
20.5 Fazit fu?r Musiker306
Praktische Hinweise306
Literatur306
Die Herausgeberin307
Kurzvitae der Mitautorinnen und Mitautoren309
Sachwortverzeichnis315

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