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E-Book

Kompetenzen für Supply Chain Manager

AutorNiklas Meise, Randy Drenth, Thomas Rudolph
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl271 Seiten
ISBN9783540464952
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,44 EUR

Management ist Entscheidung im Ungewissen. Führungskräfte im Einkauf müssen Entscheidungen unter stets wechselnden Bedingungen treffen. Der globale Wettbewerb entwickelt sich hin zu strategischen Aufgaben und umfassender Koordination. Funktion und Rolle von Einkäufern haben sich erheblich verändert. Erweiterte Fach- und Verhaltenskompetenzen sind der Schlüsselfaktor zum Erfolg. Verständlich und realitätsnah erklären die Autoren, worauf es ankommt.

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Leseprobe
Markt- und kundenorientierte Supply Chain Management-Kompetenzen (S. 99-100)

Roman Boutellier1, Stephan M. Wagner2
1 Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ)
2 WHU Koblenz
"Medicine is for the patient, not for profits.
The profits follow." George Merck, 1930


1 Marktorientierung und Performance der Unternehmung

In seinem Kern geht die Marketing-Konzeption davon aus, dass Unternehmen durch (1) Kundenorientierung und (2) koordiniertes Marketing eine (3) hohe Rentabilität erzielen können (McNamara, 1972). Die Ausrichtung einer Unternehmung am Kunden beginnt mit einer Idee über die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse und Präferenzen von Kundengruppen. Im Gegensatz zur Kundenorientierung steht die Ausrichtung von Unternehmen an Produkten (Produktorientierung) oder das Streben, den Kunden die aktuellen Produkte zu verkaufen (Verkaufsorientierung). Die Marketing- Konzeption verlangt aber auch, dass sich im Unternehmen nicht nur die Marketing-Funktion, sondern sämtliche betrieblichen Funktionen am Kunden ausrichten müssen. McNamara (1972, S. 51) bezeichnet deshalb die Marketing-Konzeption als „based upon a company-wide acceptance of the need for customer orientation".

Während die Marketing-Konzeption mehr eine Philosophie darstellt, versteht man unter Marktorientierung die Umsetzung der Marketing- Konzeption in der betrieblichen Praxis (Kohli und Jaworski, 1990). Marktorientierte Unternehmen richten ihre Organisation auf die Generierung von Kundenwert („value for the customer") aus. Dies umfasst unter anderem: Die systematische Erhebung und Analyse von Informationen über Märkte (einschliesslich der Wettbewerbersituation und Kunden), z.B. durch den Aufbau von Market Intelligence und Kundenzufriedenheitsanalysen. Die Verbreitung dieser Markt- und Kundeninformationen im gesamten Unternehmen.

Die Koordination der Aktivitäten unterschiedlicher Funktionen im Unternehmen (z.B. Marketing, Forschung &, Entwicklung, Beschaffung, Logistik, Vertrieb) mit dem Ziel, Wert für den Kunden zu generieren und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Die Erfolgswirksamkeit der Marktorientierung wurde seit den 90er Jahren vielfach untersucht. Beispielsweise konnten positive Zusammenhänge zwischen der Marktorientierung von Unternehmen und deren Umsatzvolumen, Marktanteil, ROI oder ROA festgestellt werden (Slater u. Narver 1993, Deshpandé u. Farley 1998). Zusammengefasst, Marktorientierung und die Ausrichtung der Unternehmung am Kunden wirkt sich positiv auf die Performance des Unternehmens aus. Peter F. Drucker geht sogar so weit, dass er die Generierung eines Kundennutzens als den wichtigsten Unternehmenszweck bezeichnet.

2 Supply Chain Management und Marktorientierung

Betrachtet man die Zielsetzungen des Supply Chain Managements (SCM), so wird deutlich, dass es eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Marktorientierung einnehmen kann. Zum ersten möchte das SCM die von den Bedürfnissen der Kunden ausgehenden Waren-, Informations- und Geldflüsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette prozessorientiert gestalten, lenken und entwickeln. Damit will man die Leistungserbringung auf den Kunden ausrichten. Dies umfasst beispielsweise eine hohe Warenverfügbarkeit, kurze Lieferzeiten, eine hohe Lieferzuverlässigkeit, oder kurze Anlaufzeiten bei Neuprodukten. Zum zweiten integriert das SCM sämtliche logistischen und einkäuferischen Funktionen im Unternehmen und stellt sicher, dass Kundenaufträge effizient abgewickelt werden.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis8
Herausforderungen an die Kompetenzen moderner Supply Chain Manager --- Thomas Rudolph, Randy Drenth, Jan Niklas Meise17
1 Herausforderungen für das Supply Chain Management17
1.1 Erweiterte Aufgabenspektren im Supply Chain Management17
1.2 Die zunehmende Bedeutung eines umfassenden Prozessverständnisses19
2 Der Kompetenzansatz für das Supply Chain Management22
2.1 Identifikation und Ausbau von Basiskompetenzen im Supply Chain Management22
2.2 Zentrale Erkenntnisse und Tendenzen der Einkaufsleiterbefragung26
3 Die 10 Basiskompetenzen im Supply Chain Management29
3.1 Rang 1: Geschäftsprozesskompetenz30
3.2 Rang 2: Trendkompetenz31
3.3 Rang 3: Transformationskompetenz32
3.4 Rang 4: Kundenkompetenz33
3.5 Rang 5: Kooperationskompetenz34
3.6 Rang 6: Sozialkompetenz34
3.7 Rang 7: Motivations- und Führungskompetenz35
3.8 Rang 8: Konfliktkompetenz36
3.9 Rang 9: Controlling- und Risikomanagementkompetenz37
3.10 Rang 10: Technologiekompetenz38
4 Fazit und Ausblick auf das Buch39
4.1 Auswirkungen des Kompetenzansatzes auf das Supply Chain Management39
4.2 Supply Chain Management in Theorie und Praxis41
Literatur42
I Geschäftsprozesskompetenz47
Supply Chain-orientierte Geschäftsprozesse zur Sicherung unternehmerischer Wettbewerbsfähigkeit --- Hans-Jörg Bullinger, Michael Kühner49
1 Ausgangssituation49
2 Typische Probleme heutiger Logistikorganisationen50
3 Zielsetzung Supply Chain Management51
4 Erfolgsfaktoren einer Supply-Chain-orientierten Logistikorganisation52
5 Zusammenfassung56
Literatur56
Der neue Warenhandelsprozess der Migros --- René Meyer59
1 Sortimentsplanung (Category Management)59
2 Operative Warenwirtschaft (Supply Chain Management)60
3 Geschäftsprozesskompetenz64
II Trendkompetenz65
Beschaffungstrends und Trendforschung --- Udo Koppelmann67
1 Trendkompetenz – Was heisst das?67
2 Beschaffungstrends68
3 Trendrelevante Handlungsfelder70
4 Methoden der Trendforschung74
Literatur76
Früherkennung und Bewertung von Trends als Grundlage eines effizienten SCMs --- Stefan Furrer, Randy Drenth77
1 Einleitung77
2 Die Ciba Spezialitätenchemie AG77
3 Fazit84
Literatur85
III Transformationskompetenz87
Transformationskompetenz als Determinante der Beschaffungsperformance --- Marco Schmäh, Heinz Stark89
1 Auslöser für Veränderungen der Leistungsstrukturen89
2 Unternehmensvorteile durch arbeitsteilige Transformation90
3 Transformationskompetenz für Beschaffungs-Change Management92
4 Transformationskompetenz und Beschaffungsstrategien für „Innovative Beschaffung“99
5 Ausblick100
Literatur101
Neuausrichtung der Beschaffungsorganisation der Netstal-Maschinen AG --- Paul Nart, Marco Zweifel, Randy Drenth103
1 Transformationskompetenz103
2 Fallbeispiel e-jet bei Netstal-Maschinen AG104
3 Situationsanalyse105
4 Lösungsansätze105
5 Analyse106
6 Entscheid und Umsetzung108
7 Lieferantenintegration in die Supply Chain110
8 Fazit111
IV Kundenkompetenz113
Markt- und kundenorientierte Supply Chain Management-Kompetenzen --- Roman Boutellier, Stephan M. Wagner115
1 Marktorientierung und Performance der Unternehmung115
2 Supply Chain Management und Marktorientierung116
3 Markt- und kundenorientierte SCM-Kompetenzen118
4 Kundenwert durch SCM und Performance des Unternehmens121
5 Fazit123
Literatur123
Kundenkompetenz als Schlüsselfaktor des SCM bei Swisscom Mobile --- Adrian Jungo, Randy Drenth125
1 Kundenorientierung: Vom Push- zum Pullprinzip125
2 Kundenorientiertes Supply Chain Management126
3 Fallbeispiel Swisscom Mobile128
Literatur133
V Kooperationskompetenz135
Kooperation und Partnerschaft im Wertschöpfungsnetzwerk --- Paul Schönsleben, Robert Alard137
1 Trend zur unternehmensübergreifenden Kooperation137
2 Richtlinien für die Gestaltung effizienter Wertschöpfungspartnerschaften139
Literatur142
Vom Konfliktmodell zur Partnerschaft --- Jürg Rückert143
1 Aufgabenorientiertes und kooperatives Marketing143
2 Schlussbetrachtung150
Literatur151
VI Sozialkompetenz153
Sozialkompetenz im Beschaffungshandeln --- Elisabeth Fröhlich155
1 Sozialkompetentes Beschaffungshandeln – der Versuch einer inhaltlichen Charakterisierung155
2 Facetten sozialkompetenten Beschaffungshandelns156
3 Trends in der Beschaffung: Pointierung sozialkompetenten Beschaffungshandelns161
Literatur164
Sozialkompetenz in der Beschaffungspraxis --- Hans Kalberer, Randy Drenth165
1 Was muss ein Supply Chain Manager können?165
2 Was ist Sozialkompetenz?166
3 Wie kann man Sozialkompetenz aufbauen?167
4 Fallbeispiel Büro-Fürrer AG169
Literatur171
Anhang172
VII Motivations- und Führungskompetenz175
Führungskompetenz für Supply Chain Manager --- Heike Bruch, Bernd Vogel177
1 Indirekte und direkte Führung als Grundperspektiven der Führung177
2 Leadership als Energiemanagement181
3 Zunehmend anspruchsvolleres Führungsverhalten184
Literatur184
Persönlichkeitszentrierte Führungskomponente --- Norbert A. Harlander187
1 Zur Idee moderner Führung oder wie kann ich Mitarbeiterführung grundsätzlich verstehen?188
2 Zum Verständnis eines dynamischen Unternehmens oder wie kann ich ein modernes Unternehmen umfassend begreifen?189
3 Zur Einführung in meine Führungs-Persönlichkeit oder wie kann ich mein Wissen um meine Persönlichkeit ausbauen?191
4 Zur Praxis kooperativer Mitarbeiterführung oder wie kann ich meine Führungs-Kompetenz ganz pragmatisch weiterentwickeln?193
5 Zum Abschluss: Ermutigungen zu echter Führung197
VIII Konfliktkompetenz201
Strategien der Konfliktdiagnose und -bewältigung --- Heinz-Jürgen Trappmann203
1 Konflikte gehören zum Leben203
2 Balance zur erfolgreichen Konfliktbewältigung204
3 Verhaltenstipps205
4 Konflikt-Merkmale206
5 Einstellungen zu anderen Menschen211
6 Konfliktdiagnose212
7 Strategien der Konfliktbewältigung214
8 Das kooperative Konfliktgespräch – in sechs Schritten218
9 Kontroverse Verhandlung219
Literatur222
Konfliktkompetenz --- Ulrich Witschi223
1 Einleitung223
2 Definitionen224
3 Wie entsteht ein Konflikt?224
4 Konfliktebenen225
5 Voraussetzung für Konfliktkompetenz228
6 Konfliktidentifizierung und Analyse229
7 Konfliktsituationen im Bereich des Supply Chain Management230
8 Konfliktlösung durch Mediationsverfahren234
9 Fazit234
IX Controlling- und Risikomanagementkompetenz237
Instrumente und Ansatzpunkte für das Supply Chain Controlling --- Michael Essig239
1 Controlling-Konzeptionen für Beschaffungs- und Supply Chain Management239
2 Grundkonzept: Der Controllingkompetenz-Würfel240
3 Kompetenzfelder und Instrumente des Beschaffungsund Supply Chain Controlling243
Literatur249
Controllingkompetenz am Beispiel dm-drogerie markt --- Petra Mostberger253
1 Controlling im Kontext der Unternehmensphilosophie253
2 Kernkompetenzen-Mix als Erfolgsfaktor im Supply Chain Controlling253
3 Ausblick über das Zusammenspiel des Kernkompetenz-Mix258
Literatur259
X Technologiekompetenz261
Technologiekompetenz: Innovation durch Lieferanten --- Oliver Gassmann, Timo Wolff263
1 Steigende Bedeutung der Innovation durch Lieferanten263
2 Innovationskooperation mit Lieferanten eröffnet Chancen265
3 Hürden beim gemeinsamen Innovieren mit Lieferanten267
4 Technologiekompetenz: Schlüssel für die Führung von Lieferanten269
Literatur270
Technologiekompetenz – Innovative Wege des E-Sourcing --- Stephan Hänni, Randy Drenth271
1 Technologiekompetenz im Beschaffungskontext271
2 Fallbeispiel BELIMO Automation AG272
Literatur277
Autorenverzeichnis279

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