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Konfessionelle Selbst- und Fremdbezeichnungen

Zur Terminologie der Religionsparteien im 16. Jahrhundert

AutorBent Jörgensen
VerlagDe Gruyter Oldenbourg
Erscheinungsjahr2014
ReiheColloquia AugustanaISSN 32
Seitenanzahl512 Seiten
ISBN9783050064895
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis99,95 EUR

Auf den Reichstagen der Reformationszeit standen sich katholische und evangelische Stände gegenüber. Theologen beider Seiten reklamierten in zahlreichen Streitschriften die christliche Wahrheit für sich und warfen ihren Kontrahenten Unglauben vor. Dies brachten sie auch durch die Namen zum Ausdruck, mit der sie die eigene wie die gegnerische Religionspartei belegten. In dieser aufgeheizten Situation war an eine konstruktive Arbeit auf den Reichsta-gen kaum zu denken. Um die Handlungsfähigkeit des Reiches zu erhalten, musste man also einen Sprachgebrauch entwickeln, der eine zielführende Kommunikation zwischen den Ständen aller Konfessionen überhaupt erst ermöglichte - ein Drahtseilakt zwischen politischer Rücksichtnahme und religiösem Selbstverständnis.



Bent Jörgensen, Lindau.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis7
1. Vorbemerkungen11
1.1 Zur Fragestellung11
1.2 Forschungsüberblick17
1.3 Der aktuelle konfessionelle Sprachgebrauch25
2. Die Quellen33
2.1 Zur Textsortenanalyse34
2.2 Mögliche Unterscheidungskriterien für Textsorten37
2.3 Die Klassifizierung des Quellenkorpus43
3. Von ‚Christen‘, ‚Evangellosen‘ und ‚Katzenwollischen‘: Die konfessionelle Terminologie in theologisch-publizistischen Texten49
3.1 Ein erster Überblick52
3.2 Selbst- und Fremdbezeichnungen in lutherischen Schriften57
3.2.1 Luthers Ablassthesen von 1517 als Initialzündung58
3.2.2 Lasst uns Christen heißen: Lutherische Selbstbezeichnungen60
3.2.3 vnser wider part, Teufel, Papisten, Rotten vnd alle Welt: Katholiken und Reformierte im Urteil lutherischer Polemik64
3.3 Selbst- und Fremdbezeichnungen der römisch-katholischen Partei80
3.3.1 Pro fidei catholice defensione: Katholische Selbstbezeichnungen81
3.3.2 So hat die Lutherey vil Secten bracht: Die Reformatoren und ihre Anhänger aus katholischer Sicht86
3.4 Selbst- und Fremdbezeichnungen der Reformierten97
3.4.1 Ein einfaltiger verkünder des euangelij Christi Jesu: Selbst- und Fremdbezeichnungen bei Zwingli und seinen Anhängern98
3.4.2 La Religion Chrestienne: Selbst- und Fremdbezeichnungen bei Calvin106
3.4.3 ‚Reformation‘ – ‚reformiert‘: Epochenbegriff und Selbstbezeichnung112
3.5 Die große Ausnahme: Irenische Tendenzen in der Publizistik117
3.6 Zusammenfassung: Die gebräuchlichsten konfessionellen Namen in der polemischen Literatur123
4. Zum offiziellen Sprachgebrauch der Kirchen im 16. Jahrhundert129
4.1 Die päpstlichen Verurteilungsbullen gegen Luther129
4.2 Die Lehrdekrete des Trienter Konzils139
4.3 Evangelische Kirchenordnungen143
4.3.1 Der ,amtliche Teil‘: Die Einführungsmandate der Obrigkeit145
4.3.2 Der ,theologische‘ Teil: der christlichen kirchen notwendig stück155
4.4 Zusammenfassung: Selbst- und Fremdbezeichnungen der Kirchen167
5. Die Reichstage des 16. Jahrhunderts169
5.1 Zur Reichstagsorganisation169
5.2 Zur Periodisierung der Reichstage178
6. Was publice zu wissen nötig: Ausschreiben, Propositionen und öffentliche Texte als Rahmen der Reichstagsverhandlungen181
6.1 Die Rahmentexte und ihre Eigenschaften182
6.2 Die erste Reihe von Reichstagen unter Karl V. 1521–1532186
6.2.1 Die reichsrechtliche Ausgangsbasis: Der Wormser Reichstag von 1521191
6.2.2 Von der Verurteilung zur Duldung: Reichstage 1522–1526202
6.2.3 Über den Konflikt zur erneuten Duldung: Reichstage 1529–1532214
6.3 ,Das Jahrzehnt der Vergleichung‘: Wichtige Weichenstellungen in der reichstagslosen Zeit 1532–1541231
6.4 Die zweite Reihe von Reichstagen unter Karl V. 1541–1555246
6.4.1 Lösungsversuche zwischen Religionsgespräch und Krieg: Reichstage 1541–1551247
6.4.2 Der Augsburger Reichstag 1555 als reichsrechtlicher Wendepunkt266
6.5 Reichstage nach 1555275
6.5.1 Das allmähliche Verschwinden der Religionssache von der Tagesordnung: Reichstage 1557–1608276
6.5.2 Im Schatten des Dreißigjährigen Krieges: Reichstage 1613–1654288
6.6 Zwischenresümee: Der offizielle reichsrechtliche Sprachgebrauch305
7. Exkurs: Wider den Feind gemeiner Christenheit: Das überkonfessionelle Vorgehen gegen Täufer und Türken315
7.1 Die Täufer315
7.1.1 Theologisch-publizistische Texte der Täufer und ihrer Gegner316
7.1.2 Amtliche Texte gegen die Täufer auf regionaler und Reichsebene321
7.2 Die Türken327
7.2.1 Theologisch-publizistische Schriften zur Türkenbedrohung328
7.2.2 Die Türkenbedrohung in den Reichsabschieden und ihr Zusammenhang mit der Glaubensspaltung332
7.3 Zusammenfassung: Ungeahnte Gemeinsamkeiten338
8. Die Verhandlungen auf den Reichstagen im Spiegel offizieller Quellen und persönlicher Stellungnahmen339
8.1 Von den Gravamina bis zur Protestatio: Die Herausbildung zweier Konfessionsparteien 1521–1529343
8.2 Der Sonderfall: Offizielle theologische Texte auf dem Augsburger Bekenntnisreichstag und die Folgen375
8.3 Verhandlungen unter dem Eindruck der Türkenkriege 1542–1546396
8.4 Verhandlungen zwischen Krieg und Frieden 1548–1555422
8.5 Ausblick: Die Religionsgravamina bis 1613443
9. Zusammenfassung und Ausblick455
10. Anhang469
10.1 Abkürzungsverzeichnis469
10.2 Ungedruckte Quellen470
10.3 Gedruckte Quellen470
10.4 Literatur481
10.5 Personenregister498
10.6 Sachregister503
10.6.1 Allgemeines Sachregister503
10.6.2 Konfessionelle Selbst- und Fremdbezeichnungen508

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