Sie sind hier
E-Book

Konkurrenz in der Geschichte

Praktiken - Werte - Institutionalisierungen

VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl384 Seiten
ISBN9783593422657
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis41,99 EUR
Anders als es ein verbreiteter wirtschaftswissenschaftlicher Modellplatonismus behauptet, ist »Konkurrenz« kein naturwüchsiger Ausdruck individueller Nutzenmaximierung. Wie Menschen um knappe Güter konkurrieren - sei es Geld, Macht, Prestige oder auch die Anerkennung wissenschaftlicher Wahrheiten - und ob dieser Wettbewerb als fair und legitim akzeptiert wird, hängt vielmehr von vielfältigen kulturellen Voraussetzungen, institutionellen Arrangements und sozialen Praktiken ab. An ausgewählten Beispielen der europäischen Geschichte untersuchen die Autoren den Wandel der Praxis, der Rechtfertigung und der sozialen Wirkung von Konkurrenz und Wettbewerb; sie geben der Gegenwartskontroverse um die Entfesselung der Konkurrenz in der globalisierten Welt damit die nötige historische Tiefendimension.

Ralph Jessen ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Köln.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Konkurrenz in der Geschichte - Einleitung
Ralph Jessen

Moderne Gesellschaften sind Konkurrenzgesellschaften. Wettbewerb ist ein fast allgegenwärtiger Handlungsmodus zur legitimen Verteilung knapper materieller und symbolischer Ressourcen aller Art. Als primärer Ort der Konkurrenz gelten Märkte, aber ebenso spricht man von 'Wettbewerbsdemokratien', von der internationalen 'Konkurrenz der Mächte', von konkurrierenden wissenschaftlichen Theorien und vom medialen Aufmerksamkeitswettbewerb. Für den Sport sind agonale Inszenierungen konstitutiv, und nicht geringe Teile des Showgeschäfts leben von der Erzeugung oder Simulation von Wettbewerbssituationen. Sowohl auf der Makroebene internationaler Staatenbeziehungen als auch auf der Mesoebene von Organisationen sowie nicht zuletzt auf der Mikroebene kleinräumiger sozialer Interaktion finden sich vielfältige kompetitive Praktiken.
Individualisierung, Kommodifizierung und 'Vermarktlichung' haben seit der 'Großen Transformation' zur Moderne zu einer fortschreitenden Entgrenzung des Wettbewerbs geführt. Vor allem seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts scheint sich das Prinzip der Konkurrenz immer rascher in alle Lebensbereiche ausgebreitet zu haben: Die Individualisierung in den postindustriellen Dienstleistungsgesellschaften, die langjährige Dominanz des neoliberalen Paradigmas, die Kommunikationsrevolution des Internets, die Erosion traditioneller Sozialmilieus, die Globalisierung der Finanz- und Güter-, Arbeits- und Wissensmärkte, stark gestiegene Flexibilitäts- und Mobilitätsanforderungen an ökonomische Akteure, der Rückzug (sozial-)staatlicher Regulierungsansprüche und schließlich der Zusammenbruch der kommunistischen Diktaturen mit ihren etatistischen, egalitaristischen und antikompetitiven Gesellschaftsidealen - alles das hat die hegemoniale Geltung des Wettbewerbsprinzips in nahezu allen Dimensionen der Gesellschaft gefestigt.
Die wachsende Reichweite dieser 'Verwettbewerblichung' über den engeren Bereich des Ökonomischen hinaus lässt sich leicht mit Beispielen aus ganz unterschiedlichen Sphären der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik illustrieren - drei Stichworte müssen hier genügen, um die Breite des Phänomens abzustecken: So haben erstens konkurrenzorientierte Verfahren der Leistungsbewertung und Ressourcenallokation seit den 1980er Jahren im Bildungs-, Hochschul- und Wissenschaftssystem stark an Bedeutung gewonnen. Mehr oder weniger transparente Rankings zu Lehr- und Forschungsleistungen gehören seit den 1990er Jahren zum Alltag der akademischen Disziplinen und Universitäten, ein wachsender Teil der Forschungen wird über Drittmittel finanziert, die unter Wettbewerbsbedingungen eingeworben werden, und die 'Exzellenzinitiative' hat die Ressourcenkonkurrenz unter den Universitäten explizit zum wissenschaftspolitischen Steuerungsinstrument gemacht. Die PISA-Studien der OECD trugen mit ihren komparativen Ranglisten maßgeblich dazu bei, dass Bildungspolitik immer häufiger in den Kategorien eines internationalen 'Standortwettbewerbs' um 'human capital' verhandelt und konzipiert wird.
Inszenierte Wettbewerbe - ein zweites Beispiel - gehören seit Jahren zu den besonders populären Formaten der Unterhaltungsindustrie - sei es in den großen Casting-Shows des kommerziellen Fernsehens oder sei es in lokalen 'poetry slams', die sich seit den 1990er Jahren als kompetitive Literaturperformance zunehmender Beliebtheit erfreuen. Auch wenn hier sicherlich Analogien zum Sportsystem auf der einen und zu älteren Formen des 'Künstlerwettstreits' und künstlerischer Wettbewerbe auf der anderen Seite vorliegen, geben massenmediale Vermittlung, 'Eventisierung' und populärkulturelle Rahmung diesen Aufführungen eine eigene, neue Qualität. Zugleich ist ihre Beliebtheit nicht nur ein Beleg für den hohen Unterhaltungswert kompetitiver Inszenierungen, sondern auch ein Indiz für die breite kulturelle Akzeptanz des Konkurrierens.
Schließlich sei drittens die Thematisierungskarriere der Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit, Konkurrenz und Geschlecht erwähnt, die seit den 1980er Jahren eine anschwellende populäre wie wissenschaftliche Literatur hervorgebracht hat. Während Ratgeber 'Karrierestrategien für freche Frauen' und 'Neue Spielregeln für Konkurrenz- und Konfliktsituationen' anbieten oder 'Zicken unter sich' betrachten, um 'Lösungen im weiblichen Konkurrenzkampf' vorzuschlagen, befassen sich Sachbücher und sozialwissenschaftliche Texte aus kritischer Perspektive mit geschlechtsdifferenten Wettbewerbspraktiken und Karrierechancen in Unternehmen und Organisationen. Dies wirft ein Schlaglicht auf die Historizität von Konkurrenzkulturen, denn offenbar führte erst die wachsende Erwerbsintegration von Frauen bei gleichzeitiger Kontinuität geschlechtsspezifischer Chancenungleichheiten zu einer Infragestellung beruflicher Wettbewerbspraktiken, die bis dahin als quasi 'natürliche Normalität' der Nicht-Thematisierung anheim fielen.
Alles das sind Anzeichen für den Bedeutungsgewinn der Konkurrenz als Deutungsmuster, Handlungsorientierung und Praxis. Zur Gegenwartserfahrung gehören aber ebenso Unbehagen und Kritik an den universellen Geltungsansprüchen des Konkurrenzprinzips und Angst vor seinen destruktiven und asozialen Potentialen. Vermeintliche oder tatsächliche Exzesse des Wettbewerbs werden öffentlich skandalisiert, und der Verlust an Gemeinsinn und Solidarität wird beklagt. 'Gerechtigkeit' ist seit einiger Zeit wieder ein Thema auf der politischen Agenda, und damit sind meist nicht die 'Gerechtigkeits'-Versprechen des freien Wettbewerbs gemeint. Schon die in den 1990er Jahren einsetzende Diskussion um die Gefährdungen und Chancen der 'Civil Society' war nicht zuletzt durch die Sorge um die nachlassende soziale Integration in einer individualisierten Konkurrenzgesellschaft motiviert. Ob die jüngste Krise der internationalen Finanzmärkte zu einer nachhaltigen Vertiefung dieser Skepsis führen wird, ist noch ungewiss. Die Prosperitäts- und Wohlstandsversprechungen der Verfechter eines sich selbst und den Spielregeln des freien Wettbewerbs überlassenen globalen Geld- und Gütermarktes haben jedenfalls erheblich an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Nach Jahrzehnten der Deregulierung und Entstaatlichung steigen wieder die Erwartungen an die Ordnungs- und Steuerungskapazitäten des Staates. Ob dies nur vorübergehende Stimmungsausschläge oder Vorboten eines längerfristigen Paradigmenwechsels sind, der zu einer Umwertung und neuen Einhegung des wirtschaftlichen Wettbewerbs führt, werden die kommenden Jahre zeigen.
Doch um Zukunftsprognosen soll es in diesem Buch nicht gehen, ebenso wenig um eine Dogmengeschichte des wirtschaftlichen Wettbewerbs. Auch richtet sich das Interesse gar nicht primär auf Phänomene der Marktkonkurrenz. Die Gegenwartserfahrung liefert vielmehr die Anregung, um das Prinzip der Konkurrenz als soziale Praxis zum Gegenstand historischer Forschung zu machen. Die jüngsten Pendelschläge zwischen Freisetzung und Einhegung von Konkurrenz mögen aus der Perspektive der Zeitgenossen irritierend wirken - in der historischen Langsicht erscheinen sie als aktuelle Ausprägung einer dem Prinzip der Konkurrenz stets eingelassenen Grundspannung zwischen der Eigendynamik und Eigenlogik des Wettbewerbshandelns auf der einen und seiner Institutionalisierung, Regelbindung und Begrenzung auf der anderen Seite.

'Die überaus mannigfaltige und widersprüchliche Beurteilung, die Wesen und Wert der Konkurrenz in Leben und Schrifttum gefunden hat, erklärt sich nicht nur aus der Verschiedenheit ethischer und politischer Überzeugungen, sondern teilweise aus der Ungenauigkeit, mit der dieser Begriff - fast könnte man sagen: überlieferungsgemäß - gehandhabt wird'. An dieser Diagnose, die Leopold von Wiese 1923 im 'Handwörterbuch der Staatswissenschaften' niederschrieb, hat sich bis heute wenig geändert. Die Erforschung von Konkurrenz ist nach wie vor Gegenstand verschiedener wirtschafts-, sozial- und geschichtswissenschaftlicher Disziplinen, die diese mit unterschiedlichen Fragestellungen, theoretischen Ansätzen und methodischen Konzepten untersuchen. Wenn man den Gang der Forschung gewissermaßen aus der Vogelperspektive überblickt, zeigt sich zunächst eine Verengung auf die ökonomische Seite von Konkurrenz, dann das Scheitern des Versuchs der soziologischen Revitalisierung eines weiter gefassten Konkurrenzbegriffs und schließlich ein sich intensivierender Transfer von wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsergebnissen in die sozial- und geschichtswissenschaftlichen Disziplinen. Erst in jüngster Zeit mehren sich Ansätze, die das Thema aus dem ökonomischen Kontext lösen und es mit genuin sozial- und kulturwissenschaftlichen bzw. -historischen Perspektiven verbinden.

'Konkurrenz' gehört zu den Zentralbegriffen der Wirtschaftswissenschaft. Der Begriff hat die Disziplin geprägt, seit diese zu einer Wissenschaft geworden ist. Folgt man Mark Blaug, lassen sich in der Geschichte des ökonomischen Denkens zwei Konzepte von Konkurrenz unterscheiden: Das ist auf der einen Seite die Vorstellung von Konkurrenz als eines Zustands, eines Gleichgewichts, in dem der Wettbewerb zwischen Anbietern und Nachfragern zur Ruhe kommt, stillgestellt wird; dem gegenüber steht ein Konzept von Konkurrenz, das den Wettbewerb als einen Prozess begreift, in dem neue Produkte entwickelt, Märkte erschlossen und Gewinnmöglichkeiten entdeckt werden.
Klassische Nationalökonomen wie Adam Smith, David Ricardo oder John Stuart Mill verstanden Konkurrenz als einen Prozess, als eine Aktivität, die Menschen auf Märkten als Wettbewerber engagiert. Freilich erschien ihnen, allen voran Adam Smith, die Konkurrenz als eine Wettkampfrivalität, die nicht sich selbst überlassen werden dürfe. Die 'neoklassische Revolution' in den Jahrzehnten um 1900 bereitete dagegen das Modell der so genannten 'perfekten' Konkurrenz vor. Unter höchst restriktiven Bedingungen und damit in hohem Maß artifiziell führte die 'vollständige' oder 'vollkommene' Konkurrenz zu einem Gleichgewichtsmodell von Preisen und Mengen auf dem Markt. Die Konkurrenz war damit gleichsam stillgelegt, an die Stelle der prozessualen Sicht eine statische Betrachtung getreten, Konkurrenz zu einem Zustand geworden. Eine Rückbesinnung auf Konkurrenz als dynamischen Prozess leiteten die Überlegungen von Joseph Schumpeter und Friedrich A. Hayek ein. Bereits Schumpeters Entwurf war ebenso prozessual wie evolutionär, und Hayek begriff Konkurrenz gar als einen Such- oder Entdeckungsprozess, in dem eruiert wird, wer und was den menschlichen Bedürfnissen am meisten nützt. Die moderne Wettbewerbstheorie rückt entsprechend die Prozessualität von Konkurrenz ins Zentrum ihrer Analyse. Sie will erklären, unter welchen Bedingungen Wettbewerbsprozesse ablaufen und welche Auswirkungen diese nach sich ziehen.
Die entstehende, sich als eigenständige Disziplin formierende Soziologie hat im frühen 20. Jahrhundert wiederholt gegen eine ökonomische Vereinseitigung und Verengung von Konkurrenz Front gemacht. Am Anfang stand Georg Simmel, der Konkurrenz als zentrale soziale Kategorie, als Motor gesellschaftlicher Entwicklung und wichtige vergesellschaftende Kraft sowie nicht zuletzt als allgemeinen Funktions- und Koordinationsmechanismus der 'modernen Welt' beschrieb. In die gleiche Richtung wies Max Webers Konzept der Konkurrenz als 'friedliche' Form des Kampfes, insofern sie 'um eigene Verfügungsgewalt über Chancen geführt wird, die auch andere begehren'. Die Diskussionen auf dem 6. Deutschen Soziologentag im Jahr 1928, der Konkurrenz zum Thema machte, führten nicht wesentlich über Webers und vor allem Simmels Überlegungen hinaus, erweiterten diese jedoch. Leopold von Wiese forderte gegen die ökonomische Verengung des Begriffs eine breitere, soziologische Betrachtung, ohne freilich präzise zu entwickeln, wie eine solche aussehen könnte. Dagegen hob Karl Mannheim auf die soziale Bedingtheit von Wissen und die Rolle der Konkurrenz im Erkenntnisprozess bzw. im Ringen um Deutungshoheit ab.
Insgesamt gewinnt man den Eindruck, dass der Versuch der älteren Soziologie, den Konkurrenzbegriff zu revitalisieren und für sich zu besetzen, kaum Resonanz gefunden hat. Lediglich Theodor Geiger griff das Thema Konkurrenz nach seiner Emigration Anfang der 1940er Jahre auf und legte, freilich auf Dänisch verfasst, eine systematische soziologische Analyse der Konkurrenz vor. Es ist bezeichnend für das geringe soziologische Interesse an der Konkurrenz, dass Geigers kaum rezipiertes Buch erst im Jahr 2012 in einer deutschen Übersetzung einer breiteren Leserschaft zugänglich gemacht wurde. Stattdessen setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Theorie des sozialen Konflikts, ausgehend von Georg Simmel, über Lewis A. Coser in der Soziologie durch. Mit ihr sollte sich die Anpassung und Neuformulierung sozialer Normen und Regeln untersuchen lassen. Auch sollte sie es erlauben, die Regelung von Konflikten als sozial integrierend und damit als Motor des sozialen Wandels zu begreifen. Es wundert deshalb nicht, dass Konkurrenz in der neueren Soziologie als Begriff wie als Konzept zur Analyse sozialer Beziehungen keine herausgehobene Bedeutung gewonnen hat.
Hat Konkurrenz in der jüngeren sozial- und geschichtswissenschaftlichen Forschung Resonanz gefunden, handelt es sich überwiegend um Arbeitsfelder, die eng mit den Wirtschaftswissenschaften kooperierten oder zumindest von ihnen beeinflusst worden sind. Insofern haben Begriff und Konzept von Konkurrenz auf diesem Umweg Einzug in die Sozialwissenschaften gehalten.
In der Politikwissenschaft waren Joseph Schumpeters Überlegungen zur 'Konkurrenzdemokratie', die gegen die 'klassische Demokratietheorie' Front machten, höchst einflussreich. Sie reduzierten Demokratie auf eine Methode, die im Konkurrenzkampf von Eliten um Wählerstimmen eine legitime Regierung hervorbringt. Schumpeter analogisierte damit Politiker und Unternehmer, Politik und Ware, Wahlkampf und Wettkampf. Vor allem sein Gedanke, dass Eliten um die politische Macht konkurrieren, avancierte in den Demokratietheorien zeitweilig zur herrschenden Lehre. Das Konzept des 'politischen Wettbewerbs' hat in zahlreiche Bereiche der Politikwissenschaft Einzug gehalten. Dabei kam nicht zuletzt der Politischen Ökonomie, welche die Zusammenhänge zwischen Politik und Ökonomie untersucht und dabei auf Ansätze der Public Finance-, Rational Choice- bzw. Public Choice-Schule oder neoinstitutionalistische Konzepte zurückgreift, eine wichtige Brückenfunktion zu. Zuletzt hat außer der Politikfeldanalyse auch die Governance-Theorie den politischen Wettbewerb als Mechanismus, der Handlungen koordiniert, in ihr Konzept integriert. Dabei konkurrieren Akteure um die Verwirklichung des gleichen Zieles oder Gutes. Diese Konkurrenz hat eine soziale Dimension, weil die Konkurrenten die Handlungen anderer berücksichtigen müssen. Die zu erlangenden Vorteile sind jeweils komparative Vorteile (Macht, Ressourcen) gegenüber anderen Akteuren, deren Wert sich nach Maßstäben bemisst, die von den Beteiligten gesetzt werden. Die Koordination der Handlungen erfolgt im Wettbewerb durch wechselseitige Anpassung, ohne dass die Handelnden darüber miteinander kommunizieren müssten; Beobachtung reicht aus. Während der Gegenstand des Wettbewerbs die Richtung der Konkurrenz vorgibt, ist ihr Ergebnis offen. So erbringt der Wettbewerb eine doppelte Koordinationsleistung: Er lenkt das Handeln der Akteure in eine bestimmte Richtung und selektiert Handlungsmöglichkeiten. Damit der Wettbewerb funktioniert, bedarf es Regeln und zumindest einer rudimentären Institutionalisierung. Damit unterscheidet sich der politische Wettbewerb, der um Ämter oder Steuern, um Regulierungen, Güter oder Leistungen geführt wird oder sich als Systemwettbewerb ausprägt, vom ökonomischen Wettbewerb. Wie dieser bedarf jener eines Ordnungsrahmens, eines Sets von Grundregeln und Prinzipien, die 'das Umschlagen von Konkurrenz in Konfrontation und unfairen Kampf verhindern'.
In der Soziologie verlief die Reintegration des Konkurrenzproblems ebenfalls über eine Auseinandersetzung mit und einen Transfer aus den Wirtschaftswissenschaften. Bahnbrechend war das Konzept der 'Embeddedness' von Marc Granovetter, das auf Karl Polanyis Forderung nach einer 'Einbettung' der Marktwirtschaft zurückgriff. Granovetter sah den Wettbewerb auf Märkten in soziale wie kulturelle Strukturen eingebettet und regte deshalb an, Kernphänomene des Wirtschaftens wieder mit soziologischen Methoden zu untersuchen. Die Wirtschaftssoziologie, die dank solcher Überlegungen einen raschen Aufschwung nahm, will das wirtschaftliche Handeln in den weiteren Kontext sozialen Handelns stellen und den Markt als sozialen Ort, den Wettbewerb als soziales Handeln begreifen. Ihr geht es darum, den Begriff des wirtschaftlichen Handelns zu präzisieren und dabei zu fragen, wie Märkte sozial, politisch und kulturell erzeugt werden und was deren Stabilität bzw. Instabilität ausmacht. Dabei lassen sich drei Zugriffe unterscheiden: Märkte werden entweder als durch Netzwerke bestimmt interpretiert, mit deren Hilfe Informations- und Kooperationsprobleme gelöst werden, oder als Institutionen begriffen, bei denen die Koordination des Handelns durch formelle und informelle Regeln erfolgt, neuerdings aber auch daraufhin untersucht, wieweit sie durch ökonomische Theorien strukturiert werden.
Daneben hat sich in jüngster Zeit eine sozialwissenschaftliche Literatur entwickelt, die sich explizit kritisch mit der Entgrenzung des Wettbewerbs in den letzten Jahrzehnten befasst. Vor allem arbeits- und managementsoziologische Studien konstatieren - meist mit undeutlichen zeitlichen Konturen - die zunehmende Generalisierung quasi-unternehmerischer Tugenden und Verhaltensanforderungen bis in die unteren Managementränge hinein: Moldaschl und Sauer vermuten, dass die betriebsinterne 'Vermarktlichung' von Beziehungen durch Modelle der 'Intrapreneurship' dazu führt, dass fremdgesteuert-hierarchische Kontrollen immer stärker durch die 'Subjektivierung' internalisierter Selbstkontrollen abgelöst werden. Zu ähnlichen Thesen kommen Pongratz und Voß in ihren Arbeiten zum neuen Typus des 'Arbeitskraftunternehmers', Franzpötter in seinem Beitrag zum '?unternehmerischen? Angestellten' und Drinkuths Studie zu den 'Handlungslogiken bei entgrenzter Arbeit'. Unter Anknüpfung an Foucaults Gouvernementalitäts-These hat vor allem Bröckling danach ge-fragt, welche Konsequenzen aus der Entgrenzung innerbetrieblicher Wettbewerbsstrukturen zu erwarten sind. Demnach würden fortschreitende Individualisierung, die Propagierung eines 'unternehmerischen Selbst' sowie die Implementierung neuer Managementkonzepte wie Total-Quality-Management (TQM), Benchmarking-Techniken und 'Panoramic Feedback' eine agonale Struktur des permanenten Vergleichs institutionalisieren, die den betroffenen Individuen als 'Diktat des Komparativs' entgegentrete, von diesen aber zugleich internalisiert und als Selbstführungstechnik habitualisiert werde. Auch Autoren wie der Wirtschaftswissenschaftler Stephan A. Jansen, die weniger theoriegeleitete Distanz zum Gegenstand pflegen, konstatieren eine dramatische Veränderung der inner- und außerbetrieblichen Konkurrenzstrukturen und die Notwendigkeit einer Neubestimmung des Verhältnisses von Konkurrenz und Kooperation im Management: 'Co-opetition' lautet das Zauberwort der entsprechenden Praxisliteratur.
Hingewiesen sei schließlich auf jene Stimmen, die das De-Legitimierungspotential dieses Wandels von Herrschafsstrukturen, Handlungslogiken und Wertorientierungen in der Arbeitswelt kritisch herausstrei-chen. So hat Sighard Neckel argumentiert, dass die immer stärkere Ausbreitung markt- und wettbewerbsorientierten Handelns nicht mit einer Bekräftigung des Leistungsprinzips einhergehe, sondern dass dessen Legitimationspotential im Gegenteil durch die Orientierung an 'Erfolgs'-Kriterien, die sich von Leistungen oder Kompetenzen abgelöst hätten, sukzessive unterhöhlt werde. Die den Wettbewerb bislang einhegenden 'Sozialnormen' würden entwertet.
Eine andere Perspektive nimmt Tobias Werron ein. Er macht die Simmelsche Konkurrenzsoziologie für die Analyse kompetitiver Praktiken auch außerhalb der ökonomischen Sphäre nutzbar und interessiert sich u.a. für die Rolle neuer 'universalisierter Dritter' wie Expertennetzwerke oder internationaler Organisationen bei der Herausbildung 'weicher globaler Konkurrenzen' etwa um Modernitäts- und Leistungsprestige. Neue Ansätze finden sich auch bei Bettina Heintz. Sie befasst sich mit der Schlüs-selrolle quantifizierender Techniken bei der Herstellung von Vergleichbarkeit auf internationaler Ebene, die wiederum eine entscheidende Voraussetzung für die kompetitiven Dynamiken ist, die beispielsweise die OECD-Bildungsstatistiken ausgelöst haben.
Schließlich ist auf den Beitrag hinzuweisen, den aktuelle ethnologische und kulturwissenschaftliche Studien für einen neuen, stärker auf die konkreten Praktiken der Mikroebene und auf die kulturelle Rahmung des Wettbewerbs gerichteten Zugang zur Konkurrenz leisten. Vor allem der von Markus Tauschek herausgegebene Band zu den 'Kulturen des Wettbewerbs' ist hier hervorzuheben, der neben konzeptionellen Überlegungen und gegenwartsbezogenen Untersuchungen auch historische Fallstudien zu Konkurrenzphänomenen des 20. Jahrhunderts bietet.
In der Geschichtswissenschaft wurden Begriffe und Konzepte von Wettbewerb ebenfalls über Transfers aus den Wirtschaftswissenschaften aufgenommen. Das geschah unter unterschiedlichen Perspektiven vor allem auf drei Gebieten: Da sind zum einen Studien, die an die Institutionenökonomik anknüpfen. Diese fragen nach den historischen Rahmenbedingungen ökonomischer Prozesse, besonders nach Regeln und Normen von Märkten. Operiert wird mit einem weiten Begriff von Institution, der alle Arten von Regelsystemen umschließt. Zum anderen gibt es Studien, die sich um eine Kulturgeschichte des Marktes bemühen. Sie interessieren sich für die Einbettung von Märkten in einen normativen Rahmen, 'der Vorhersehbarkeitsräume durch Schließung wie Eröffnung von Handlungsmöglichkeiten schafft'. Meist stehen dabei staatliche oder parastaatliche Akteure im Zentrum. Doch lohnt es, nach informellen oder auch illegalen Mechanismen zu fragen, wie sie etwa auf Schwarzmärkten zu beobachten sind. Schließlich stößt man auf Untersuchungen, die sich, angeregt durch Schumpeter und Hayek, auf den Wettbewerb als 'Entdeckungsverfahren' konzentrieren und vor allem den Regelrahmen dieses Prozesses, 'Verfahrensregeln im weitesten Sinn', also 'Institutionen', in den Blick nehmen.Vor diesem Hintergrund fragt etwa Oliver Volckart unter ordnungs- und institutionenökonomischen Aspekten, wie sich im Spannungsfeld von Wettbewerb und Wettbewerbsbeschränkungen der 'politische und der institutionelle Wettbewerb im Mitteleuropa des 11. bis 18. Jahrhunderts auf den Wandel der Institutionen' auswirkte, 'die die Wirtschaftsordnung konstituieren, und welche Freiräume [...] diese Wirtschaftsordnung dem ökonomischen Wettbewerb' ließ. Seine Analyse ruht allerdings auf einem schmalen empirischen Fundament und läuft mehr auf eine ordnungs- und institutionenökonomische Analyse an historischem Material denn auf eine empirisch breit angelegte Studie hinaus.
Neben diesen und anderen Arbeiten, die im weiteren Sinne die Geschichte von Märkten behandeln und die man um wirtschaftshistorische Untersuchungen zu branchenspezifischen Wettbewerbskonstellationen ergänzen könnte, gibt es nur eine kleine Zahl von Studien, die sich explizit und begriffsgeleitet mit anderen Konkurrenzphänomenen in der Geschichte befassen. Die Publikationen von Karl-Joachim Hölkeskamp zur politischen Kultur der römischen Republik sind hier etwa zu nennen oder kulturhistorische Studien, die kulturelle Konkurrenzen in der Frühen Neuzeit zum Thema haben: Die Arbeit von Claudius Sittig über 'Semiotik und Ästhetik adligen Wetteifers' in der höfischen Gesellschaft um 1600 kann hier angeführt werden oder - als Spezialthema - die kunsthistorische Paragoneforschung. Das Wettbewerbsmotiv spielt auch in Arbeiten zur Geschichte des Kalten Krieges und hier vor allem zur deutsch-deutschen Beziehungsgeschichte in der Zeit der staatlichen Teilung eine Rolle, obwohl die Verbindung zu konkurrenztheoretischen Arbeiten eher dünn ist.

Das Ausgangsinteresse des vorliegenden Bandes speist sich erstens aus der Gegenwartserfahrung entgrenzter Konkurrenz, ausgreifender Vermarktlichung und fortschreitender Kommodifizierung, ist aber nicht primär auf die Gegenwart, sondern auf die historische Kontextualisierung und überhaupt die Historisierung von Konkurrenzverhältnissen und -praktiken gerichtet. Denn eines ist klar: Die Rede von der 'Entfesselung des Wettbewerbs' darf nicht zu dem Trugschluss verleiten, einer konkurrenzgeprägten Gegenwart stünde eine Vergangenheit ohne Wettbewerb gegenüber. In allen historischen Gesellschaften hat es kompetitives Handeln gegeben, das sich in spezifischen Konstellationen von Werthaltungen und Regeln, Praktiken und Verhaltenserwartungen abspielte. Dies fordert zu epochenspezifischen Studien heraus, aber auch zu interepochalen, diachronen Vergleichen und zu synchronen Vergleichen unterschiedlicher Gesellschaften.
Zweitens zeigen die kursorische Skizze der Begriffsgeschichte und der Forschungsentwicklung, aber auch Konjunktur und Krise des Wettbewerbsdiskurses in den zurückliegenden Jahrzehnten die Historizität des Begriffs und der mit ihm verbundenen Deutungsansprüche. Die Semantik der Konkurrenz, ihr Geltungsraum, die ihr zugeschriebenen Erklärungen, Verheißungen und Legitimitätsversprechungen wie die auf sie bezogenen Ängste und Befürchtungen sind historisch variabel und kulturspezifisch unterschiedlich ausgeprägt. Die Geschichte der kompetitiven Praktiken und ihrer Institutionalisierungsformen ist mit der Geschichte ihrer Deutungen, Rechtfertigungen und Narrativierungen unlösbar verbunden. Dieses Historisierungspostulat gilt auch und gerade für die normativ-modelltheoretisch ausgerichteten Wirtschaftswissenschaften, die sich oft mehr für das Wettbewerbsprinzip als für die konkreten Praktiken kompetitiven Handelns interessiert haben.
Drittens ist es erforderlich, die Geschichte von Konkurrenz nicht mit der Geschichte des wirtschaftlichen Wettbewerbs gleichzusetzen. Wettbewerbskonstellationen finden sich in vielen Bereichen von Politik und Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, freilich in historisch äußerst unterschiedlichen Ausprägungen. Dies eröffnet die Möglichkeit, verschiedene Sphären vergangener Wirklichkeit aus der Perspektive eines Handlungsmodus, der Konkurrenz, zu betrachten und zu untersuchen. Für die meisten Themenfelder und historischen Fragestellungen sind dabei weder anthropologische oder soziobiologische Annahmen hinsichtlich der allgemein-menschlichen 'Natur der Konkurrenz' weiterführend noch die theoretischen Modelle der Ökonomen. Viele Beiträge dieses Bandes lassen sich dagegen von Simmels Konkurrenzaufsatz von 1903 anregen, der eine kultursoziologische Sicht auf das Problem eröffnet. Auch das heuristische Modell historisch wandelbarer, je zeit- und gesellschaftsspezifisch ausgeprägter Konkurrenzkulturen ist davon inspiriert, die sich hinsichtlich konkreter Wettbewerbspraktiken, regulierender Werthaltungen und stabilisierender Institutionalisierungen untersuchen lassen.
Die Beiträge dieses Bandes sind als exemplarische Annäherungen an ein Themenfeld zu verstehen, das bisher wenig Beachtung der Historikerinnen und Historiker gefunden hat. Drei Aspekte haben bei der Auswahl der Aufsätze eine Rolle gespielt: Erstens sollen Begrifflichkeit, Theoriebezüge und Forschungsperspektive diskutiert werden, die für eine Historisierung von Konkurrenzphänomenen relevant und weiterführend sind. Dieser Part wird von Karl-Joachim Hölkeskamps programmatischem Aufsatz sowie den Beiträgen von Tobias Werron und Markus Tauschek übernommen. Zweitens wird ein möglichst breiter zeitlicher Horizont angestrebt: Der Blick reicht von der griechischen und römischen Antike bis in die Gegenwart; die epochenübergreifende Bedeutung des Handlungsmodus Konkurrenz soll beispielhaft fassbar werden. Drittens werden unterschiedliche Orte und Kontexte des Wettbewerbshandelns inspiziert. Absichtlich wurde darauf verzichtet, den Schwerpunkt auf ökonomische Praktiken zu legen, obwohl auch diese angesprochen werden. Es geht gerade darum, die Ubiquität und Vielgestaltigkeit des Kompetitiven aus historischer Perspektive zu erschließen.

Im einleitenden Aufsatz des Althistorikers Karl-Joachim Hölkeskamp über die 'Konkurrenz als sozialer Handlungsmodus' wird der oben angesprochene Ansatz im Einzelnen entfaltet, Konkurrenzkulturen auf der Ebene von Praktiken, Werthaltungen und Institutionalisierungsformen zu operationalisieren. Inspiriert von Simmel, betont er einerseits den ambivalenten, konflikthafte und integrative Elemente umfassenden Charakter jeder Konkurrenz und hebt andererseits die außerordentliche historische Variabilität ihrer kulturellen Kodierungen und institutionellen Regulierungen hervor. Wenn Konkurrenzen in allen historischen Gesellschaften vorzufinden sind, stellt sich die spannende Frage, wie diese jeweils mit den Destruktions- und Integrationspotentialen des Wettbewerbs umgingen. Der Beitrag plädiert mit Bourdieu und Giddens für einen stark 'praxeologischen', auf konkrete Konkurrenzereignisse fokussierten Zugang, der zugleich die strukturellen, institutionalisierten Rahmenbedingungen im Blick hat. Gerade diese mikrohistorische Nahsicht zeige, so Hölkeskamp, wie ergebnisoffen und prekär, instabil und dynamisch Konkurrenzverhältnisse bei allen Bemühungen um verbindlich institutionalisierte Regeln und Verfahren durchweg seien.
Auch der Soziologe Tobias Werron stützt sich in seiner begriffsgeschichtlichen Studie auf Simmels Klassiker. Dabei schließt er sich denen an, die für eine begriffliche Unterscheidung zwischen 'Konkurrenz' und 'Wettbewerb' plädieren. Ausgehend von der empirischen Beobachtung, dass sich das Wort 'Wettbewerb' in der deutschen Sprache erst seit dem späten 19. Jahrhundert durchgesetzt hat, argumentiert der Autor, dass dies mit dem historischen Wandel von Konkurrenzverhältnissen im Zusam-menhang stehe. 'Wettbewerb' sei, so seine These, 'als Reflexionsformel für Konkurrenzen um die Gunst eines Publikums zu verstehen'. Hiervon ausgehend rekonstruiert er zentrale Stationen des begriffsgeschichtlichen Wandels vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart und plädiert abschließend für eine 'historische Soziologie der Konkurrenz'.
Mit dem Aufsatz des Ethnologen Markus Tauschek kommt eine dritte disziplinäre Perspektive zu Wort, die auf eine kulturanthropologische Wettbewerbsforschung zielt. Auch er argumentiert dafür, eine Unterscheidung zwischen unterschiedlichen kompetitiven Formaten zu treffen, und zwar zwischen ökonomischen Wettbewerbsprozessen auf Märkten einerseits, performativen und zum Teil ritualisierten Praktiken des Leistungsvergleichs andererseits. Sie stellen unterschiedliche Anforderungen an die Akteure und ihr 'Selbst' und sind mit anderen Sinnzuschreibungen aufgeladen. Neben dem Potential sozialer Kontrolle und Disziplinierung, das in der Allgegenwart wettbewerblicher Inszenierungen liegt, seien allerdings auch, so der Verfasser, die Handlungsoptionen und Reflexionschancen der Konkurrierenden nicht außer Acht zu lassen.
Den drei konzeptionellen Beiträgen folgen zwei Sondierungen zu Konkurrenzverhältnissen in der Antike. Elke Stein-Hölkeskamp befasst sich mit der Konkurrenz in der athenischen Demokratie. Sie untersucht die Regeln, kulturspezifischen Normen und Werte, Institutionen und Praktiken, die der Konkurrenz um politischen Einfluss einen Rahmen gaben. Vor allem konzentriert sie sich darauf, welche Vorkehrungen getroffen wurden, um das Wettbewerbsverhalten der politischen Akteure auf die 'Gunst des versammelten Volkes' zu richten und die potentiell desintegrierenden Effekte der Konkurrenz einzudämmen. Die athenische Demokratie wird als eine politische Kultur vorgestellt, 'deren institutionelle Ordnung die Angehörigen der Elite in einen permanenten Wettbewerb [zwang]'. Dessen Hauptaustragungsort war die Volksversammlung der Ekklesia, auf der die Eliten um Einfluss auf den demos und um die politische Führung konkurrierten.
Marian Nebelin versteht seine Untersuchung zur aristokratischen Konkurrenz in der römischen Republik nicht nur als historische Fallstudie, sondern auch als Modell, um Kategorien zu entwickeln und zu erproben, die auf die Analyse von Konkurrenzphänomenen i
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Konkurrenz in der Geschichte – Einleitung • Ralph Jessen8
Konkurrenz als sozialer Handlungsmodus – Positionen und Perspektiven der historischen Forschung • Karl-Joachim Hölkeskamp34
Wettbewerb als historischer Begriff • Tobias Werron60
Konkurrenz. Ein Handlungsmodus und seine kulturellen Effekte • Markus Tauschek96
»Immer der Beste sein« – Konkurrenz in der athenischen Demokratie • Elke Stein-Hölkeskamp120
Aristokratische Konkurrenz in der römischen Republik. Möglichkeitsraum – Soziale Schließung – Transformation • Marian Nebelin142
Städtische Konkurrenzbeziehungen im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Württemberg • Nina Kühnle176
Logik und Semantik des Ranges in der Frühen Neuzeit • Barbara Stollberg-Rilinger198
Auktionen und die Erfahrung der Konkurrenz als Marktmechanismus: Betrachtungen zur britischen Wirtschafts und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts • Christiane Eisenberg230
Deutsche Konkurrenzkulturennach dem Boom • Morten Reitmayer262
Internationale Konkurrenz als nationale Bedrohung – Zur politischen Maxime der »Standortsicherung« in den neunziger Jahren • Wencke Meteling290
»Eine Art pole position im Kampf um die Futtertröge« – Thesen zum Wettbewerb zwischen Universitäten im 19. und 20. Jahrhundert • Margit Szöllösi-Janze318
Kooperation und Konkurrenz in den Naturwissenschaften • Kärin Nickelsen354
Autorinnen und Autoren382

Weitere E-Books zum Thema: Kulturgeschichte: Politik

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Spätmoderne

E-Book Spätmoderne
Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa I Format: PDF

Der Sammelband „Spätmoderne" bildet den Auftakt zur Reihe „Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa" und widmet sich zuvorderst osteuropäischen Dichtwerken, die zwischen 1920 und 1940…

Spätmoderne

E-Book Spätmoderne
Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa I Format: PDF

Der Sammelband „Spätmoderne" bildet den Auftakt zur Reihe „Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa" und widmet sich zuvorderst osteuropäischen Dichtwerken, die zwischen 1920 und 1940…

Spätmoderne

E-Book Spätmoderne
Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa I Format: PDF

Der Sammelband „Spätmoderne" bildet den Auftakt zur Reihe „Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa" und widmet sich zuvorderst osteuropäischen Dichtwerken, die zwischen 1920 und 1940…

Weitere Zeitschriften

AUTOCAD & Inventor Magazin

AUTOCAD & Inventor Magazin

FÜHREND - Das AUTOCAD & Inventor Magazin berichtet seinen Lesern seit 30 Jahren ausführlich über die Lösungsvielfalt der SoftwareLösungen des Herstellers Autodesk. Die Produkte gehören zu ...

Burgen und Schlösser

Burgen und Schlösser

aktuelle Berichte zum Thema Burgen, Schlösser, Wehrbauten, Forschungsergebnisse zur Bau- und Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Denkmalschutz Seit ihrer Gründung 1899 gibt die Deutsche ...

cards Karten cartes

cards Karten cartes

Die führende Zeitschrift für Zahlungsverkehr und Payments – international und branchenübergreifend, erscheint seit 1990 monatlich (viermal als Fachmagazin, achtmal als ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

rfe-Elektrohändler

rfe-Elektrohändler

rfe-Elektrohändler ist die Fachzeitschrift für die CE- und Hausgeräte-Branche. Wichtige Themen sind: Aktuelle Entwicklungen in beiden Branchen, Waren- und Verkaufskunde, Reportagen über ...

Eishockey NEWS

Eishockey NEWS

Eishockey NEWS bringt alles über die DEL, die DEL2, die Oberliga sowie die Regionalligen und Informationen über die NHL. Dazu ausführliche Statistiken, Hintergrundberichte, Personalities ...