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E-Book

Konstruktionsbegleitende Kalkulationen: Instrumentarium für ein leistungsfähiges Kostenmanagement

AutorRebecca Ernst
VerlagIgel Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl98 Seiten
ISBN9783954855490
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Im Kostenmanagement werden leistungsfähige Instrumente benötigt. Diese dienen der Planung, Erfassung, Beeinflussung und Kontrolle von Kostenniveau, Kostenverlauf und Kostenstruktur. Die konstruktionsbegleitende Kalkulation ist ein Instrumentarium zur Kostengestaltung in der Vormarktphase. Die Kosten des Produktes sind von vielen Einflussgrößen abhängig, deren Feststellung nicht alleine dem Konstrukteur obliegt. Mit Hilfe der konstruktionsbegleitenden Kalkulation sollen die am Marktpreis ausgerichteten Zielkosten eingehalten werden und nach Möglichkeit sogar unterschritten werden. Sie stellt die notwendige Ergänzung zum Target Costing dar. Eines der ersten Ziele soll die Aufzeichnung von Hilfsmitteln in der Produktionsentwicklung sein, da diese Maßnahmen das höchste Potential für die Kostenbeeinflussung bieten. Die wesentlich am Produktentwicklungsprozess beteiligten Techniker stehen hier im Mittelpunkt. Damit die Techniker nicht nur das Sachziel der technischen Lösung verfolgen, wird Ihnen ein betriebswirtschaftliches Methodenwissen bereitgestellt. Dadurch ist es Ihnen möglich die Konstruktion auch unter dem Kostenaspekt durchzuführen.

Rebecca Ernst wurde 1982 in Gelsenkirchen geboren. Sie hat an der Fachhochschule Bochum Wirtschaft studiert und im Jahr 2008 erfolgreich als Diplom Kauffrau abgeschlossen. Ihre Diplomarbeit hat sie im Bereich Controlling geschrieben. Von besonderem Interesse für die Autorin waren Kalkulationen in der Produktentwicklung. Ihr Fachwissen hat die Autorin auf konstruktionsbegleitende Kalkulationen gelenkt und dies im vorliegenden Buch ausgearbeitet.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4, Vorstellung der konstruktionsbegleitenden Kalkulation: 4.1, Definition: Die konstruktionsbegleitende Kalkulation stellt das notwendige Gegenstück zum Target Costing dar. Das Target Costing wird eingesetzt um marktgerechte Zielkosten bei der Neuentwicklung von Produkten zu ermitteln. Dagegen werden im Rahmen der konstruktionsbegleitenden Kalkulation realisierbare Kosten berechnet. Sie ist eine Kostenrechnung, die den Prozess der Leistungsentwicklung begleitet. Bei der konstruktionsbegleitenden Kalkulation handelt es sich um ein strategisches Kostenrechnungsverfahren, welches vorrangig in der Vormarktphase des Produktlebenszyklusses zum Einsatz kommt. Es unterstützt ein frühzeitiges strategisches Produktkostenmanagement, welches durch hohe Kosten in der Herstellungsphase an zunehmender Bedeutung gewinnt. Während die konstruktionsbegleitende Kalkulation immer wichtiger wird, verliert die Kostenkontrolle in der Fertigung hingegen an Bedeutung, da dort nur Kostensenkungsspielräume von 2 - 5% der gesamten Produktionskosten zu realisieren sind. Die konstruktionsbegleitende Kalkulation kann wie folgt definiert werden: 'Die konstruktionsbegleitende Kalkulation ist eine methoden- und verfahrensgestützte, parallel zur Entwicklung und Konstruktion verlaufende Ermittlung der Kosten eines Einzelteils, einer Baugruppe, eines Prozesses und/ oder eines Produktes, mit dem Ziel, die Kosten im Verlauf des Entwicklungs- und Konstruktionsprozess zu gestalten.' 4.2, Informationsumsatz: Die Aufgabe der Abteilung 'Entwicklung und Konstruktion' ist das Festlegen von Produkteigenschaften ausgehend von der Aufgabenstellung in Form von Information auf verschiedene Informationsträger. Diese können z.B. Zeichnungen, Stücklisten und Beschreibungen sein. Durch die Informationen wird das Produkt materiell realisiert. Entwicklung und Konstruktion stehen als informationsumsetzende Abteilung im engen Austausch mit einer Vielzahl anderer Abteilungen. Dieser Informationsumsatz lässt sich in drei Phasen einteilen: 1. Informationsgewinnung aus der Aufgabenstellung, dem Auftrag, aus Berechnungen, Zeichnungen, Stücklisten, Normen, Patenten, Beobachtungen und Versuchen, 2. Informationsverarbeitung durch Analyse der Informationen, durch Berechnungen und Versuche, Erarbeitung von Skizzen, Zeichnungen und Stücklisten, 3. Informationsweitergabe durch Produktdokumentation: Zeichnungen, Stücklisten, Berechnungen, Tabellen, Handlungsanweisungen und Beschreibungen. Die Informationen über die zu erwartenden Kostenwirkungen alternativer Entscheidungswahl in der Produktentwicklung sollen konstruktionsbegleitend gemacht werden, so dass sie nicht erst im Anschluss an die Stücklisten und Arbeitsplanerstellungen am Ende des Entwicklungsprozesses bestimmt werden müssen. Den Mitarbeitern sollen so konkrete Entscheidungshilfen gegeben werden und es wird ein verstärktes grundsätzliches Kostenbewusstsein angestrebt. 4.3, Aufgabe und Ziel der konstruktionsbegleitenden Konstruktion: Die konstruktionsbegleitende Kalkulation ist auf die Unterstützung der am Produktentwicklungsprozess beteiligten Techniker ausgerichtet, da diese meist nur ein geringes betriebswirtschaftliches Wissen aufweisen. Damit die Techniker bei der Konstruktion nicht nur das Sachziel einer technischen Lösung verfolgen, sondern auch unter dem Kostenaspekt eine wirtschaftlichen Produktgestaltung anstreben, ist ihnen ein betriebswirtschaftliches Methodenwissen bereitzustellen. Dieses Methodenwissen soll Aussagen über die Beziehung zwischen der Kostenverursachung in der Produktentwicklungsphase und der späteren Kostenentstehung in der Markt- und Nachmarktphase ermöglichen. Bei der konstruktionsbegleitenden Kalkulation sind zwei unterschiedliche sich ergänzende Aufgaben zu unterscheiden: a) Kostenverfolgung des ganzen Produktes während der Entwicklung: Bei komplexen Produkten ist es ein Problem die Herstellkosten des ganzen Produktes während des Entwicklungsprozesses zu überblicken. Denn die Kosten eines solchen Produktes ergeben sich als Summe der Kosten vieler Teile, die wiederum aus verschiedenen Anteilen, wie z.B. Materialkosten, Kosten einzelner Arbeitsgänge, bestehen. Am Anfang des Entwicklungsprozesses kommt es nicht so sehr auf Genauigkeit der Daten an, sondern dass nicht vergessen wird die Abweichungen vom Üblichen erkannt und berücksichtigt werden. Ein Problem ist, dass die zur Verfügung stehenden Kostendaten ganz unterschiedliche Qualität haben können. Für Zukaufteile können exakte Kosten vorliegen und übernommen werden und für neu zu entwickelnde Teile nur mit Schätzungen gearbeitet werden kann. Die exakten oder geschätzten Daten sollen mit vermerkt werden. Kosten liegen aber auch in unterschiedlicher Detaillierung vor, z.B. bei großen Zukaufbaugruppen. Hier liegt nur der Einkaufspreis als Materialkosten vor. Auch gefertigte Kleinteile werden mit Material- und Fertigungskosten aufgeführt. Hier muss ein Kompromiss im Detaillierungsgrad gefunden werden. b) Kalkulation einzelner Baugruppen und Teile: Die Kosten einzelner Baugruppen und Teile, die um- oder völlig neu konstruiert werden, müssen während der Entwicklung neu ermittelt werden. Im einfachsten Fall werden die Kosten eines ähnlichen Produktes übernommen. Aufwendiger ist es die Kosten aus Formeln oder Kostenwachstumsgesetzen zu ermitteln. In Ausnahmefällen ist eine genaue Kalkulation notwendig. Einen Grenzfall der Kostenfrüherkennung bildet die rechnerintegrierte Kalkulation, auf die in Kapitel 12 näher eingegangen wird. Diese baut bei Variantenkonstruktionen schon weitgehend auf vollständige Zeichnungen auf, verkürzt den Zeitraum zwischen Zeichenerstellung und der Kalkulation mit der Arbeitsplanung und unterstützt somit die Kostenfrüherkennung. Aus ökonomischer Sicht besteht eine konstruktionsbegleitende Kalkulation aus drei Elementen: Erstens die Bildung eines Kostenziels (Sollkosten) bei der Herstellung einzuhaltender Kosten. Diese Kosten sind entweder kostenorientiert (Ableitung aus anderen Kostenwerten) oder sie werden marktorientiert (retrograde Ableitung aus dem Absatzpreis) vorgegeben. Zweitens die Ermittlung der voraussichtlichen Kosten (Wirdkosten) durch die Kalkulation und drittens den Vergleich der Soll- und Wirdkosten. Dieser Prozess orientiert sich an der aktuellen Phase. Die zunehmende Detaillierung der Konstruktion ermöglicht eine stufenweise Erhöhung des Genauigkeitsgrades der Kosteninformation. Die Rechenziele der konstruktionsbegleitenden Kalkulation liegen somit bei der Unterstützung konstruktiver produktbezogener Entscheidungen und der Kontrolle zukünftiger Produktkosten, für die noch Konstruktionstätigkeiten vorgenommen werden müssen. Das Rechenziel in jeder Phase wird durch die Erfüllung folgender Teilaufgaben erreicht: 1.Kostenberechnung von Konstruktionsalternativen ('Was kostet es?') und, 2.Kostenminimierung ('Wie wird es kostengünstiger?').
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Konstruktionsbegleitende Kalkulationen: Instrumentarium für ein leistungsfähiges Kostenmanagement1
Inhaltsverzeichnis3
Abbildungsverzeichnis6
Tabellenverzeichnis7
1 Einleitung9
2 Ziel dieser Arbeit10
3 Aufbau der Arbeit11
4 Vorstellung der konstruktionsbegleitenden Kalkulation12
4.1 Definition12
4.2 Informationsumsatz12
4.3 Aufgabe und Ziel der konstruktionsbegleitenden Konstruktion14
4.4 Einflussgrößen der konstruktionsbegleitenden Kalkulation16
5 Entwicklung im Unternehmen21
5.1 Notwendigkeit einer konstruktionsbegleitenden Kalkulation21
5.2 Traditionelle Kostenrechnung versus konstruktionsbegleitende Kalkulation22
5.3 Entwicklungsprozess24
5.4 Vorgehensweise der konstruktionsbegleitenden Kalkulation26
6 Bedeutung des Entwickeln und Konstruierens28
6.1 Ziel des Konstruierens28
6.2 Tätigkeiten28
6.3 Konstruktionsphasen30
6.3.1 Planen bzw. Aufgabe klären30
6.3.2 Konzipieren31
6.3.3 Entwerfen32
6.3.4 Ausarbeiten33
6.4 Konstruktionsarten35
6.4.1 Neukonstruktion35
6.4.2 Anpassungskonstruktion36
6.4.3 Variantenkonstruktion36
6.4.4 Prinzipkonstruktion37
6.5 Grenzen der Einteilung in Konstruktionsphasen- und arten38
6.6 Konstruktionsregeln38
7 Zielkostenerreichung39
7.1 Kurzcharakter des Target Costing39
7.2 Aufbau, Ablauf und Verfahren40
7.3 Zielkostenbestimmung41
7.3.1 Zielkostenspaltung44
7.4 Zielkostenerreichung und Verbesserungen zur Erreichung49
7.5 Kontrolle der Zielkosten50
7.6 Beurteilung51
8 Methoden zum kostengünstigen Konstruieren52
8.1 Problemlösungszyklus52
8.1.1 Qualitative Methoden54
8.1.2 Quantitative Methoden55
9 Die konstruktionsbegleitende Kalkulation als Selektions- und Prognoseinstrument57
9.1 Selektionsverfahren57
9.2 Prognoseverfahren58
9.2.1 Prognoseverfahren ohne Integration ins Kostenrechnungssystem59
9.2.2 Prognoseverfahren mit Integration ins Kostenrechnungssystem60
9.2.3 Detaillierte Kostenprognosen60
9.2.4 Erstellung einer detaillierten Kostenprognose61
10 Arten der Kalkulation62
10.1 Kalkulation in der Planungsphase62
10.2 Kalkulation in der Konzipierungsphase62
10.3 Kalkulation in der Entwurfsphase63
10.4 Kalkulation in der Ausarbeitungsphase64
11 Anwendung der konstruktionsbegleitenden Kalkulation65
11.1 Möglichkeiten zur Aufwandsverringerung65
11.2 Kostenschätzung65
11.3 Kostenkontrolle67
11.4 Kurzkalkulation68
11.4.1 Einvariablige Kurzkalkulation69
11.4.2 Mehrvariablige Kurzkalkulation70
11.4.3 Genauigkeit und Eignung einer Kurzkalkulation71
11.5 Ähnlichkeitskalkulation72
11.5.1 Suchkalkulation73
11.5.2 Kostenwachstumsgesetz74
11.6 Expertensystem76
11.7 Neuronale Netze77
12 Realisierung durch DV- Unterstützung80
12.1 Begriffliche Abgrenzung neuer Produktionstechnologien80
12.2 Rechnerintegrierte Kalkulation81
12.3 Realisierung durch CIM81
12.4 Realisierung durch CAD und CAP82
12.5 Kosteninformationssystem XKIS85
13 Integrationen88
13.1 Die prozessorientierte Kalkulation88
13.2 Integration der Lebenszyklusrechnung90
14 Innovationsgehalt91
14.1 Grenzen der konstruktionsbegleitenden Kalkulation91
14.2 Beurteilung der konstruktionsbegleitenden Kalkulation91
15 Literaturverzeichnis96

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