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Koordination interdependenter Planungssysteme in der Logistik

Einsatz multiagentenbasierter Simulation im Planungsprozess von Container-Terminals im Hafen

AutorLeif Hendrik Meier
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl268 Seiten
ISBN9783834999467
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Leif Hendrik Meier untersucht verschiedene Planungssysteme und ihre wechselseitigen Abhängigkeiten in Container-Terminals und führt systematisch Experimente zur Verbesserung der Prozesskoordination durch. Dabei zeigt sich, dass die übergreifende Planung erhebliches Potenzial zur Optimierung der relevanten Logistik-Kennzahlen besitzt.

Dr. Leif Hendrik Meier hat Wirtschaftsinformatik an der Georg-August-Universität in Göttingen studiert und dort promoviert.

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Leseprobe
"1 Einleitung (S. 1)

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile"" (Aristoteles)

Dieses Kapitel dient der Einführung in die Thematik der vorliegenden Dissertation. Hierzu werden zuerst Motivation und Problemstellung sowie die verfolgte Zielsetzung dargestellt. Anschließend wird auf den Aufbau dieser Arbeit eingegangen.

1.1 Motivation und Problemstellung

Die Logistik ist auf die bedarfsgerechte Verfügbarkeit von Objekten ausgerichtet. Zu den logistischen Prozessen zählen alle Transport- und Lagerprozesse, das dazugehörige Be- und Entladen, Ein- und Auslagern (der Umschlag) sowie das Kommissionieren. Es liegt damit ein wesentlicher Unterschied zur Produktion vor, die sich mit der Transformation von Produktionsfaktoren in Güter und Dienstleistungen in einem Kombinationsprozess beschäftigt. Die Logistik dient der Raumüberbrückung von Objekten durch Transport, der Zeitüberbrückung von Objekten durch Lagerung und der Veränderung der Anordnung von Objekten durch Kommissionierung.

Güterverkehr und Logistik sind entscheidende Faktoren für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Weltmarkt orientierten deutschen Wirtschaft. Die Logistik ist unverzichtbarer Bestandteil aller modernen und wettbewerbsfähigen Produktions- und Dienstleistungsprozesse. Sie bildet damit die Grundlage für wirtschaftliche Wertschöpfung, materiellen Wohlstand und die soziale Basis der deutschen Gesellschaft.

So ist in Deutschland nahezu jeder Arbeitsplatz direkt oder indirekt von einem funktionierenden Güterverkehrssystem abhängig. Die Attraktivität des Industriestandortes ist maßgeblich von der Leistungsfähigkeit des Güterverkehrssystems und der Logistik beeinflusst. Eine Studie des BUNDESMINISTERIUMS FÜR VERKEHR, BAU UND STADTENTWICKLUNG (BMVBS) schätzt, dass das Güterverkehrsaufkommen in Deutschland bis zum Jahr 2050 um etwa die Hälfte zunehmen wird. Die Güterverkehrsleistung wird sich mehr als verdoppeln.

Gleichzeitig liegen die Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit des Transport- und Logistiksektors sehr hoch, weil dieser Wirtschaftsbereich von „stetigen Veränderungen der Rahmenbedingungen"" betroffen ist: Anforderungen durch die Globalisierung, das Zusammenwachsen Europas, der demographische Wandel, Klima- und Umweltschutzbelange, Beschäftigungschancen und Arbeitsbedingungen sowie die Sicherheit der Transportkette.

Die Unternehmen agieren somit in einer hochdynamischen Umwelt. Beispielsweise starteten die USA als Folge der Anschläge vom 11. September 2001 die Container Security Initiative (CSI), deren Ziel es war, hochgefährliche (high-risk) Container bereits im Exporthafen zu identifizieren. Häfen, die nicht in der Lage sind, die entsprechenden Maßnahmen zu gewährleisten, ist es nicht erlaubt, Güter in die USA exportieren.

Deutschland stellt mit Hamburg und Bremen-Bremerhaven zwei der zwanzig größten Containerhäfen weltweit. Zusammen mit Rotterdam bilden diese Häfen eine bedeutende Schnittstelle für die Anbindung des globalen Güterverkehrs an Europa. Die folgende Tabelle zeigt den Umschlag dieser Häfen in TEU zusammen mit den größten drei Containerhäfen im weltweiten Vergleich.

Das starke Wachstum in jedem der aufgezeigten Häfen ist ein Beleg für die Bedeutung des Containerverkehrs weltweit. Der Container-Terminal (CT) des Hafens bildet dabei eine wichtige Schnittstelle für die globale Transportkette. Das Interesse wissenschaftlicher Forschung im Bereich der (Container-)Logistik ist, gemessen an der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen, in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Das erhöhte Interesse steht im Zusammenhang mit dem nicht nur seit Jahren anhaltenden sondern auch weiterhin für die Zukunft prognostizierten Boom.

Ohne den Einsatz moderner Informationstechnologien und deren fortschreitende Entwicklung im Rahmen der Planung in Container-Terminals wären die Prozesse in ihrer heutigen Form nicht denkbar. Methoden des Operations Research unterstützen die Entscheidungsfindung in Optimierungsproblemen des Container-Terminals.

Bisherige Ansätze zur Planung in CT-Prozessen zerlegen die Problemstellung aufgrund ihrer Komplexität in beherrschbare Teilprobleme. "
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsüberblick10
Inhaltsverzeichnis11
Abbildungsverzeichnis15
Tabellenverzeichnis18
Abkürzungsverzeichnis19
1 Einleitung22
1.1 Motivation und Problemstellung22
1.2 Zielsetzung25
1.3 Methodik und Aufbau der Arbeit27
2 Grundlagen logistischer Systeme und Prozesse29
2.1 Kennzeichen der Logistik29
2.2 Modellierung und Optimierung37
2.3 Koordination betrieblicher Entscheidungen64
2.4 Einsatz von Multiagentensystemen75
3 Planung in Container-Terminals81
3.1 Grundlagen81
3.2 Analyse von Modellen in Container-Terminal-Problemstellungen99
3.3 Interdependenzen156
4 Leistung und Grenzen bestehender CT-Modelle160
4.1 Zusammenfassung wesentlicher Trends160
4.2 Leistung und Grenzen isolierter Modelle162
4.3 Implikationen169
5 Entwicklung eines multiagentenbasierten Modells zur CTProzesskoordination175
5.1 Das Container-Terminal Management Problem (CTMP)175
5.2 Technische Realisierung193
6 Koordination des Planungsprozesses in Container-Terminals201
6.1 Experimenteller Aufbau und Durchführung201
6.2 Übertragbarkeit und Interpretation der Ergebnisse243
6.3 Erweiterbarkeit und Modellkritik245
7 Schlussbetrachtung247
Anhang251
A1: Konstruktive Verfahren und lokale Suche251
A2: CSP-Eröffnungsheuristiken252
A3: CSP-Nachbarschaft (SA)254
A4: Visualisierung von Ergebnissen isolierter Modelle256
A5: Port Model in Protégé258
A6: Kommunikation in JADE260
A7: Verwendeter Datensatz261
A8: Yard-Layout262
A9: XML-Daten263
A10: XML-Parameter264
A11: Adjazenzmatrix (aus dem Liegeplatzplan resultierend)269
A11: Adjazenzmatrix270
Literaturverzeichnis271

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