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E-Book

Kräuterspirale

im naturnahen Garten

AutorIlse Wrbka-Fuchsig, Monika Biermaier
VerlagCadmos Verlag
Erscheinungsjahr2013
ReiheGartenpraxis für Jedermann 
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783840461354
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Kräuter mit unterschiedlichen Anspruchen an Boden, Licht und Wasser bekommen auf der Kräuterspirale auf kleinem Raum ihren optimalen Platz. Je nach Kombination stehen Gewurz-, Tee, Heil-, Kinder-, Räucher-, Färbe- oder Duftkräuter frisch oder fur den Vorrat zur Verfugung. Die Kräuterspirale selbst bereichert den Garten als kreatives Gestaltungselement und eignet sich sowohl fur ebene Gärten als auch fur Hanglagen.

Monika Biermaier und Ilse Wrbka-Fuchsig studierten Landschaftsökologie und Landschaftsgestaltung und waren langjährig als Landschaftsplanerin bzw. wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Wien tätig. Beide sind seit 2004 als Gartenberaterinnen fur die Aktion 'Natur im Garten' in Niederösterreich unterwegs und sind als Autorinnen fur Gartenbucher schon ein eingespieltes Team.

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Leseprobe


der Kräuterspirale


(Foto: Ilse Wrbka-Fuchsig)

 

Anzeichnen, Mittelpunkt festlegen, Steine und Arbeitsgeräte herrichten. (Foto: Ilse Wrbka-Fuchsig)

Unterzone: Gartenerde mit Reifkompost; mittlere Zone: Übergang; obere Zone: hoher Sandanteil und Schotter. (Foto: Ilse Wrbka-Fuchsig)

 

Der innere, oberste Teil ist fertig aufgebaut, der Sand fehlt noch. (Foto: Ilse Wrbka-Fuchsig)

Fast fertig bepflanzt. (Foto: Ilse Wrbka-Fuchsig)

 

 

Bei der Kräuterspirale liegen die Vorteile „förmlich auf der Hand“: In den verschiedenen Bereichen der sich emporwindenden Spirale herrschen unterschiedliche Standortbedingungen vor, die den jeweiligen Ansprüchen der Pflanzen entsprechen. Außerdem wachsen manche Kräuter sehr üppig und bilden ausladende Triebe, kleinere und schwächer wüchsige Nachbarn werden dann leicht überwuchert. Bei der Anlage einer Kräuterspirale können die vielen unterschiedlichen Kräuter auf den geeignetsten Platz gesetzt werden. Durch die Begrenzung mit Steinen bleibt die geplante Zuordnung erhalten. Es fällt leichter, die üppig wachsenden Kräuter im Zaum zu halten und die konkurrenzschwächeren zu fördern.

Durch den Aufbau einer Steinspirale auf einem Hügel oder einer spiralig ansteigenden Mauer entsteht ein zum Mittelpunkt hin ansteigendes Beet. Dadurch wird die Grundfläche vergrößert und der vorhandene Platz an einem sonnigen Ort optimal genutzt. Das Beet wird in mehrere Zonen mit unterschiedlichen Substraten von mager und trocken bis nährstoffreich und feucht gegliedert. Es entstehen unterschiedliche Feuchtigkeits- und Licht-Schatten-Verhältnisse, die den Ansprüchen der Kräuter an Klima und Boden so gut wie möglich gerecht werden. Zusätzlich profitieren die Kräuter von der Wärme, die die Steine von der Sonne speichern und langsam wieder abgeben. Diese Wärmespeicherung hält bis in die Nacht an und mildert Nachtfröste ab.

 

Obere Zone

Die obere Zone der Kräuterspirale ist voll besonnt, der Boden durchlässig, mager und trocken. An diesem Standort fühlen sich die mediterranen Kräuter wohl: Thymian, Majoran, Salbei, Rosmarin, Lavendel, Bohnenkraut, Currykraut.

 

Mittlere Zone

Die mittlere Zone ist sonnig bis halbschattig, gemäßigt nährstoffreich und trocken. Hier gedeihen viele Kräuter wie Oregano, Ysop, Melisse, Pimpinelle, Portulak.

 

Untere Zone

Die untere Zone ist möglichst nährstoffreich, feucht und sonnig. Sie wird von Kräutern wie Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Indianernessel, Knoblauchrauke und Sauerampfer bevorzugt.

 

Neben den hier angeführten „klassischen“ Küchenkräutern gibt es noch zahlreiche weitere, wie sich in den später beschriebenen Bepflanzungsbeispielen dieses Buches noch zeigen wird.

Den Abschluss der auslaufenden Spirale bildet eine kleine Wasserfläche, die sich bei einer idealen in Nord-Süd-Ausrichtung im Süden davor befindet. Für diesen „Miniteich“ wird ein flaches Gefäß eingegraben oder eine kleine Mulde mit Teichfolie ausgelegt. Die Wasserfläche sorgt für Verdunstung und Luftfeuchtigkeit und speichert tagsüber zusätzlich Wärme, die nachts langsam an die Umgebung abgegeben wird. Sie ist nicht nur für Vögel eine beliebte Tränke, viele Kleintiere und Insekten kommen gern zum Trinken. Im Wasser können Brunnenkresse und bei ausreichender Größe auch Wasserminze gezogen werden.

 

Eine kleine Wasserstelle am Fuße der Kräuterspirale erweitert das Spektrum der anbauwürdigen Kräuter. (Foto: Ilse Wrbka-Fuchsig)

Ausbreitungsdrang und andere Besonderheiten

Einige Kräuter nehmen viel Platz in Anspruch oder brauchen einen besonderen Schutz.

Alant, Liebstöckel und Meerrettich werden sehr groß und passen nur auf besonders große Kräuterspiralen. Minze und Estragon bilden Wurzelausläufer und breiten sich sehr stark aus. Sie müssen auf der Kräuterspirale regelmäßig im Zaum gehalten werden, damit sie andere Kräuter nicht überwuchern. Auch bei Kapuzinerkresse und Beinwell ist Vorsicht geboten, da sie sich gern ausbreiten. 

Soll Wermut integriert werden, muss man bedenken, dass seine besonderen Wurzelausscheidungen das Wachstum von anderen Kräutern hemmen.

Dass Basilikum nährstoffreiche, feuchte Erde und viel Wärme benötigt, ist hinlänglich bekannt; darüber hinaus ist das gern verwendete Küchenkraut aber auch sehr schneckengefährdet. Es wird deshalb am besten extra in einem Tontopf gezogen. Auch Rosmarin braucht einen geschützten Platz und sollte im Winter ins Haus. Wenn er die kalte Jahreszeit über im Freien bleibt, sollte er fest eingepackt werden.

Kräuterauswahl

Bei der Auswahl der Kräuter sollten neben der Nutzung auch Farbe und Wuchsform bedacht werden und ob die Kräuter ein- oder mehrjährig wachsen. Eventuell spart man Lücken für einjährige, bunt blühende Kräuter auf. Eine besonders schöne Wuchsform haben Salbei, Rosmarin, Lavendel oder Blauraute. Durch bläulich silbrige Blätter fallen Wermut, Eberraute, Weinraute, Salbei und Heiligenkraut auf. Von Thymian, Oregano und Salbei gibt es Sorten mit goldgelben, rötlichen oder bunten Blättern.

Der beste Zeitpunkt

Eine Kräuterspirale baut man am besten im Frühjahr, denn dann wird mit dem Bepflanzen in die neue Gartensaison gestartet und im Sommer kann bereits ausgiebig geerntet werden. Ideal ist es, wenn sich die frisch aufgeschüttete Erde noch ein bis zwei Wochen setzen kann, vor allem nach Regengüssen. Bei Bedarf wird dann noch Erde nachgefüllt, bevor man die Kräuterspirale bepflanzt. Die Kräuter werden durch Wurzelteilung vermehrt, aus Samen vorgezogen oder als Jungpflanzen gekauft. Einjährige Kräuter werden direkt auf der Kräuterspirale ausgesät.

Die Grundfläche der Kräuterspirale beträgt idealerweise 2 m Durchmesser. Diese Größe ergibt sich, wenn man von einer Breite des spiralig ansteigenden Beetes von 60 cm ausgeht. Die Einfassungssteine nehmen ebenfalls einiges an Platz ein und sollten nicht zu klein sein, um später nicht völlig unter dem Bewuchs zu verschwinden. Sie sind der gestalterische Rahmen und verleihen der Kräuterspirale die Form. Außerdem lehnen sich die Kräuter gern daran an, um die von der Sonne gespeicherte Wärme aufzunehmen. In dieser Größe ist die Spirale von allen Seiten bis oben zum Mittelpunkt hin gut zu erreichen. Bei größeren Spiralen werden im äußeren Bereich einige Trittsteine gelegt, um die Kräuter in allen Zonen „griffbereit“ zu haben. Je nach Platzverhältnis kann eine Kräuterecke entstehen oder eine „halbe“ Kräuterspirale an einer Mauer lehnen.

 

Mit einem Holzpflock, einer Schnur, einem Stab wird der Umriss der Kräuterspirale markiert. (Illustration: Monika Biermaier)

 

Die Kräuterspirale sollte etwa 2 m Durchmesser und 60 cm Höhe haben. (Illustration: Monika Biermaier)

 

Im unteren Bereich endet die Spirale mit einem kleinen Wasserbecken. (Illustration: Monika Biermaier)

 

Bau mit Erdhügel: Die Steinspirale wird auf einen Hügel aus Stein-, Schutt- und Erdmaterial aufgelegt. Eine kleine Mulde wird mit Teichfolie ausgekleidet. (Illustration: Monika Biermaier)

 

Die Substrate Gartenerde mit Kompost, Gartenerde und Sand bilden die untere, mittlere und obere Zone der Kräuterspirale. Die Teichmulde wird mit Steinen eingefasst. (Illustration: Monika Biermaier)

 

Bau als Turm: Zuerst wird aus Steinen ein spiralenförmig auslaufender Turm gebaut. (Illustration: Monika Biermaier)

 

Dieser wird erst mit grobem Material verfüllt und anschließend mit den unterschiedlichen Substratschichten je nach Zonierung fertiggestellt. (Illustration: Monika Biermaier)

Bau einer Kräuterspirale auf einem Erdhügel

Nach der Abgrenzung der Fläche wird die oberste Bodenschicht spatentief ausgehoben und seitlich gelagert. Sie wird mit Steinen oder lockerem, durchlässigem Erdmaterial verfüllt.

Ein Hügel aus Steinen und Erdmaterial mit einer Höhe von etwa 50 cm ist schnell und einfach aufgeschüttet. Auch Ziegelreste, Schotter und sauberer Bauschutt sind gut geeignet. Das Material sollte möglichst durchlässig sein, um einen guten Wasserabzug zu gewährleisten. Um diesen Hügel herum werden die formgebenden Steine spiralig aufgelegt: Dazu eignen sich größere Feldsteine, Kalkstein, Sandstein, Klinker, alte Ziegel oder Dachziegel. Die nun eingegrenzte Beetfläche wird mit unterschiedlichem Substrat mit einer Schichtdicke von 15–25 cm verfüllt. Dafür kann auch der abgetragene Oberboden, befreit von Pflanzen- und Wurzelresten, eingearbeitet werden. Von unten ausgehend wird zuerst in der unteren Zone gute Gartenerde,...

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