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Kreisfußball

100 Trainingsformen zur Verbesserung der Spielkompetenz

AutorFabian Seeger, Stephan Kerber
VerlagMeyer & Meyer
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl214 Seiten
ISBN9783840336812
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
ACHTUNG: Das E-Book ist für die Nutzung an Geräten mit Farbdisplays optimiert worden. Es sind viele Abbildungen enthalten, die dem Leser nur in einer farbigen Darstellung den vollen Nutzen liefern können, bitte bedenken Sie dies vor dem Kauf des E-Books. Für Trainer aller Leistungsklassen bietet dieses Buch eine praxisnahe Unterstützung, um die Spielkompetenz sowie die technischen und taktischen Fertigkeiten einzelner Spieler und des gesamten Teams zu verbessern. Besonders kognitive Trainingsinhalte zählen zu dem gesuchten Wettbewerbsvorteil im Fußball. Sie machen aus sehr guten Spielern Top- Ballkünstler, die sich national und international behaupten können. Neben den Praxisinhalten liefert dieses Buch umfassendes Theoriematerial zur Erläuterung des Spielkonzepts Kreisfussball.

Stephan Kerber , 1970 in Hamburg geboren, ist seit 1998 in der Talentförderung des Hamburger Fußball Verbandes aktiv sowie HFV Auswahltrainer diverser Jahrgänge. Von 2002 bis 2017 war er hauptamtlich als DFB Stützpunktkoordinator in Hamburg tätig. Seit November 2017 ist er Verbandssportlehrer im Hamburger Fußball Verband. Fabian Seeger ist Autor des Buches 'Spielnahes Fußballtraining', Magister der Sportwissenschaften und UEFA-A-Lizenz-Inhaber. Neben seiner Tätigkeit als DFB-Stützpunkttrainer ist er für den Hamburger Fußball-Verband als Auswahltrainer im Jungen- sowie Mädchenbereich und als Referent in der Trainerausbildung aktiv.

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Leseprobe

1.1EINLEITUNG


Im Zentrum dieses Buchs stehen Spielformen in kreisrunden Spielfeldern. Die übergeordnete Zielsetzung besteht in der Akzentuierung sämtlicher Anteile des modernen Fußballspiels durch variables Bespielen von Formen, Räumen, Feldzonen und Zielfeldern in Verbindung mit besonderen Spiel- und Provokationsregeln. Während der Entwicklung und Konzipierung dieser Kreisspielformen wurden zahlreiche Varianten entwickelt. Mit einem sensibilisierten Blick für kreisrunde Formen dienten die unterschiedlichsten Themenfelder als Inspirationsquelle. Überall genauer hingesehen, lassen sich die verschiedensten Kreisformen, runde Muster oder gebogene Flächen entdecken. Auch rund um das Fußballspiel lassen sich mit dem runden Spielball, dem Mittelkreis oder dem Elfmeterpunkt Kreisformationen finden.

In diesen Kreisen steckt Fortbewegung, Dynamik, Halt, Stabilität und Kraft. Ausgehend von diesen Potenzialen, wurde die Form des Kreises wie selbstverständlich als Spielfläche und Spielrahmen für die Verbesserung der Spielkompetenz eingesetzt. Etwas, was rund ist, kann indirekt über die Form auch auf die Spielstruktur der Nachwuchsspieler einwirken. Dieser Einstiegsgedanke verfestigte sich im Arbeitsprozess durch die gemachten Erfahrungen in der Praxis und lässt Spieler an besonderen Spielen teilhaben.

Abb. 1: Dribbling

Abb. 2: Passspiel

Abb. 3: Spiel über den Dritten

Rückblickend reifte vor etwa fünf Jahren zunächst der Gedanke, Dreiecke zu bespielen. Mit dem richtungsverändernden und fintenreichen Dribbling durch ein Dreieck (vgl. Abb. 1), mit einem diagonalen Pass über zwei Linien eines Dreiecks zu einem Mitspieler (vgl. Abb. 2) oder mit einem getimten Anspiel in ein Dreieck auf einen Mitspieler und der anschließenden Mitnahme oder dem anschließenden Pass über eine andere Seite des Dreiecks (vgl. Abb. 3) konnten Spielziele erreicht und Punktewertungen für das eigene Team realisiert werden. Durch die Anordnung mehrerer Dreiecke in einem Spielfeld wurden je nach Schwerpunkt sehr komplexe Spielformen mit unterschiedlichsten Aufgaben entwickelt. Vieles wurde miteinander verknüpft, was im Fußball eine Rolle spielte und noch heute Trend ist. Es kamen Quadrate hinzu und schließlich folgten die Kreise.

Die Überlegungen zu den geometrischen Formen zielen auf die Kreation von ständig wechselnden Spielsituationen ab, die bei den Spielern Spielwitz und Laufbereitschaft hervorrufen und dem herkömmlichen Training beizumengen sind. Die Umsetzung zahlreicher Trainingseinheiten mit diesen Formen in den Altersbereichen zwischen E-Jugend und A-Jugend bestätigt die Wirksamkeit. Die freigesetzte Motivation der Spieler, die Freude in den Gesichtern, etwas Neues ausprobieren zu können und das absolut unnötige Einfordern von Bewegung und Laufbereitschaft sind dabei deutliche Bilder. Es scheint, als würden diese Spielformen exakt auf das passen, was der talentierte Fußballer für sich und sein Spielglück benötigt und sucht.

In Bezug zum Spielziel vernetzen sich die Spieler, verknüpfen sich durch Passspiel, zeigen tolle Kombinationen und sammeln dadurch gemeinsam Punkte. Dafür sind die Spieler immer bereit, sich einzusetzen, schalten ohne Murren um und setzen permanent nach, weil ansonsten keine Chance zum Sieg der Spielform besteht. In den Kreisspielformen entwickelt sich ein laufender Lernprozess bei gleichzeitig stattfindender Intensität und Handlungsdichte.

Das Besondere dieser Spielformen besteht darin, dass stets alternative Handlungsoptionen abgewogen werden und neue Lösungen zu finden sind. Damit wirken die Kreisspielformen gegen Monotonie und Spannungsverlust. Zudem zählt das ständige Lernen im variablen Spielkontext und die laufende Wahrnehmung veränderter Spielsituationen zu den primären Zielsetzungen. Dabei werden vorrangig spieloffene Trainingsformen fokussiert, die in erster Linie originelle Lösungen der Spieler anregen und weniger dominant ein feststehendes Bewegungs- oder Handlungsbild ansteuern.

Die eingesetzten Formen der Dreiecke, Quadrate und Kreise bieten den Spielern innerhalb des gesamten Spielraums herausfordernde Spielziele. Indem diese Formationen und Anordnungen nur zu überpassen und zu überspielen sind, dienen sie indirekt auch als Hindernisse oder Gegenspieler. So simulieren sie eine gegnerische Formation und erlauben den Transfer zum großen Spiel. Zur Gewöhnung an die runden Formationen und entsprechende Spielfelder in Kreisform können, wie skizziert, Dreiecke (vgl. Abb. 4) oder Quadrate (vgl. Abb. 5) eingesetzt werden und weiterführend dann Kombinationen bemüht werden (vgl. Abb. 6).

Abb. 4: Dreiecke

Abb. 5: Quadrate

Abb. 6: Kombinationen

Das facettenreiche Training in Spielformen mit den skizzierten Formen, Feldern und Zonen versucht, die Spielerqualität auf den unterschiedlichsten Ebenen zu steigern und den Spielern das Spielen des Spiels wegen zu ermöglichen. Das Bespielen der Formationen generiert unter anderem nötigen Präzisionsdruck, einzusetzende Passschärfe und das Einnehmen von bestimmten Distanzen zueinander. An die unterschiedlichen Passrichtungen sind immer wieder veränderte Spielsituationen geknüpft. Auch mit Blick auf den Einsatz beider Füße bieten sich Erfahrungsräume und zahlreiche Lernchancen für jeden einzelnen Spieler.

Während des Dribblings sollen die ballbesitzenden Spieler trotz Gegnerdruck in einer Vorwärtshaltung bleiben, weiterhin zielorientiert agieren und rückwärts orientiertes Spiel samt Tempoverlust vermeiden. Das Spiel mit den unterschiedlichen Formen setzt Agilität voraus, erzeugt Anstrengungsbereitschaft und generiert Spielwitz, Kreativität und Freude am Spiel.

Neben dem Einfluss auf das taktische Spielverhalten lässt das Training mit den Kreisspielformen auch Freiraum für Verbesserungen bestimmter Techniken. Im Rahmen des Techniktrainings entfernen sich die Kreisspielformen von separierten, isolierten und eindimensionalen Inhalten hin zu einer umfassenden Schulung während laufender Spielsituationen. Darüber hinaus kann neben den technisch-taktischen Komponenten auch Einfluss auf eine generelle Wettkampfhaltung und Spieleinstellung einzelner Spieler oder kompletter Teams genommen werden. Diese Komponenten sind als lohnende Entwicklungsziele in die verschiedenen Kreisspielformen implementiert.

Optimalerweise werden die technisch-taktischen Fähigkeiten in der Spielsituation mit Coachinghilfen und Kommandos verknüpft. Viele Coaches wünschen sich, dass die Spieler miteinander kommunizieren, rufen, schreien und aus sich herausgehen. Die Trainings- und Spielpraxis zeichnet oft ein anderes Bild. In den Kreisspielformen entwickelt sich eine Atmosphäre, in der es geradezu automatisch erfolgt, dass sich die Spieler im Interesse des Spielziels gegenseitig coachen und verbale Hilfestellungen anbieten. Nicht nur in diesem Kontext ist für die Umsetzung der Kreisspielformen reflektierendes Coachingverhalten gefragt.

Die Spielformen samt Steuerung über Spielregeln bieten zwar auf der einen Seite auch Chancen, technisch-taktische Fehlleistungen zu coachen, andererseits ist dies hierbei jedoch nur in einem sehr geringen Maß nötig, da die Schnelligkeit der nächsten Handlung bereits die vollständige Aufmerksamkeit benötigt. Somit ist die situative Begleitung dieser Formen durch den Coach auf zielstrebiges Handeln ausgerichtet und weniger auf die Fokussierung von Fehlern. Die Spielformen vermitteln demnach Spielerfahrungen in der Selbsterkenntnis und benötigen von daher mehr die souveräne Haltung des Coachs. Das Befolgen der Spielregeln zum Erreichen des Teamziels ist der unmissverständliche Auftrag für Coach und Team.

Die Erkenntnis, dass viele Trainingsformen in einem rechteckigen Rahmen stattfinden und dadurch auch ganz bestimmtes Verhalten ansteuern, befeuerte den Entwicklungsmotor für die variable und innovative Konzeption der Kreisspielformen. Genau genommen kam ein Gefühl auf, dass die überstrapazierte Vertikalspielidee zu einer eindimensionalen Verhaltensweise bei den Spielern führt, da sie überdominant zum Einsatz kam und mit Konsequenzen wie der Langeweile oder des funktionierenden Abtrainierens behaftet ist. Training ohne Leidenschaft, Emotionalität und Begeisterung ist unsinniges Zeitvergeuden.

Die Kreisspielformen versuchen, durch ein motivierendes Spielkonzept mit attraktiven Provokationsregeln und Punktewertungen spielnahe Handlungen auszulösen und die einzelnen Spieler innerhalb komplexer Spielsituationen differenziert zu trainieren und ganzheitlich zu verbessern. Diese Trainingsformen orientieren sich an Ressourcen und Potenzialen und verlassen damit den Bereich der vorgegebenen Muster und Schemata. Die mögliche Überforderung oder Ohnmacht in komplexen...

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