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Kritik der Moralisierung

Theoretische Grundlagen - Diskurskritik - Klärungsvorschläge für die berufliche Praxis

Autor Roland Anhorn, Ruth Großmaß
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl287 Seiten
ISBN9783531194639
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR

Die Zunahme von Themen, die in öffentlichen Debatten als 'ethisch' markiert werden und eine generelle Verankerung von Ethik in sozialen Berufen verweisen auf einen Reflexionsbedarf, der die Bedeutung und den Umfang des Begriffs zum Gegenstand einer kritischen Auseinandersetzung macht. In den Beiträgen dieses Bandes werden Bestimmungen von Ethik und Moral vorgenommen, die auch und vor allem kritische Perspektiven auf Praktiken einer Moralisierung der Gesellschaft insgesamt und auch der Ausbildungs- und Berufspraxis Sozialer Arbeit eröffnen. Neben Ausführungen zu theoretischen Grundlagen und einer Verortung des Ethik-Diskurses innerhalb der Sozialen Arbeit werden Aufgaben und Herausforderungen ethischen Denkens und Handelns in der Sozialen Arbeit diskutiert.



Prof. Dr. Ruth Großmaß ist Hochschullehrerin für die Fächer Ethik und Handlungstheorie an der Alice Salomon Hochschule, Berlin.

Prof. Dr. Roland Anhorn ist Hochschullehrer am Fachbereich Sozialarbeit / Sozialpädagogik der Evangelischen Hochschule Darmstadt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Einleitung8
Moral im öffentlich-politischen Diskurs9
Etablierung von Ethik13
Ethik und Moral in der Sozialen Arbeit15
Zum Konzept des Aufsatzbandes20
Zu den einzelnen Beiträgen21
Literatur30
Teil 1 Theoretische Grundlagen32
Sozialphilosophie und Ethik33
1 Setzt die Philosophie des Sozialen eine Ethik voraus?33
2 Wie ist es zu der Überzeugung gekommen, daß die Sozialphilosophie normativ zu sein habe, eine Ethik also voraussetze?34
3 Grundlagen einer nicht-normativen Sozialphilosophie36
4 Die Sozialphilosophie des kommunikativen Textes38
5 Stellung der Ethik im Rahmen der Sozialphilosophie des kommunikativen Textes42
6 Politische Konsequenzen44
7 Fazit47
Literatur48
Ethik und Foucault – Die Frage nach „Technologien des Selbst“51
1 „Ethik“ als historisches Untersuchungsfeld53
2 Weshalb Technologien ?55
3 Sorge, Mut, Freiheit57
4 Antike Moralität und Ethik heute59
Literatur62
„Warnung vor der Moral“ – zur Funktionsbestimmung von Moral und Ethik in der Theorie Luhmanns64
Was lässt sich durch die systemtheoretische Perspektive gewinnen?65
Begriffliche und theoretische Voraussetzungen67
Moral in funktional differenzierten Gesellschaften71
Moral in den alltäglichen Interaktionen73
Moral innerhalb von Funktionssystemen74
Moralisierung als sozio-politische Irritation75
Funktion von Ethik77
Folgerungen79
Literatur81
Moral als psychische Disposition? Ein sozialpsychologischer Blick82
1 Einstellungs-Syndrome als Wertesysteme83
2 „Meine“ Gruppe und ich – Chancen und Risiken85
3 „Gehorsam“ – ein Wert?87
4 „Verführung“ – leicht gemacht?88
5 Vor jeder Verführung: das Entstehen von Moral90
6 Beiträge der sozial-kognitiven Lernpsychologie95
7 „Gefühlte“ Moral – die bessere Erklärung?98
7.1 Moralische Helden99
7.2 Das Moralgefühl der Kinder99
7.3 Der Moral-Instinkt101
7.4 Emotionale Grundbedürfnisse – gut, sie zu haben, schlecht, sie zu verletzen103
8 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen106
Literatur108
Letzte Werte, höherer Sinn – Zur paradoxen Artikulation von Moral in modernen Gesellschaften112
1 Küche und Moral112
2 Symbolische Sinnwelten – die wissenssoziologische Konzeption von Moral114
3 Moderne – Moralisierungsdistanz und Remoralisierung117
3.1 Veralltäglichung von Moral118
3.2 Individualität als letzter letzter Wert119
3.3 Soziale Welten und die Konkurrenz kollektiver Identitäten121
4 Schlussbemerkungen123
Literatur124
Teil 2 Reflexionen des Verhältnisses von Ethik und Sozialer Arbeit127
Christliche Ethik in einer säkularen Gesellschaft – Kontroversen um Konzepte der Wohlfahrt und Sozialen Arbeit128
1 Christlichkeit in einer säkularen Gesellschaft128
1.1 Gesellschaftlicher Einfluss der Kirchen129
1.2 Erwartungen und Interessen des Staates und der Bevölkerung131
2 Christlichkeit und moderner Sozial-/Wohlfahrtsstaat137
2.1 Christliche Wohlfahrtsmodelle137
2.2 Christliche Ethik und Sozialarbeit heute140
Literatur145
‚Moralisieren’ und die Grenzen der Moral147
1 Eine kurze Geschichte des ‚moralisieren’148
2 Das Herstellen von Unbedingtheit151
3 Grenzverletzungen153
4 Die Praxis des Moralisierens157
Literatur161
Post-Politik und Soziale Arbeit – Eine ideologiekritische Betrachtung162
In den Fängen der Post-Politik?163
Ideologie und ihre Kritik166
Profession(alisierung) und Moralisierung in der Soziale Arbeit170
Evidenzbasierte Menschenrechtsprofession171
Management als Professionalisierung172
Professionelles Handeln und seine Verstrickungen174
Eine Politik der Profession?176
Literatur178
Mit Judith Butler von der Dekonstruktion des Subjekts zur „Ethik der prekären Leben“ als kritische Haltung in der Sozialen Arbeit182
1 Subjektbezug in der Sozialen Arbeit?182
2 Dezentriert, aber gebunden185
Gebundenheit an hegemoniale Diskurse/Sprache186
Normen186
Abhängigkeit von Verworfenem/von Unlebbarem187
Gebundenheit an kontingente Grundlagen (vgl. Butler 1993a)188
3 Prekär und Verletzlich statt Autonom und Unverwundbar188
4 Eine Ethik wider prekäre, gewaltvolle Verhältnisse192
5 Die Normen-kritische Haltung in der Sozialen Arbeit195
Literatur198
Teil 3 Anregungen für Ausbildung und Praxis der Sozialen Arbeit201
Ethical Reasoning – Ethik in der beruflichen Praxis202
Aufgaben von Moral und Ethik in der helfenden Interaktion204
Ethical Reasoning – ein Verfahren zur Klärung berufsethischer Fragen207
Eckpunkte ethischer Reflexion in Praxisgruppen209
Gefühle und Intuitionen210
Ethische Begründungen212
Konflikte und Dilemmata214
Umgang mit normativ gehaltvollen Begriffen215
Berührungspunkte mit Sozial-und Menschenrechtspolitik217
Literatur218
Social Justice – eine (Re)Politisierung der Sozialen Arbeit220
1 Apolitische Momente: Rekurs auf die Moral und preiswerte Dienstleistung221
1.1 Rekurs auf Moral221
1.2 Preiswerte Dienstleistung222
2 Social Justice – eine (Re)Politisierung der Sozialen Arbeit224
2.1 Social Justice als neues Gerechtigkeitsdenken224
2.2 Social Justice – Politisch-Sein gegen (hegemoniale) Macht-und Herrschaftspraxen228
3 Fazit229
Literatur230
Soziale Arbeit und sozialer Zusammenhalt – wenn die Präsenz des Religiösen zu einer Herausforderung wird233
Religiosität auf dem Prüfstand der Laizität234
Die aktuelle Form des Religiösen235
Was ist das Religiöse als soziales Faktum?237
Ethische Wachsamkeit und zivile Verantwortung240
Was folgt daraus für die Ausbildung der Sozialarbeiter?241
Eine Ausbildung, die der Mobilität der Lernenden dient242
Literatur244
Wie die Moral in die Soziale Arbeit kommt … und was sie dabei anrichtet. Über den „Soziale-Probleme-Diskurs“, „Moralunternehmer“ und „Moralpaniken“ in der Sozialen Arbeit am Beispiel der Kinder-Armut. Eine ideologiekritische Skizze246
Einleitung246
1 Zur Frage einer normativen Begründung Sozialer Arbeit249
2 Der Soziale-Probleme-Diskurs, Moralunternehmer und Moralpaniken in der Sozialen Arbeit am Beispiel von Kinderarmut253
2.1 Die Soziale-Probleme-Perspektive: Von der gesellschaftlichen Desintegration zur individuellen Fehlanpassung253
2.2 Bilder von Kindheit im Diskurs zur Kinder-Armut255
2.3 Der Soziale-Probleme-Diskurs über Kinder-Armut259
2.4 Szenario einer Bedrohung/Gefährdung der „guten Ordnung“ durch Kinderarmut264
2.5 Konsens und Normbruch als Kristallisationspunkte des Soziale-Probleme-Diskurses zur Kinder-Armut268
2.6 „Das ist die hoffungsvolle Botschaft…“ Sozialtechnologische Machbarkeits- und Beherrschbarkeitsvorstellungen im Soziale-Probleme-Diskurs zur Kinderarmut: Risiken, Resilienz und Prävention271
3 Fazit279
Literatur281
Autorinnen und Autoren285

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