Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,0, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) (ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Multikulturalität in Deutschland und in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Jahr für Jahr schmücken sich Städte in Europa mit dem prestigeträchtigen Titel 'Kulturhauptstadt'. Auch wenn sie als solche, obwohl der Begriff Hauptstadt das suggeriert, keine besonderen Aufgaben oder Rechte haben, so scheint der Titel doch jedes Mal Millionen Besucher in die jeweilige Stadt zu locken. Auch werden den meisten Menschen in Europa spontan mindestens eine oder zwei aktuelle oder ehemalige Kulturhauptstädte einfallen, während Wissen über andere europäische Kulturprojekte kaum vorhanden ist. Die Kulturhauptstädte bilden zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung die Speerspitze der Kulturpolitik in Europa. Nach der Ernennung einer Stadt findet stets ein umtriebiger Prozess der Umsetzung der Idee Kulturhauptstadt in der jeweiligen Stadt statt. Gigantischer Aufwand wird betrieben, um der Auszeichnung gerecht zu werden und das Bestmögliche daraus zu machen. Jedoch findet hierbei, genauso wie bei den dann folgenden Besuchermassen, die primär wegen der Umsetzung kommen, oft wenig Reflexion über die Geschichte und den Kontext dieses Konzepts statt. Was ist dieses Projekt aber noch außer einem schönen Marketinginstrument für die Tourismusbranche? Kann es wirklich zur Förderung und Erhaltung der Kultur in Europa beitragen, die durch Globalisierung oder Projekte, wie dem geplanten Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa, heute gefährdeter denn je scheint? Ist es überhaupt sinnvoll, in Zeiten unserer globalisierten Welt ein regional beschränktes Projekt zur Förderung regionaler Kultur zu forcieren? Die Idee und die Geschichte dieses besonderen europäischen Kulturprojekts näher zu betrachten und einen Blick insbesondere auf die Vielfalt der Wirkungen und die Nachhaltigkeit dieser Effekte zu wagen, ist Ziel dieser Seminararbeit.
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