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Laborwerte

Untersuchungsergebnisse klar und verständlich

AutorDietlinde Burkhardt
VerlagKopp Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl272 Seiten
ISBN9783864455100
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Laborwerte klar und verständlich Was sagen die Laborwerte aus? Dieses übersichtliche Buch erklärt leicht verständlich, was die Ergebnisse der medizinischen Laboruntersuchungen wirklich bedeuten. Da jede Veränderung eines Laborwerts auf eine Erkrankung hinweisen kann, aber nicht muss, werden in diesem Ratgeber die möglichen Ursachen dafür ausführlich vorgestellt. So können Sie rundum gut informiert vorbeugen und die eigene Behandlung aktiv mitgestalten. Sie verstehen Ihren Arzt besser und können mehr zum Heilerfolg beitragen.

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Leseprobe

Allgemeines über Laborwerte


In diesem Kapitel erhalten Sie einen allgemeinen Überblick über Laborwerte sowie die verschiedenen Untersuchungsmaterialien und deren Bedeutung, bevor in den folgenden Kapiteln näher auf einzelne Messwerte eingegangen wird. Dabei finden Sie auch Informationen darüber, was die Ergebnisse beeinflussen kann und was bei ihrer Beurteilung zu beachten ist. Zudem werden besondere Untersuchungen wie Funktionstests oder Schnelltests mit Teststreifen erläutert. Ein Ratgeberteil informiert schließlich über individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) im Zusammenhang mit Labortests und gibt Hilfen für die Entscheidung, ob es sinnvoll ist, eine solche Leistung in Anspruch zu nehmen.

Normalwerte und ihre Grenzen


Labortests geben Hinweise auf Zustand und Funktionsfähigkeit vieler Organe und Organsysteme im menschlichen Körper sowie auf Art und Schweregrad zahlreicher Störungen und Erkrankungen. Die ermittelten Untersuchungsergebnisse lassen sich in entsprechenden Zahlenwerten ausdrücken.

Die meisten Laboruntersuchungen werden heute routinemäßig in Großlabors mit speziellen Geräten bzw. weitgehend automatisiert durchgeführt. Die Messwerte werden mithilfe von Computern erfasst und verarbeitet. Der Arzt, der die Untersuchung veranlasst hat, erhält dann vom Labor einen Befundbericht, in dem die ermittelten Werte aufgeführt sind. Um die Ergebnisse der Untersuchungen beurteilen und krankhafte Abweichungen erkennen zu können, werden sie mit Durchschnittswerten verglichen, die als Normal- oder Referenzwerte bezeichnet werden. Dieser Durchschnitt wird anhand der Werte einer großen Anzahl gesunder Menschen ermittelt. Ein gewisser Spielraum mit Ober- und Untergrenzen ist darin enthalten, da die Werte Schwankungen durch verschiedene Einflüsse unterworfen sind.

Schwankungen der Normbereiche


Die Grenzen zwischen Normbereich und krankhaften Werten können Veränderungen unterliegen. Wie in anderen Naturwissenschaften auch nimmt das Wissen in der Medizin rasch zu. Dementsprechend müssen Angaben und Empfehlungen immer wieder hinterfragt, überprüft und aktualisiert werden. Deshalb kann es sein, dass mit neuen Erkenntnissen oder zunehmenden Erfahrungen im Lauf der Zeit auch Angaben für Normalwerte und darauf beruhende Empfehlungen geändert werden (müssen). Auf der Grundlage des aktuellen Kenntnisstandes diskutieren Fachleute heute immer wieder, welche Referenzbereiche gelten sollen und wann Abweichungen wirklich behandlungsbedürftig sind, um daraus allgemein anerkannte Empfehlungen abzuleiten, nach denen Ärzte sich richten können.

Auch hinsichtlich der Messmethoden entstehen Schwankungen: So gibt es von Labor zu Labor Unterschiede bei den Referenzbereichen, die jedoch in der Regel nur geringfügig ausfallen. Bei den meisten Untersuchungen ist es sinnvoll, die laborspezifischen Normalwerte zu berücksichtigen. Diese sind normalerweise auf dem Befundbericht des Labors mit angegeben.

Obwohl Geräte und Arbeitsmethoden in den Labors strengen Kontrollen unterliegen, sind (zumeist nur) geringfügige fehlerhafte Abweichungen der Werte, etwa durch nicht fachgerechte Techniken bei der Blutabnahme oder Lagerung der Proben, nicht ganz auszuschließen.

Wichtige Einflussfaktoren


Individuelle Schwankungen zeigen sich sowohl von Mensch zu Mensch (interindividuell) als auch bei jedem einzelnen Menschen (intraindividuell). Diese Unterschiede sind von zahlreichen Faktoren abhängig.

Es gibt unveränderliche Einflussgrößen wie Geschlecht, genetische (vererbte) Faktoren oder Rassenzugehörigkeit. Andere Faktoren wie Alter, Ernährung, Trainingszustand, biologische Rhythmen (z.B. Tag-Nacht-Rhythmus, Menstruationszyklus), Schwangerschaft sowie die Einnahme von Drogen oder Medikamenten ändern sich im Lauf des Lebens.

Einige Werte werden kurzzeitig beeinflusst durch ungewöhnliche körperliche Belastungen, Nahrungsaufnahme oder die Tageszeit vor bzw. zu dem Zeitpunkt der Probenentnahme. Beispielsweise können Menge und Art der Nahrung, die bis zu mehrere Stunden vor einer Blutentnahme aufgenommen wurde, einige Werte deutlich verändern. Deshalb sollte man bei bestimmten Untersuchungen (z.B. von Blutfetten oder Blutzucker) nüchtern sein. Bei einigen Tests sollte die Probenentnahme zu einer bestimmten Tageszeit (z.B. morgens) erfolgen, weil die Werte tageszeitlichen Schwankungen unterliegen.

All diese Einflussfaktoren müssen vom Arzt bei der Beurteilung der Werte stets berücksichtigt werden.

Bei manchen Menschen können einige Werte gelegentlich oder öfter außerhalb des Normalbereichs liegen, ohne dass die Betroffenen krank sind. Man sollte deshalb nie gleich in Panik geraten, wenn einmal ein abweichender Wert festgestellt wird! Bei einem merkwürdigen oder extrem ungewöhnlichen Befund wird der Arzt in der Regel eine Wiederholung der Untersuchung oder weitere Tests veranlassen, um das Ergebnis zu überprüfen.

Einflussgrößen bei Laborwerten

  • Geschlecht: Bei vielen Laborwerten werden für Männer und Frauen unterschiedliche Normbereiche angegeben. Dies gilt insbesondere auch für die Sexualhormone.

  • Lebensalter: Kinder haben zumeist andere Normalwerte als Erwachsene. Auch bei älteren Menschen weichen viele Werte mit zunehmendem Alter von den üblichen Normbereichen ab, ohne dass sie als krankhaft angesehen werden müssen.

  • Körpergewicht: Bestimmte Werte können durch extremes Über- oder Untergewicht beeinflusst werden.

  • Ernährung: Einseitige Ernährung kann bestimmte Laborergebnisse beeinflussen. Auch zwischen Ernährung und Körpergewicht besteht ein enger Zusammenhang.

  • Genussmittel: Chronischer Alkoholmissbrauch beeinflusst u. a. Blutbild und Leberwerte. Bei manchen Menschen steigen nach Alkoholgenuss die Blutfettwerte für Stunden oder Tage stark an. Bei chronischen Rauchern können bestimmte Werte erhöht sein.

  • Medikamente und Drogen: Viele Wirkstoffe können Laborwerte verändern bzw. verfälschen, manchmal auch noch längere Zeit nach der letzten Einnahme.

  • Tageszeit: Unser Organismus ist tageszeitlichen Schwankungen unterworfen. Dies spiegelt sich auch im Verlauf mancher Laborwerte (z.B. einiger Hormonspiegel) wider. Bestimmte Untersuchungen sollten daher immer zur gleichen Tageszeit durchgeführt werden.

  • Hormonelle Einflüsse: Im Verlauf des Menstruationszyklus, während einer Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren kommt es insbesondere zu Änderungen der Sexualhormonspiegel im Blut. In der Schwangerschaft lassen sich auch bei vielen anderen Werten Veränderungen messen, die jedoch in der Regel nicht krankhaft sind.

  • Stress: Sowohl übermäßige körperliche Aktivität als auch psychischer Stress können – direkt oder auch indirekt über die Ausschüttung von Hormonen – eine ganze Reihe von Laborwerten beeinflussen.

Maßeinheiten


Bei Beurteilung oder Vergleich von Laborbefunden ist auch zu beachten, dass es für einige Werte unterschiedliche Maßeinheiten gibt. Zudem sind nicht alle Einheiten auch international einheitlich, sodass es von Land zu Land Unterschiede geben kann. Es gab zwar Bemühungen, die Einheiten international zu vereinheitlichen; allerdings konnten sich die vorgeschlagenen Einheiten in der Praxis nicht überall durchsetzen.

Bei den meisten gemessenen Werten handelt es sich um einen relativen Anteil bezogen auf eine bestimmte Menge des untersuchten Materials. Deshalb spricht man auch von Konzentration oder Spiegel. So wird beispielsweise die Menge des Blutzuckers (Blutzuckerspiegel) in Milligramm (mg) pro Deziliter (dl = 100 Milliliter) (Blut-)Serum oder die Anzahl der Blutzellen pro Mikroliter (µl) Blut angegeben. Bei manchen Werten, etwa bei den Untergruppen der weißen Blutzellen, misst man den Anteil an der Gesamtmenge in Prozent (%). Wieder andere werden in Internationalen Einheiten (IE beziehungsweise IU) angegeben.

Beim Vergleich von Werten ist immer darauf zu achten, dass die Einheiten übereinstimmen. Ansonsten muss eventuell umgerechnet werden. Im Internet gibt es eine Reihe von Seiten mit Umrechnungstabellen zu vielen Werten oder automatische Umrechnungshilfen (siehe auch »Überblick: Laborwerte«).

Wichtig für die Beurteilung


All die genannten Faktoren sind bei der Beurteilung von Laborbefunden zu beachten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass einzelne (krankhafte) Werte für sich alleine nur selten aussagekräftig genug sind, um etwa auf das Vorliegen einer Krankheit schließen zu können. Vielmehr müssen immer mehrere Ergebnisse, ggf. auch der zeitliche Verlauf wiederholter Messungen sowie weitere Befunde von anderen Untersuchungsverfahren bei der Beurteilung und Interpretation berücksichtigt werden.

Blutabnahme und -untersuchung


Die Zusammensetzung des Blutes spiegelt in vieler Hinsicht den Gesundheitszustand unseres Körpers und seiner Organe wider. Für viele Krankheiten ergeben sich Hinweise durch im Blut messbare Veränderungen. Die meisten Werte sollten allerdings nicht für sich allein, sondern im Zusammenhang mit anderen Befunden, d.h. Laborbefunden oder Ergebnissen anderer medizinischer Untersuchungen, beurteilt werden.

Die Zusammensetzung des Blutes


Ein erwachsener Mensch hat insgesamt etwa fünf Liter Blut in seinem Körper. Dies entspricht etwa sechs bis acht Prozent seines Körpergewichts. Das Blut (Vollblut) setzt sich aus den Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten) und einem hohen Anteil an Flüssigkeit, dem sogenannten (Blut-)Plasma zusammen. Das Plasma enthält...

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