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Lagerungstechniken im Operationsbereich

Thorax- und Herzchirurgie - Gefäßchirurgie - Viszeral- und Transplantationschirurgie - Urologie - Wirbelsäulen- und Extremitätenchirurgie - Arthroskopie - Kinderchirurgie - Navigation/ISO-C 3D

VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl311 Seiten
ISBN9783540263487
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR

So lagern Sie richtig! In Bild und Wort sind alle Lagerungen ausführlich dargestellt, die bei Operationen am Körperstamm und den Extremitäten angewandt werden. Neben dem Umgang mit intraoperativem Röntgen und der Hochfrequenz-Chirurgie sind hochaktuelle Techniken wie

AWIGS/VIWAS und

Navigationstechniken

und ihre Konsequenzen für Lagerung und Funktionsablauf beschrieben. Ein spezielles Kapitel geht auf Prävention und Management von möglichen Lagerungsschäden ein. Mit diesem Buch bleibt keine Frage zu Operationslagerungen offen!

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Leseprobe

10.1 Der Lagerungsschaden aus der Sicht des Anästhesisten (S. 122-123)

M. Bund

10.1.1 Aufgabenverteilung zwischen Operateur und Anästhesist

Gemeinsame Verantwortung
Die Lagerung des Patienten auf dem Operationstisch und deren Überwachung ist eine gemeinsame Aufgabe von Operateur und Anästhesist. Die gemeinsame Verantwortung und die Verteilung der Aufgaben ist in Vereinbarungen zwischen dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten und dem Berufsverband Deutscher Chirurgen bzw. dem Berufsverband der Ärzte für Orthopädie geregelt [8–10]. Demnach ist der Anästhesist für die Lagerung des Patienten zur Einleitung der Narkose und für die Phase bis zum Beginn der eigentlichen Operationslagerung verantwortlich [74]. Erst nach Abschluss aller anästhesiologischen Maßnahmen wird der Patient in die Operationslage gebracht. Diese bestimmt und verantwortet der Operateur nach den Erfordernissen der jeweiligen Operation. Er überwacht die initiale Durchführung der Lagerung auf dem Operationstisch und vertritt auch intraoperative Umlagerungen.

Der Anästhesist ist intraoperativ für die Lagerung jener Körperregionen zuständig, die er für das Anästhesieverfahren unter Kontrolle haben muss, im Wesentlichen also für den Kopf und die Extremitäten, die er für Monitoring und Infusion benötigt [11]. Er sichert diese Gebiete mit geeigneten Maßnahmen so gut, dass Schäden auch dann vermieden werden, wenn die Abdeckung des Patienten eine ständige Sichtkontrolle verhindert oder die Lagerung während der Operation verändert werden muss. Der Anästhesist muss den Operateur eindringlich darauf hinweisen, wenn eine aus chirurgischer Sicht wünschenswerte Lagerung die Überwachung des Patienten erschwert oder gar die Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen gefährdet. Gleiches gilt, wenn Lagerungsschäden durch Fehler bei der Lagerung, unbeabsichtigte Lageveränderungen im Verlauf der Operation oder durch direkte Einwirkung der Operateure drohen. Nutzen und Risiko einer bestimmten Lagerung sind kritisch gegeneinander abzuwägen.

Prinzipiell sollte die Lagerung der physiologischen Neutralstellung der Gelenke möglichst nahe kommen. Für die Phase der unmittelbaren postoperativen Überwachung bis zur Entlassung aus dem Aufwachraum trägt dann wieder der Anästhesist die Lagerungsverantwortung. Nach der interdisziplinären Vereinbarung schließt dies die Umlagerung des Patienten nach Beendigung der Operation mit ein, »… soweit nicht besondere Umstände die Mitwirkung des Operateurs bei der Umlagerung erfordern « [9]. Es sind jedoch auch krankenhausspezifische Absprachen möglich, etwa die prinzipielle Mitwirkung eines Chirurgen bei der Umlagerung [68].

Aufklärung und Dokumentation
Ein wesentliches Anliegen der präoperativen anästhesiologischen Visite besteht darin, potentielle Gefahren und Risiken für den Patienten zu erkennen und Maßnahmen zu ihrer Vermeidung einzuleiten. Dies betrifft auch das Risiko von Lagerungsschäden. Anamnese, klinische Untersuchung und Röntgenbilder können Hinweise auf anatomische Varianten oder pathologische Veränderungen geben, z. B. Arthrosen, Halsrippen, Endoprothesen oder »Shunt«-Arm. Diese Befunde werden dokumentiert und ihre Relevanz mit dem Operateur besprochen. Sind Halsrippen bekannt, wird wegen des Risikos eines Plexusschadens auf eine Auslagerung der Arme verzichtet [65]. Bestehen neurologische Defizite oder Vorerkrankungen, sollte der präoperative Status durch einen Neurologen untersucht und dokumentiert werden. Besondere Risiken können eine spezifische Aufklärung des Patienten über Lagerungsschäden erforderlich machen. Ansonsten genügt der allgemeine, in einem Aufklärungsbogen formulierte Hinweis, dass selten eine Schädigung von Nerven mit Gefühlsstörungen und Lähmungen durch Druck oder Zug bei der für die Operation erforderlichen Lagerung auftreten kann.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Mitarbeiterverzeichnis11
Hinweis12
I Allgemeiner Teil13
1 Psychologische Führung von Kindern15
1.1 Besonderheiten im Kindesalter16
1.2 Psychologische und medikamentöse Vorbereitung17
1.3 Transport zum Operationsbereich17
1.4 Umlagerung und Transport in den Narkosevorbereitungsraum17
Literatur18
2 Hygienische Aspekte19
2.1 Perioperative Hygiene in der Unfallchirurgie20
2.2 Richtlinien zur Formulierung von Hygienemaßnahmen20
2.3 Konkrete Maßnahmen20
2.4 Präoperative Patientenvorbereitung22
Literatur23
3 Rechtliche Aspekte25
3.1 Rechtliche Grundlagen26
3.2 Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Lagerung der Patienten26
3.3 Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegekräften bei der Patientenlagerung27
3.4 Beweislast28
3.5 Dokumentation der Lagerung28
4 Anwendung von Röntgenstrahlung im Operationsbereich31
4.1 Strahlenschutz im Operationsbereich32
4.2 Chirurgische Bildverstärkersysteme48
Literatur53
5 Hochfrequenzchirurgie55
5.1 Grundlagen56
5.2 Neutralelektrode60
5.3 Regeln für die sichere Anwendung62
Glossar65
Literatur69
6 Neue Technologien71
6.1 Navigation72
6.2 AWIGS/VIWAS – neue Systeme für bildgestütztes Operieren Lagerflächen, zwei Patiententransportern, einem speziell76
Literatur83
7 Technischer Geräteeinsatz85
7.1 Operationstisch86
7.2 Lagerungszubehör und Hilfsmittel97
8 Standardlagerungen109
8.1 Einleitung110
8.2 Operationstischvorbereitung110
8.3 Rückenlage111
8.4 Steinschnittlage114
8.5 Beach-chair-Lagerung116
8.6 Bauchlage118
8.7 Die Seitenlage121
8.8 Schlussbemerkung123
9 Funktionsablauf im OP125
9.1 Standardschritte im Elektivprogramm126
9.2 Vorbereitungen im Notfall (Zeitdruck)128
9.3 Vorbereitungen bei offenen Frakturen129
10 Komplikationen133
10.1 Der Lagerungsschaden aus der Sicht des Anästhesisten134
10.2 Patientenlagerung unter Reanimationsbedingungen142
10.3 Der Lagerungsschaden aus der Sicht des Neurologen144
Literatur147
II Spezieller Teil151
11 Thorax- und Herzchirurgie153
11.1 Mediane Thorakotomie154
11.2 Bilaterale Thorakotomie156
11.3 Laterale Thorakotomie158
11.4 Anterolaterale Thorakotomie162
11.5 Sonstige164
12 Gefäßchirurgie169
12.1 Hals170
12.2 Obere Extremität172
12.3 Untere Extremität174
13 Viszeral- und Transplantationschirurgie177
13.1 Hals178
13.2 Offene Laparotomie182
13.3 Laparoskopische Operationen186
13.4 Heidelberger Lagerung (Lagerung zum Kraske-Zugang)188
13.5 Flankenlagerung190
14 Urologie193
14.1 Lagerungstechniken in Abhängigkeit verschiedener operativer Indikationen194
15 Wirbelsäule205
15.1 Halswirbelsäule206
15.2 Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule216
16 Becken223
16.1 Beckenring224
16.2 Azetabulum230
17 Obere Extremität237
17.1 Schulter238
17.2 Oberarm244
17.3 Ellenbogen248
17.4 Unterarm und Hand252
18 Untere Extremität255
18.1 Hüfte256
18.2 Oberschenkel260
18.3 Knie266
18.4 Unterschenkel270
18.5 Fuß272
19 Lagerungen auf dem Extensionstisch279
19.1 Extensionstisch proximaler Femur280
19.2 Extensionstisch Oberschenkel282
19.3 Extensionstisch Unterschenkel284
20 Arthroskopische Eingriffe287
20.1 Schulter288
20.2 Hüfte292
20.3 Knie294
20.4 Fuß/Sprunggelenk296
21 Kinderchirurgie299
21.1 Diverse Lagerungen300
22 Besonderheiten der Iso-C-3D und Navigations-Anwendungen309
22.1 Iso-C-3D-Anwendungen ohne und mit Navigation310
Sachverzeichnis327

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