Sie sind hier
E-Book

Landwirtschaft und Naturschutz

AutorWolfgang Haber
VerlagWiley-VCH
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl310 Seiten
ISBN9783527677580
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Professor Wolfgang Haber ist Vorkämpfer und seit vier Jahrzehnten wichtigster Exponent des Natur- und Landschaftsschutzes in Deutschland. In dieser umfassenden und aktuellen Übersicht setzt er sich kritisch mit der Wechselbeziehung zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und dem Schutz von ländlichen Lebensräumen auseinander.

Getreu seinem Credo, dass es eine nicht umweltbelastende Landwirtschaft nicht geben kann, entwirft Haber das Leitbild einer multifunktionalen Landwirtschaft - mit einer differenzierten Boden- und Landnutzung, die den Zielen der Erzeugung hochwertiger und sicherer Nahrung ebenso verpflichtet ist wie der Erhaltung der ländlichen Kulturlandschaft und ihrer vielfältigen Biotope. In einem Spannungsbogen vom Beginn der Landwirtschaft im Neolithikum bis hin zur heutigen staatlich gelenkten Agrarindustrie zeichnet er Entwicklungen und Prozesse nach, die unsere heutige
Kulturlandschaft geformt haben und analysiert deren Einfluss auf Nachhaltigkeit der Landnutzung, biologische Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Ökosysteme von Ackerland, Grünland und Sonderkulturen wie Obst- und Weinbau.

Zahlreiche Fallbeispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie eine Vielzahl von aktuellen Daten runden das Werk ab und liefern wertvolles Material für eine sachliche Auseinandersetzung mit einem Thema, welches völlig zu Recht immer stärker in den öffentlichen Diskurs Eingang findet.

Wolfgang Haber hatte von 1966 bis 1993 den Lehrstuhl für Landschaftsökologie der Technischen Universität München in Freising-Weihenstephan inne. Als einer der ersten Lehrstuhlinhaber dieser Fachrichtung hat Professor Haber wie kein anderer die wissenschaftliche Forschung im Umwelt- und Naturschutz in Deutschland vorangetrieben. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Maximiliansorden und im Jahre 1993 als Erster den hoch dotierten
Deutschen Umweltpreis. Neben vielen weiteren Ämtern war er von 1979 bis 1990 Präsident der Gesellschaft für Ökologie und von 1990 bis 1996 Präsident der International Association of Ecology (Intecol). Er ist seit 1980 Mitglied des Deutschen Rates für Landespflege und war von 1991 bis 2003 auch dessen Sprecher.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Titel5
Inhaltsverzeichnis7
1 Einführung: Aufgaben und Auswirkungen der Landwirtschaft13
2 Landwirtschaft im Zusammenhang der Menschheits- und Gesellschaftsentwicklung15
2.1 Eine neue Art der Nahrungsversorgung15
2.2 Eine neuer Umgang mit der Natur – und ein „neuer Mensch“16
2.3 Eine revolutionäre Veränderung in der Menschheit19
2.4 Land- und Stadtkultur – Ergänzung und Entfremdung20
3 Die vor- und frühgeschichtliche Landwirtschaft Mitteleuropas – Entstehung von Landnutzungstraditionen23
3.1 Definition der Landwirtschaft23
3.2 Die Anfänge landwirtschaftlicher Nutzung in der Jungsteinzeit23
3.2.1 Erzeugung pflanzlicher Nahrungsmittel24
3.2.1.1 Vom Pflanzenbau zum Ackerbau – und seine Folgen24
3.2.1.2 Ackerbauerträge und ihre Sicherung27
3.2.2 Erzeugung von Nahrungsmitteln tierischer Herkunft29
3.2.2.1 Viehhaltung und Futterversorgung29
3.2.2.2 Naturweide, Stallhaltung und Düngergewinnung31
3.3 Die Entstehung der Kulturlandschaft und ihrer Bestandteile32
3.4 Von der Jungsteinzeit in das Metallzeitalter (Bronze- und Eisenzeit)33
3.4.1 Neuerungen in Tierhaltung, Pflanzenbau und Produktverwendung34
3.4.2 Bodenbearbeitung mit Pflügen36
3.4.3 Landwirtschaftliche Nutzung auf Extremstandorten37
3.4.3.1 Landwirtschaft an den Meeresküsten37
3.4.3.2 Landwirtschaft und Bergbau im Hochgebirge38
3.5 Landnutzung in der Römerzeit40
4 Entwicklung der Landwirtschaft vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert: Entstehung der „Landschaft“ und der Grundlagen des Naturschutzes43
4.1 Landwirtschaft unter staatlichem Einfluss43
4.2 Der Bauernstand zwischen Freiheit und Frondienst44
4.3 Wachsende Ansprüche an die Landwirtschaft45
4.3.1 Ausweitung der Landnutzungs- und Siedlungsflächen45
4.3.2 Fortschritte und Mängel im Acker- und Pflanzenbau48
4.3.3 Auswirkungen auf Gewässer und Wasserhaushalt51
4.3.4 Weiterentwicklung der Viehhaltung53
4.4 Das Erscheinungsbild der landwirtschaftlich genutzten Gebiete – die „Landschaft“56
4.5 Festigung und Sicherung der Landwirtschaft der Meeresküsten und Hochgebirge59
4.5.1 Deichbau und Neulandgewinnung an der Nordseeküste59
4.5.2 Weiterentwicklung der alpinen Landwirtschaft59
4.6 Rückschläge und Niedergang seit dem Mittelalter62
4.6.1 Klimaungunst, Seuchen und Kriege62
4.6.2 Die tieferen Ursachen des Niedergangs und seine positiven Folgen: Ressourcenerschöpfung bedingt Vielfaltsteigerung64
5 Ende und Umbruch der vormodernen Landwirtschaft71
5.1 Notwendigkeit einer Landnutzungsreform71
5.2 Erste Schritte: Ackerfutterbau und Humuswirtschaft72
5.3 Erweiterung und Neuordnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen73
5.3.1 Urbarmachungen, Meliorationen, Umlegungen74
5.3.2 Die Markenteilung und ihre Folgen75
5.3.3 Landeskultur und Landschaftskultur (Exkurs)76
5.4 Das Ende der Agrargesellschaft79
5.4.1 Umstellung der Energieversorgung auf fossile Träger – Verlust des „ländlichen Energiemonopols“79
5.4.2 Das Zurückbleiben der Landwirtschaft hinter der allgemeinen Entwicklung80
6 Modernisierung der Landwirtschaft und Erwachen des Naturschutzes83
6.1 Von der organischen zur mineralischen Düngung83
6.2 Weiterentwicklung der Landeskultur, Neuerungen in der Agrarstruktur84
6.3 Sicherung der Nahrungsversorgung und ihre landwirtschaftliche Problematik85
6.4 Ländliche Idylle als Ergebnis bäuerlichen Beharrens86
6.5 Das Erwachen von Heimat- und Naturschutz87
6.6 Enklaven für die Natur90
6.7 Im Strudel von Kriegen und Ideologien91
7 Die moderne Landwirtschaft im Konflikt mit der Natur95
7.1 Landwirtschaft in der DDR95
7.2 Die landwirtschaftliche Modernisierung in der Bundesrepublik Deutschland97
7.2.1 Landwirtschaftliche Intensivierung: Spezialisierung, Entmischung und Homogenisierung98
7.2.2 Intensivierung und Flurbereinigung im Acker- und Pflanzenbau101
7.2.3 Rückgang und Homogenisierung des Grünlands105
7.2.4 Rückgang der Bauern und Landarbeiter, Wandlungen der Bauernhöfe und der Kulturlandschaft111
7.3 Das Bewusstwerden landwirtschaftlicher Umweltbelastung117
7.3.1 Landschaftspflege, Naturparke und „Stummer Frühling“117
7.3.2 Verstärkter Naturschutz – aber mit Privilegierung der Landwirtschaft: eine vertane Chance119
7.3.3 Die landwirtschaftlich verursachte Schädigung von Natur und Umwelt123
7.3.4 Die Ausnahme: Ökologischer Landbau125
7.4 Ansehensverlust der Landwirtschaft und Scheitern der Nachkriegs-Agrarpolitik127
7.5 Der Übergang zur Agrarumweltpolitik130
7.6 Stärkung von Naturschutzpolitik und Naturschutzrecht131
8 Die agrarpolitische Wende – zum Vorteil der Natur?135
8.1 Neue politische Einflussgrößen: Nachhaltige Entwicklung, Biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen135
8.1.1 Das Prinzip der Nachhaltigen Entwicklung135
8.1.2 Biologische Vielfalt140
8.1.3 Ökosystemleistungen145
8.2 Multifunktionale Landwirtschaft als „neue“ (alte) Idee147
8.3 Agrarumweltpolitik und Naturschutzpolitik: Gleiche Adressaten, verschiedene Konzeptionen150
8.3.1 Die reformierte Agrarpolitik und ihre Umsetzung2)153
8.3.1.1 Zur Handhabung der 1. Säule – Cross-Compliance und Modulation155
8.3.1.2 Gute fachliche Praxis, Sonderleistungen und ihre Bezahlung160
8.3.1.3 Agrarpolitik für den ländlichen Raum – die 2. Säule der EU-Förderung166
8.3.1.4 Naturschutzverständnis und -beratung der Landwirtschaft170
8.3.1.4.1 Unterschätzte Hürden, ungenaue Begrifflichkeiten171
8.3.1.4.2 Arbeitsaufwand und betriebliche Abläufe172
8.3.1.4.3 Psychologische Gesichtspunkte172
8.3.1.4.4 Mitsprache und Partizipation174
8.3.1.4.5 Ausblick175
8.4 Beiträge verknüpfter Agrar- und Naturschutzforschung176
8.5 Naturschutz: Erfahrungen und Erwartungen in der landwirtschaftlichen Praxis178
8.5.1 Ackerwildkräuter und Ackerfauna180
8.5.2 Biologische Vielfalt und Bewirtschaftung der Wiesen und Weiden186
8.5.2.1 Nutzungs- und Schutzvielfalt, Prioritätenfragen188
8.5.2.2 Beispiele naturschutzorientierter Grünlandnutzung189
8.5.2.3 Ökonomische Aspekte192
8.5.2.4 Grünland der Alpen196
8.5.2.5 Grünlandbrachen und ihre Behandlung200
8.5.2.6 Nutzungsalternativen zur Grünlanderhaltung200
8.5.2.7 Schlussbetrachtung zum Grünland201
9 Vorschriften, Strategien und Wunschbilder des Naturschutzes203
9.1 Integration und Segregation (Separierung)203
9.1.1 Allgemeines zu den Begriffen203
9.1.2 Anteil der Naturschutzflächen im Agrarland206
9.2 Flächenstilllegung208
9.3 Intensivierung und Extensivierung – Naturschutz und landwirtschaftliche Produktionsverfahren209
9.3.1 Zu den Begriffen209
9.3.2 Erwartete Wirkungen in Theorie und Praxis210
9.3.3 Extensivierung und ökologischer Landbau212
9.3.4 Ökonomische Auswirkungen allgemeiner Extensivierung214
9.3.5 Extensivierung und Naturschutzflächenbedarf215
9.3.6 Zusätzliche vom Umwelt- und Naturschutz ausgelöste Intensivierungen218
9.4 Biotopverbund und „Natura 2000“224
9.5 Prozessschutz und Wildnis230
9.6 Naturschutzvorbehalte gegen Ökonomie und Technik232
9.6.1 Ökonomisches Denken233
9.6.2 Technikfeindlichkeit234
9.7 Zur Erfüllbarkeit von Naturschutzerwartungen im Agrarland238
10 Grundsätzliche Betrachtungen zum Verhältnis von Landwirtschaft und Naturschutz241
10.1 Wachsender Rechtfertigungsdruck und Finanzierungsprobleme für Naturschutz241
10.2 Uneindeutige Naturschutzziele – eindeutige Ziele der Landwirtschaft243
10.3 Unzureichende Kenntnisse über moderne Landwirtschaft245
10.4 Zur Stellung der Landwirtschaft innerhalb der Volkswirtschaft246
10.5 Zur Existenzsicherung der Landwirtschaft248
10.6 Finanzielle Grundlagen bäuerlicher Existenz – Innen- und Außensicht251
10.7 Landwirtschaft zwischen gesellschaftlichen Wünschen und Widersprüchen253
11 Eine Kompromiss-Strategie: Differenzierte agrarische Landnutzung mit flexibler Naturschutzintegration257
11.1 Grundgedanken differenzierter Landnutzung258
11.2 Grundregeln, Inhalte und Umsetzungshinweise zur differenzierten Landnutzung259
11.3 Wissenschaftlich-fachliche Zustimmung zum DLN-Konzept262
11.4 Geringe oder zögerliche Beachtung seitens Naturschutz- und Landwirtschaftspolitik264
11.5 Chancen differenzierter Landnutzung266
12 Schlussbetrachtung269
13 Literatur271

Weitere E-Books zum Thema: Biologie und Genetik - Lehre und Forschung

Weitere Zeitschriften

Courier

Courier

The Bayer CropScience Magazine for Modern AgriculturePflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und generell am Thema Interessierten, mit umfassender ...

crescendo

crescendo

Die Zeitschrift für Blas- und Spielleutemusik in NRW - Informationen aus dem Volksmusikerbund NRW - Berichte aus 23 Kreisverbänden mit über 1000 Blasorchestern, Spielmanns- und Fanfarenzügen - ...

Euphorion

Euphorion

EUPHORION wurde 1894 gegründet und widmet sich als „Zeitschrift für Literaturgeschichte“ dem gesamten Fachgebiet der deutschen Philologie. Mindestens ein Heft pro Jahrgang ist für die ...