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Langfristige Unternehmenssicherung in KMU durch optimale Liquiditätsplanung und -steuerung

AutorSviatlana Zaitsava
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl110 Seiten
ISBN9783842806665
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis44,99 EUR
Die Fähigkeit, seine fälligen Zahlungsverpflichtungen uneingeschränkt erfüllen zu können, stellt für jedes Unternehmen eine Existenzbedingung dar. Aus diesem Grund zählt die Sicherung der Zahlungsfähigkeit, d. h. die Sicherung der Liquidität, zu den fundamentalen Aufgaben der Unternehmensführung. In der Vergangenheit haben viele kleinere und mittlere Unternehmen besonders den Finanzbereich vernachlässigt: eine Vorschau der Liquidität ist nicht vorhanden, eine aussagefähige Finanzplanung fehlt häufig. Ein großer Teil der Geschäftsleitung in kleinen und mittleren Unternehmen hat Schwierigkeiten mit dem Überblick über das finanzielle Geschehen und den finanziellen Abläufen in den einzelnen Etappen der Planung, Abrechnung und Kontrolle. Es fällt ihnen oft schwer, zu einem bestimmten Zeitpunkt ihre tatsächliche finanzielle Lage einzuschätzen und diese exakt zu interpretieren. Kenntnisse, die sie über Kontoauszüge einholen können oder über die einmal im Jahr erstellte Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung, reichen bei weitem nicht aus, um eine Früherkennung finanzieller Probleme in Bezug auf die Liquidität zu ermitteln und entsprechend gegenzusteuern. Deshalb ist die Existenz dieser Unternehmen nicht immer gesichert. Die Liquiditätsplanung tritt an dieser Stelle als Lösungsansatz auf. Der Sinn der Liquiditätsplanung besteht darin, durch eine Prognose der Ein- und Auszahlungen die zukünftige Liquiditätsentwicklung zu planen und damit die Voraussetzung für die aktive Gelddisposition zu schaffen. Plötzlich auftretende Liquiditätsengpässe sollen so vermieden werden. Gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen sind derartige Instrumente von besonderer Bedeutung, da meist nicht die finanzielle Ausstattung vorhanden ist, die es den Großunternehmen erlaubt auch größere Fehlschläge zu verkraften. In der vorliegenden Studie werden vordergrundig solche aktuellen Fragen behandelt, die den Unternehmen helfen sollen, trotz konjunkturellen und strukturellen Problemen zu überleben. Dazu zählen: (1) Wie erkenne und meistere ich die Liquiditätskrisen? (2) Wie schaffe ich mit der Liquiditätsplanung eine optimale Ausgangsbasis zur Unternehmenssicherung? (3) Welche Steuerungs- und Controllinginstrumente sollten zum täglichen Handwerkzeug des Liquiditätsmanagements genutzt werden?

Sviatlana Zaitsava wurde 1974 in Gomel / Weißrussland geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Groß- und Einzelhandelskauffrau entschied sich die Autorin ihre fachlichen Qualifikationen im Bereich Betriebswirtschaft durch ein Studium weiter auszubauen. Nachdem sie das Erststudium der Betriebswirtschaftlehre mit Auszeichnung abgeschlossen hat, bereicherte sie ihren Werdegang durch eine Controller-Position in einem Industrieunternehmen. Danach nahm sie die Einladung der Belarussischen Handelswirtschaftlichen Universität der Konsumgenossenschaft an, und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Statistik. Seit 2003 lebt die Autorin in Hamburg, wo sie ein interdisziplinäres Studium der Sozialökonomie an der Universität Hamburg im Jahre 2009 erfolgreich abgeschlossen hat. Auch während ihres Zweitstudiums sammelte die Autorin umfassende Erfahrungen in der Wirtschaftsbranche und setzte ihr Wissen als Beraterin bei renommierten internationalen Unternehmen ein. Bereits während Ihrer zwei Studien und im Laufe ihrer beruflichen Erfahrungen entwickelte die Autorin ein besonderes Interesse am Thema der optimalen Liquiditätsplanung im Unternehmen, dem sie das vorliegende Buch widmet.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.2, Feststellung der gegenwärtigen Liquidität mithilfe des täglichen Liquiditätsstatus: 3.2.1, Ziele des täglichen Liquiditätsstatus: Der tägliche Liquiditätsstatus stellt eine tagesbezogene Liquiditätsrechnung dar, er bezieht er sich auf die Ein- und Auszahlungen allein eines Tages und verfolgt in erster Linie die Zielsetzung, die gegenwärtige Liquidität eines Unternehmens am jeweiligen Planungstag festzustellen. Unter der gegenwärtigen Liquidität ist dabei die Liquidität am heutigen Planungstag zu verstehen. Die Aufgabe des täglichen Liquiditätsstatus besteht darin, die zu erwartenden Über- oder Unterdeckung an liquiden Mitteln festzustellen, wenn die am Planungstag fälligen und vorgesehenen Auszahlungen getätigt werden. Der tägliche Liquiditätsstatus dient nicht nur zur Feststellung der gegenwärtigen Liquidität, sondern auch zur Liquiditätssteuerung. Wenn der tägliche Liquiditätsstatus eine erwartete Liquiditätslücke (Unterdeckung) ausweist, so werden gleichtätig wirkende Maßnahmen eingeleitet, die den tatsächlichen Eintritt des Defizits vermeiden sollen (z. B. Verschiebung nicht zwingend geplanter Auszahlungen, Inanspruchnahme von Kontokorrentkrediten, Veräußerung geldnaher Vermögenspositionen). Bei erwarteten Liquiditätsüberschüssen dagegen werden kurzfristige zinsgünstige (höhere Zinsen als Habenzinsen auf dem Kontokorrentkonto) geldnahe Vermögenspositionen aufgebaut. Da die Zeitspanne von der Feststellung der Unterdeckung bis zum Ende des Geschäftstages sehr kurz ist, sind die Möglichkeiten zum Ausgleich, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen, äußerst begrenzt. Im Rahmen der Sicherung der Liquidität ist es nicht ausreichend, global für die Einhaltung der Liquidität zu sorgen. Vielmehr dient der tägliche Liquiditätsstatus der Feinsteuerung der Liquidität und soll daher Möglichkeiten aufzeigen, wie die relevanten Auszahlungen konkret gesteuert werden können. Wenn z. B. ein Unternehmen bei mehreren Banken Konten unterhält, so ist es die Aufgabe des täglichen Liquiditätsstatus, festzustellen, bei welcher Bank über liquide Mittel verfügt werden kann oder bei welcher Bank eine Unterdeckung auszugleichen ist. Darüber hinaus sind die Art und die Höhe der Auszahlungen festzulegen, die zurückgestellt werden können. Der Liquiditätsstatus ist daher die Basis der täglichen Finanzdispositionen. Der Liquiditätsstatus dient vor allem Kreditinstituten, großen Filialbetrieben bzw. Handelsunternehmen und multinational tätigen Unternehmen zur taggenauen Überwachung der Zahlungsströme, um die laufenden Finanzdispositionen in einzelnen Niederlassungen oder Finanztransaktionen in unterschiedlicher Währung zu erleichtern und besser koordinieren zu können. Bei mittleren und kleineren Unternehmen bezieht sich die Erstellung eines Liquiditätsstatus i. d. R. nur auf Dispositionen der Konten bei den Bankverbindungen und die eigenen Zahlungsmittel mit dem Ziel, Kontenüberziehungen und Fristenüberschreitungen bei Zahlungen zu vermeiden und ggf. kurzfristigen Geldanlagen vorzunehmen. 3.2.2, Ausgestaltung des täglichen Liquiditätsstatus: Der tägliche Liquiditätsstatus ist gemäß seiner Zielsetzung eine tagesbezogene und somit extrem kurzfristige Liquiditätsrechnung, die sich weder auf die Vergangenheit noch auf zukünftige Tage bezieht. Im täglichen Liquiditätsstatus werden sämtliche liquiden Mittel und Zahlungen, die für die Liquidität am Planungstag relevant sind, zusammengestellt. Aus der Gegenwartsorientierung ergibt sich die Notwendigkeit, den täglichen Liquiditätsstatus jeden Tag neu aufzustellen. In die Ermittlung des Liquiditätssaldos am Planungstag fließen folgende Positionen ein: Am Planungstag vorliegender, tatsächlicher Anfangsbestand (für den Vortag ermittelter Endbestand) an liquiden Mitteln. Am Planungstag bereits eingegangene Einzahlungen. Am Planungstag bereits getätigte Auszahlungen. Für den Planungstag erwartete, weitere Einzahlungen. Weitere Auszahlungen, die für den Planungstag vorgesehen sind. Abbildung 19 im Anhang zeigt die grundlegende Struktur des täglichen Liquiditätsstatus auf. Die Erfassung der genannten Zahlungsbewegungen kann sich schwierig gestalten. Werden Einzahlungen auf ein Konto oder Auszahlungen von einem Konto des Unternehmens getätigt, besteht die Problematik, dass Informationen über diese Zahlungen möglicherweise nicht unmittelbar verfügbar sind oder, dass diese Zahlungen dem Konto des Unternehmens nicht unmittelbar gutgeschrieben oder belastet werden. Speziell der letzte Fall tritt dann ein, wenn eine Bank Zahlungen, die nach einer bestimmten Uhrzeit anfallen, nicht am Tag des Eingangs der Zahlungen, sondern erst am Folgetag verbucht. Dieser so genannte 'Buchungsschnitt' soll im Rahmen des täglichen Liquiditätsstatus berücksichtigt werden. Mit zunehmendem Einsatz von elektronischen Datenverarbeitungstechniken in Banken im Rahmen Electronic Banking kann diese Problematik deutlich verringert werden. So können Unternehmen durch den Einsatz von elektronischen Dienstleistungen Kontodaten per Internet abrufen. Der Bestand an liquiden Mitteln wird nicht in einem Betrag ausgewiesen, sondern nach dem Kassenbestand und den Sichtguthaben bei den verschiedenen Kreditinstituten unterteilt. Diese Form der offenen Darstellung erleichtert die Disposition über die Zahlungsmittel. So werden z. B. empfangene Schecks zur Vermeidung von Sollzinsen zunächst auf Konten mit einem negativen Bestand an liquiden Mittel eingelöst.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis3
Abkürzungsverzeichnis5
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis6
1 Einführung7
1.1 Motivation und Zielsetzung7
1.2 Aufbau der Studie10
1.3 Liquiditätsprobleme in den Unternehmen: Ursachen, Früherkennung und Prävention11
2 Grundlagen der Finanzplanung14
2.1 Liquidität - Begriff, Bestimmungsgrößen und Träger14
2.1.1 Begriff und Bestimmungsgrößen der Liquidität.14
2.1.2 Träger der Liquidität: güterwirtschaftliche, verliehene, zukünftige und antizipierte Liquidität17
2.2 Messung von Liquidität20
2.2.1 Konzeption von Bilanzvermögen und traditionelle Bilanz-(Jahresabschluss-)Analyse21
2.2.2 Ein- und Auszahlungsrechnung versus Ertrags- und Aufwandsrechnung24
2.2.3 Verbreitete Definitionen des Cash-flow und neue Cash-flow-Systematik28
2.3 Bewertung von Liquidität32
2.4 Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts als Aufgabe der Finanzplanung36
2.5 Differenzierung der Planungsaufgabe in sachlicher und zeitlicher Hinsicht40
2.5.1 Zeitliche Differenzierung: kurz-, mittel- und langfristigen Pläne40
2.5.2 Sachliche Differenzierung: betriebliche Teilpläne42
2.6 Die Berücksichtigung der Unsicherheit bei der Finanzplanung und Techniken der Finanzprognose45
3. Gegenstand und Ausgestaltung von Finanzplanungsrechnungen51
3.1 Kapitalbindungsplanung als Instrument zu langfristigen Finanzplanung51
3.1.1 Ziele und Aufgaben der Kapitalbindungsplanung51
3.1.2 Struktur der Kapitalbindungsplanung52
3.2 Feststellung der gegenwärtigen Liquidität mithilfe des täglichen Liquiditätsstatus61
3.2.1 Ziele des täglichen Liquiditätsstatus61
3.2.2 Ausgestaltung des täglichen Liquiditätsstatus62
3.3 Wesen und Aufbau eines kurzfristigen Finanzplans65
3.3.1 Wesen, Zwecksetzung und Ausgestaltung eines Finanzplans in zeitlicher Hinsicht65
3.3.2 Inhalt und Aufbau eines Finanzplans67
4 Liquiditätssteuerung und -controlling als Bestandteile eines effizienten Liquiditätsmanagements73
4.1 Liquiditätssteuerung74
4.1.1 Kurzfristige Liquiditätssteuerung und Cash Management74
4.1.2 Working Capital Management78
4.2 Instrumente des Liquiditätscontrollings81
5 Kritische Würdigung und Fazit86
Literaturverzeichnis91
Anhang95

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