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Wertschöpfung und Verschwendung in der Administration. Leitfaden zur Umsetzung einer schlanken Verwaltung

Leitfaden zur Umsetzung einer schlanken Verwaltung

AutorKiryo Abraham
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl127 Seiten
ISBN9783638043946
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, Hochschule Pforzheim, 40 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vincent van Gogh sagte einmal: 'Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung der Blätter im Frühling'. Jeder Bereich in unserer Gesellschaft unterzieht sich einem ständigen Wandel. Auch die Arbeitswelt verändert sich stetig und hat im neuen Jahrtausend wieder neue Formen angenommen. Neue Anforderungen wie Wissen, Innovationen und Schnelligkeit werden gefordert, um hinfällige und eingefahrene Strukturen zu durchbrechen. Mit Hilfe moderner Methoden und der neuzeitlichen Technik entstehen neue Arbeitsszenarien, Flexibilität verdrängt Hierarchiedenken und eine neue Unternehmens- sowie Arbeitskultur setzt sich durch. Der Strukturwandel der Arbeitswelt ist derzeit ein vieldiskutiertes Thema und kann weit reichende Folgen haben. Nicht selten wird propagiert, dass 20 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung genügen würde, um den heutigen wirtschaftlichen Stand zu halten. In produktiven Bereichen sind seit Jahrzehnten Rationalisierungs-, Automatisierungs- und Flexibilisierungsmaßnahmen eingeführt. Der administrative Bereich hingegen ist in vielen Unternehmen diesbezüglich noch unberührt. Auch das Werk Untertürkheim der DaimlerChrysler AG besitzt im administrativen Bereich noch immense Potentiale, die es auszuschöpfen gilt. In dieser Ausarbeitung wird das Thema Lean Administration bearbeitet. Mit Hilfe eines theoretischen Hintergrunds wird die Basis für das Verständnis geschaffen und ein kurzer Einblick über aktuelle Ansätze sowie weiterführende Themen aufgezeigt. In den Rahmenbedingungen und der Abgrenzung erfolgt die Vorstellung des Kooperationspartners DaimlerChrysler AG, die Definition der Ausgangslage, die Zielsetzung und Aufgabenstellung. Eine interne Situationsanalyse und die Vorstellung der Partner für ein Benchmarking folgen daran anschließend. Dabei sollen vor allem Ansätze der Benchmarking-Partner analysiert und die Vorgehensweise der Umsetzungen aufgezeigt werden. Aufbauend auf den Ergebnissen wird eine Bewertung der Ansätze vollzogen. Nach Abschluss der Arbeit werden die Ergebnisse dem Kooperationspartner und der Hochschule präsentiert. Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit dient dem Verfasser zur Erlangung des akademischen Grades 'Master of Information Systems' (MIS).

Dr. Kiryo Abraham ist Mitgründer und Geschäftsführer des Karlsruher KI-Startups Neohelden GmbH. Die Neohelden entwickeln 'Neo', den digitalen KI-Assistenten für Business. Bei den Neohelden ist Herr Dr. Kiryo Abraham vor allem für Sales, Business Development und Fundraising zuständig. Vor seiner Zeit bei den Neohelden hatte Herr Dr. Kiryo Abraham bereits ein weiteres Start-up gegründet, was sich auf die Beratung und Implementierung von digitalen Lösungen und der Automatisierung von Prozessen und Aufgaben spezialisiert hatte. Mit seiner mehrjährigen Erfahrung in der Leitung von nationalen und internationalen Projekten bei Konzernen sowie KMUs im Rahmen seiner Tätigkeit als Unternehmensberater, hat sich Herr Dr. Kiryo Abraham als Projektleiter vor allem in der Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau, im Online-Marketing sowie im IT-Bereich eingebracht. Seine Schwerpunkte liegen dabei insbesondere in den Bereichen Change, Prozess- und Lean Management. Herr Dr. Kiryo Abrahams Handeln basiert auf den drei Aspekten: Motivation, Disziplin und kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Er ist der Auffassung, dass jeder Mensch durch diese drei Aspekte seine Ziele erreichen und sein Potenzial ausschöpfen kann.

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Leseprobe

3 Rahmenbedingungen und Abgrenzung der Master-Thesis


 

Im Rahmen dieser Master Thesis sind bestimmte Bedingungen und Abgrenzungen zu berücksichtigen, die in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber definiert worden sind. Der Auftraggeber, die Ausgangslage, die Zielsetzung und Aufgabenstellung werden in den nachfolgenden Unterkapiteln vorgestellt und aufgezeigt.

 

3.1 Auftraggeber


 

Die Master Thesis entsteht in Kooperation mit der DaimlerChrysler AG (DCAG), die im November 1998 aus dem Zusammenschluss der Daimler-Benz AG und der Chrysler Corporation entstand. Heute ist die DCAG ein führender Anbieter von hochwertigen Pkw, Geländewagen, Minans und Pickups. Weiterhin ist DCAG der weltweit größte Hersteller von Nutzfahrzeugen und ist an weiteren global führenden Unternehmen beteiligt. Der Konzern, mit weltweit etwa 384.000 Beschäftigten, ist in nahezu allen Ländern der Erde vertreten und verfügt über Fertigungskapazitäten in insgesamt 20 Ländern. Der operate Gewinn des Gesamtkonzerns im Jahr 2004 betrug 7.760 Millionen Euro und der Umsatz 142,1 Milliarden Euro. Am Umsatz steuerte die Chrysler Group 35%, der Bereich Nutzfahrzeuge 23%, die Geschäftsfelder Dienstleistungen und Übrige Aktitäten 9% und die Mercedes Car Group 33% zu.[94]

 

 

Abb. 20: Geschäftsportfolio der DCAG mit Konzernumsatz je Geschäftsfeld

 

Quelle: In Anlehnung an GeschBericht-DCAG, 2004, Seite 19

 

3.1.1 DaimlerChrysler Mercedes Car Group


 

Die Mercedes Car Group (MCG) ist einer der fünf Geschäftsfelder der DCAG und umfasst mit den Premiumfahrzeugen der Marken Mercedes-Benz, Mercedes-Benz AMG und Mercedes-Benz McLaren sowie den hochwertigen Kleinwagen der Marke Smart und der Luxuslimousine Maybach, ein leistungsstarkes Produktprogramm.

 

 

Abb. 21: Produktportfolio der MCG mit den Absatzzahlen je Produktgruppe

 

Quelle: In Anlehnung an GeschBericht-DCAG, 2004, Seite 19

 

Der Großteil der Fahrzeuge wird in Deutschland gefertigt und nur ein kleiner Anteil in anderen Ländern. Im abgelaufenen Jahr erzielte die MCG mit 105.857 Beschäftigten einen Operating Profit von 1.666 Millionen Euro und einem Umsatz von 49,63 Milliarden Euro.[95]

 

3.1.2 Bereich Produktionsplanung Aggregate


 

Der Bereich Produktionsplanung Aggregate[96] (PPA) ist ein Segment der MCG und umfasst die Produktionsgebiete Achsen, Getriebe, Motoren und Komponenten sowie die Gießerei- und Schmiede. Weitere Aufgabenkreise sind die Produktstrategie im Werk, das Umwelt-, Arbeitsschutz, Abfallmanagement, die Gebäude- und Energietechnik, die Umwelttechnik, die Centerkoordination in der Aggregatenplanung sowie das MPS-Office. Nachfolgend ist die Einordnung des Bereichs PPA in einem Teilausschnitt der Organisationsstruktur dargestellt.

 

 

Abb. 22: Auszug des Konzern-Organigramms der DCAG

 

Quelle: In Anlehnung an Orga-DCAG, 20.11.2005

 

Sämtliche Aufgaben im Bereich PPA werden mit etwa 900 Mitarbeitern erledigt. Dabei haben die Mitarbeiter im MPS-Office eine unterstützende Rolle im Bereich PPA.

 

3.1.3 Abteilung MPS-Office


 

Die Ziele der Abteilung MPS-Office sind die ständige Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Weiterentwicklung der PPA-Produkte sowie die Vermeidung von Verschwendungen im Dienstleistungs- und Produktionsbereich. Diese Ziele werden mit folgenden Kernaufgaben verfolgt:

 

Koordination aller MPS- und KVP-Aktitäten im Werk Untertürkheim

 

Unterstützung der Center bei der MPS / KVP-Umsetzung

 

Konzeption, Weiterentwicklung und Durchführung von MPS / KVP-Trainings

 

Das MPS-Team besteht aus derzeit 14 Angestellten und besitzt die höchsten Wachstumsraten, obwohl in anderen Bereichen Personal abgebaut wird. Mit der Gründung 2000 besaß das MPS-Office nur ein Projektstatus für 3 Jahre und wurde aufgrund der Erfolge zu einer festen Abteilung im Werk umformiert. Durch zahlreiche MPS-Expertenprojekte hat sich das MPS-Office ein gutes Image gesichert und gestaltet die MPS-Strategie im Werk mit.

 

3.2 Ausgangslage


 

Seit Anfang 2000 wird in allen Bereichen und Werken des Vorstandsbereiches Mercedes Car Group / Produktion (MCG/P) innerhalb der DCAG das Mercedes-Benz-Produktionssystem (MPS) angewendet. MPS ist eine Sammlung von 15 Produktionsprinzipien und 92 Regeln bzw. Methoden sowie Tools, die eine wirtschaftliche Produktion bei gleichzeitiger Sicherstellung einer einwandfreien Qualität der Produkte und Prozesse gewährleisten soll. In den ersten drei Jahren der MPS-Einführung lag der Fokus auf der Einführung und Anwendung der einzelnen Methoden. Seit Anfang 2003 ist die schlanke Fabrik das Ziel.

 

Im Bereich der Produktion wurden mit dem Ziel einer Verschlankung der jeweils betrachteten Prozesse bereits zahlreiche mehrjährige Projektsequenzen durchgeführt, die in 3-monatige MPS-Expertenprojekte aufgegliedert sind. In den Dienstleistungsbereichen wurden ebenso einige sinnvolle Methoden priorisiert und umgesetzt. Unerfreulicherweise liegen bisher jedoch kaum messbare Ergebnisse vor und eine konsequente Verbesserung bzw. Verschlankung der Dienstleistungsprozesse wird derzeit noch nicht verfolgt. Außerdem wurden primär interne Prozesse betrachtet, allerdings nur in ihren Bereichsgrenzen ohne dass in jedem Fall der Gesamtwertstrom des Unternehmens optimiert wurde.

 

3.3 Zielsetzung und Aufgabenstellung


 

Ziel dieser Master Thesis ist die Bewertung der bereits realisierten Ansätze und die Erstellung eines Leitfadens zur Umsetzung einer schlanken Administration.

 

Dabei sollen die Rolle und die Aufgaben der Dienstleistungsbereiche bei der Umsetzung einer schlanken Administration untersucht und beschrieben werden. Die Betrachtung ist dabei ganzheitlich – über Bereichsgrenzen hinweg. Es sollen die Dienstleistungsbereiche im Werk Untertürkheim analysiert und externe Unternehmen befragt werden. Aus den Ergebnissen der externen Befragungen ist daraufhin ein Benchmarking durchzuführen. Die interne und externe Analyse ist der Schwerpunkt dieser Ausarbeitung und soll einen unterstützenden Charakter zur Umsetzung schlanker administrater Bereiche aufweisen.

 

3.3.1 Ermittlung der 2 Prozessdimensionen im administraten Bereich


 

Im Allgemeinen kann zwischen zwei Prozessarten im Unternehmen unterschieden werden. Diese grobe Aufteilung beinhaltet die unterstützenden Prozesse in einem abgegrenzten Arbeitsbereich und die wertschöpfenden Prozesse direkt im Wertstrom. Die Grundlage erfolgreichen Handelns ist die Integration beider Prozessdimensionen.

 

3.3.1.1 Unterstützende Prozesse im abgegrenzten Arbeitsbereich

 

Die unterstützenden Prozesse bestehen aus einer internen Sichtweise. Diese interne Sichtweise bezieht sich lediglich auf einen abgegrenzten Arbeitsbereich und orientiert sich nicht am gesamten Wertstrom. Zum Beispiel gestaltet der Einkaufsbereich seine unterstützenden Prozesse so, dass diese für den eigenen Bereich optimal sind – externe Auswirkungen der Prozessgestaltung könnten dadurch vernachlässigt werden.

 

 

Abb. 23: Unterstützende Prozesse im abgegrenzten Arbeitsbereich

 

Quelle: keine Quelle vorhanden

 

Durch die interne Sichtweise entsteht in der Regel Suboptimierung. Allein die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette (unterstützende und wertschöpfende Prozesse) erlaubt die Feststellung und Umsetzung von sämtlichen Prozesspotentialen.

 

3.3.1.2 Wertschöpfende Prozesse direkt im Wertstrom

 

Der Ansatz von Womack und Jones nimmt das Gesamte (‚Seeing the whole’) wahr und betrachtet die vollständige Wertschöpfungskette (siehe hierzu Abbildung 24: Kunden- / Lieferantenbeziehung).[97] In dieser Gesamtansicht stehen neben den unterstützenden Prozessen vor allem die wertschöpfenden Prozesse im Mittelpunkt. Die wertschöpfenden Prozesse sind generell für die Wertschöpfung zuständig. Zum Beispiel gestaltet der Vertriebsbereich alle seine Prozesse an den direkten bzw. produkten Bereich und die Prozessgestaltung hat den gesamten Wertstrom im Blickpunkt.

 

 

Abb. 24: Wertschöpfende Prozesse im Wertstrom

 

Quelle: In Anlehnung an KAIZEN, 2001-2004, Prozessverbesserung, Seite 2

 

Durch die Orientierung am...

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