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Lebendige Wirklichkeit und Polemik als strategische Methoden der Leserlenkung in den Reformationsdialogen des Hans Sachs

AutorSarah Till
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl27 Seiten
ISBN9783640324699
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Hans Sachs gilt heute gemeinhin als der facettenreichste und weitaus produktivste deutsche Dichter des 16. Jahrhunderts. Im Zuge seines Schaffens brachte er nicht weniger als 6170 literarische Produkte hervor, die den vielfältigsten Gattungen zugehörten: Meisterlieder, Spruchgedichte, Schwänke, Fastnachtsspiele, Komödien und Tragödien. Davon ausgehend nimmt sich die Anzahl seiner sogenannten Prosadialoge, d.h. nicht in Versen verfassten Dialoge, recht gering aus. Wie Sachs in seiner 'summa all meiner gedicht' angibt, habe er 'artlicher dialogos siben [...] ungereimet in der pros / ganz deutlich, frei on alle glos' (zitiert nach Wernicke, 1) geschrieben. Dazu zählen auch die vier im Dienste der Reformation stehenden Dialoge aus dem Jahre 1524: Zu ihnen gehören erstens die 'Disputation zwischen einem Chorherren und Schuchmacher darinn das wort gottes / vnd ein recht Christlich wesen verfochten würdt', zweitens 'Eyn gesprech von den Scheinwercken der Gaystlichen / vnd jren gelübdten / damit sy zuouerlesterung des bluots Christi vermaynen selig zue werden', drittens 'Ein Dialogus / des inhalt / ein argumennt der Roemischen / wider das Christlich heüflein / den Geytz / auch ander offenlich laster etc. beteffend' und viertens 'Ain gesprech eins Evangelischen Christen / mit einem Lutherischen / darinn der ergerlich wandel etzlicher / die sich Lutherisch nennen / angezaigt / vnd bruderlich gestrafft wirdt'. Die literarische Kunstform des Wechselspiels von Rede und Gegenrede beginnt in der Antike mit den sokratischen Dialogen Platons. Im Humanismus verhelfen ihr Erasmus von Rotterdam und Ulrich Hutten, anknüpfend sowohl an Ciceros peripatetische als auch Lukians satirische Dialoge, zu neuer Blüte. Im Kontext der Reformation entstanden schließlich durch die Anregung des 'Gesprächbüchlins' Huttens massenhaft Streitschriften in Gesprächsform. Einige von ihnen heben sich nicht nur durch ihren prosaischen Charakter von ihren Vorgängern ab, sondern auch dadurch, dass an ihrer Produktion erstmals nicht nur Gelehrte beteiligt waren. Dieser Gruppe war auch Hans Sachs angehörig, dessen eigentliches Metier nicht das Dichten, sondern das Schuhmacherhandwerk war.

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