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Lebensphase hohes Alter: Verletzlichkeit und Reife

AutorAndreas Kruse
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl505 Seiten
ISBN9783662504154
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR

Das Sachbuch betrachtet das hohe Alter aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: der Verletzlichkeits- und der ​Reifeperspektive. Es untersucht wissenschaftlich fundiert, zugleich anschaulich und gut verständlich, welche seelisch-geistigen Entwicklungsprozesse im hohen Alter möglich sind, die für das Selbstverständnis alter Menschen jenseits verschiedener Formen der Verletzlichkeit große Bedeutung besitzen. Entscheidendes Gewicht haben dabei die Sorgestrukturen, das heißt Beziehungen, in denen alte Menschen Unterstützung anbieten wie sie auch Unterstützung empfangen. Weiterhin sind die Lebensbedingungen des Menschen (einschließlich der rechtlichen Bedingungen) für dessen körperliche, seelisch-geistige und soziale Situation sowie für die Möglichkeiten, diese zu gestalten, wichtig. Das Buch integriert Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen. Es wendet sich an alte Menschen und ihre Angehörigen, an alle in der Altenarbeit beschäftigten Personen, an Wissenschaftler, an Mitarbeiter von Bildungs- und kirchlichen Einrichtungen, an politische Entscheidungsträger wie auch an Studenten der Gerontologie und ihrer Nachbardisziplinen. 



Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse ist Professor für Gerontologie und Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg. Er hat Psychologie, Philosophie und Musik studiert. Andreas Kruse ist seit 2003 Vorsitzender der Altenberichtskommissionen der Bundesregierung und seit 2016 stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates. Er war Vorsitzender der Kommission 'Altern' des Rates der EKD und Mitglied der Synode der EKD. Zudem war er Mitglied der vom Generalsekretär der Vereinten Nationen berufenen Expertenkommission zur Erstellung des Weltaltenplans der Vereinten Nationen. Seine Forschung umfasst Entwicklungspotenziale und Kompetenz im Alter, Rehabilitation und Palliativversorgung älterer Menschen, Altersbilder im internationalen Vergleich, Fragen der Menschenwürde und des guten Lebens im Alter. Er wurde für seine Forschung und politische Beratungstätigkeit von Bundespräsident Prof. Köhler persönlich im Jahre 2008 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.


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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis10
1 Einführung14
Literatur30
2 Was ist Alter(n)?32
2.1Altern und Alter32
2.2Gewinne und Verluste im Alter34
2.3„Außensicht“ und „Innensicht“ auf Gewinne und Verluste im Alter37
2.4Differenzierung zwischen dem dritten und vierten Lebensalter42
2.5Genetische Einflüsse auf die Lebenserwartung45
2.5.1Stochastische Alternsursachen47
2.5.2Deterministische Alternsursachen50
2.6Notwendige Differenzierung zwischen Alter und Krankheit51
2.6.1Biologisch-genetische Erklärung begrenzter Lebenszeit56
2.6.2Lebenswissen und Transzendenz als Grundlagen der Akzeptanz eigener Endlichkeit57
2.7Ich-Integrität und Gerotranszendenz als psychische Entwicklungsgewinne des Alters59
2.8Generation, Kohorte und Altersschichtung63
2.9Altersbilder, Rollenerwartungen und Gestaltung des eigenen Alterns70
Literatur73
3 Potenziale des hohen Alters bei der Verarbeitung und Bewältigung von Verletzlichkeit: Introversion mit Introspektion, Offenheit, Sorge, Wissensweitergabe78
3.1Warum ist es sinnvoll, von einer Verbindung dieser vier Konstrukte auszugehen?78
3.2Introversion mit Introspektion83
3.3Offenheit91
3.4Sorge99
3.5Weitergabe von Wissen106
Literatur113
4 Weltgestaltung im hohen Alter als Ausdruck von Sorge um und Sorge für Andere117
4.1Empirische Befunde zum freiwilligen, bürgerschaftlichen Engagement im Alter119
4.1.1Freiwilligensurvey119
4.1.2Ergebnisse des Deutschen Alterssurvey121
4.1.3Generali Altersstudie 2013 und 2017122
4.1.4Generali Hochaltrigkeitsstudie123
4.2Bezogenheit im hohen Alter und Schaffung von Gelegenheitsstrukturen130
4.2.1Simone de Beauvoirs „Das Alter“ – ein klassisches gesellschaftskritisches Werk132
4.2.2Inklusive, generationenübergreifende Gelegenheitsstrukturen136
4.2.3Potenziale intergenerationeller Beziehungen für Jung und Alt137
4.2.4Mitverantwortung alter Menschen für junge Menschen: Rede von Papst Franziskus139
4.3Verantwortung und Vertrauen – in sich selbst, in andere140
4.3.1Kindheit: Bindung143
4.3.2Jugend: Zukunftsperspektive143
4.3.3Erwachsenenalter: Generativität144
4.3.4Alter: Ich-Integrität und Gerotranszendenz145
4.4Generativität: Zusammenwirken individueller Motive mit gesellschaftlichen Erwartungen145
4.5Generatives Potenzial alter Menschen in intergenerationellen Beziehungen149
4.5.1Weitergabe von historischem Wissen150
4.5.2Förderung von Generativität durch intergenerationellen Dialog155
4.5.3Generatives Potenzial in der Verarbeitung und Bewältigung von Traumatisierungen157
4.5.4Kontakte zwischen alten und jungen Menschen161
4.6Glück und Wertverwirklichung166
4.6.1Formen der Wertverwirklichung168
4.6.2Eine besondere Form der Weltgestaltung: Der Dienst am Anderen170
4.6.3Daseinsthemen und Sorgeformen im hohen Alter171
Literatur175
5 Selbst- und Weltgestaltung bei erhöhter Vulnerabilität – Verletzlichkeit, Resilienz, Reifungsmöglichkeiten, Reifungsgrenzen179
5.1Zum Begriff der Verletzlichkeit – eine multidisziplinäre Annäherung181
5.2Konzepte und Ergebnisse der Resilienzforschung186
5.2.1Beispielhafte empirische Befunde189
5.2.2Theoretische Konzeptionen192
5.3Positive Psychologie199
5.4Erstes Fazit203
5.5Körperliche Verletzlichkeit – präventive und rehabilitative Potenziale206
5.5.1Funktionsfähigkeit, geriatrisches Basisassessment, geriatrische Syndrome206
5.5.2Charakteristika geriatrischer Patienten208
5.5.3Alte Patienten als Risikogruppe209
5.6Frailty: Ausdruck erhöhter körperlicher Verletzlichkeit213
5.6.1Erfassung von Frailty214
5.6.2Erweiterung des Frailty-Konzepts219
5.7Kognitive Leistungsfähigkeit als Beispiel für die Integration von Verletzlichkeits- und Reifeperspektive220
5.7.1Grundlegender Befund: Verschiedenartige Verläufe in der kristallinen und fluiden Intelligenz223
5.7.2Kann man die kognitive Verletzlichkeit durch Training verringern?228
5.7.3Wirkt sich soziale Teilhabe positiv auf die kognitive Leistungsfähigkeit aus?230
5.7.4Einfluss von Training und Lebensstiländerungen auf das Demenzrisiko231
5.8Soziale Isolation und Einsamkeit als sozial bedingte Verletzlichkeit233
5.8.1Soziale Isolation und Einsamkeit234
5.8.2Häufigkeit des Einsamkeitserlebens im Alter238
5.9Emotionale Verletzlichkeit – depressive Störungen241
5.9.1Auftretenshäufigkeit (Prävalenz)241
5.9.2Körperliche Akzentuierung der depressiven Symptomatik242
5.9.3Selbstbild und Depression245
5.9.4Depression als Ursache für erhöhte Vulnerabilität247
5.9.5Phänomenologie der Depression248
5.9.6Psychotherapie bei Depressionen250
5.9.7Differenzierung zwischen Konflikttypen253
5.10Selbsttötung (Suizid)257
5.10.1Häufigkeit von Suiziden262
5.10.2Veränderung in der Anzahl der Suizide264
5.10.3Mythen mit Blick auf die Selbsttötung268
Literatur269
6 Rahmenbedingungen der gelingenden Verarbeitung und Bewältigung von Verletzlichkeit285
6.1Fördernde, anregende, unterstützende und entlastende Umwelt285
6.2Präventive, rehabilitative und pflegerische Angebote289
6.3Individuelle Verletzlichkeits-Potenzial-Konstellationen in der medizinisch-pflegerischen Versorgung295
6.3.1Hausärztliche Tätigkeiten296
6.3.2Pflegerische Tätigkeiten298
6.3.3„Care“ und „Cure“301
6.4Soziale Ungleichheiten302
6.4.1Geschlecht305
6.4.2Sozioökonomischer Status307
6.4.3Eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten bei Verletzlichkeit aufgrund von Armut310
6.4.4Migration315
6.5Soziale Ungleichheit in der medizinisch-pflegerischen Versorgung und sozialen Unterstützung316
6.5.1Gesundheitsförderung, Prävention, ärztliche Versorgung316
6.5.2Pflege318
6.5.3Soziale Unterstützung319
Literatur321
7 Demenz329
7.1Einige Aspekte des Themas „Demenz“329
7.2Idealtypischer Verlauf der Erkrankung und Möglichkeiten der Intervention333
7.3Nicht-kognitive Symptome bei Demenz341
7.4Deutlich erhöhte Verletzlichkeit in der Demenz343
7.5Ein gutes Leben bei Demenz? Ethische Überlegungen346
7.6Inseln des Selbst und Selbstaktualisierung bei weit fortgeschrittener Demenz348
7.7Kritische Reflexion unseres Menschenbildes und Verwirklichung von Menschenwürde353
7.8Sorgende Gemeinschaften: „Geteilte Verantwortung“355
Literatur360
8 Verletzlichkeit im hohen Alter – die Sicht der Angehörigen366
8.1Herausforderungen der Pflege aus Sicht der betreuenden Angehörigen367
8.2Filiale Krise, filiale Reife376
8.3Lebenssituation pflegender Angehöriger: drei Perspektiven379
8.3.1Psychologische Wachstumsperspektive: Das mögliche seelisch-geistige Wachstum bei pflegenden Angehörigen erkennen und gezielt ansprechen381
8.3.2Psychologische Interventionsperspektive: Die Angehörigen entlasten, deren psychische Ressourcen erhalten und deren psychisches Wohlbefinden fördern388
8.3.3Sozialgesetzliche Perspektive: Entlastung und Förderung in der Pflegesituation durch die Gesetzgebung396
8.3.4Überlegungen zu einer veränderten Gestaltung der rechtlichen Rahmung der Pflege404
Literatur414
9 Die Würde im Alter erkennen, anerkennen, lebendig werden lassen – eine Aufgabe von Individuum, Gesellschaft und Kultur421
9.1Integration von Verletzlichkeits- und Potenzialperspektive421
9.2Das hohe Alter als gesellschaftlicher, politischer und kultureller Handlungsauftrag423
9.3Letzte Grenzen als individuelle und gesellschaftliche Aufgabe425
9.4Vermeidung von Degradierung und Demütigung426
9.5Reife im Kontext von Verletzlichkeit428
9.6Persönlich bedeutsame Aufgaben als Grundlage schöpferischen Lebens433
9.7Hohes Alter und öffentlicher Raum436
9.8Würde im hohen Alter437
9.9Würde im Kontext von Grundbefähigungen und Verwirklichungschancen438
9.10Würde im Alter – das letzte Selbstbildnis Rembrandts444
Literatur448
Erratum zu: Lebensphase hohes Alter: Verletzlichkeit und Reife454
Literatur455
Sachverzeichnis499

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