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E-Book

Lehrbuch Gerontologische Pflege

VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl362 Seiten
ISBN9783456954714
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,99 EUR
Für eine professionelle Pflege und Betreuung alter Menschen sind gründliche Kenntnisse der Gerontologie und Pflegewissenschaft notwendig. Das erfahrene Herausgeber- und Autorenteam klärt Grundkonzepte der Gerontologischen Pflege, wie Gutes Leben, Lebensqualität, Personenzentrierte Pflege, Beziehung, Menschenwürde und Selbstbestimmung. Das Lehrbuch greift Impulse aus den Leitwissenschaften Gerontologie und Pflegewissenschaft auf und ermöglicht der Gerontologischen Pflege sich zu konturieren und zu positionieren. Herausgeber und Autoren - entwerfen Gerontologische Pflege als eine fachlich angemessene, ethisch verantwortbare und gesellschaftlich unterstützte gute Pflege alter Menschen, - orientieren sich an einer den personzentrierten Pflege, die sich den Bedürfnissen der Betroffenen verpflichtetet fühlt, - stellen Professionalisierung, Qualitätsentwicklung und Innovation als zentrale Themenfelder in Forschung und Praxis der Gerontologischen Pflege dar, - stellen die Person des pflegebedürftigen Menschen, der professionellen Pflegeperson und der pflegenden Angehörigen in den Mittelpunkt und analysieren die Umgebungsbedingungen, - beziehen die Sichtweisen von betroffenen alten Menschen mit ein, - bieten einen didaktisch gut strukturierten Text mit Einführungen, Lernzielen, Fallbeispielen, Aufgaben, Kontroversen, Schlussfolgerungen und weiterführenden Literaturhinweisen.

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Kapitelübersicht
  1. Lehrbuch Gerontologische Pflege
  2. Prolog
  3. Einleitung
  4. 1. Kritische Pflegewissenschaft
  5. 2. Kritische Gerontologie
  6. 3. Das gute Leben
  7. 4. Menschenwu¨rde, Autonomie, Selbstbestimmung und soziale Ehre
  8. 5. Anerkennung und Konfliktorientierung
  9. 6. «Care» und Sorgekultur
  10. 7. Reduktionistischer Blick auf Altern und Demenz: Medikalisierung
  11. 8. Ethische Reflexion in der Gerontologischen Pflege
  12. 9. Professionskultur und Berufspolitik in der Langzeitpflege
  13. 10. Dominanz von Markt, Wettbewerb und Kostenoptimierung: Ökonomisierung
  14. 11. Durch interne Qualitätsentwicklung zur guten Pflege
  15. 12. Pluralität gesellschaftlicher Pflegearrangements
  16. 13. Vernetzung und Kooperation in der Altenhilfe – Internationale Erfahrungen
  17. 14. Bedu¨rfnisse, Anliegen und Interessen von Menschen mit Demenz
  18. 15. Implementierungswissenschaft im Kontext der Gerontologischen Pflege
  19. 16. Gerontologische Pflegekultur: Zur Notwendigkeit eines Habituswandels
  20. 17. Ein Gespräch
  21. 18. Gelassenheit im Sterben – und im Leben
  22. Epilog
  23. Verzeichnis der Herausgeberinnen und Herausgeber
  24. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
  25. Sachwortverzeichnis
Leseprobe

Prolog

Historische Aspekte der Versorgung alter Menschen1

Hermann Brandenburg

«Wer ein Kind rettet oder jemandem nach einem schweren Unfall das Leben bewahrt, ist ein Held, wer einer todkranken Neunzigjährigen noch einige schmerzfreie und humane Monate ermöglicht, tut höchstens Normalarbeit und muss hierbei noch um die nötigen Mittel kämpfen» (Amann, 2004: 174).2 Dieser eine Satz des österreichischen Soziologen Anton Amann bringt die ganze Misere auf den Punkt. Deutlich wird eine gesellschaftliche Prioritätensetzung, die nicht die Sorge für und um das Alter(n) betont, sondern andere Akzente in den Vordergrund rückt. Niemand ist daher verwundert, wenn High-Tech-Medizin und Akutversorgung gesellschaftlich in hohem Maße anerkannt werden, hingegen die Pflege und Versorgung alter, chronisch kranker und sterbender Menschen mit wenig Prestige verbunden, finanziell schlecht entlohnt und auch für Pflegende nur «the least preferred career option» darstellt (Nolan et al., 2012: 25). Warum ist das so?

Hinweise ergeben sich aus der Art und Weise, wie die (gesundheitliche) Versorgung alter Menschen in der Vergangenheit gestaltet war. Erkennbar wird die Geschichte einer Vernachlässigung – bis in unsere heutigen Tage! Dabei gilt grundsätzlich, dass Art, Ausmaß und Qualität der Versorgung alter Menschen letztlich von ihrem sozialen Status abhängig waren (vgl. z.B. Ehmer, 1990; Kreutzer, 2010; Sachße, 2010). Und die Strategien des (medizinischen und pflegerischen) Umgangs mit dem Altern waren (und werden) immer auch von kulturellen Vorverständnissen beeinflusst, «die sich in gesellschaftlich verordneten Körperbildern, in expliziten oder impliziten Altersnormen und Mythen über Lebensphasen widerspiegeln» (von Kondratowitz, 2008: 64). Dies gilt in der Antike, für das Mittelalter und erst Recht für die Neuzeit. Im Folgenden wird die Entwicklung skizzenhaft für den ambulanten Bereich, das Krankenhaus und den Heimsektor nachvollzogen. Wir konzentrieren uns auf das 19. und 20. Jahrhundert (für die Entwicklung ab dem 16. Jahrhundert vgl. z.B. Borscheid, 1989).

Noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein (im Grunde erst nach der Pflegeversicherung) gab es keine flächendeckende ambulante Versorgung, etwa über Gemeinde- oder Sozialstationen. Erst in den 1990er-Jahren (und danach) wurden niederschwellige Hilfen immer stärker ausgebaut – auch für Familien mit Demenz (Sauer/Wissmann, 2007). Hier hat es große Fortschritte gegeben, so dass aktuell von einem Netz an ambulanten Versorgungsmöglichkeiten ausgegangen werden kann. 1992 gab es bundesweit ungefähr 4000 Pflegedienste, deren Zahl stieg in den folgenden 5 Jahren auf über 10000 Pflegedienste an, lag 2009 bereits bei über 12000 Pflegediensten (Statistisches Bundesamt, 2013). Ebenfalls stieg die Zahl der Beschäftigten, lag 1999 bei 185000 und 2009 bei 269000 Pflegepersonen, davon 71% in Teilzeit. Trotz dieser Versorgungsdichte lassen sich Entwicklungsanforderungen nicht verkennen. Genannt werden unter anderem die Integration neuer Nutzergruppen (z.B. Migranten), Prävention und Rehabilitation, die Kooperation mit Angehörigen und informellen Helfern, die Qualitätsentwicklung, um nur einige wenige zu nennen (vgl. Schaeffer et al., 2008). Als eine besondere Herausforderung muss die Ökonomisierung im Gesundheitswesen angesehen werden, die auch in der ambulanten Pflege dazu geführt hat, dass eine bedarfsgerechte Pflege als innerer Anspruch von den Akteuren zwar geteilt, zunehmend aber durch marktkonforme Spielregeln verdrängt wird (Slotala, 2011). Damit mag auch zusammenhängen, dass – trotz 30 Jahren intensiver Diskussion um Kooperation und Vernetzung in der Altenhilfe – eine integrierte Form der Versorgung, welche die bestehenden Angebote besser miteinander vernetzt und gezielter auf die Bedarfslage einer multimorbiden Klientel eingeht, in Deutschland bislang nur in Ansätzen realisiert werden konnte. Vorbilder für entsprechende Innovationen lassen sich im Ausland finden, etwa in Finnland. Dort existiert mit lokalen Gesundheitszentren ein eindrucksvolles Konzept, in dem die Dienste der primären Gesundheitsversorgung unter einem Dach vereint sind (Hämel et al., 2014). Dieser Ansatz ist vor allem für die ländlichen Regionen interessant. Übertragungsfähig sind auch kanadische und US-amerikanische Diskussionen um Community Health Nursing, die nach Ideen von Alma Ata einer umfassenden inte grierten Primärversorgung verpflichtet sind. Sie fokussieren auf vulnerable Personengruppen, zu denen auch multimorbide ältere Menschen gehören, ermöglichen eine gemeinde- und quartiersbezogene umfassende häusliche Versorgung, und zwar unter Beachtung passgenauer Beratungs- und Interven tionskonzepte und unter Nutzung von Care- und Case-Management (z.B. Canadian Institute of Health Information, 2011).

Frühe Vorbilder der Krankenhausbehandlung alter Menschen waren die Hospitäler, die sich in kirchlicher oder städtischer Trägerschaft befanden und zunächst multifunktional ausgerichtet waren: Pfründner, Schwache, Hilfsbedürftige, Waisen, Findlinge, Alleinstehende, alte Menschen, arme Durchreisende und viele andere fanden Aufnahme nicht nur zur Krankenbehandlung (Stollberg, 2010: 74). Natürlich gab es funktionsspezifische Häuser (z.B. Leprosorien), aber die «Geburt der Klinik» (Foucault, 2005) in unserem heutigen Verständnis ist erst ein Phänomen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert gewesen. Gemeint sind die Neuorganisation des Krankenhauswesens, die Entstehung der modernen spezialisierten Kliniken, die systematische Untersuchung des menschlichen Körpers, die Entwicklung medizinischer Fachsprachen – letztlich der Wandel des menschlichen Selbstbildes, der rationale Umgang mit Krankheit und Tod und die Beseitigung aller Metaphysik im Blick auf den menschlichen Körper. Damit verbunden war eine Fokussierung auf heilbare Kranke – zunächst nur auf die unterer sozialer Schichten – mit dem Ziel, deren Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen. In der Folge wurden nach und nach alle Personen, die aufgrund ihres Alters und ihrer Behinderungen nicht mehr «geheilt» werden konnten, auf eine andere Option verwiesen: Armen-, Arbeits-, Waisen- und Irrenhäuser, die mit den allgemeinen Krankenhäusern locker vernetzt waren. In diesen Institutionen fand – wenn überhaupt – nur eine geringe medizinische Versorgung statt, waren rehabili tativ-aktivierende Angebote unbekannt, dominierte eine «reine» Versorgung. Förderung, Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Lebensqualität der Betroffenen, auch und jenseits kustodialer Bemühungen, fanden nicht statt. Im Unterschied hierzu richtete sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Entwicklung der modernen Medizin. Als Triebkräfte sind die naturwissenschaftlichen Entdeckungen (vor allem im Bereich der Hygiene, Bakteriologie etc.), die Verwissenschaftlichung der Medizin sowie die zunehmende Ausdifferenzierung medizinischer Spezialgebiete zu nennen. Vor allem seit den 1950er-Jahren sind Zentren für «scientific medicine» entstanden, die eine fachlich fortgeschrittene medizinische Versorgung anbieten konnten. Ein nennenswerter Ausbau spezieller geriatrischer Versorgungsstrukturen begann in Deutschland erst Ende der 1960er-Jahre. Im Jahre 2003 standen insgesamt 388 geriatrische Versorgungseinrichtungen zur Verfügung, von denen zwei Drittel im Krankenhaussektor angesiedelt waren. Vor dem Hintergrund steigender Patientenzahlen und eines erheblichen Anstiegs der Arbeitsbelastung (vor allem der Pflegenden) werden folgende aktuelle Herausforderungen – vorwiegend mit Bezug auf den geriatrisch-rehabilitativen Sektor – gesehen (vgl. z.B. Renteln-Kruse, 2008): Einführung von standardisierten geriatrischen Assessments, multidisziplinäre Teamarbeit sowie die Prävention spezieller Risiken. Das Thema «Patientensicherheit» hat in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen, ebenfalls die Infektionsproblematik. Ungelöst sind Fragen des Umgangs mit Menschen mit Demenz im Krankenhaus, die mit den üblichen Routinen und Abläufen der Krankenhausorganisation nicht kompatibel sind und die herkömmlichen Institutionen an Grenzen führen (z.B. Isfort, 2012). Diskutiert werden in diesem Bereich unter anderem spezielle Demenz abteilungen («special care units»), die jedoch die grundlegenden Probleme einer umfassenden Versorgung dieser Personengruppe nicht lösen können.

Jenseits des Krankenhauses zeigte sich (zunächst) wenig Sensibilität für die Belange des alten Menschen. Neben anderen «Randexistenzen» der Gesellschaft wurden sie unter der Kategorie der Siechen zusammengefasst, die weniger der Arbeit und Disziplinierung, sondern viel stärker der Pflege und Wartung zugeführt werden mussten. Konsequent wurden Siechenhäuser als Anhängsel der modernen Krankenanstalten verstanden, worauf bereits oben hingewiesen wurde. Auch in der Weimarer Republik blieben die «Entwicklungschancen würdiger Lebensangebote für alte Menschen im Heim begrenzt» (Hämel, 2012: 92). Konzepte einer ambulanten, offenen Altenhilfe waren kaum vorgesehen, vielmehr erfolgte ein Ausbau von medizinisch ausgerichteten Siechenanstalten mit Isolierräumen und Aufsichtspersonal (Werner, 2014: 30). Die Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus baute auf der Tradition des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts auf – wobei sie die Versorgung hilfebedürftiger älterer Menschen bis hin zu ihrer Vernichtung als «Endlösung» der «Sozialen Frage» (ebd.: 48) pervertierte (vgl. auch Dörner, 1994). Erst in der Altenhilfe der Nachkriegszeit, vor allem aber seit den 1980er-Jahren änderte sich das Bild der Heime, wurden Wohnen,...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Lehrbuch Gerontologische Pflege1
Inhaltsverzeichnis7
Vorwort17
Prolog19
Einleitung25
1. Kritische Pflegewissenschaft43
1.1 Einleitung43
1.2 Grundsätzliche Überlegungen zur Wissenschaft43
1.2.1 Das Programm moderner Wissenschaft– historischer Exkurs44
1.2.2 Wissenschaft heute – eine problemorientierte Betrachtung44
1.2.3 Verhältnisbestimmung – Theorie und Praxis46
1.3 Berufliche Pflege und Pflegewissenschaft47
1.4 Anmerkungen zur Theorieentwicklung in der Pflege49
1.4.1 Der «Mainstream» in der Theorieentwicklung49
1.4.2 Pflegetheorien51
1.4.3. Kritische Pflegewissenschaft als Programm52
1.4.3.1 Kritisch-normative Theorien als pflegephilosophischer Orientierungsrahmen52
1.4.3.2 Machtanalyse als konstitutives Element der Pflegewissenschaft54
1.4.3.3 Leibkörper – eine originäre Perspektiveder Pflegewissenschaft54
1.5 Interdisziplinarität, Transdisziplinarität und Modus-2-Wissenschaft55
1.6 Konklusion57
2. Kritische Gerontologie63
2.1 Einfu?hrung63
2.2 Gru?nde fu?r Ungleichheiti m Alter63
2.3 Transformationen des Alters65
2.4 Bildungsverläufe und Alter66
2.5 Erwerbstätigkeit und Altersbilder in der Arbeitswelt68
2.6 Versorgung und Pflege im hohen Alter71
2.7 Sozialplanung und Sozialpolitik72
2.8 Konklusion73
3. Das gute Leben79
3.1 Einfu?hrung79
3.2 Was ist das gute Leben?80
3.3 Human Flourishing – die Perspektive auf die «Lebenschancen»81
3.3.1 Lebenschancen im Alter durch personenzentrierte Pflege82
3.3.2 Lebenschancen im Alter durch gesellschaftliche Teilhabe82
3.4 Das Konzept der Lebensqualität: Eine angemessene Zielperspektive in der Gerontologischen Pflege?83
3.4.1 Die Urspru?nge des Lebensqualitätskonzepts84
3.4.2 Lebensqualität als Assessmentinstrument in der Gerontologischen Pflege84
3.4.3 Forschungsdesiderata aus der Sicht der Gerontologischen Pflege85
3.4.3.1 Vernachlässigung der subjektiven Perspektive86
3.4.3.2 Vernachlässigung der sozial-kommunikativen Verständigungsprozesse86
3.4.3.3 Vernachlässigung der Kontextfaktoren86
3.5 Konklusion87
4. Menschenwu?rde, Autonomie, Selbstbestimmung und soziale Ehre89
4.1 Einfu?hrung89
4.2 Begriffsgeschichtliche Bestimmungen91
4.2.1 Soziale Ehre vs. universale Menschenwu?rde91
4.2.2 Die ethische Menschenwu?rdeidee93
4.2.3 Transzendentale Autonomie – Menschenwu?rde – Selbstbestimmung95
4.2.3.1 Transzendentales Prinzip Autonomie95
4.2.3.2 Autonomie im Unterschied zu Selbstbestimmungskompetenzen96
4.2.3.3 Menschenwu?rde und Selbstbestimmungsrecht97
4.3 Menschenwu?rde und menschliche Ehre in der Altenpflege98
4.3.1 Die interpersonale Beziehungsdimension: Körper, Scham und Wu?rde99
4.3.2 Die intrapersonale Selbstbeziehung: Menschenwu?rde, Berufstugenden und Berufsehre101
4.3.3 Die strukturellen Dimensionen menschenwu?rdiger (Alten-)Pflege102
4.4 Konklusion104
5. Anerkennung und Konfliktorientierung107
5.1 Einfu?hrung107
5.2 «Wechselseitige Anerkennung» als gutes Leben108
5.2.1 Subjektive Leidenserfahrung und ihre sozialen Ursachen110
5.2.2 Anerkennungskonflikte und -kämpfe als Ausdrucksweisen der Kritik111
5.3 Analyse von Anerkennungskonflikten in der Gerontologischen Pflege111
5.3.1 Pflegebedu?rftige, ältere Personen112
5.3.1.1 Ebene der direkten Interaktion/Kommunikation112
5.3.1.2 Ebene des Rechts und der Organisation112
5.3.1.3 Gesellschaftlich-kulturelle Ebene113
5.3.2 Familiale Pflege113
5.3.2.1 Ebene der direkten Interaktion/Kommunikation113
5.3.2.2 Ebene des Rechts und der Organisation114
5.3.2.3 Gesellschaftlich-kulturelle Ebene114
5.3.3 Berufliche Altenpflege114
5.3.3.1 Ebene der direkten Interaktion/Kommunikation115
5.3.3.2 Ebene des Rechts und der Organisation115
5.3.3.3 Gesellschaftlich-kulturelle Ebene116
5.4 Kontroverse zum «Kampf um Anerkennung»116
5.4.1 Das Problem der moralischen Gu?ltigkeit von Anerkennungsforderungen116
5.4.2 Das Problem der Konformität117
5.4.3 Das Problem des sozialen Wettkampfs118
5.4.4 Das Problem der Selbstbefreiung118
5.5 Konklusion119
6. «Care» und Sorgekultur125
6.1 Einfu?hrung125
6.2 (Fu?r-)Sorge und Care – Bemerkungen zum Sprachgebrauch125
6.3 Care(-Ethik) – historische Wurzeln126
6.3.1 Care(-Ethik) als Praxis126
6.3.2 Care(-Ethik) und Politik127
6.4 Schritte in eine Sorgekultur – Sozialliberale Strategie vs. transformativ-kultureller Ansatz129
6.4.1 Sozialliberale Strategie129
6.4.2 Transformativ-kultureller Ansatz130
6.5 Konklusion130
7. Reduktionistischer Blick auf Altern und Demenz: Medikalisierung137
7.1 Einfu?hrung137
7.2 Formen und Prozesse137
7.2.1 Medikalisierungsformen137
7.2.2 Medikalisierung als historischer Prozess138
7.2.3 Mechanismen und Akteure139
7.2.4 Gewinne und Verluste140
7.3 Die Medikalisierung der Demenz141
7.3.1 Mechanismen und Akteure142
7.3.2 Die neue Krankheit143
7.3.3 Gewinne und Verluste144
7.4 Die politische Konstitution der Demenz145
7.5 Konklusion146
8. Ethische Reflexion in der Gerontologischen Pflege151
8.1 Einfu?hrung151
8.2 Gesellschaftliche Altersbilder und individuelles Alter(n)152
8.2.1 Altersbilder und Altersrationierung153
8.2.2 Altersbilder und sozial-ethische Implikationen154
8.2.3 Relevanz der ethischen Reflexion155
8.3 Professionelle Bedarfe und individuelle Bedu?rfnisse156
8.3.1 Komplexität der Pflegesituation und ihre Implikationen157
8.3.2 Relevanz der ethischen Reflexion158
8.4 Konklusion159
9. Professionskultur und Berufspolitik in der Langzeitpflege165
9.1 Einfu?hrung165
9.2 Pflegearbeit, Verberuflichung und Professionalisierung der Pflege166
9.2.1 Pflege als existenzielle und gesellschaftlich legitimierte Arbeit167
9.2.2 Berufliche Pflege am Maßstab von Wissen und Sozialorientierung167
9.2.3 Professionalisierungsstrategien der Pflege oder: Zur «äußeren Professionalisierung»169
9.2.4 Professionalität in der Pflege oder: Zur «inneren Professionalisierung»171
9.3 Deformationen der Professionalität des pflegerischen Handelns172
9.4 Konklusion174
10. Dominanz von Markt, Wettbewerb und Kostenoptimierung: Ökonomisierung181
10.1 Einfu?hrung181
10.2 Ökonomisierung auch in der Pflege?182
10.3 Der Mensch ist (k)ein Ding185
10.4 Reduktionen im Menschenbild und postmoderner Zeitgeist187
10.4.1 Das Leitbild der Messbarkeit188
10.4.2 Das Leitbild der administrativen Erfassung und Kontrolle188
10.4.3 Das Leitbild industrieller Herstellungsprozesse188
10.5 Unentgeltliche Kranken- und Altenpflege188
10.6 Ökonomie und Humanität in der Pflege189
10.6.1 Sozialethische Perspektiven (gesellschaftliche Ebene)190
10.6.2 Institutionelle Perspektiven191
10.7 Konklusion193
11. Durch interne Qualitätsentwicklung zur guten Pflege197
11.1 Einfu?hrung197
11.2 Aktuelle und zuku?nftige Herausforderungen an den Lebens- und Arbeitsort «Pflegeheim»198
11.3. Debatte um Qualitätsmängel in der stationären Altenhilfe199
11.3.1 Zugrunde liegende Qualitätsbegriffe und -definitionen200
11.4 Lineare Indikatorenmodelle und Qualitätsstrategien201
11.4.1 Indikatoren201
11.4.2 Aktuelle Diskussion um pflegesensitive Indikatoren202
11.4.3 Strategien der internen und externen Qualitätssicherung und -entwicklung203
11.4.3.1 Interne Strategien der Qualitätssicherung und -entwicklung204
11.4.3.2 Externe Strategien de rQualitätssicherung und -entwicklung204
11.4.4 Folgen der externen Regulierung – der Ansatz des Neoinstitutionalismus205
11.5 Lineare Qualitätsbestimmung in der Pflege gleich gute Pflege?207
11.5.1 Gute Pflege als Frage nach dem guten Leben207
11.5.2 Eine alternative Konzeption von Pflegequalität als «gute Pflege»208
11.6 Thesen zur konzeptuellen Weiterentwicklung «guter Pflege»209
11.7 Konklusion212
12. Pluralität gesellschaftlicher Pflegearrangements217
12.1 Einfu?hrung217
12.2 Das Zusammenspiel formeller und informeller Pflege im Ländervergleich218
12.3 Formelle und informelle Versorgung: Deutschland und Schweden im Vergleich219
12.3.1 Umfassende Versorgung im Mix formeller und informeller Versorgung220
12.3.2 Zur Situation in der professionellen Versorgung222
12.4 Migrantinnen in der häuslichen Pflege im internationalen Vergleich224
12.4.1 Charakteristika der 24-Stunden-Betreuung im häuslichen Kontext224
12.4.2 Verbreitung und Ansätze einer Regulierung der Tätigkeit225
12.5 Konklusion228
13. Vernetzung und Kooperation in der Altenhilfe – Internationale Erfahrungen233
13.1 Einfu?hrung233
13.2 Internationale Entwicklungstrends und Systemdifferenzen im Überblick236
13.3 Vernetzung paradox: Der Fall England243
13.3.1 Das englische Altenhilfesystem: Besonderheiten aus deutscher Sicht243
13.3.2 Rechtliche Regulierung der nicht stationären Dienste und Pflegeangebote244
13.3.3 Art und Finanzierung öffentlich moderierter Unterstu?tzungsleistungen246
13.3.4 Zusammenwirken professionelle rbrachter und anderer Leistungen246
13.3.5 Trägerlandschaft sowie Formen der Leistungserbringung246
13.3.6 Koordination und Vernetzung der Leistungserbringung247
13.4 Vernetzung (fast) ohne Grenzen: Der Fall Norwegens248
13.4.1 Das norwegische Altenhilfesystem: Besonderheiten aus deutscher Sicht248
13.4.2 Zusammenwirken von professionell erbrachten und anderen Leistungen249
13.4.3 Rechtliche Regulierung der nicht stationären Dienste und Pflegeangebote250
13.4.4 Art und Finanzierung öffentlich moderierter Unterstu?tzungsleistungen250
13.4.5 Trägerlandschaft und Formen der Leistungserbringung251
13.4.6 Koordination und Vernetzung der Leistungserbringung252
13.5 Konklusion255
14. Bedu?rfnisse, Anliegen und Interessen von Menschen mit Demenz263
14.1 Einfu?hrung263
14.1.1 Knotenpunkte des gesellschaftlichen Verständnisses von (Menschen mit) Demenz264
14.2 Personsein264
14.2.1 Fallbeispiel – Die ganz alltägliche Auslöschung265
14.3 Selbstbestimmung266
14.4 Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen268
14.5 Artikulation und Repräsentation271
14.5.1 Artikulationen von Menschen mit Demenz in Druckform – ausgewählte Meilensteine271
14.6 Involvement/Einbindung273
14.6.1 Managementansätze vs. nutzerzentrierte Ansätze275
14.6.2 Gute Praxis: Nutzereinbindung bei Demenz in Schottland275
14.6.3 Aktive Einbindung als Weg zu Empowerment und (mehr) Teilhabe276
14.7 Perspektiven zur demenzbezogenen Forschung278
14.7.1 Positionen von Mitgliedern der «Dementi»-Gruppe278
14.8 Konklusion281
15. Implementierungswissenschaft im Kontext der Gerontologischen Pflege285
15.1 Einfu?hrung285
15.2 Was ist Implementierungswissenschaft? Einige grundsätzliche Klärungen289
15.2.1 Implementierungspraxis, -forschung und -wissenschaft289
15.2.2 Neuerungen, evidenzbasierte Neuerungen und evidenzbasierte Praxis290
15.2.3 Diffusion, Dissemination und Implementierung291
15.3 Chancen und Grenzen der Implementierungswissenschaft in der Langzeitpflege291
15.3.1 Reduktionistisches Verständnis von Evidenz292
15.3.2 Fehlende Theoriebasierung der Implementierungsforschung293
15.3.3 Limitationen gängiger implementierungstheoretischer Perspektiven294
15.3.4 Dominanz positivistisch-deduktiver Theorieverständnisse295
15.3.5 Lineares Verständnis von Implementierungsprozessen296
15.3.6 Implementierungsforschung am Beispiel der SCOPE-Studie298
15.4 Konklusion300
16. Gerontologische Pflegekultur: Zur Notwendigkeit eines Habituswandels307
16.1 Einfu?hrung307
16.2 Theoretische Analysebausteine308
16.2.1 Pflege und komplexe Bedarfslagen des Homo patiens309
16.2.2 Zur Semiotik sozialer Einschreibungen und personaler Umschriften310
16.2.3 Konzepte des Raums311
16.2.4 Zur Psychodynamik von Innen und Außen311
16.2.5 Der binäre Code privat vs. öffentlich312
16.3 Die Ordnung der Dinge313
16.3.1 Sozialordnung: Pflegepolitik und Risikoprivatisierung313
16.3.2 Geschlechterordnung: Feminisierung der Pflege – Privatisierung des Weiblichen313
16.3.3 Marktordnung: Gewährleistungsstaat,Pflegearrangements, vom «Wohlfahrtspluralismus» zu «Caring Communities»313
16.3.4 Anstaltsordnungen: Institutionenstationärer Langzeitpflege als privat-öffentliche Hybridizitäten314
16.3.5 Ordnung der Professionen: «Verlängerte Mu?tterlichkeit» – Professionen und Empathie in hybriden Institutionen314
16.4 Ordnungen der Transgressionen315
16.4.1 Öffnung der Heime/Vernetzung der Haushalte315
16.4.2 Choreographien: Kommunale Governance-Kultur316
16.4.3 Epistemischer Wandel: Kulturen der verhaltensgenerierenden Altersbilder316
16.5 Zur Logik des kulturellen Wandels317
16.6 Konklusion317
17. Ein Gespräch323
18. Gelassenheit im Sterben – und im Leben335
18.1 Das Ereignis des Todes335
18.2 Sterben lernen336
18.3 Schwieriges Sterben337
18.4 Gelassen leben, gelassen sterben338
18.5 Verantwortung und Fu?rsorge im Sterben339
18.6 Die Gabe des Todes und das Geschenk der Sterblichen341
Epilog343
Verzeichnis der Herausgeberinnen und Herausgeber351
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren353
Sachwortverzeichnis359

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DSD Der Sicherheitsdienst

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Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...