Der große Alternsforscher Helmut Bachmaier zieht in diesem Buch die Summe seiner Überlegungen zum Thema Alter. Analytisch, narrativ, informativ.
»Älter werden heißt: selbst ein neues Geschäft antreten; alle Verhältnisse verändern sich, und man muss entweder zu handeln ganz aufhören oder mit Willen und Bewusstsein das neue Rollenfach übernehmen', schrieb Goethe in seinen »Maximen und Reflexionen'. Darüber, wie dieses »neue Rollenfach' aussehen könnte, gibt es bergeweise Ratgeber oder Anleitungen. Dieses Buch will beides nicht sein. Im Gegenteil: Vorschriften, Kontrollen hält Bachmaier für kontraproduktiv. Sich gegen das Alter zu stellen, es zu negieren im Sinne eines Jugendwahns ist ebenso falsch, wie es zu romantisieren, ohne die Beschwerlichkeiten überhaupt wahrzunehmen. Bachmaiers Konzept zielt hingegen auf Leichtigkeit, Entspanntheit, Mühelosigkeit. »Mach dir dein Alter selbst!' könnte sein Leitspruch lauten. Vor allem aber können dabei Vergewisserungen über die Erfahrungsräume hilfreich sein, die Kultur-, Philosophie-, Kunst- und Literaturgeschichte zum Thema Alter zu bieten haben. Wie wurde jeweils Alter gesehen, verstanden, bewertet? Welche Bedingungen lagen und liegen dem Altersbild zugrunde? Der Kulturgerontologe Bachmaier weiß: Älter werden bedeutet, sich täglich eine neue Aufgabe zu stellen. Und die kann jeder nur selbst finden.
Helmut Bachmaier lehrt an der Universität Konstanz (Geisteswissenschaftliche Sektion).
Er ist u. a. wissenschaftlicher Berater der Tertianum Gruppe (Schweiz) und Stiftungsrat der Tertianum-Stiftung. Werke von bedeutenden Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts hat er herausgegeben und kommentiert. Humorforschung war ein anderer Schwerpunkt seiner Arbeit (u. a. Herausgeber der Werke Karl Valentins). Sein aktuelles Forschungsinteresse gilt der Kulturgerontologie, einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Alternsforschung.
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