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Lernstile und interaktive Lernprogramme

Kognitive Komponenten des Lernerfolges in virtuellen Lernumgebungen

AutorDaniel Staemmler
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl223 Seiten
ISBN9783835092129
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis66,99 EUR
Daniel Staemmler untersucht, inwieweit sich unterschiedliche Lernstile bei verschiedenen Formen der Interaktion mit Lernprogrammen positiv auf den Lernerfolg der Nutzer von Hypermediasystemen auswirken. Der Autor entwickelt ein Lernstilinventar und geht dem Einfluss unterschiedlicher Interaktivitätsgrade von Lernprogrammen auf den Lernerfolg von Nutzern mit unterschiedlichem Lernstil nach. Es wird deutlich, dass sich unabhängig vom persönlichen Lernstil und dem Interaktivitätsgrad eines Lernprogramms immer ein Lernerfolg einstellt.

Dr. Daniel Staemmler promovierte bei Prof. Dr. Stefan Aufenanger am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Er ist Research & Internet Manager am Shanti's L.I.F.E. Institute, San Francisco, Kalifornien, USA.

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Leseprobe
4 Das Learning Style Inventory (LSI) nach Kolb (S. 83-84)

Zur Überprüfung seiner Theorie des Erfahrungslernens und zur Erhebung von Lernstilen entwickelte Kolb das LSI. Wie bereits einleitend in Kap. 3 erwähnt, entwickelte er dieses aufgrund seiner Unzufriedenheit mit traditionellen Lehrmethoden. Er konstatierte eine Kluft zwischen dem Interesse des Dozenten, grundlegende Theorien zu vermitteln, und dem studentischen Bedürfnis nach praktischen Anwendungsmöglichkeiten. Zur Überwindung dieser Kluft begann er mit dem Lernen durch Erfahrungen zu experimentieren. Kolb stellte test, dass seine Studenten unterschiedlich reagierten.

Die zuvor zufriedenen Studenten wurden unzufrieden, wohingegen andere Studenten ein umgekehrtes Verhalten aufwiesen. Diese Beobachtung veranlasste ihn, ein Inventar zu entwickeln, welches individuelle Differenzen von Präferenzen für verschiedene Lernmethoden identifizieren sollte. Eine erste Version des LSI erschien im Jahre 1976, die zweite 1985 und die dritte 1999(a) (nach einer Version für Forschungszwecke 1993). Die später veröffentlichten Versionen sind eine Antwort auf Kritiken, z.B. bezüglich der internen Inkonsistenz der Skalen und der Abfolge der Antwortmöglichkeiten.

Die dritte Version des LSI nutzt als Methode Entscheidungsfragen, um die individuell bevorzugte Vorgehensweise beim Lernen (KE, RB, AB und AE) zu erheben. Die Probanden werden gebeten, 12 Satze, die zum Thema Lernen abgefasst sind, zu komplettieren. Jeder Satz, z.B. Ich lerne am besten durch kann durch vier Teilsatze vervollständigt werden (z.B. KE = persönliche Beziehungen, RB = Beobachtung, AB = rationale Theorien und AE = die Möglichkeit Dinge auszuprobieren und praktisch anzuwenden). Die unterschiedlichen Ergänzungen müssen je nach interindividueller Lernpräferenz in eine Rangfolge gebracht werden (z.B. 4 = trifft vollkommen zu, 1 = trifft überhaupt nicht zu).

Aus der Summierung ergeben sich vier Punktwerte, welche die individuelle Präferenz des jeweiligen Lernmodus wiedergeben. Darüber hinaus wird ersichtlich, welche Pole der zwei dialektisch aufeinander bezogenen Dimensionen, die der abstrakt-konkreten (KEAB) und aktiv-reflektierenden Dimension (AE-RB), im Prozess des Erfahrungslernens bevorzugt werden (Kolb, 2000, S. 66). Neu in dieser dritten und aktuellen Version ist ebenfalls eine Änderung der Begrifflichkeit der Stile, die nun nicht mehr Divergierer, Akkomodierer usw., sondern divergierender, akkomodierender, assimilierender und konvergierender Stil genannt wurden.

Der Grund für diese Abänderung ist, dass Kolb den Probanden damit verdeutlichen mochte, dass Lernstile nicht unabänderlich fixiert sind, sondern das momentane Verhalten bei der Herangehensweise an eine Lernsituation widerspiegeln (Kolb, 2000, S. 7). Kolb weist ausdrücklich darauf hin, dass das LSI nicht zur Selektion im Berufsleben genutzt werden sollte. Er argumentiert, dass ein solches Inventar kein Individuum ganzheitlich erfassen und genau messen könne. Zudem sind die erzielten Ergebnisse kontext- und situationssensitiv. For this reason we do not refer to the LSI as a test but rather an experience in understanding how you learn (Kolb, zitiert bei Delahousesaye, 2002, S. 30). In einer ausführlicheren Argumentation hatte Kolb seine Position zur Verwendung des LSI detaillierter dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort8
Vorwort10
Inhaltsverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
1 Einleitung17
I: Theoretische Hintergründe, Konzepte und Forschungsinstrumente22
2 Lernstile und weitere Lernmerkmale23
2.1 Lernstilmodelle25
2.2 Begriffsklärung40
3 Kolbs Theorie des Erfahrungslernens61
3.1 Die Theorie des Erfahrungslernens62
3.2 Lernstile nach Kolb66
3.3 Lernstile und deren assoziierte Verhaltensweisen71
3.4 Wachstum und Entwicklung in der Theorie des Erfahrungslernens74
3.5 Zusammenfassende Bewertung88
4 Das Learning Style Inventory (LSI) nach Kolb89
4.1 Reliabilität90
4.2 Validität92
4.3 Aktuelle Entwicklungen94
4.4 Zusammenfassende Bewertung96
5 Honey & Mumford's Learning Style Questionnaire (LSQ)99
5.1 Definition und Beschreibung100
5.2 Reliabilität und Validität104
5.3 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen110
6 Lernen mit Hypertext, Hypermedia und Multimedia113
6.1 (Hypertext, [Hypermedia und Multimedia113
6.2 Aptitude-Treatment-lnteraktion121
6.3 Adaptivität und Adaptierbarkeit122
6.4 Anpassung von virtuellen Lehr- und Lernräumen128
6.5 Interaktion und Interaktivität in der virtuellen Lehre130
6.6 Möglichkeiten der Umsetzung individualisierten Lernens in der virtuellen Lehre140
II. Empirische Untersuchung146
7 Verlauf der empirischen Untersuchung147
7.1 Studiendesign147
7.2 Untersuchungsablauf148
7.3 Erhebungsinstrumente, Versuchsmaterialien und Datenaufbereitung150
7.4 Statistisch überprüfte Hypothesen163
7.5 Statistische Analyseverfahren164
8 Ergebnisse167
8.1 Psychometrische Eigenschaften und Faktorenstruktur des Lemstilfragebogens167
8.2 Charakterisierung der Gesamtkohorte174
8.3 Verteilung der Lerntypen auf die Lernprogramme177
8.4 Vorwissen der Lemtypen178
8.5 Posttestergebnisse der Lerntypen181
8.6 Einfluss der Interaktivitätsgrade auf die Posttestergebnisse183
8.7 Einfluss der Lerntypen und Interaktivitätsgrade auf den Lernerfolg184
8.8 Verweildauer im Lernprogramm LernSTATS190
8.9 Überprüfung des Einflusses der Kontrollvariablen191
8.10 Zusammenfassung und Diskussion191
9 Ausblick197
Literaturverzeichnis201
Anhang223

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