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E-Book

Lexikon der Traumsymbole

AutorHanns Kurth
VerlagAriston
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl592 Seiten
ISBN9783641161460
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Träume sind Fenster zur Seele. Sie eröffnen Räume für Intuition, Instinkt und Vorahnung und übermitteln wichtige Botschaften. Wer ihre Sprache versteht, erhält tiefe Einblicke in das Unterbewusste und den eigenen Lebensweg. Hanns Kurth, renommierter Fachmann für Traumanalyse, stellt in seinem Klassiker über 6.000 Traumsymbole und ihre Bedeutung vor - von A wie Aal bis Z wie Zypresse. Damit bietet er die perfekte Grundlage, um die verborgene Weisheit unserer Träume zu entschlüsseln.

Hanns Kurth, Publizist, Fachmann der Traumanalyse mit jahrzehntelanger praktischer Erfahrung.

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Leseprobe

1.       Geburtsträume

»Ich ging – oder schwebte vielmehr – durch einen schmalen Felsspalt. Es dauerte sehr lange, bis ich wieder ans Tageslicht kam. Über dem Ausgang stürzte ein Wasserfall herab. Ich trat seitlich heraus und entfernte mich von der Felsspalte. Plötzlich waren – wie aus dem Boden gestampft – mehrere Männer da, die vor mir den Hang hinaufkletterten.«

Der sechzehnjährige Ingo Sch., der wegen Bettnässens in ärztliche Behandlung kam, gab bei seiner Traumschilderung weiter an, dass die Spalte schmaler war als er, dass sie vor ihm auseinanderglitt und sich hinter ihm wieder schloss. Dabei hatte er das Gefühl, dass es innerhalb der Spalte schöner war als außerhalb, wo ein trüber Tag herrschte und es nasskalt war.

Die in diesem Traum geschilderten Erlebnisse verweisen eindeutig auf einen Geburtstraum, wobei es bezeichnend für die allgemeine Lebensangst des Patienten ist, dass er sich innerhalb der Spalte (im Mutterleib) geborgen fühlt und sich außerhalb (in der Welt) nicht zurechtfinden kann. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich in späteren Träumen die Empfindungen des Kindes vor oder während der Geburt widerspiegeln, welche Erlebnisspuren (im Unterbewusstsein) dieser Vorgang hinterlässt und wie diese sich später in den Träumen äußern.

»Jede Nacht schrecke ich zwei- bis dreimal aus dem Schlaf empor. Immer sind es Angstträume, die mich quälen und die wohl mit meinem Beruf zusammenhängen. Immer sehe ich riesengroße Betten auf mich zukommen. Dabei habe ich das Gefühl, die Atmung würde aussetzen und ich würde erdrückt. Dann erwache ich schweißgebadet.«

Diese Albträume des achtundzwanzigjährigen Automechanikers Bruno K. haben sicher nur indirekt mit seinem Beruf zu tun. Er konnte bei seiner Erzählung nicht angeben, warum er in diese Angstträume verfiel. Auch seine frühesten Kindheitserinnerungen, die ihm noch gegenwärtig waren, konnten keinen Aufschluss geben. Eine Befragung der noch lebenden Mutter ergab, dass Bruno K. sich an ähnliche Träume vor seinem zwanzigsten Lebensjahr nicht erinnern konnte.

Nach seiner Schulzeit arbeitete er zuerst als Tankwart und absolvierte dann eine Lehre als Kraftfahrzeugmechaniker. Von nun an arbeitete er vorwiegend unter dem Auto liegend. Die erdrückende Enge, die dort herrschte, muss im Unterbewusstsein das »schlummernde« Trauma seiner Geburt, bei der sein Kopf in starkem Maße gedrückt und deformiert worden war, »erweckt« haben. Die Deformation seiner Kopfform bildete sich in den ersten Lebensmonaten zurück, was zu einer normalen Kopfform führte.

2.       Frühkindliche Traumata

»Irgendetwas bewegt sich in großen Kreisen um mein Gesicht. Dann werden die Kreise immer kleiner und schneller, immer schneller und beängstigender. Plötzlich stürzt etwas mit einem brausenden Geräusch auf mich zu. In diesem Augenblick erwachte ich mit einem Aufschrei.«

Anne S. ist zweiundzwanzig Jahre alt und Studentin. Mit einigen Bekannten war sie nach Norwegen gefahren. Drei Wochen lang lernten sie Land und Leute kennen, und da sie wenig Geld besaßen, schliefen sie in Zelten und aßen unregelmäßig. Völlig erschöpft und mit hohem Fieber kam Anne S. wieder nach Hause. Nachdem sie ihren ersten Heißhunger gestillt hatte, legte sie sich zu Bett und schlief gleich ein, fuhr aber nach kurzer Zeit mit einem gellenden Aufschrei aus ihren Träumen auf. Sie setzte sich in ihrem Bett auf, konnte sich nicht besinnen, wo sie war, und zitterte vor Angst. Dies wiederholte sich mehrere Male. Als Anne S. wieder einigermaßen bei Kräften war, erzählte sie ihren Traum ihrer Mutter, die spontan erwiderte: »Ich habe es dem Vater immer wieder gesagt, dass er das nicht tun solle.«

Wie sich herausstellte, hatte der Vater bei dem wenige Tage alten Säugling, um dessen Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und eine Reaktion zu erzielen, sich an das Bett gestellt und mit der Hand erst große, dann immer kleiner werdende Kreise vor dem Gesicht der kleinen Anne gezogen, indem sich seine Hand immer näher auf das Kind zubewegte. Diese Bewegungen endeten damit, dass er mit einem zischenden Geräusch Anne plötzlich unter dem Kinn kitzelte. Die Mutter konnte sich noch genau daran erinnern, wie das Kind jedes Mal erschreckt zusammengezuckt war. Die zweiundzwanzigjährige Studentin konnte sich selbstverständlich daran nicht mehr erinnern.

Dieser Fall zeigt sehr eindringlich, dass frühkindliche Traumata vergessen werden, in späteren Jahren aber in den Träumen der Erwachsenen wieder hervorbrechen können. Der auslösende Faktor bei Anne S. war ihre totale Erschöpfung gewesen.

Der Fall der fünfundzwanzigjährigen Claudia B. muss zusammenfassend betrachtet werden. Sie hatte eine unerklärliche Angst vor Dunkelheit und schreckte nachts öfter aus dem Schlaf auf. Sie klagte über Schwindelgefühl und über ständige Müdigkeit. Wenn sie im Bett lag, quälte sie das Gefühl, ihren Kopf nicht heben zu können. Auch gab sie an, unter Platzangst zu leiden, besonders in engen Straßen und Alleen, weil sie befürchtete, Häuser und Bäume könnten in halber Höhe abknicken, auf sie herabstürzen und sie unter sich begraben.

Die nächtlichen Ängste steigerten sich zu einer Neurose, als die Mutter von Claudia B. starb. Zu diesem Zeitpunkt war Claudia zweiundzwanzig Jahre alt. Befragt über ihre Kindheitserinnerungen, konnte sie keine Angaben machen, die auf ein frühkindliches Trauma hätten schließen lassen. Nach längerem Suchen konnte das frühere Kindermädchen ausfindig gemacht werden, das sich an folgende Einzelheiten erinnerte:

Claudias Mutter hatte nach der Geburt ein Kindbettfieber durchgemacht. Aus diesem Grund verbrachte der Säugling seine ersten sechs Lebenswochen in einem Krankenhaus, ohne in Kontakt mit der Mutter zu kommen. Dort habe sie fast ununterbrochen geschrien. Als Claudia dann nach Hause kam, war sie so geschwächt, dass sie kaum mehr den Kopf heben konnte. Claudia galt als »Schreikind«. Nach einiger Zeit gewöhnte sie sich das ständige Schreien ab.

Aus der extrem unglücklichen Situation der ersten Lebenswochen und den immer wiederkehrenden Rückerinnerungen an die traumatischen Erlebnisse im Krankenhaus ohne die mütterliche Fürsorge und Wärme resultierten alle späteren Erscheinungen wie Aufschrecken, Körpersensationen, Dunkel-angst und das Gefühl, den Kopf nicht heben zu können. Diese Ängste wurden permanent deutlich, wenn Dunkelheit, Müdigkeit und herabgesetzte Bewusstseinskontrolle in der Nacht eintraten. Die Häuser in ihren Träumen, die abzuknicken drohten, waren weiß – das waren die Ärzte, die zur Visite gekommen waren und sich über das Bett des Säuglings gebeugt hatten.

Bezeichnend ist der Zeitpunkt, zu dem diese Angstträume deutlicher und intensiver wurden: der Tod der Mutter. Ihr Fehlen in den ersten Lebenswochen führte bei Claudia zu traumatischen Unlustreizen, denen sie in dem Krankenhaus ausgesetzt war. Claudia beruhigte sich, als die Mutter sich um sie kümmern konnte, als sie ihre Wärme spürte und sich geborgen fühlte. Beim Tod der Mutter wiederholte sich symbolisch die frühkindliche Traumatisierung bei dem inzwischen zweiundzwanzig Jahre alt gewordenen Mädchen, wobei die alten Ängste mit großer Intensität wieder hervorbrachen.

Ihr behandelnder Arzt benötigte nur acht Stunden, um sie von ihren fürchterlichen Angstzuständen zu heilen. Er erklärte ihr die Symptome, worauf sehr bald die Ängste wichen. Der Hospitalismus, der sich bei Claudia B. als frühkindliches Trauma festgesetzt hatte und sich bis zur Neurose steigerte, konnte völlig geheilt werden.

3.       Drachen und Tierträume

»Ich war in einem großen Wald, und da war es sehr dunkel. Die Blätter in den Bäumen waren ganz groß und dick. Von den Bäumen hingen lange Schläuche, die fast bis zur Erde reichten. Weil der Boden ganz nass war, habe ich mich an einen solchen Schlauch gehängt und bin über den Boden geschwebt. Plötzlich war da ein ganz großer Berg. Überall schrien Tiere. Die konnte ich nicht sehen, weil die Bäume so dicht waren. Der Berg war höher als die Bäume ringsum. Als ich auf den Berg klettern wollte, bewegte er sich. Der Berg war auf einmal ein ganz großes Tier, das auf seinem Rücken viele Stacheln hatte. Aus dem Mund dampfte es ganz wild wie eine Lokomotive. Wenn sich das Tier bewegte, zitterte die ganze Erde. Dabei hat es immer geregnet. Als ich aufwachte, hat mich Mami mit einem Handtuch abgetrocknet, weil ich doch ganz nass geworden bin.«

Wolfgang W. ist vier Jahre alt. Ein Einzelkind, das keinen Kindergarten besucht. Aus erzieherischer Überzeugung hatten ihm die Eltern keine Märchen, Sagen oder Gruselgeschichten erzählt. Ein Fernsehgerät ist in der Familie nicht vorhanden. Als Wolfgang die Bezeichnung Drache hörte, wusste er nichts damit anzufangen. Auch von Urlandschaften oder Naturkatastrophen hatte er niemals vorher gehört.

Dieser Traum des kleinen Wolfgang beweist eindeutig, dass in Kindern Urvorstellungen vorhanden sind. Nach Auffassung vieler moderner Wissenschaftler stellt der Traum des Menschen ein Relikt aus früheren stammesgeschichtlichen Entwicklungsstufen unseres Seelenlebens dar.

Wolfgang hatte sich erkältet und hatte deshalb erhöhte Temperatur. In seinem Fiebertraum hatte er geschwitzt, sodass er beim Erwachen tatsächlich glaubte, er sei von dem Regen, den er im Traum gesehen hatte, nass geworden. Die Mutter trocknete ihn mit einem Handtuch ab, so wie...

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