Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Besonderheit des Romans ist nicht ein spezieller Sprachstil oder ein bestimmte Gattung, sondern vielmehr das Schicksal des Joseph Süß Oppenheimer - genannt Jud Süß -, der einen widersprüchlichen Weg durch die Gesellschaft geht, der mit dem Unheil endet, das viele Juden teilen: Süß muss als Sündenbock für die Gesellschaft herhalten. Da es keinerlei Beweise gibt, die seine Schuld verdeutlichen, kann man davon ausgehen, dass sein Tod kein juristischer ist, sondern, dass es sich bei seiner Erhängung um Mord handelt, der aus politischen Gründen und wohlüberlegt von den Landständen durchgeführt wird. Diese Besonderheiten wollen alle bei den Überlegungen zum Leben und Schicksal des Joseph Süß Oppenheimer einfließen. In dieser Arbeit werden die verschiedenen Umsetzungen der Thematik um den Juden verdeutlicht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Analyse der literarischen Bearbeitung von Lion Feuchtwanger, die zum Welterfolg avancierte. Des Weiteren beschäftigt sich die Arbeit mit den persönlichen Erfahrungen, die der Autor in seinem Werk einfließen lässt: sein jüdisches Selbstverständnis, seine Erlebnisse im Dritten Reich, der immer größer und schlimmer werdende Antisemitismus, der das Leben des Autors ebenso wie das Leben seines Protagonisten -nur eben zeitversetzt - in groben Maßen beeinflusst. Im Verlauf wird auf die Filme, die sich mit dem Jud Süß-Stoff beschäftigen, verwiesen. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts versuchen sich zwei Regisseure - Veit Harlan 1939 und Lothar Mendes 1934 - mit kongruenten Intentionen und Umsetzungen an der Verfilmung des Lebens des Joseph Süß Oppenheimers. Zu Beginn werden Vorüberlegungen getroffen, um zu verdeutlichen wie sich das Leben der Juden zu Lebzeiten des Joseph Süß Oppenheimers bis zum Erscheinen des Buches Jud Süß verändert hat. Welche prägnanten Erfahrungen mussten Juden mit dem Antisemitismus machen und die Überlegung wird angestellt, ob sie überhaupt eine Chance hatten, gleichberechtigt mit den Christen zu leben. Im Anschluss wird das Leben des Juden Joseph Ben Isacchar Süßkind Oppenheim beleuchtet, um eine Basis zu schaffen, wenn im Zusammenhang mit der Textanalyse des Romans von Lion Feuchtwanger und der Verfilmungen Harlans und Mendes die Frage aufkommt, wer Jud Süß wirklich war. [...]
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