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Lust, Leid, Lebensqualität von Frauen heute

Ergebnisse der deutschen Kohortenstudie zur Frauengesundheit

AutorBeate Schultz-Zehden
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl118 Seiten
ISBN9783540268567
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR

Lebensqualität ist mehr als nur Gesundheit

Deutsche Kohortenstudie zur Frauengesundheit

Aber war macht die Lebensqualität von Frauen heute aus? Weibliche 'Lust, Leid und Lebensqualität' ist das Thema der 1998 bundesweit angelegten (und noch immer fortlaufenden) 'deutschen Kohortenstudie zur Frauengesundheit': Über 10.000 Frauen zwischen 18 und 65 Jahren wurden zu einer großen Bandbreite gesundheitsrelevanter Themen befragt.

Psychologische Fragen

Aus psychologischer Sicht stellt sich die Frage: Wie beeinflussen unterschiedliche Selbstbilder Frauen in ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität, ihrer sexuellen Lust, aber auch ihrem körperlichen und psychischen Leiden? Und wo gibt es Ansatzpunkte diese Lebensqualität zu verbessern?

Thema 'Frauengesundheit'

Die Medizinpsychologin Beate Schultz-Zehden richtet den Blickpunkt auf derzeitige weibliche Lebenswelten und Lebensverhältnisse. Ihre empirischen Ergebnisse bringen wichtige psychosoziale Aspekte - Ausbildungsstand, Erziehungsarbeit und Altersvorsorge von Frauen - in die öffentliche Diskussion rund um das Thema Frauengesundheit ein.

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Leseprobe
Frauenselbstbild und gesundheitsbezogene Lebensqualität (S. 13)

2.1 Selbstbild von Frauen heute

Die Frauen bekamen in der Studie die Aufgabe, sich mit Hilfe von 33 Eigenschaften selbst zu beschreiben und auf einer 5-stufigen Ratingskala eine Selbsteinschätzung vorzunehmen, wie sehr die jeweilige Eigenschaft auf sie persönlich zutrifft (Anhang B – Persönlichkeitsprofil). Man kann zunächst anhand der ermittelten Skalendurchschnittswerte feststellen, dass das Selbstbild von Frauen altersunabhängig nach wie vor ein sehr »weibliches« ist. In diesem Zusammenhang sprechen wir von einem expressiven Selbstkonzept. Es handelt sich hierbei um Persönlichkeitseigenschaften (-attribute), Selbstzuschreibungen, die im Sinne der sozialen Erwünschtheit als charakteristischer für eine »typische Frau« gelten. Natürlich wirft das die Frage auf, ob Selbstbild und Rollenverhalten kongruent sind und ob gerade die Jüngeren sich auf diese Weise sehen, weil sie glauben, so sein zu müssen? Gibt es gar einen erneuten Weiblichkeitskult oder Traditionalisierungsdruck, unter den die Frauen heute geraten aufgrund gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie äußerst schwierig gestalten (z.B. noch weitgehend fehlende Ganztagsschulen). Die Frauen stehen heute unter innerem (normative Rollenerwartungen) und äußeren Druck (finzielle Lage der Familien), Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Auch ist zuweilen zu beobachten, dass Frauen die soziale Zurückweisung droht, wenn sie eine »unweibliche« Ausrichtung zeigen.

Frauen geraten in Konflikt mit ihrer eigenen Weiblichkeit, wenn sie systematisch der weiblichen Rolle widersprechende Mechanismen an den Tag legen müssen und es dabei erforderlich ist, sich zunehmend männlicher Attribute zu bedienen. Das erklärt vielleicht, warum die Frauen in der Studie sich eine eher geringe Selbstbehauptung zusprachen. Dazu zählten allerdings Eigenschaften wie egoistisch, dominant, aggressiv, hart, konkurrierend, oder sich als überlegen fühlend, die von Männern wie Frauen als karriereförderlich aber als weniger sozial erwünscht gelten. Wenn Frauen zukünftig im Berufsleben auch in höheren Positionen stärker vertreten sein wollen, ist sicher auch eine notwendige Bedingung, dass sie es lernen müssen, sich noch besser selbst zu behaupten. Die Auswertung des Selbstkonzept-Fragebogens ergab weiterhin, dass die Frauen in der Studie durchschnittlich eine eher höhere Leistungsorientierung aufwiesen.

2.2 Die Unterscheidung von vier Frauen-Typen

Mit Hilfe einer Clusteranalyse wurde in einem zweiten Schritt nach Gruppen gesucht, die sich hinsichtlich der ermittelten Faktoren des Fragebogens zur Geschlechtsrollenorientierung (Bem Sex Role Inventory) in ihrem Selbstbild bzw. Rollenorientierung ähneln.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort9
Inhaltsverzeichnis13
Teil I Methodik15
Methodik16
Beschreibung und Durchführung der Studie17
Die Stichprobe18
Die Instrumente20
Brennpunkte22
Teil II Ergebnisse24
Frauenselbstbild und gesundheitsbezogene Lebensqualität25
Selbstbild von Frauen heute26
Die Unterscheidung von vier Frauen-Typen26
Frauen-Typen und ihre Rollenorientierung in Abhängigkeit vom Alter30
Frauen-Typen und gesundheitsbezogene Lebensqualität32
Brennpunkte35
Frauen, Arztkonsultationen und Vorsorge37
Konsultationsverhalten Arztbesuche38
Vorsorgeuntersuchungen39
Frauen-Typen und Konsultationsverhalten41
Brennpunkte42
Frauen, reproduktive Gesundheit und Kontrazeption43
Frauen und reproduktive Gesundheit44
Frauen-Typen und reproduktive Gesundheit47
Frauen und Kontrazeption48
Brennpunkte52
Frauen, Medikamente und Hormone54
Medikamente und Hormone55
Frauen-Typen, HRT- Anwendung und gesundheitsbezogene Lebensqualität57
Brennpunkte59
Frauenleiden, Krankheiten und gynäkologische Probleme61
Regel- und Regelstörungen62
Beckenentzündungen – Gynäkologische Operationen63
Körperliche Erkrankungen und Alter65
Frauen-Typen und Krankheiten68
Brennpunkte69
Frauen, Lust und sexuelles Wohlbefinden71
Sexuelle Lust, Defizite, Wohlbefinden und Alter72
Frauen-Typen, Lust und sexuelles Wohlbefinden74
Brennpunkte77
Frauenselbstbild und Lebenszufriedenheit78
Lebenszufriedenheit von Frauen heute79
Frauen-Typen und Lebenszufriedenheit80
Brennpunkte83
Teil III Zusammenfassung – abschließender Diskurs85
Zusammenfassung – abschließender Diskurs86
Welche Rolle spielt das Selbstbild und die Rollenorientierung von Frauen heute für Gesundheit und Lebensqualität?87
Anhang96
A Basisbefragung97
B Instrumentarium Sekundäranalyse111
Literatur116
Sachverzeichnis118

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