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Lutherische Theologie und Kirche 3/2016

VerlagEdition Ruprecht
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl78 Seiten
ISBN9783846998878
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,50 EUR

»Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) verleiht alle zwei Jahre den Hermann-Sasse-Preis für herausragende Werke lutherischer Theologie. Im Jahr 2015 erhielt Professorin Dr. Irene Dingel vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz diese Ehrung für ihre hauptverantwortliche Herausgeberschaft der wissenschaftlichen Neuedition der Bekenntnisschriften der Evangelisch Lutherischen Kirche (künftig: BSELK). Die Preisverleihung fand am 27. Juni 2015 an der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel statt und geriet zu einem kleinen Symposium zum Thema Bekenntnis. Wir dokumentieren in diesem Heft die Beiträge dieses Tages. Den Anfang macht Jürgen Kampmann mit einer Laudatio auf die Geehrte. Er unterstreicht zurecht den Charakter der Neuedition der BSELK als den eines theologiegeschichtlichen Meilensteins. Dies wird schon am Umfang des Werkes deutlich, das neben dem Hauptband zwei zusätzliche Bände mit Quellen und Materialien enthält. Neben den bisher edierten Texten ist nun umfangreiches Archivmaterial zugänglich, das der geneigten Leserschaft ernsthaftes theologisches und historisches Arbeiten mit den verbindlichen Grunddokumenten der lutherischen Kirche erlaubt. Gleichzeitig schreibt Kampmann aber den Akt des Bekennens und die Rolle der im Konkordienbuch versammelten Texte in eine Landkarte der Theologie und des christlichen Glaubens überhaupt ein ›Die neue Edition der Bekenntnisschriften hilft dazu, sie in Gegenwart und Zukunft [...] nicht zu übersehen, nicht über sie hinwegzugehen, sondern sie wahrzunehmen, sie in die geführten Diskurse einzubringen ? und sich darin von ihnen orientieren zu lassen‹, lautet sein Fazit. Sodann ergreift die Geehrte selbst das Wort. Unter der Überschrift ›Lutherische Bekenntnisbildung zwischen theologischer Abgrenzung und Integration‹, reflektiert Irene Dingel über das Verständnis von ›Bekenntnis‹, dass dem Konkordienbuch zugrunde liegt. Sie kommt zu dem Schluss, dass es hier weniger um ein lobendes Bekenntnis oder das Eingeständnis der eigenen Sünde geht, als vielmehr um orientierende und verbindliche öffentliche Rechenschaft über den Glauben. Dazu gehören sowohl das Darlegen der eigenen Position als auch die Absage an widersprechende Auffassungen ? auch wenn Verwerfungen heute für viele keinen guten Klang haben. Dingel weist anhand der Konkordienformel nach, dass das Ziel des ganzen Unternehmens am Ende eben die ›Concordia‹, das Einstimmen und das Zusammenstimmen in Grundfragen des Glaubens und der Lehre ist. Dafür haben sich die Verfasser der FC erheblicher Mühen unterzogen und auf dem Weg zu den Affirmativa in den Kontroversen immer auch wieder Kompromisse gesucht, die sich als für alle gangbare Wege erweisen mussten, ohne die Wahrheitsfrage dafür hintanzustellen. Insofern lässt sich das lutherische Bekenntnis ? auch und gerade an der für viele vermeintlich antiquierten Konkordienformel ? als intensives ökumenisches Unterfangen darstellen. Dass dies angesichts der beteiligten Fürsten und Landesherrn auch ein eminent politisches Unterfangen war, wird dabei ebenfalls beleuchtet. Schließlich kommt mit Christian Peters neben der Herausgeberin auch einer der Bearbeiter einer der großen Texte in den neuen BSELK zu Wort. Peters zeichnet verantwortlich für die Neuedition der Apologie des Augsburger Bekenntnisses. Unter der Überschrift ›Im Dienst des Bekenntnisses. Text und Überlieferung der Apologie zwischen 1530 und 1584‹ zeichnet er einen intensiven Werde- und Veränderungsprozess des Textes der Apologie vom Augsburger Reichstag bis zur Aufnahme des sog. ›Quarttexes‹ ins Konkordienbuch nach. Diese auf den ersten Blick vor allem literargeschichtliche Darstellung ist eben auch ein Lehrstück für theologische Reflexion, die sich im Medium der Geschichte vollzieht. Es wird mehr als deutlich, dass auch die norma normata als solche nicht mit einem Schlag einfach ›da‹ war, dass es also nicht eine, immer schon festliegende Textgestalt dieses großen Bekenntnistextes gegeben hat. Vielmehr spiegelt die Textgeschichte eine Reflexionsgeschichte (wiederum beeinflusst durch die Zeitläufte, politische und theologiepolitische Erwägungen), sodass umso deutlicher wird, dass auch Bekenntnisbindung etwas ist, das ohne gründliche historische Wahrnehmung nicht zu haben ist. Christian Peters dekliniert dies am Rechtfertigungsartikel der ApolCA durch. Am Ende führt ihn das zu dankbarem Staunen, wie er sagt, über den Dienst, den all diese Mühe dem Bekenntnis geleistet hat.« (Aus dem Vorwort von Achim Behrens)

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