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Lutherische Theologie und Kirche 4/2015

VerlagEdition Ruprecht
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783846999288
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,50 EUR
»Nur gelegentlich schaffen es Kontroversen der Theologie in die Feuilletons der großen deutschen Tageszeitungen. Im Jahr 2015 war das der Fall. Notger Slenczkas These, das Alte Testament sei nicht dazu geeignet, ein christliches Selbstbewusstsein zu begründen, da von Jesus Christus darin in keiner denkbaren Weise die Rede sei, und daher könne dieser Teil der Bibel für Christen auch nicht mehr ›kanonisch‹ im Sinne von ›normativ‹ sein, erregte die Gemüter. Insbesondere der Vorwurf, mit der vermeintlichen ›Abschaffung‹ des Alten Testaments sei ein latenter Antijudaismus verbunden, führte dann zu einer breiten Debatte weit über die engen theologischen Fachkreise hinaus. Diese Debatte dauert noch an. Dabei hatte der Berliner Systematiker seine Thesen, die er selbst eine ›Provokation‹ nennt, bereits 2013 in die Welt entlassen als Beitrag eines Marburger Jahrbuchs für Theologie zum Thema ›Das Alte Testament in der Theologie‹. Aber erst jetzt haben sich Kollegen offenbar provozieren lassen. Manche erklärten die ganze Fragestellung (ob und wie das AT in die christliche Bibel gehört) für absurd und wollten sich an einer solchen Debatte gar nicht beteiligen. Ich meine aber, dass Slenczka hier etwas zuspitzt, das länger schon sozusagen in der Luft liegt. Dabei geht es um nichts weniger als um den Stellenwert der Bibel überhaupt in der evangelischen Theologie. Auch wenn ich Slenczkas Antworten nach wie vor nicht überzeugend finde, so sollte die Frage doch (wieder) gestellt werden. Vielleicht stimmt es ja, dass die Radikalität der ›Krise des Schriftprinzips‹ im 20. Jahrhundert vor allem durch die breite Wirkung der Dialektischen Theologie nicht wirklich erkannt wurde. Slenczka scheint nun einen Religionsbegriff aus der Zeit Schleiermachers und Harnacks zu repristinieren, in dem der Glaube gerade nicht im in der Schrift zu findenden und von dorther verkündigten verbum externum gründet. Darin ist sich Slenczka, wenn ich recht sehe, auch mit vielen seiner Kritiker gar nicht so uneinig. Da hilft es auch nicht, nun wiederum die Barth‘sche Religionskritik, nach der der christliche Glaube eigentlich gar nicht ›Religion‹ sei, anachronistisch wiederzubeleben. Vielmehr ist die Provokation Slenczkas so aufzugreifen, dass hier und heute neu das Wesen und der Stellenwert der Bibel für Theologie und Kirche reflektiert und dargelegt wird. Dabei sollten sich einerseits die Systematischen und Praktischen Theologen nach ihrem Interesse an Erkenntnissen der Exegese befragen und andererseits die Exegeten ihre Rolle im Ganzen der Theologie bestimmen, indem sie immer wieder deutlich machen, was ihre Einsichten über die rein historische Sinnbestimmung hinaus zum christlichen Wirklichkeitsverständnis beitragen. Der römisch-katholische Neutestamentler Michael Theobald hat jüngst die Exegese als ›theologische Basiswissenschaft‹ zu bestimmen versucht. Dem sollten evangelische, zumal lutherische Bibelwissenschaftler in nichts nachtstehen. Die Exegese hat m.E. ihren Beitrag zu theologischer Hermeneutik und Schriftlehre zu leisten.« (Aus dem Vorwort von Achim Behrens)

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