Einleitung
Die Spielregeln auf den weltweiten Märkten ändern sich. Mit den modernen Kommunikationsmedien und Technologien als Enabler wächst die Welt zu einem großen Netzwerk zusammen. Bisher standen dabei vor allem die Vernetzung der Menschen untereinander und die Entwicklung des Internets als neuer Markt im Fokus. Wer aber bedenkt, dass derzeit etwas mehr als 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten leben, im Gegensatz dazu aber rund 65 Milliarden Maschinen existieren, kann sich ungefähr vorstellen, welches Vernetzungspotenzial in diesem Bereich besteht. Die Schere zwischen diesen beiden Größen geht in Zukunft noch weiter auseinander.
Sind also bis dato vor allem die Menschen miteinander vernetzt, geht der Trend nun in Richtung eines 'Internets intelligenter Objekte'. Indem Maschinen mit dem Ziel der eigenständigen Kommunikation miteinander vernetzt werden, entstehen ganz neue Märkte. Es bieten sich große ökonomische Chancen, und es wachsen heterogene, vorher berührungslose Branchen zusammen.
M2M-Technologien - M2M steht dabei für Machine to Machine - dienen als Kommunikationsmittel und -medium für die Vernetzung von Maschinen und machen dieses 'Internet der intelligenten Objekte' mit all seinen Vorteilen der Automatisierung möglich.
Doch die Praxis hat in den letzten Jahren die Euphorie gebremst. Schon Ende des letzten Jahrhunderts wurden die Potenziale von M2M in vielen Branchen erkannt und auch in erste Lösungen umgesetzt. Einige der Applikationen waren trotz erfreulicher Pilottests im Vorfeld schon bald nach der Markteinführung wieder verschwunden. Zum einen wurde oft die technische Komplexität unterschätzt, zum anderen haben einige Marktteilnehmer manchmal besondere ökonomische Aspekte übersehen. Auch die Fachliteratur hat sich stark auf technische Details fokussiert, anstatt die grundlegenden ökonomischen Besonderheiten zu betrachten, die branchenübergreifende Netzwerktechnologien wie M2M mit sich bringen.
Die alten Marktmechanismen ändern sich. Standardisierungen durch Kooperation und Interaktion sind heute gefragt, damit Kompatibilität zwischen den Technologiefeldern und Branchen entsteht - die Grundlage zum Erlangen solcher Netzwerkeffekte. Wer sich dieser Mechanismen nicht bewusst ist, wird die kritische Masse nicht erreichen, so wie derzeit noch einige M2M-Anwendungsfelder vor der Herausforderung stehen, die Kluft zwischen den ersten Adoptoren und dem Massenmarkt zu überwinden.
Gegenüber der ersten Ausgabe dieses Buches, das 2010 erschienen ist, haben sich jedoch einige Märkte dramatisch verändert. Dies gilt vor allem für die weltweite Verbreitung von Smartphones, die wie ein 'Schlüssel' für internetbezogene Anwendungen - sei es im Haus oder Auto - dienen. Gleichzeitig sind viele neue M2M-Anwendungsmöglichkeiten im Bereich 'Home' entstanden. Schließlich hat das vernetzte Auto enorme Fortschritte gemacht, sodass es heute bereits mit M2M völlig autonom fahren kann. Es sind also diese drei sich gegenseitig beeinflussenden Themen, die im vorliegenden Buch ausführlich dargestellt werden.
Unser besonderer Dank gilt dabei auch unserem Projektteam, bestehend aus Thorsten Lambertus und Alexander Klein, die uns tatkräftig unterstützt haben.