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E-Book

Macht Sinn

Wofür es sich zu leben lohnt

VerlagHirnkost
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl244 Seiten
ISBN9783945398791
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ... ... naja, offensichtlich stellst du sie dir noch. Sonst hättest du ja nicht dieses Buch aufgeschlagen und angefangen, diese Zeilen zu lesen. Aber sag mal: Wenn wir uns schon duzen, können wir ja auch mal 'n bisschen intimer miteinander reden: Findest du es nicht etwas spät, diese Frage erst jetzt zu verfolgen? Ach so, du stellst sie dir heute zum wiederholten Male! Immer wieder taucht sie in deinem Leben auf. Und du kommst auf keine wirklich befriedigende Antwort. Oder mal auf die eine, mal auf die andere. Und deshalb hirnst du mehr oder weniger andauernd darüber. Sollen wir ehrlich sein? Das macht es nicht besser! Du bist nämlich viel zu spät dran. Viel zu spät. Denn das Problem ist doch längst gelöst. Und du solltest das wissen! Oder bist du nie per Anhalter durch die Galaxis getrampt? Nie? Wirklich nie? Echt? Na, dann lass dir erklären: Die Antwort lautet ... Nun denn, es hört sich vielleicht etwas komisch an, aber die Antwort heißt ... Sitzt du auch gerade gut, hast geistlichen Beistand - oder kannst wenigstens weich fallen? Ja? Dann gut. Die Antwort lautet - aber nicht lachen jetzt ... Die Antwort ist: Zweiundvierzig. Schlicht und einfach 42. Dieses Buch entstand im Zusammenhang eines zweisemestrigen und von Prof. Dr. Kurt Möller geleiteten Lehrforschungsprojekts an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen, in dem Studierende und Jugendliche zum Thema befragten.

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Leseprobe

„Aber dann gab es diesen einen Tag, also dieses eine bestimmte Ereignis, was dann bei mir ausgelöst hat, mehr in Richtung Glauben zu gehen. Ich nenn es mal ’ne Erfahrung mit Gott.“


Lukas (30)

studiert nach vielen Umwegen Gesundheitsmanagement; Siebenten-Tags-Adventist

Lukas, du bist ein gläubiger Siebenten-Tags-Adventist. Wie kam’s dazu, dass du das geworden bist?

Ich bin bei meiner Mutter groß geworden und hatte, bis ich vier war, einen Vater, danach nicht mehr. Und dann bin ich früh meine eigenen Wege gegangen und hab mit elf, zwölf Jahren angefangen, Drogen zu nehmen und Alkohol zu trinken und alles Mögliche. Die Schule wurde immer schlechter und schlechter, ich bin beim Schulpsychologen gelandet und hab die Schule drei-, viermal gewechselt. Und irgendwann mal hat sich meine Mutter gedacht: Okay, dem Jungen geht’s nicht so gut und mir auch nicht, wir ziehen um, raus aus der Stadt aufs Land, in ein Dorf. Und wir sind nach Pfalzgrafen­weiler gezogen, wo meine Mutter aufgewachsen ist. Und dann wollte sie eigentlich ein Jahr nach Venezuela, durch die Kirche. Da wäre man in ein kleines Dorf in der Nähe vom Strand gezogen, hätte von dem selbst angebauten Essen gelebt. Das heißt, man wäre jeden Tag auf dem Acker gewesen. Aber darauf hatte ich überhaupt keine Lust mit damals 13, 14 und bin einfach abgehauen, wieder zurück nach Darmstadt. Da hat mich meine Mutter dann natürlich gesucht, aber nicht finden können und hat die Polizei auf mich gehetzt. Aber die konnte mich auch nicht finden, und das wurde dann immer schlimmer mit den Drogen und allem Möglichen. Irgendwann kam Pepp dazu, ich hab auch Heroin geraucht. Das ging dann so ungefähr, bis ich 18, 19, 20 war.

Am Ende hatte ich nicht mal ’nen Hauptschulabschluss, nur ’n Abgangszeugnis. So bin ich dann noch im BVJ gewesen und im BVB, einer sogenannten Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme, und am Ende hab ich einfach gar nichts mehr gehabt, schulisch gesehen. Innerlich, muss ich sagen, bin ich immer mehr abgestumpft: Mit meiner Mutter hatte ich Schwierigkeiten, mit meiner Familie sowieso, weil sie mir sozusagen mit ihrer Glaubenskeule auf den Keks gegangen sind [lacht]: „Das, was du machst, ist falsch.“ Natürlich wusste ich irgendwo, das ist nicht so ideal, nicht gut für meine Gesundheit, meine Entwicklung, aber so, wie die das gesagt haben, war es einfach für mich abstoßend. Es hat mich eher weiter weggedrängt vom Glauben. Irgendwie hab ich aber immer mehr und mehr gemerkt: Es hat keinen Sinn mehr, wie lange will ich das noch so weitermachen? Irgendwann habe ich dann eine Arbeitsstelle bekommen, hab da im Lager angefangen. Da hab ich mich ein bisschen auf die Reihe bekommen. Ich hab dann Arbeit gehabt, Beschäftigung, und irgendwie konnte ich mich damit identifizieren. Ich hab meine Arbeit gut gemacht und der Teamleiter hat’s gesehen. Und ich hab gemerkt: Okay, ich kann da wirklich vorwärtskommen.

Nebenher hab ich aber weiterhin Drogen genommen, Alkohol getrunken und es echt übertrieben. Trotzdem ging’s irgendwie. Aber dann gab’s irgendwann mal einen Tag, da hab ich mir gedacht, ich muss mal meinen Schulabschluss ändern, und hab mir gedacht: Ich versuch’s mal mit Fernkursen. Da hab ich versucht, meinen Realabschluss zu machen. Hab’s aber überhaupt nicht auf die Reihe gekriegt, weil das bedeutet, ganz schön Disziplin zu haben. Und das hatte ich einfach nicht. So kam dann der Zeitpunkt, an dem es wieder runterging. Ich wollte unbedingt aufhören mit den Drogen und ich hab dann wenigstens mal mit den Zigaretten aufgehört. Nur: Noch schlimmer wurde es dann mit dem Kiffen und dem ganzen anderen Zeug. Aber dann gab es diesen einen Tag, also dieses eine bestimmte Ereignis, was dann bei mir ausgelöst hat, mehr in Richtung Glauben zu gehen. Ich nenn es mal ’ne Erfahrung mit Gott. Wenn du willst, kann ich dir davon erzählen.

Ja, klar, sehr gern!

Also an dem Abend war ich bei einem Kumpel, mit seiner Freundin und einem anderen Freund. Wir haben Pepp gezogen, wir haben Alkohol getrunken, wir haben gekifft. Aber an diesem Tag hab ich mich komisch gefühlt, irgendwas war anders: Ich hab gezogen und gezogen und geraucht und geraucht und irgendwie hab ich den Eindruck gehabt, das schlägt nicht so an. Ich hab gemerkt: Ich will eigentlich nur nach Hause. Ich hab mich nach draußen gedrängt gefühlt, aus dem Haus heraus. Dann bin ich rausgegangen. Ich weiß noch, wie es angefangen hat, wie in meinem Kopf ein Kampf stattfand. Und das war damals an ’nem Samstag und Samstag ist ja bei uns der Gottesdienst. Das war, glaube ich, so um acht oder halb neun, so um den Dreh.

Morgens?

Morgens, genau. Ich bin einfach losgegangen und dann stand ich irgendwann nicht wie sonst üblich in solchen Situationen vor meinem Bett zu Hause, sondern vor der Gemeinde. Und ich dachte mir: Was mach ich jetzt hier eigentlich? Hab hin und her überlegt. Dann hab ich gedacht: Okay, jetzt geh ich rüber auf die andere Straßenseite. Da wohnte der Gemeindeleiter. Hab einfach geklingelt und gesagt: „Hey, könnt ihr mir helfen? Ich weiß nicht, was gerade los ist!“ Und dann meinte er so: „Komm doch einfach mal hoch!“ Ich hab zu dem gesagt: „Augenblick‚ kannst du meine Mutter rufen?“ Ich muss dazusagen: Obwohl ich bei meiner Mutter gewohnt hab, hab ich nicht wirklich viel zu tun gehabt mit ihr. Das Einzige, was ich mit ihr geredet hab, war, wenn ich besoffen war. Dann konnte ich gute Sätze mit ihr wechseln oder nach Geld fragen, mehr auch nicht. Es war ’ne sehr schlechte Beziehung mit ihr. Aber in dem Augenblick hatte ich den Eindruck, meine Mutter könnte mir vielleicht helfen. Und dann kam sie, und mir wurde klar, warum ich da war. Ich habe den Eindruck gehabt, Gott oder Jesus möchte mich vor eine Entscheidung stellen. Was heißt vor eine Entscheidung stellen? Er wollte mir helfen aus der ganzen Situation. Und ich wusste: Wenn ich mich für ihn entscheide, dann wird er mich auch befreien von diesen Drogen und dem Alkohol und so weiter. Also von dem, was mich gelähmt hat in meinem Leben. Und dann hab ich einfach ein Übergabegebet, so nennen wir das, gesprochen und ich bin heulend zusammengebrochen. Das war wirklich eine emotionale Sache. Ich hab gebetet, fast zwei Stunden lang. Ich hab quasi meine Seele ausgeschüttet und lag dann am Boden. Dann bin ich aufgestanden und ich hab mich gefühlt wie ein freier Mensch, quasi wie neugeboren. Und seit dem Augenblick war ich dann auch frei. Also ich hab dann nicht mehr das Verlangen gehabt nach den Drogen und dem ganzem Zeug, überhaupt nicht. Ich bin wieder zurück zu meiner Arbeit gegangen, es war alles gut und ich war echt happy.

Also kurz nach deinem Übergabegebet?

Ja, ich bin dann nach Hause gegangen und alles war Friede, Freude, Eierkuchen. Ich hab versucht, mit Gott zu leben, so wie ich’s verstehe. Aber im Nachhinein muss ich sagen: Das war ein bisschen zwanghaft. Dann irgendwann mal hab ich eine Frau kennengelernt bei meiner Arbeitsstelle und in die hab ich mich knallhart verliebt. Und damit hab ich irgendwie Gott aus meinen Augen verloren. Ich war nur noch fixiert auf diese Frau, völlig blind vor Liebe sozusagen. War schön, war echt gut, wir sind zusammengezogen so nach ’nem Jahr, haben zweieinhalb Jahre zusammengelebt. Aber irgendwas hat mir gefehlt. Es war irgendwie nicht vollständig. Und ich hab für mich den Eindruck gewonnen: Das ist Gott, der mir fehlt in meinem Leben. Und dann stand ich wieder vor der Wahl, weil ich konnte nicht beides: meinen Glauben leben und die Beziehung führen. Sie war Atheistin, nicht ’ne Gläubige, und für mich spielt das eine wichtige Rolle, dass meine Frau eine gläubige Frau ist. Denn das Glaubensleben dringt einfach in alle Bereiche ein. Ich hab dann irgendwann mal gedacht, ich versuch’s mal und werde wieder in die Gemeinde gehen zum Gottesdienst.

Bist du in den zweieinhalb Jahren nicht in den Gottesdienst gegangen?

Nee, da war nix, nix mit Gott, Gottesdienst oder irgendwas mit Religion. Das ging dann auch wieder so tief, dass ich wieder mit Alkohol angefangen habe. Ich hab sogar angefangen, Drogen richtig zu verkaufen, also ein Geschäft daraus zu machen, Haschisch und so weiter. Bin immer nach Darmstadt gefahren und zurück und hab so meine Verkaufsstellen gehabt. War ein nettes Einkommen, aber das hat mich verrückt gemacht mit der Zeit. Irgendwann wurde ich unruhig und dann kam wieder so ein Zeitpunkt, wo ich gedacht habe: Gott, bitte hilf mir da raus! Ich habe einfach gemerkt: Das ist ein völliger Widerspruch, mein ganzes Leben. Auf einer Seite such ich dich, auf der anderen Seite dies – total zwiegespalten. Und irgendwann kriselte es in meiner Beziehung. Es lag wahrscheinlich an mir, weil ich mich selbst nicht so richtig wohlgefühlt hab, und dann ging es halt auseinander. Das war dann auch die Möglichkeit, das Leben mit Gott neu zu beginnen. Ich bin dann auch von den Drogen losgekommen. So hatte ich wieder meinen Frieden, meine Ruhe und auch wieder meinen Sinn im Leben. Ich hab wieder angefangen, meinen Hauptschulabschluss zu machen, auf der Abendschule. Danach hab ich gedacht: Okay, ich will weiter, mein Hauptschulabschluss reicht mir nicht. Ich bekam die Chance, in meinem alten Unternehmen wieder anzufangen und ein Versandwerk zu leiten. Und dann gab’s später die Chance, mit ausreichender Berufserfahrung den Logistikmeister zu machen. Mit dem Logistikmeister konnte man dann auch den Zugang finden zum Studium. Ich wollte studieren. So dachte ich: Ich fang jetzt an, Pastor zu studieren, typischer Werdegang: von Drogen zum Pastor....

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