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Macht und Missbrauch in Institutionen

Interdisziplinäre Perspektiven auf institutionelle Kontexte und Strategien der Prävention

AutorDieter Ferring, Helmut Willems
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl238 Seiten
ISBN9783658042974
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Während sich die öffentliche Debatte über sexuellen Missbrauch weitgehend auf die Frage nach möglichen Entschädigungen für die Opfer konzentriert, bleiben für die wissenschaftliche Diskussion doch eine Reihe offener Fragen. Dies betrifft die Suche nach den Ursachen und organisatorischen Risikofaktoren für das Auftreten solcher Missbrauchsfälle ebenso wie die Identifikation geeigneter Maßnahmen zur Vermeidung und Prävention. Der Sammelband thematisiert nicht nur den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, sondern in einem weiteren Fokus auch die Frage von Macht und Machtmissbrauch in unterschiedlichen institutionalen Kontexten (wie etwa in Pflegebeziehungen, in Altenheimen, in Gefängnissen etc.).

Dr. Helmut Willems ist Professor für Soziologie und Jugendforschung an der Universität Luxemburg und stellvertretender Leiter der sozialwissenschaftlichen Forschungseinheit INSIDE. Dr. Dieter Ferring ist Professor für Entwicklungspsychologie und Psychogerontologie an der Universität Luxemburg und Leiter der sozialwissenschaftlichen Forschungseinheit INSIDE.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Einleitung, Überblick und Danksagung7
1 Zum Aufbau dieses Buches7
2 Abschließende Bemerkungen und Dank10
I. Grundlegende Perspektiven und Einordnung11
Macht und Missbrauch in Institutionen12
Konzeption, Begriffsbestimmung und theoretischePerspektiven12
1 Konzeption und Gegenstand12
2 Begriffsbestimmung und Eingrenzung13
3 Soziologische Konzepte14
4 Psychologische Konzepte16
5 Missbrauchsanalyse als interdisziplinäre Aufgabe23
Literatur24
Sexueller Kindesmissbrauch in Deutschland26
Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft26
1 Betroffene brechen ihr Schweigen26
2 Die Politik reagiert29
3 Aufarbeitung29
3.1 Auswertung der Anrufe und Briefe in der Anlaufstelle30
3.2 „Wer das Schweigen bricht, bricht die Macht der Täter“30
3.3 Missbrauch in Institutionen31
3.4 Folgen des sexuellen Missbrauchs32
3.5 Betroffene am Runden Tisch33
4 Expertisen und Erhebungen33
4.1 Ergebnisse der standardisierten Institutionenbefragung des Deutschen Jugendinstitut (DJI) e.V.33
4.2 Kinder brauchen Vertrauenspersonen35
5 Forderungen der Betroffen und Aufnahme in Empfehlungen35
6 Entscheidungen des Runden Tisches und der Bundesregierung37
7 Ausblick38
Literatur39
II. Institutionelle Kontexte und Phänomenologie40
Heimerziehung als Exempel für Macht und Missbrauch in Institutionen41
Die Auseinandersetzung mit der Heimerziehung in den1950/60er Jahren in Westdeutschland41
1 Heimerziehung: ein Synonym für Macht und Missbrauch in Institutionen?42
2 Heimerziehung als Gegenstand für Kritik an und Kontroversen um eine „öffentliche Verantwortung für private Lebensschicksale“42
3 Auseinandersetzungen mit Heimerziehung der 1950er und 60er Jahre44
3.1 Zeitgenössische Kritik und Kontroversen44
3.2 Die „68er“ Kritik45
3.3 Stationen der aktuellen Debatte um die Heimerziehung der 1950er und 60er Jahre in Westdeutschland46
4 Heimerziehung war vielfach so repressiv, antidemokratisch und schädlich, warum?48
4.1 Exempel 1: Der Kalmenhof in Idstein im Taunus51
4.2 Exempel 2: Das Landesfürsorgeheim Glückstadt an der Elbe55
4.2.1 „Endstation Glückstadt“56
4.2.2 Das Erziehungskonzept: Arbeit, Strafe und Isolierung57
4.2.3 Das Aufsichts- und Erziehungspersonal des Landesfürsorgeheimes59
4.2.4 Wofür steht die Fürsorgeanstalt in Glückstadt?60
5 „Nur“ Vergangenheitsbewältigung oder auch bedeutsam für Gegenwart und Zukunft von Jugendhilfe und Kinderschutz?61
5.1 Fachleute können etwas über die langfristigen Wirkungen ihrer Arbeit und der prägenden Strukturen ihres Arbeitsfeldes erfahren62
5.2 Anerkennung des besonderen Beitrags und der besonderen Belastung ehemaliger Heimkinder und Fürsorgezöglinge für die Durchsetzung einesdemokratischen und sozialen Rechtsstaates in (West-)Deutschland nach194964
Literatur67
Internetverzeichnis68
Macht und Missbrauch in Familien69
1 Prävalenz und Phänomenologie von Machtmissbrauch und Gewalt in Familien69
1.1 Prävalenz von häuslicher Gewalt70
1.2 Spezifika von Machtmissbrauch und Gewalt in Familien71
1.3 Definition von häuslicher Gewalt und Erscheinungsformen72
1.4 Machtmotiv und Machtmissbrauch73
1.5 Häusliche Gewalt in der Fachliteratur: Entwicklungstrends und Themen74
2 Modelle zu Machtmissbrauch und Gewalt in Familien sowie Risikofaktoren: Ein Abriss78
3 Ursachen und aufrechterhaltende Faktoren von Machtmissbrauch und Gewalt in Familien: Ein biopsychosoziales Bedingungsmodell80
3.1 Sozio-ökologische und kulturelle Faktoren82
3.2 Soziale und familienstrukturelle Bedingungen82
3.3 Biologische Faktoren83
3.4 Psychologische Faktoren (inklusive Psychopathologie)84
3.5 Transition und Chronifizierung biopsychosozialer Faktoren im Lebenslauf85
3.6 Zusammenwirken der biopsychosozialen Faktoren: Interaktionistische Verstärkung versus Kompensation85
4 Prävention, Familienhilfe und Therapie86
Literatur88
Aspekte des Machtmissbrauchs in Pflegeheimen93
Pflege zwischen Fürsorge und Gewalt93
1 Was ist Gewalt?96
2 Konkrete Formen von Gewalt in der institutionellen Altenpflege97
3 Aufdecken von Machtmissbrauch und Gewalt99
4 Luxemburger Studie zu freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM)100
5 Elektronische Hilfsmittel und totale Überwachung103
6 Ansätze zur Gewaltreduktion106
Literatur108
Sexuelle Übergriffe in Schulen109
1 Einleitung109
2 In Schulen bekannt werdende Verdachtsfälle auf sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche111
3 Dunkelfeldforschung: Angaben von Kindern bzw. Jugendlichen zu sexuellen Übergriffen in Schulen119
4 Ausblick: Merkmale von Schulen und sexuelle Übergriffe121
Literatur125
Cyberbullying130
Missbrauch mittels neuer elektronischer Medien130
1 Missbrauch, ein definitorischer Ansatz131
2 Missbrauch mit Hilfe der neuen elektronischen Medien131
3 Cyberbullying als Missbrauchsinstrument133
4 Formen von Cyberbullying135
5 Ausmaß und Auswirkungen von Cyberbullying138
6 Prävention des Missbrauchs durch Cyberbullying140
7 Schlussfolgerung141
Literatur142
III. Perspektiven und Ansätze der Prävention146
Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Institutionen147
Perspektiven der Prävention durch Schutzkonzepte147
1 Einleitung147
2 Missbrauch in Institutionen – Wegsehen solange die Abwehrfunktioniert148
3 Multidimensionale Ursachen – vom Pädophilenproblem zur Täter-Opfer-Institutionen-Dynamik151
4 Langfristige Präventionsstrategien – Implementierung vonSchlüsselprozessen der Reflexion153
5 Beispiel 1: Selbstreflexive und beteiligungsorientierte Organisationsanalyse155
5.1 Baustein eines Schutzkonzeptes: Risikoanalyse155
5.2 Das Ergebnis: die vitos-Ampel zur Grenzwahrung157
6 Beispiel 2: Proaktive Aufarbeitung158
6.1 Dynamiken in der Organisation erkennen und verstehen158
6.2 Präventionsmaßnahmen aus Erfahrungen herleiten159
6.3 Perspektiven wechseln und Erfahrungen einbinden159
7 Fazit160
Literatur161
Die Prävention sexualisierter Gewalt163
Strategien des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes –Gesamtverband163
1 Zur Vorgeschichte:164
1.1 Das Thema im Paritätischen164
1.2 Das Thema in der Fachdiskussion165
2 Der Weg zu einer Paritätischen Arbeitshilfe „Schutz vor sexualisierter Gewalt in Diensten und Einrichtungen“168
3 Ausblicke171
Literatur172
Nachhaltige Prävention sexualisierter Gewalt in Institutionen173
Möglichkeiten und Ansätze im Rahmen der Aus- und Weiterbildung173
1 Workplace Violence173
2 Institutionen als Hochrisikobereiche177
3 Die Ausbildung als Teil der Präventionsstrategie181
Literatur185
Prävention stärken187
Überblick über Maßnahmen der Deutschen Bischofskonferenzgegen sexualisierte Gewalt187
1 Prävention stärken188
1.1 Vatikan188
1.2 Deutsche Bischofskonferenz189
2 Kirchliche Präventionsarbeit190
3 Handlungsfelder präventiver Arbeit191
4 Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch192
5 Rahmenordnung Prävention193
5.1 Koordinationsstelle zu Prävention gegen sexualisierte Gewalt194
5.2 Institutionelle Schutzkonzepte196
6 Fortbildung198
6.1 Schulungen und Informationsveranstaltungen198
6.2 Fachtagungen199
6.3 Weltweites E-Learning Projekt201
7 Gespräche mit Betroffenen201
8 Bundesweite Beratungshotline für Betroffene sexueller Gewalt202
9 Wissenschaftliche Aufarbeitung204
10 DBK-Onlineportal Prävention205
11 Präventionsfonds206
12 Runder Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“206
13 Schlusswort207
Möglichkeiten der Gefängniskontrolle durch einen externen Beauftragten209
1 Zugang zur Fragestellung209
2 Kontrollwege210
3 Komplementäre Schwerpunktsetzung212
4 Von der Vielfalt der Eingaben zu konzeptionellen Schwerpunkten215
5 Kontrolle und Erfolg219
Literatur221
Institutionelle Selbstverpflichtung222
Ein Ansatz zur situations- und einrichtungsbezogenen Prävention222
1 Zerstörerische und verstörende Vorgänge222
2 Die Debatte um Gewalt in pädagogischen Institutionen im luxemburgischen Kontext226
3 Institutionelle Selbstverpflichtung230
Literatur234
Liste der Autoren und Mitarbeiter237

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