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Management - Handlungsmuster erfolgreicher Führungskräfte

Handlungsmuster erfolgreicher Führungskräfte

AutorMarc Schmidt
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl400 Seiten
ISBN9783834983107
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Auf Basis aktueller neurowissenschaftlicher und organisationswissenschaftlicher
Erkenntnisse ermittelt Marc Schmidt sowohl Grundlagen erfolgreicher Unternehmensführung als auch das Rüstzeug für persönlichen Erfolg.


Der Neurobiologe Marc Schmidt promovierte an der Universität Duisburg-Essen. Er ist Partner der Societät für Unternehmensplanung (S•U•P) mit Hauptsitz in Basel.

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Leseprobe
Teil IV: Ergebnisse (S. 189-190)

5 Auswertung


Nach Lektüre der Einleitung (insbesondere Kapitel 1.7.3) dieser Arbeit wäre es theoretisch zu erwarten gewesen, dass sich nach vierzehn Interviews vierzehn grundlegend unterschiedliche ideale Personaltypen bilden lassen139. Im Gegensatz zu vierzehn grundlegend verschiedenen Idealtypen ergaben sich infolge der Transskriptauswertung140 konsistent nachweisbare Ergebnishypothesen; die folglich in einem Großteil der Transskripte nachweisbar waren. Daher war es möglich im folgenden Kapitel 5.1 der Ergebnisauswertung eine individuenübergreifende Typisierung vorzunehmen und einen umfassenden idealen Personaltypus zu konstruieren.

Es gelang somit etwas, das Peter Senge folgendermaßen beschreibt:
„Wenn Manager mehr Übung im Systemdenken als alternativer Sprache bekommen, stellen sie fest, dass viele ihrer Intuitionen erklärbar werden. Vielleicht erweist sich die Wiederzusammenführung der Vernunft und Intuition eines Tages als wichtigster Beitrag des Systemdenkens“ (2006; S. 208).

An dieser Stelle sei noch einmal angemerkt, dass bereits in Kapitel 3.4 auf die mögliche Wirksamkeit von Entscheidungen hingewiesen wurde, die aus einer Kombination von Analyse und Intuition getroffen werden; diese Thematik wird im Kapitel 5.1.2 nochmals in Bezug auf die Studienergebnisse aufgegriffen. Es soll in dieser Arbeit keine Bewertung vorgenommen werden, welche Bedeutung die entdeckten individuenübergreifenden Hypothesen des Erfahrungswissens für das Systemdenken haben. Es soll einzig deutlich werden, dass erfolgreiche Führungskräfte auf gemeinsames intuitives Erfahrungswissen zurückgreifen, um das rekursive Prozessnetzwerk des Nichttrivialen Systems „Unternehmen“ viabel zu steuern.

Hinzu kommt, dass eine erste Syntax identifiziert werden konnte, die dem Erfahrungswissen zugrunde liegt (Kapitel 6.1 und  8.2.1). Neben den Mustern des Erfahrungswissens konnte ein individuenübergreifendes Intuitionsverständnis der erfolgreichen Führungskräfte nachgewiesen werden. Das wäre ebenfalls nicht zu erwarten gewesen (Kapitel 3.4.1). Weitere idealtypisch141 nachweisbare Ergebnishypothesen in Bezug auf die Handlungsbegründungen der Führungskräfte werden in Kapitel 5.1.2 vorgestellt.

Der im Folgenden konstruierte ideale Personaltypus geht nicht auf die Besonderheiten (beispielsweise inhaltliche Widersprüche) der vierzehn Einzelfälle ein, die selbstverständlich ebenfalls nachweisbar waren142. Ob der ideale, der besondere oder eine Kombination der Idealtypen die Studienfragestellung beantworten konnte, wesbezüglich die Idealtypen konstruiert wurden (Kapitel 4.1.3), wird in Bezug auf die Ergebnisinterpretation in Kapitel 6.4 thematisiert. Sämtliche dargestellten Ergebnisse basieren auf der Auswertungslogik, die im Anhang der Studie (Kapitel 8 und folgende) erklärt wird.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort10
Inhaltsverzeichnis12
Einleitung17
Hypothese und Relevanz der Studie17
Eine kurze Reise durch die Konstruktion der Studie21
Teil I: Theoretische Einführung in das Verständnis komplexer Systeme26
1 Neurowissenschaftliche Grundlagen26
1.1 Evolutionäre Grundlagen26
1.2 Die Entwicklung des Gehirns28
1.3 Wie das Gehirn Verhalten erzeugt und bewertet29
1.3.1 Die Hebb-Regel30
1.3.2 Optimierung der neuronalen Verbindungen32
1.3.3 Synaptische und kortikale Plastizität33
1.3.4 Netzwerkkomplexität des Gehirns36
1.3.5 Das Limbische System40
1.3.7 Bewusstsein und Unterbewusstsein52
1.3.8 Der Neokortex56
1.4 Menschliche Entscheidungsfindungen65
1.5 Moralisches Verhalten69
1.6 Aus Emotion erwächst Erfahrung76
1.7 Subjektive Wirklichkeiten79
1.7.1 Sinnestäuschungen82
1.7.2 Wirklichkeitskriterien85
1.7.3 Die Geburt der Wirklichkeit86
1.8 Zusammenfassung und Ausblick88
2 Das Unternehmen als nichttriviales, kybernetisch-systemisches Prozessnetzwerk94
2.1 Die Berechenbarkeit der Welt94
2.2 Konstruktivismus und Radikaler Konstruktivismus98
2.3 Triviale und Nichttriviale Systeme102
2.4 Definition von Instabilität106
2.5 Nichttrivialität trivialisieren107
2.5.1 Chaosforschung109
2.5.2 Entropie110
2.5.3 Dissipative Strukturen112
2.5.4 Selbstorganisation113
2.6 Autopoietische Systeme114
2.6.1 Stabilität nichttrivialer, autopoietischer Systeme115
2.6.2 Stabile Interaktionen nichttrivialer, autopoietischer Systeme117
2.7 Kybernetische Systemtheorie120
2.7.1 Kybernetik 1. Ordnung120
2.7.2 Kybernetik 2. Ordnung123
2.8 Konstruktivistische Ansätze der Organisationswissenschaft124
2.9 Die Unternehmenskultur als stabilisierende Komponente127
2.10 Zusammenfassung, Rückund Ausblick129
Teil II: Herleitung der Fragestellung133
3 Einleitung133
3.1 Die Rolle der Führungskraft133
3.2 Strategien zur Erzeugung einer stabilen Handlungsgrundlage135
3.2.1 Der Mythos der rational / analytischen Handlung137
3.2.2 Abschied vom Homo Oeconomicus138
3.3 Suggestive und intuitive Handlungsbegründungen143
3.4 Intuitionen146
3.4.1 Definitionen von Intuition150
3.4.2 Intuitionen und Heuristiken152
3.4.3 Intuitionen und Erfahrungswissen154
3.4.4 Novizen und Meister der Intuition158
3.5 Erfahrungen sind Tacit Knowledge161
3.6 Das Gute, das Wahre, das Schöne163
3.7 Zusammenfassung, endgültige Fragestellung und Forschungsdesign165
Teil III: Empirische Untersuchung168
4 Methodologie und Vorgehensweise168
4.1 Theoretischer Hintergrund zum Einsatz sinnrekonstruierender Verfahren169
4.1.1 Symbolischer Interaktionismus169
4.1.2 Idealtypen nach Max Weber173
4.1.3 Personaltypen nach Alfred Schütz174
4.2 Kennzeichen qualitativer Methoden176
4.3 Auswahl der Interviewpartner177
4.4 Datenerhebung und -auswertung180
4.4.1 Das halbstandardisierte Interview180
4.4.2 Konzeption des Interviewleitfadens183
4.4.3 Theoretisches Sampling183
4.4.4 Auswahl der Interpretationsmethodik185
4.4.5 Grounded Theory187
4.4.6 Schematischer Ablauf des Erhebungsund Auswertungsprozesses188
4.4.7189
4.4.8 Auswertung der Transskripte mit Atlas.ti190
4.4.9 Kodierungsschritte191
1. Kodierungsschritt: Offenen Kodieren192
2. Kodierungsschritt: Axiales Kodieren192
3. Kodierungsschritt: Selektives Kodieren195
4.4.10 Verdichtung der Fragestellung197
4.5 Die quantitative Methodik199
4.6 Verknüpfung qualitativer und quantitativer Ergebnisse201
4.7 Die Rolle des Beobachters202
Teil IV: Ergebnisse205
5 Auswertung205
5.1 Der ideale Personaltypus – das Allgemeine206
5.1.1 Entwicklung der Fragestellung206
5.1.2 Die erfolgreiche Führungskraft207
5.1.3 Zusammenfassung298
5.2 Der ideale Personaltypus – das Besondere300
5.2.1 Die Besonderheiten der Einzelfälle300
5.2.2 Widersprüche321
5.2.3 Die Rolle des Interviewers337
5.3 Quantitative Ergebnisse338
5.3.1 Interpretation der quantitativen Ergebnisse Insgesamt konnte festgestellt werden, dass sämtliche interviewten Führungskräf341
5.3.3 Vergleich von qualitativen und quantitativen Ergebnissen in Bezug auf die Einzelfälle344
6 Ergebnisinterpretation348
6.1 Individuenübergreifende Muster des Erfahrungswissens348
6.1.1 Die Weiterentwicklung der Syntax348
6.1.2 Erklärungsversuche der individuenübergreifenden Ergebnisse349
6.2 Formulierung der Kernkategorie352
6.3 Formulierung der Abschlusstheorie353
6.4 Beantwortung der Fragestellung354
6.5 Zusammenfassende Interpretation der Ergebnisse358
6.5.1 Führungswerte und Unternehmenskultur360
6.5.2 Wie repräsentativ sind die Studienergebnisse?365
6.6 Ausblicke auf zukünftige Forschungsfragen366
6.6.1 Ausgelegte Fäden369
6.6.2 Vertiefende Untersuchungen ausgewählter Hypothesen371
6.7 Kritische Anmerkungen zur Methodik372
Diskussion376
7 Zielsetzung der Diskussion376
7.1 Das Managementhandwerk376
7.1.1 Managerausbildung nach dem Zufallsprinzip378
7.1.2 Managerausbildung im Unternehmen381
7.1.3 Wer schafft sie denn nun – die Werte?384
7.1.4 Die universitäre Grundausbildung im Managementhandwerk386
7.1.5 Essenz und Praxisrelevanz387
7.2 Weswegen ein interdisziplinärer Ansatz?389
7.3 Meine Lernreise391
Abbildungsund Tabellenverzeichnis394
Literaturverzeichnis395

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