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E-Book

Mantrailing for Fun

Spannende Trailideen für anspruchsvolle Hundenasen

AutorHarmke Horst
VerlagCadmos Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783840462658
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Ein Mantrailing Buch für Fortgeschrittene. Hier finden begeisterte Mantrailer zahlreiche Trailideen, die Abwechslung in das Gruppen-training bringen. Die mittelschweren bis anspruchsvollen Spur-verläufe sind jeweils in spannende Geschichten zum Nachspielen 'verpackt' - ein Gruppenmitglied wird zum Spielleiter, und die anderen lassen sich davon überraschen, wo der Trail sie hinführt! Für immer neue Herausforderungen können die Geschichten selbstverständlich leicht abgewandelt werden. Ergänzt werden diese Trail-storys durch sinnvolle Vorübungen, die die Mantrailer auch einzeln mit ihren Hunden zu Hause trainieren können.

Harmke Horst lebt bei Frankfurt am Main. Sie ist mit Hunden aufgewachsen und züchtet seit 10 Jahren gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Schäferhunde. Die Ausbildung von Welpen, Junghunden und erwachsenen Hunden ist so immer ein Teil ihres Alltags. Ihre Erfahrung gibt sie als Trainerin weiter, sowohl im örtlichen Hundesportverein also auch in Mantrailing-Gruppen, denn die Personensuche ist ihre große Leidenschaft

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Leseprobe

DIE VERSCHWUNDENE PILZSUCHERIN
SCHWERPUNKT:


DER START


Das Anriechen, also die Aufnahme des zu suchenden Geruchs, ist ein wichtiger Teil des Startrituals.

Beim Mantrailing kommt dem Start, auch Abgang genannt, besondere Bedeutung zu. Klappt der Start nicht richtig, ist man in den meisten Fällen verloren, denn zum einen hat der Hund dann die Spur nicht sicher aufgenommen und zum anderen wird man selbst unkonzentriert sein, weil man in Gedanken noch mit den Startproblemen beschäftigt ist. Daher sollte bereits von Anfang an höchster Wert auf einen ruhigen und guten Start gelegt werden, bei dem das Mantrailingteam wirklich voll konzentriert ist. Ich nenne die Zeit des Starts gern VIP-Zeit, denn hier sind Hund und Hundeführer die absoluten Hauptakteure, und alles andere muss in den Hintergrund treten.

Wenn der Trainingsfokus auf einem guten Start liegt, sollte man anfangs eine ruhige Umgebung bevorzugen. Es bietet sich an, im Wald oder in einem ruhigen Wohngebiet zu starten. Auch man selbst sollte möglichst ruhig und gelassen sein, denn diese Stimmung überträgt sich auf den Hund.

Förderlich für ein ruhiges Startritual ist es, mit zwei verschiedenen Kommandos zu arbeiten: eines für die Aufnahme des Geruchs – ich sage „riechen“ – und ein zweites für den Beginn der eigentlichen Suche – ich sage „Trail“. Die Arbeit mit zwei Kommandos hat mehrere Vorteile: Nach dem ersten Kommando hat der Hundeführer genug Zeit, um den Geruchsartikel zu verstauen und die Leine richtig aufzunehmen, und außerdem kann er seine Umgebung genau beobachten, um das endgültige Startkommando zu einem günstigen Zeitpunkt zu geben. In weniger ruhigen Gegenden mit höherem Verkehrsaufkommen kann er zum Beispiel abwarten, bis etwas weniger los ist, damit der Hund direkt beim Start nicht zu vielen ablenkenden Reizen ausgesetzt ist. Schließlich kommt es nun darauf an, dass er den richtigen, frischesten Weg einschlägt.

Es ist sinnvoll, dem Hund beizubringen, sich beim Anriechen Zeit zu lassen und die Nase nicht nur kurz in die Tüte mit dem Geruchsartikel zu stecken. Das funktioniert gerade bei ungeübten Hunden gut, indem man beim Start zunächst jedes Mal und später noch ab und zu ein Futterbröckchen mit in die Tüte wirft. Die im folgenden Abschnitt beschriebene Alltagsübung ist hierzu eine gute Vorbereitung. Wichtig ist aber, dass man das Futter als Hilfsmittel mit der Zeit auch wieder weglassen kann, denn letztlich soll der Hund ja nicht den Geruch des Futters, sondern den Individualgeruch der Versteckperson aufnehmen. Es gibt Hunde, die ihre Nase gar nicht in eine Tüte stecken möchten, nicht einmal für Futter. Für diese Hunde kann man den Geruchsartikel auch aus der Tüte „stülpen“, ohne den Artikel dabei anzufassen. Besser entfalten kann sich der Duft allerdings immer innerhalb der Tüte.

Nach dem eigentlichen Startkommando kann der Hundeführer erst mal ruhig stehen bleiben, denn der Hund muss sich zunächst orientieren. Man gibt ihm also Leine und lässt ihn den Abgang selbst erarbeiten (Abgangssuche). Hierbei ist darauf zu achten, dass dem Hund der Spurbeginn nicht immer „auf dem goldenen Teller“ präsentiert wird. Er soll Sicherheit darin erlangen, den Abgang selbst zu finden.

Das Startritual beginnt mit dem Anlegen des Suchgeschirrs und der Leine.

Lob

Wie bei allen anderen Sportarten spielt Lob auch beim Mantrailing eine wichtige Rolle, dennoch wird es oft sehr sparsam eingesetzt. Klar, der Hund wird bei der Versteckperson gelobt, aber erfährt er auch für einen sicheren Abgang oder ein richtiges Abbiegen auf dem Trail die verdiente Bestätigung? Gerade hier ist loben sehr nützlich, um den Hund in seinen richtigen Entscheidungen zu bestärken und ihn zu motivieren. Wir arbeiten schließlich auch besser, wenn wir ab und zu Anerkennung erhalten. Günstig ist es, wenn der Hund von Anfang an lernt, dass er während des Trailens gelobt wird. Kennt er das nicht, empfindet er es später womöglich eher als Unterbrechung seiner Konzentration.

Nicht nur verbales Lob kann eine Bestätigung für den Hund sein, sondern auch ihm entgegengebrachtes Vertrauen. So kann der Hund beispielsweise die Erfahrung machen, dass ihm der Hundeführer immer ohne Zögern folgt, wenn er sicher abbiegt. Diese Form der Bestätigung eignet sich besonders gut für Hunde, die dazu neigen, sich bei verbalem Lob rückwärts zum Hundeführer zu orientieren, was sie bei der Suche aus dem Konzept bringen kann.

Alltagsübung: So wird die Geruchsartikeltüte interessanter


Der Geruchsartikel ist einer der elementaren Bestandteile des Startrituals. Er befindet sich in einer Tüte, die nicht zu klein sein sollte. Nur so kann der Hund in Ruhe den Geruch aufnehmen, ohne sich eingezwängt zu fühlen und ohne den Geruchsartikel direkt mit der Nase anstupsen zu müssen, was nicht jeder Hund gern tut. Außerdem braucht der Geruch genug Raum, um sich zu entfalten – wie bei gutem Wein in einem großen Glas.

Diese Alltagsübung soll das Interesse des Hundes an der Geruchsartikeltüte steigern und kann dazu beitragen, die Anriechdauer beim Start zu erhöhen. Ob Letzteres wirklich nötig ist oder ob der Hund selbst entscheiden kann, wie lange er die Nase in die Tüte steckt, weil er instinktiv weiß, wie lange er den Geruch aufnehmen muss, darüber scheiden sich die Geister. Aber ich bin dennoch der Meinung, dass es nicht schaden kann, dem Hund ein konzentriertes Anriechen in ruhiger Atmosphäre beizubringen.

Die Übung wird in vier Schritte unterteilt. Wiederholen Sie jeden Schritt ein paarmal. Klappt ein Schritt auf Anhieb besonders gut, können Sie natürlich auch direkt zum nächsten Schritt übergehen. Da wir mit Plastiktüten arbeiten, sollten Sie Ihren Hund nie mit der Tüte allein lassen, um mögliche Erstickungsgefahren auszuschließen.

Die normale Futterration gibt es in einer Plastiktüte, die den Napf auskleidet.

Schritt 1: Futter aus der Tüte im Napf

Ab heute gibt es die normale Futterration aus der Tüte. Füllen Sie also die Mahlzeit in eine Plastiktüte mit einem Fassungsvermögen von drei bis sechs Litern, je nach Größe des Napfes, und krempeln Sie den überstehenden Rand der Tüte so weit um, dass der Hund direkt an sein Futter kommt. Nun stellen Sie die Tüte mit dem Futter in den Napf Ihres Hundes und erlauben ihm zu fressen. Sie selbst bleiben in der Nähe stehen.

Schritt 2: Futter aus der Tüte ohne Napf

Füllen Sie die normale Futtermenge in eine Tüte und krempeln Sie den Rand der Tüte wieder so weit um, dass der Hund gut an das Futter herankommt. Setzen Sie sich nun auf einen Stuhl, stellen Sie die Tüte mit dem Futter vor Ihre Füße und lassen Sie Ihren Hund seine Portion fressen. Achten Sie bitte darauf, dass der Hund nicht versehentlich ein Stück der Tüte mitfrisst!

Schritt 3: Die Hundenase tiefer in die Tüte

Bei diesem Schritt soll der Hund seine Nase ein wenig tiefer in die Tüte stecken. Krempeln Sie den Tütenrand nur so weit hinunter, dass der Hund ein bis zwei Zentimeter überwinden muss, um an das Futter heranzukommen. Ziel dieser Übung ist, Ihrem Hund das Nase-in-die-Tüte-Stecken im wahrsten Sinn des Wortes schmackhaft zu machen. Wie im vorigen Schritt lassen Sie den Hund aus der zu Ihren Füßen stehenden Tüte fressen, die Sie ab jetzt – wie später auch beim Anriechen – festhalten. Sie können die Tüte alternativ auch in den Händen halten.

Amy frisst ihr Futter aus der Tüte und scheut sich nicht, die Nase tief hineinzustecken.

Schritt 4: Einführen eines Kommandos

Dieser Schritt ähnelt dem vorherigen. Nun wird aber zusätzlich ein Kommando für das Nase-in-die-Tüte-Stecken eingeführt, etwa „riechen“. Sie können selbstverständlich auch ein beliebiges anderes Wort verwenden, nur nicht Ihr eigentliches Startkommando, denn wie bereits erwähnt, sind getrennte Kommandos für Anriechen und Starten sehr sinnvoll. Der Tütenrand kann in diesem Schritt noch etwas weniger weit umgekrempelt werden als im vorigen.

Die Story


Was bisher geschah: Es ist Wochenende. Eine Gruppe von Pilzsammlern hatte sich zu einer gemeinsamen Pilzsuche im Wald am Stadtrand verabredet. Treffpunkt war der Besucherparkplatz eines kleinen Restaurants. Hier wollte man sich auch nach der zweistündigen Suche wieder treffen, um zum Mittagessen in das Restaurant einzukehren. Die Sucher strömten in die verschiedensten Richtungen in den Wald aus, denn schließlich wollte jeder mit den meisten Pilzen zurückkommen. Es fand immer ein kleiner Wettbewerb statt, wer wohl den besten Riecher für Pilzstellen im Wald hatte. Vor dem Aufbruch hatte eine Pilzsucherin ihre Schuhe gegen ein paar Gummistiefel getauscht und sie versehentlich vor dem Kofferraum abgestellt, statt sie hineinzulegen. Diese kleine Unachtsamkeit sollte später noch ihr Glück sein.

Die Gruppe fragt sich, wo die Pilzsucherin bleibt. Das Mantrailingteam ist zur Stelle.

Zum verabredeten Zeitpunkt trafen sich alle Pilzsucher wieder. Alle? Nein, eine Frau fehlte. Die Gruppe versuchte, sie auf dem Handy anzurufen, das jedoch...

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