Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Evangelische Hochschule Berlin (Kirchengeschichte), Veranstaltung: Die Reformation und ihre Auswirkungen in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Marburger Religionsgespräch ist ein theologisches Streitgespräch zwischen den Reformatoren Dr. Martin Luther und Huldrych (Ulrich) Zwingli. Der Austausch der beiden Gelehrten fand in Marburg
vom 02. bis 03. Oktober 1529 in Gegenwart von Philipp Melanchthon auf Seiten Dr. Martin Luthers und Johannes Ökolampad , der überwiegend die Positionen Zwinglis teilte, statt.
Es ist anzumerken - bei Durchsicht theologischer und historischer Fachliteratur zur Erschließung rub-rizierter Quelle - dass es zum einen Differenzen in der Erwähnung der am Marburger Religionsge-spräch Partizipierenden gibt , zum anderen auch unterschiedliche Zeitangaben über die Zusammen-kunft in Marburg.
Der vorliegenden Quelle ist ein Dialog über die Bedeutung des Abendmahls zwischen Huldrych Zwingli und Dr. Martin Luther zu entnehmen. Das Gespräch wird von beiden Theologen rhetorisch geschickt und teilweise sehr emotional geführt (Luther: 'Ha! Ich scheiß auf die Vernunft!', Zwingli: 'Diese Stelle bricht Euch den Hals, Luther.') .
Disputiert wird insbesondere über die Einsetzungsworte zum Abendmahl 'Das ist mein Leib' ('hoc est corpus meum') und die Frage, wie die Gegenwärtigkeit (Ubiquitätslehre, die Luther vertrat, versus einer örtlich-räumlichen Begrenzungsauffassung Zwinglis: Christus sitzt zur Rechten Gottes) Jesu Christi im Mahl zu verstehen sei.
Für Luther ergibt sich aus den Einsetzungsworten eine Realpräsenz Jesu Christi beim Abendmahl (das ist mein Leib); Zwingli legt die Einsetzungsworte weitgehender- übertragender aus (das bedeu-tet mein Leib) und sieht daher das letzte Mahl als Symbol- und Erinnerungshandlung an .
Beide Seiten führen zur Begründung Ihrer Positionen und Überzeugungen Bibelstellen (u. a. Math.26,26 und 1. Kor.11,24 und Joh 6, V 63) an.
Der vorliegenden Quelle ist zu entnehmen, dass beide Seiten ernsthaft bemüht sind, den Dissensus in der Abendmahlslehre aufzuheben, jedoch faktisch zu keiner einigenden Position finden konnten.
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