Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kunst - Kunsthandwerk, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Funktionen der bildenden Kunst, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit thematisiert die neuen Entwicklungen hinsichtlich des Möbelbaus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Insbesondere wird dabei auf die Neuheit der Verwendung von Stahl für die Möbelherstellung eingegangen. Marcel Lajos Breuer (1902-1981), der als Erfinder der Stahlrohrmöbel gilt, spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Entwicklung seiner Entwürfe, angefangen von Möbeln aus Massivholz, über Stahlrohr bis hin zu Aluminium wird in einem Überblick betrachtet. Mit dem Schwerpunkt auf den Möbelstücken aus Stahlrohr, wird ein spezieller Sessel hervorgehoben und beschrieben. Es handelt sich bei diesem Möbel um den »B3«, der durch seine Bauweise aus industriellen Materialien große Berühmtheit erlangt hat. Ein konstruiertes Möbelstück aus lichtreflektierendem Stahl und einer Bespannung aus textilem Material, das durch sein maschinenmäßiges Aussehen den Geist der Industrialisierung zum Ausdruck bringt. Der Fortschrittsgedanke spielt beim Entwurf dieses Möbels eine große Rolle, weil das Stahlrohr durch seine berechenbaren Eigenschaften dem Naturprodukt Holz im Möbelbau Konkurrenz machte. Mit einem Vergleich zwischen einem bekannten Modell aus Holz von Michael Thonet und dem Clubsessel B3 von Breuer wird diese Aussage bewiesen. Ausgehend von der Entwicklung von einem kunstvoll gefertigtem Objekt und dem Gebrauchsgut zu einem funktionalen Gebrauchsgegenstand, wird die Idee erläutert, die Breuer dazu anregte, Stahlrohr für den Möbelbau zu verwenden. Entscheidend ist dabei die funktionelle Eigenschaft, welche die Form des Möbels bestimmt. Hier wird die Funktion des Sitzens beschrieben, welche die Form des Stuhles bestimmt und damit auch die Haltung des auf ihm sitzenden Menschen. Die Form des Objektes richtet sich also nach seiner Funktion.
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