Im Januar 2014 wurde ALBA BERLIN wiederholt als mitgliederstärkster Basketballverein Deutschlands ausgezeichnet.[141] Neben der Basketballabteilung mit umfassender Leistungsförderung durch zahleiche Jugend- und Nachwuchsmannschaften, sind auch eine eigenständige Rollstuhlbasketball- und Cheerleading-Abteilung Teil von ALBA BERLIN. Durch Angebote an Schulen und Kindertagesstätten, Programme zur Schiedsrichterausbildung, sowie der Bewegungs- und Integrationsförderung erreicht der Club eine breite Masse der Berliner Bevölkerung. Der gesteigerte Bekanntheitsgrad in der Berliner Bevölkerung ist essentiell, um den Club als Sportmarke zu positionieren.[142]
Den Stellenwert des Basketballbundesligisten ALBA BERLIN in der Berliner Sportlandschaft zu bestimmen, ist dennoch schwierig. Weitere vier erstklassige Vereine der deutschen Top-Ligen im professionellen Sport (Fußball, Eishockey, Handball, Basketball, Volleyball) sind in der Stadt beheimatet.[143] Während die Eisbären Berlin aber eine lokale Ausprägung in Richtung des ehemaligen Ost-Berlins aufweisen, Hertha BSC sich eher gen Westen der Stadt orientiert, ist ALBA BERLIN geschichtlich betrachtet „der einzige Gesamtberliner Sportclub“.[144] Kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Verein gegründet. Seit diesem Zeitpunkt lagen die Heimspielstätten des Clubs durch zweimaligen Wechsel in drei verschiedenen Stadtteilen im Osten und Westen der Stadt.[145]
Mit ihrem umfangreichen Angebot, im Profi- wie im Breitensport, wird die Stadt Berlin umgangssprachlich schon lange als Sportmetropole tituliert. Vor allem im Bereich des Zuschauersports bewerben zahlreiche nationale und internationale Veranstaltungen des Spitzensports, große Erfolge Berliner Athleten wie bspw. Robert Harting (Diskuswerfer) oder Sabine Lisicki (Tennisspielerin) und eine enorme Dichte an Proficlubs die Stadt Berlin als Sportmetropole. Mit dem Ziel, dieses Potential durch eine geschlossene Vermarktung aller Beteiligten besser zu nutzen, gründete sich im Jahr 2009 die Arbeitsgruppe „Sportmetropole Berlin“, die aus dem im Jahr zuvor eingerichteten „Expertenkreis Sport und Wirtschaft“ hervorging.[146]
Als Initiatoren können die IHK Berlin, die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, die Partner für Berlin GmbH und visitBerlin genannt werden. Weitere Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind sechs Berliner Proficlubs der führenden deutschen Sportarten, Vertreter der Sportstättenbetreiber, der Landessportbund Berlin und der Olympiastützpunkt, ergänzt durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung sowie auch die Senatskanzlei.[147]
Anhand der Zusammensetzung der Mitglieder wird deutlich, dass die Vereinigung insbesondere aus wirtschaftlichen und kommunikativen Beweggründen erfolgte. Der Tourismus stellt für eine Weltstadt wie Berlin einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, der auch durch die zahlreichen Sportgroßveranstaltungen zunehmend gefördert wird. Die Leichtathletik-WM im Jahr 2009 bspw. brachte Berlin und seinen Unternehmen durch die Ausgaben der Besucher Einkünfte in Höhe von 120 Mio. Euro.[148] Es muss daher Ziel der Sportmetropole Berlin sein, die Ausrichtungen von großen Sportevents durch die Stadt Berlin voranzutreiben und zu unterstützen.
Doch auch die Vermarktung des lokalen Profisports ist einer der Aufgabenschwerpunkte der Arbeitsgruppe bei der Imagepflege der Sportstadt, wobei die Einzigartigkeit des Zusammenschlusses durch das Portal www.berlin-sportmetropole.de unterstrichen wird. Die sechs bedeutendsten Berliner Proficlubs ALBA BERLIN, Hertha BSC Berlin, 1. FC Union Berlin, Eisbären Berlin, Füchse Berlin und Berlin Recycling Volleys stellen sich hier gemeinsam mit den bekannten Sportstätten vor, um den Spitzensport in Berlin in einer Einheit zu repräsentieren und das Image dadurch weiter zu stärken.[149] Trotz des Wettbewerbs um Gelegenheitszuschauer werden gemeinsame Angebote wie z.B. das DKB-Superticket geschaffen, mit dem der Sportinteressierte jeweils ein Spiel der sechs Proficlubs zum Gesamtpreis von 49,90 € besuchen kann.[150]
Alle Mitglieder der Arbeitsgruppe Sportmetropole Berlin positionieren sich also im Einklang, um das Ansehen von Berlin als Sportstadt zu stärken und damit einen Mehrwert für Tourismus, Wirtschaft und Politik zu bewirken. Zusätzlich bietet sich insbesondere den Proficlubs und Sportstätten eine kommunikative Plattform zur Diskussion der kommunalen Sportfördergelder, bei der die jeweiligen Interessen gemeinsam gegenüber den Senatsstellen vorgetragen werden können.[151]
Beim Club ALBA BERLIN muss zwischen zwei Rechtsformen differenziert werden. Der Gesamtverein, dem Jugendabteilung, Rollstuhlbasketball und Cheerleading zugeordnet sind, ist als eingetragener Verein (e.V.) organisiert. Dem gegenüber wurde die Abteilung um das Profiteam im Jahr 2006 in eine GmbH ausgegliedert, deren Gesellschafter Gesamtverein (e.V.) und Hauptsponsor ALBA Group sind. Da in dieser Bachelorarbeit der professionelle Sport im Blickpunkt steht, beziehen sich die Ausführungen, die die Historie und Markenziele betreffen, ausschließlich auf die GmbH der Organisation.
Die Geschäftsstelle der ALBA BERLIN Basketballteam GmbH umfasst 19 Mitarbeiter, die in ihrer Arbeit fortwährend durch zwei Praktikanten ergänzt werden. Die Abteilung Kommunikation, in deren Fachbereich die Entwicklung und Implementierung des Claims fällt, zählt drei Mitarbeiter, wobei der Abteilungsleiter zu 50% bei ALBA BERLIN und zu 50% bei der Sportmetropole Berlin beschäftigt ist.
Nicht nur sportlich konnte der Club national und international mehrfach auf sich aufmerksam machen. Die Devotion Awards in Gold, Silber und Bronze werden jährlich von der Euroleague[152] an drei in der Euroleague oder im Eurocup teilnehmende Teams verliehen, um ihre guten Leistungen und Innovationskraft im Bereich Marketing und Kommunikation auszuzeichnen.[153] ALBA BERLIN erhielt diesen Award bereits zweimal in Gold (2009 und 2014) und zweimal in Silber (2008 und 2013). Darüber hinaus wurde der Club viermal in Folge mit dem Prädikat „Vorbildlicher Nachwuchsstandort“ (Goldstatus) durch die Basketball Bundesliga (BBL) prämiert.[154]
Die Saison 2014/2015 ist für ALBA BERLIN die Saison des 25. Jubiläums. Die für eine Sportmarke vergleichsweise junge Geschichte ist insbesondere durch Konstanz geprägt. Gegründet wurde der Verein im Jahre 1989 als BG Charlottenburg und ging 1990/1991 in seine erste Bundesliga-Saison.[155] Seit dem 01. Mai 1990 ist Marco Baldi als Manager des Clubs tätig. Wenige Monate nach seinem Amtsantritt markierte die Änderung des Namens in ALBA BERLIN nach Abschluss eines vorerst dreijährigen Sponsoringabkommens mit dem Hauptsponsor ALBA Recycling[156] einen weiteren Meilenstein der Historie.[157]
Die Wechsel der Heimspielstätte, von der 3200 Personen fassenden Sömmeringhalle in die Max-Schmeling-Halle (8861 Plätze) im Jahr 1996 und schließlich 2008 in die 14.500 Zuschauern Platz bietende O2 World Berlin, gelten als wichtige Ereignisse der Clubgeschichte aus Vermarktungssicht.[158]
Darüber hinaus gelang es ALBA BERLIN, in 25 Jahren acht Mal die deutsche Meisterschaft und acht Mal den Deutschen Pokal zu gewinnen. Mit dem Gewinn des Korac-Cups im Jahr 1995 war ALBA BERLIN das erste deutsche Team, das einen Europapokal-Titel errang.[159]
Die Markenbekanntheit ist die Grundlage für einen erfolgreichen Markenaufbau und steht daher auch bei ALBA BERLIN im Zentrum der Markenziele. Geschäftsführer Marco Baldi strebt an, den Gesamtverein zu einer Basketball-Institution zu entwickeln, „die aus dem gesellschaftlichen Leben in Berlin nur noch schwer wegzudenken ist.“[160] Dabei unterscheidet der Club bei der Bekanntheitssteigerung zwischen der regionalen bzw. nationalen Ebene und der internationalen Ebene mit dem Schwerpunkt China.
Es gibt bereits einige Kooperationen in der deutsch-chinesischen Basketballbeziehung, im Schul- und Universitätssport, aber auch auf Unternehmensebene, die durch ALBA BERLIN und den international ausgerichteten Namenssponsor begleitet werden. Der Einstieg des chinesischen Unternehmens ZhongDe Metal Group als Trikotsponsor des Clubs untermauerte zu Beginn der Saison 2014/2015 die Orientierung von ALBA BERLIN in Richtung China.[161] Der eigentliche Grund dieser Kooperation liegt im Vermarktungspotential des Basketballs in China, wo 400 Millionen Menschen die Sportart aktiv ausüben. Es ist das Bestreben von ALBA BERLIN, sich dort langfristig als beliebtestes europäisches...