Inhaltsangabe:Einleitung: Seit Jahrzehnten beschäftigt sich die Theorie der Kapitalmarktforschung mit der Frage, wie die Preise der Wertpapiere sachgerecht gestaltet werden können. Die Anlageentscheidungen von kleinen, großen, privaten oder professionellen Anlegern bestimmen dabei die Preisentwicklungen auf den Aktienmärkten. Die subjektive Einschätzung der Zukunftsperspektiven und die folgenden Entscheidungen, eine Aktie zu kaufen oder zu verkaufen, weiterhin zu halten oder dem Markt ganz fernzubleiben, spiegeln sich in dem Aktienkurs wieder. Dabei gab es in den letzten Jahrzehnten sehr turbulente Szenarien auf den Kapitalmärkten zu beobachten. Spekulatives Verhalten der Anleger resultierte in „Bubbles“ und überhöhter Volatilität auf den Kapitalmärkten. Der Begriff „Bubble“ lässt sich ins Deutsche als Preisblase übersetzen, es handelt sich um einen Aktienkurs, der den fundamentalen Wert einer Aktie deutlich übersteigt. Die Preisblasen sind jedoch keine neuen Erscheinungen. Bereits im 17. Jahrhundert gab es ähnliche Beobachtungen. Außerdem wird im Rahmen der Diskussion um den amerikanischen Börsenkrach im Jahr 1929 das Platzen eines „Bubbles“ als Auslöser diskutiert. In der jüngsten Vergangenheit sollten an dieser Stelle auch der „Oktober-Crash“ im Jahr 1987 oder die weltweite Börsenkrise Ende 2000 aufgeführt werden, die nach dem Platzen von Preisblasen auf dem Neuen Markt entstanden ist. Diese Beobachtungen stehen in einem direkten Widerspruch zur Markteffizienzhypothese. Im diesem Kontext stehen nicht nur die „Bubbles“, sondern sind auch die anhaltenden Überrenditen gemeint. In diesem Zusammenhang werden solche Erscheinungen als Anomalien bezeichnet. Als Anomalie werden empirische Untersuchungen und Beobachtungen genannt, die mit einer in einem Forschungsgebiet verbreiteten Theorie nicht vereinbar sind. Die Tatsachen und Beobachtungen, die mit einem theoretischen Hintergrund nicht konsistent sind, werden in verschiedene Arten und Gattungen eingeteilt. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Renditeanomalie bei den IPOs. Viele empirische Studien haben belegt, dass bei den Börsenemissionen (Initial Pricing Offering, kurz: IPO) anhaltende Überrenditen erzielt wurden, diese jedoch auf längere Sicht in signifikanten negativen Überrenditen umgeschlagen sind. Diese Renditeanomalie, die im Laufe der Notierungsaufnahme in Erscheinung tritt, wird mit einer Studie auf den ausgewählten Kapitalmärkten untersucht und insbesondere mit der [...]
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