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Medien im Alltag von Paaren

Eine Studie zur Mediatisierung der Kommunikation in Paarbeziehungen

AutorChristine Linke
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl201 Seiten
ISBN9783531923321
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,26 EUR
Die vorliegende Arbeit ist die überarbeitete Fassung meiner Dissertation und entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Erfurt im Rahmen des DFG-Projektes 'Mobile Kommunikation, Telematisierung des Alltags und der Wandel medialer Praktiken'. Ich möchte mich bei Professor Joachim R. Höflich für die Möglichkeit bedanken die Diss- tation in diesem Rahmen anfertigen zu können sowie für seine Betreuung, - terstützung und Hilfestellung. Mein Dank gilt zudem Professor Friedrich Krotz, der die Arbeit mitbetreut hat und dessen kritische und gleichzeitig motivierende Rückmeldung mir immer sehr geholfen haben. Professorin Tanja Thomas mö- te ich herzlich für ihre Unterstützung danken und für die Chance im Rahmen der Ringvorlesung 'Medienkultur und soziales Handeln' an der Universität Lü- burg einen Vortrag zu halten sowie in dem gleichnamigen Sammelband einen Artikel zu publizieren. Der Artikel ist in diese Dissertation eingeflossen. Meinen Freunden und Mitstreitern Isabel Schlote und Georg F. Kircher danke ich he- lich für Ihre Rückmeldung und Mühe, ihre Offenheit und Hilfsbereitschaft. Das freundliche Arbeitsklima im Team hat mir immer viel Kraft und Motivation geschenkt. Für ihre Hilfe beim Korrekturlesen danke ich Alexandra Hein, Elke Greis, Katharina Hellwig und Anna Julia Kircher sowie Ida Greis für die fröh- chen Momente, die mich in der letzten Phase der Arbeit motiviert haben. Viele weitere Menschen haben mich auf verschiedene Art und Weise unterstützt und diesen sei ebenfalls herzlich gedankt.

Dr. Christine Linke ist Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin. Sie beschäftigt sich mit sozialen Beziehungen und der Rolle der Medien im Alltag.

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Leseprobe
9 Medienhandeln und die dynamische Konstruktion von Beziehungsidentität (S. 163-164)

Die Auswertung des Materials ergab, dass Medien Thema und Inhalt des partnerschaftlichen Gesprächs sind, dass sie gleichzeitig zur Gestaltung der Gesprächssituationen genutzt werden sowie dass Medien durch ihre Charakteristika den Rahmen für partnerschaftliche Gespräche darstellen. Wie bereits geschildert, sind Medien Gegenstand der Aushandlung zwischen Partnern, wobei dies wird im Folgenden dargelegt sie auch Gegenstand der Aushandlung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Partnern und damit auch von Identität sind.

Es wird gezeigt, dass Medien Paare in ihrem Alltag begleiten, was sich auch in einer Gestaltung von komplexen Situationen äußert, die sowohl Medien als auch das Gespräch der Partner beinhaltet. Des Weiteren wird erarbeitet, dass Medien spezifische zeitliche und räumliche Strukturen erzeugen können, die auch den Alltag der Paare und deren gemeinsame Lebensführung sowie spezifische Alltagshandlungen und Rituale kennzeichnen.

9.1 Die Mediatisierung des partnerschaftlichen Gesprächs

Das Gespräch zwischen den Partnern, so verdeutlichen die Befunde dieser Arbeit, hat eine subjektive Bedeutung für die Paare. Die Gespräche haben häufig einen rituellen Charakter, sind manchmal auch mit bestimmten Tageszeiten oder mit Mahlzeiten verbunden. Exemplarisch sollen Niklas und Annika zu Wort kommen, deren Beziehung die jüngste im Sample ist und die im Paarinterview wie folgt diese Form des Austauschs miteinander beschreiben:

„ (…) A: Das klassische Gespräch ‚wie war’s auf Arbeit’, so nach neunzehn Uhr wahrscheinlich, oder so ungefähr. Na und da bereden wir eigentlich so ein bisschen den Tag. Und dann was man halt noch vorhat. Oder halt so spezielle Sachen, wie Probleme oder na, was weiß ich, Weihnachtseinkäufe (lachend) keine Ahnung. N: Ja, das was abends besprochen wird, ist ein Ergebnis vom Tag aktuell. Erlebnisse mit Mitarbeitern oder dem Chef oder von Kommilitonen. Oder eben zugetragene Geschichten, die man so gehört hat. (2) Was weiß ich wie, dass der Jens jetzt wieder arbeitet. (…)“
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhalt7
1 Einleitung: Soziale Beziehungen in einer Medienwelt9
2 Medien12
2.1 Die Mediatisierung kommunikativen Handelns12
Die Theorie eines kulturellen und gesellschaftlichen Metaprozesses der Mediatisierung12
Mediatisierte Kommunikationsprozesse und Medienhandeln14
Mediatisierung, gesellschaftlicher Wandel und soziale Beziehungen16
2.2 Medien und Alltag, Lebensführung und die Domestizierung von Medientechnologien18
Alltagsbegriff und Alltägliche Lebensführung18
Die Domestizierung von Medien im Alltag22
2.3 Mobile Medienarrangements und Kommunikationsregeln interpersonaler Kommunikation25
Mobile Medien und Arrangements der Kommunikation25
Kommunikation als regelgeleitetes soziales Geschehen29
Kennzeichen interpersonaler Kommunikation31
3 Paarbeziehung35
3.1 Grundlagen und Perspektive35
Kennzeichen der sozialen Beziehung35
Kennzeichen der Paarbeziehung37
Entwicklung und Dynamik von Paarbeziehungen38
3.2 Die kommunikative Konstruktion einer Paaridentität41
Das Paar und die Konstruktion einer gemeinsamen Wirklichkeit41
Die Herstellung und Aktualisierung von Paaridentität im Gespräch43
Die aktive mentale Konstruktion der Paarbeziehung heute46
3.3 Kommunikationsrituale des Alltags in Paarbeziehungen650
Ritualtheoretische Grundlagen51
Transformation und Scheitern von Ritualen56
Mediatisierte Rituale in Paarbeziehungen57
4 Medien, Alltag, Paarbeziehung: Forschungsstand und Fragestellungen62
4.1 Theoretische Befunde62
4.2 Weiterer Forschungsstand und Impulse63
4.3 Zielstellung und Forschungsfragen66
5 Empirische Untersuchung alltäglicher Kommunikation in Paarbeziehung68
5.1 Methodisches Konzept68
5.2 Erhebung und Sampling71
5.3 Auswertung79
6 Medienhandeln als integraler Bestandteil partnerschaftlichen Alltags85
Annika und Niklas85
Tanja und Robert87
Andrea und Tobias90
Elisabeth und Rolf Meyer792
Yvonne und Jan94
Ramona und Stefan97
Anja und Sebastian99
Anna und Christian101
Carola und Roland Heinze103
Eva und Max106
7 Die Aushandlung8 eines kommunikativen Repertoires in Paarbeziehungen108
7.1 Abstimmungsprozesse der Kommunikation in Paarbeziehungen109
Hintergründe und Einflüsse der Aushandlung eines kommunikativen Repertoires115
7.2 Das kommunikative Repertoire als Spiegel der Dynamik der Paarbeziehung119
7.3 Theoretisches Konzept eines beziehungsspezifischen kommunikativen Repertoires123
8 Die Mediatisierung von Raumund Zeitstrukturen der Kommunikation in Paarbeziehungen128
8.1 Medien als Instrument der Koordinierung130
8.2 Dynamisierung kommunikativer Repertoires139
8.3 Medien als Taktgeber für partnerschaftliche kommunikative Repertoires?145
8.4 Die Flexibilisierung und Intensivierung von Beziehungsrepräsentationen149
9 Medienhandeln und die dynamische Konstruktion von Beziehungsidentität157
9.1 Die Mediatisierung des partnerschaftlichen Gesprächs157
9.2 Gemeinsamkeiten und Unterschiede168
9.3 Rituelles Handeln als Bestandteil kommunikativer Repertoires von Paaren174
10 Schluss: Die Mediatisierung der Paarbeziehung179
Der Medienalltag in Paarbeziehungen179
Die Mediatisierung der Paarbeziehung181
Die Dynamik und Entwicklung eines paarspezifischen kommunikativen Repertoires182
Potentiale der Beschleunigung – Mediatisierung von Raum und Zeit183
Mediatisierung, Identität und Ritualität185
Diskussion und Ausblick189
Verzeichnis der Transkriptionssymbole191
Literatur192

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