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Meditiere ich noch oder schwebe ich schon?

Ein Wegweiser durch die abenteuerliche Welt der Meditation

AutorTimm Kruse
VerlagEden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783959100526
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Meditation ist der große Lifestyletrend der letzten Jahre und Timm Kruse ein Experte auf dem Gebiet. In »Meditiere ich noch oder schwebe ich schon?« berichtet er von seiner Abenteuerreise durch die Welt der Meditation und erzählt anschaulich, wie Meditation funktioniert, welche verschiedenen Arten es gibt und welche Vor- und Nachteile sie jeweils haben. Timm Kruses Buch ist eine originelle Mischung aus Memoir und Sachbuch, die einen unterhaltsamen Überblick zu dem Thema Meditation gibt und mit dessen Hilfe jeder die für ihn richtige Form der Meditation finden kann.

Timm Kruse wurde 1970 in Lippe-Detmold geboren, hat Sprach- und Literaturwissenschaften in Saarbrücken und Wolverhampton studiert. Nebenbei arbeitete er für verschiedene deutsche Tageszeitungen. Seit 1997 ist er Fernseh-Redakteur, unter anderem für den NDR und das ZDF. Er war Wissenschaftsjournalist bei 'Planetopia' und Sportreporter bei 'ran'.Eines Tages hatte er endlich den Mut, Bücher zu schreiben. Denn das wollte er schon immer.

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Leseprobe

Die kürzeste Meditation der Welt


»Ein Moment unmittelbarer Klarheit bringt mehr als ein ganzes Leben voller künstlicher Meditationen.«

Candice O’Denver, spirituelle Lehrerin

Wir beginnen mit der kürzesten Meditation der Welt.

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Das war sie schon.

Denken Sie nicht, ich will Ihnen hier einen kosmischen Witz erzählen. Ich finde Witze schrecklich. Kosmische erst recht.

Diese drei Striche oben waren schon die Meditation. Es war ein kurzer Moment des Wunderns, des Nicht-Denkens. Kurze Momente des Nicht-Denkens sind wie Musikhören. Wir sind für kurze Zeit nur darauf fokussiert. Es gibt nur die Musik und kein Denken. Lauschen Sie einmal intensiv, ob gerade in diesem Moment um Sie herum irgendwo Musik erklingt. Jetzt – genau. Vielleicht hören Sie nun etwas, das Sie vorher nicht gehört haben. In dem Augenblick des puren Lauschens existieren keine Gedanken – und somit keine Probleme. Um diesen reinen Moment geht es hier.

In der Millisekunde, in der Sie die drei Striche oben wahrgenommen haben, gab es einen winzigen Moment des Nicht-Denkens. Eine Lücke zwischen Lesen und Erkennen – den kurzen, reinen Moment.

Sehen Sie die Leerzeile unten? Versuchen Sie mal zu lesen, was dort geschrieben steht.

Da steht natürlich nichts. Aber was haben Sie in dem Moment wahrgenommen, als Sie versuchten, dort etwas zu entdecken? Aufmerksamkeit, Bewusstsein, Entspannung? Vielleicht sogar ein wenig Euphorie? Auf jeden Fall existierten für einen kurzen Augenblick keine Gedanken, keine Sorgen, keine Ängste. Diese kurzen Momente des reinen Wahrnehmens wollen wir kultivieren.

Wenn wir nicht mehr denken, bleibt eine Klarheit und Wachsamkeit zurück. Die Gedankenspirale bekommt einen Riss. Diesen Riss, dieses Nichts wollen wir wahrnehmen.

Vielleicht versuchen Sie noch einmal, die Pause zwischen Ihren Gedanken wahrzunehmen. Dieses Mal ohne die drei Striche oder die Leerzeile. Das, was Sie nicht denken, ist schon die Meditation. Und wenn das Nicht-Denken nicht funktioniert, lauschen Sie. Hören Sie noch einmal genau hin, ob nicht irgendwo Musik erklingt.

Kurze Momente des Nicht-Denkens sind keine Übung im klassischen Sinn. Sie sind vielmehr das Wahrnehmen des Nicht-Wahrnehmbaren – das klingt zwar nach einer abgedroschenen spirituellen Floskel, ist es aber nicht (wie Sie später im Buch hoffentlich erkennen werden).

Versuchen Sie ganz einfach, diese Momente zu erfahren. Vielleicht hilft es Ihnen, die Augen zu schließen und sich vorzustellen, dass hinter Ihren Lidern eine grenzenlose Weite herrscht. Sie werden keinen Anfang und kein Ende in dieser schwarz-orangefarbenen Welt finden. Nehmen Sie wahr, was um Sie herum oder in Ihrem Inneren passiert. Was in einem unbegrenzten Bereich geschieht, der nichts mit Ihrem Denken zu tun hat.

Nein – ich will Sie nicht vom Denken abhalten. Denken ist großartig. Ich will Sie vom unbewussten Schwelgen in Sorgen, Stress und Strapazen abhalten.

Erinnern Sie sich an das Magische Auge, diese Bücher aus den Neunzigern? Man musste ganz lange auf ein buntes Bild starren, bis plötzlich ein Dinosaurier oder ein Segelboot in 3D erschien. So ähnlich ist es mit kurzen Momenten. Es ist, als würde sich eine neue Dimension öffnen. Sie müssen es nur versuchen. Nur lesen, was ich hier schreibe, reicht leider nicht.

Wenn Sie jetzt nach draußen schauen. Was sehen Sie?

Da! Da war er wieder. Der Moment zwischen Blicken und Beschreiben. Nicht, was Sie sehen, ist hierbei wichtig. Dass Sie sehen, ist der entscheidende Unterschied. Wer sieht? Wer schaut durch Ihre Augen? Und wie erkennt diese sehende Instanz die Welt?

Das ist der kurze Moment des reinen Wahrnehmens, des Gewahrseins. In diesem Augenblick gibt es kein Problem. In Ihrem Innern mögen Sorgen, Trauer oder Liebeskummer toben. Und trotzdem singen draußen die Vögel, Wolken ziehen vorbei oder der Regen prasselt. Dies alles läuft weiter, selbst wenn in Ihrem Kopf ein Blasorchester an Gedanken, Sorgen und Problemen spielt. Das bedeutet doch, dass unsere Kopfwelt keinen Wert außerhalb des Ichs hat. Nur für sich selbst ist sie von scheinbarer Wichtigkeit. Gäbe es also diese Gedanken nicht, gäbe es auch keine Sorgen. Das ist ziemlich banal und doch so schwierig.

Vielleicht werden Ihre Gedanken bei diesem Paradox aufbegehren. Auch das ist vollkommen in Ordnung. Genau darum geht es hier. Gedanken kommen und gehen. Man sollte sie nicht zu ernst nehmen, denn sie verändern sich ständig und haben keinen Bestand. Vielleicht hatten Sie diesen Gedanken vorher gar nicht und er ist erst da, nachdem Sie ihn gelesen haben. Ist das nicht der beste Beweis dafür, dass Gedanken unbeständig und beeinflussbar sind und somit auch nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen?

In unserer modernen Welt scheint es fast verboten, sorgenfrei durchs Leben zu gehen. Wir sorgen uns um alles: die Kinder, die Politik, die Wirtschaft, die Arbeit, die nächste Reise, die Rente, das Wetter und so weiter. Wer keine Sorgen hat, ist oberflächlich und dumm. Wir glauben so fest an unser eigenes Elend, dass wir jeden Morgen die Zeitung lesen, um unsere Sorgen zu füttern, bestätigen und wachsen zu sehen. Wir schauen fern, um mit Sorgen berieselt zu werden. Wir hören Radio auf dem Weg zur Arbeit, um uns von absurd gut gelaunten Moderatoren auf andere Gedanken bringen zu lassen, bevor die Nachrichten wieder von Krisen, Terror und Katastrophen berichten. Und so häufen wir nicht nur immer mehr Besitz und Vermögen an, sondern auch Angst, Ärger und Verdruss.

Nein, ich möchte Sie nicht dazu auffordern, politisch uninformiert zu bleiben oder das Leiden anderer Menschen zu ignorieren. Aber wie wäre es, wenn wir den Sorgen nicht mehr so viel Gewicht gäben? Das können wir tun. Zum Beispiel, indem wir uns kurze Momente des Nicht-Denkens, des Nicht-Sorgens nehmen.

Stellen Sie sich vor, Ihr Chef teilt Ihnen mit, dass Sie richtig Scheiße gebaut haben. In Ihrem Innern beginnt sofort ein Kampf. Ihre Hände verkrampfen, Ihr Atem stockt, Ihr Herz klopft.

Jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt für einen kurzen Moment. Er wird zwar nichts an der Situation ändern, aber Ihnen erlauben, Ihr Inneres für eine Millisekunde zu entspannen. Dies hilft Ihnen, nicht sofort in die Opferrolle zu fallen, sondern Ihre Gedanken zu sammeln und klar und vernünftig Stellung zu beziehen. Sie werden durch den kurzen Moment des Nicht-Denkens zum Beobachter der Situation und distanzieren sich ganz kurz von Ihrem Unwohlsein.

Wie alle neuen Methoden erfordert auch diese simple Meditation Übung. Wenn Sie dranbleiben, werden Sie im Laufe der Zeit feststellen, dass die Lücke zwischen den Gedankensträngen immer länger wird. Die kurzen Momente werden wachsen und sich ausweiten und das Gefühl des reinen Gewahrseins immer länger bei Ihnen bleiben. Nennen Sie es, wie Sie möchten. Vor mir aus auch Gott oder das Göttliche. Es ist das, was die Vögel zum Fliegen bringt, die Wolken zum Ziehen und unsere Augen zum Sehen. Ohne Anstrengung oder Energieverlust. Auch wir würden übrigens ziemlich viel Energie sparen, wenn wir uns häufiger in diesem Gewahrsein entspannen würden. Was glauben Sie, wo die ganzen Burn-outs herkommen?

Das Gewahrsein ist nie von unseren Gedanken und unserem Sorgenapparat berührt. Es ist völlig unbeeinflusst von allem Menschlich-Weltlichen. Damit ist es die einzige Konstante, auf die wir uns verlässlich berufen können. Das Gewahrsein ist immer da, immer an, immer präsent.

Ich werde Sie im Laufe dieses Buches immer wieder daran erinnern, kurze Momente zu nehmen. Jedes Mal, wenn Sie dieses Symbol sehen, versuchen Sie für eine Millisekunde nicht zu denken.

Sie werden merken, wie die Wiederholungen fruchten. Die kurzen Momente werden das zerebrale Blasorchester zwischen Ihren Ohren beruhigen und Ihnen eine neue innere Stabilität verleihen.

Kennen Sie das Buch Endlich Nichtraucher? Darin verspricht der Autor Allen Carr, dass der Leser am Ende des Buchs mit dem Rauchen aufhören wird. Die meisten Menschen lesen das Buch nicht zu Ende, um nicht tatsächlich aufhören zu müssen. Aber warum haben sie sich denn dann das Buch gekauft, wenn nicht genau deswegen? Warum geben sie freiwillig auf?

Wie beim Nichtrauchen sollte auch in der spirituellen Entwicklung am Anfang der feste Entschluss zur Veränderung stehen. Der muss aber auch durchgezogen werden. Es liegt so viel Komfort und Vertrautheit in den täglichen Angewohnheiten, dass es Anstrengung erfordert, die eigene Bequemlichkeit zu schlagen.

Es ist aber möglich, neue Rituale zu entwickeln. Wenn Sie sich immer wieder diese kleinen Momente nehmen, werden Sie auch immer mehr Abstand zu sich selbst, Ihren Bequemlichkeiten und Angewohnheiten gewinnen. Und es wird Ihnen leichter fallen, in der Situation selbst zu entscheiden: »Will ich das wirklich? Brauche ich diese Zigarette, diese Sorge, diesen Wutanfall? Oder ginge es mir nicht besser ohne?«

Natürlich sind diese kurzen Momente nicht die Patentlösung für alles. Und sie garantieren auch nicht, dass Sie danach die »richtige« Entscheidung treffen. Aber sie bewirken, dass es eine bewusste Entscheidung ist. Und das allein hat bereits einen unschätzbaren Wert.

Als ich zum ersten Mal von diesen kurzen Momenten hörte, wollte ich nicht glauben, dass Meditation so einfach sein kann. Ich dachte, dass einfache Dinge keinen großen Nutzen haben könnten. Aber ich lernte, dass bei der Meditation genau das Gegenteil der Fall ist: je simpler, desto besser.

Ich dachte (vermutlich genau wie Sie), dass Nicht-Denken überhaupt nicht...

Blick ins Buch

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