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E-Book

Mehr als ein Spiel

Traumberuf: Fußballer... und der weite Weg an die Spitze

AutorEgon Theiner, Klaus Kern
VerlagEgoth Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783902480927
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Es ist doch alles so einfach und schön! Da stehen zwei Tore, das Spielfeld ist vorgegeben, und wer den Ball öfter zwischen den beiden Pfosten unterbringt, gewinnt. Dann gibt es noch ein paar Regeln zum Drüberstreuen, ein paar farbige Karten zum Herzeigen, die Abseitsregel, und das war es - fertig ist die Sportart Fußball. Hätte eigentlich jeder von uns erfinden können, wenn sie nicht schon erfunden gewesen wäre. Doch wenn aus dem Hobby eine Profession wird, wird Fußball auch kompliziert. Plötzlich klopft niemand mehr aufmunternd auf die Schulter, wenn man eine Großchance versiebt hat, sondern wird vom Vorstand oder Trainer gerügt - unter vier Augen, oder ganz öffentlich. Es ist nicht mehr so, dass sich kaum niemand dafür interessiert, wie das Gekicke mit den Kumpels gelaufen ist, sondern plötzlich applaudieren oder verdammen 10.000 oder 30.000 oder noch mehr Zuschauer jeden Pass und jeden Schuss. Von wegen elf Freunde. Fußball ist ein Business, das Millionen von Euro verschiebt, in dem auf höchster Ebene um Summen geht, die für 'Otto Normalverdiener' nicht realisierbar und nicht mehr vorstellbar sind. Und früher oder später erkennt man, dass es ohne Berater nicht geht. Der Berater kennt sich aus in der Fußballszene. Er hat ein Netzwerk an Kontakten. Und er ist bereit, seinen gesamten Tag, alle 24 Stunden, in den Dienst des Spielers zu stellen. Der Berater macht nicht das Fußballspiel für den Spieler einfacher, doch er macht es ihm einfacher, sich einzig darauf zu konzentrieren. Alle anderen Aspekte des täglichen Lebens werden ihm abgenommen bzw. von ihm ferngehalten. Interessierte Vereine, Unternehmen, Medien, die allesamt etwas von diesem Spieler wollen, landen bei ihm. Und der Kicker selbst kann in Ruhe trainieren und spielen und regelmäßig mit dem Berater abklären, was so ansteht. Klaus Kern ist solch ein Berater. Hier ist sein Buch. Es hilft, das 'Business Fußball' besser zu verstehen.

Klaus Kern, Jahrgang 1959, hat selbst Fußball gespielt, war dann Spielertrainer und Trainer bei verschiedenen Mannschaften im Breisgau in Baden-Württemberg. Er bildete sich weiter zum Mentaltrainer und zum Berater und ist nunmehr ein Experte, der den Blick aufs Ganze kennt und hat. 'Beratung im Fußball klingt nach Geld, und zwar nach sehr viel Geld. Doch darum geht es nicht - es geht darum, einem jungen oder älteren Fußballer ehrliche Hilfe anzubieten.'

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Leseprobe

Es ist doch alles so einfach und schön! Da stehen zwei Tore, das Spielfeld ist vorgegeben, und wer den Ball öfter zwischen den beiden Pfosten unterbringt, gewinnt. Dann gibt es noch ein paar Regeln zum Drüberstreuen, ein paar farbige Karten zum Herzeigen, die Abseitsregel, und das ist´s auch schon – fertig ist die Sportart Fußball. Hätte eigentlich jeder von uns erfinden können, wenn sie nicht schon erfunden wäre.

In den Gruppen, die auf den Wiesen oder in den Käfigen der Großstädte diesem Sport nachgehen, finden sich zumeist Freunde wieder. Einige von ihnen sind besser, andere schlechter, und die individuellen Leistungsunterschiede führen zu individuellen Karrierewegen. Vereine krallen sich die Talente, bilden sie weiter, bringen sie in Jugend- und Amateurteams zum Einsatz, und die wiederum Besten können eine Karriere als Profisportler ins Auge fassen.

Spätestens dann beginnt Fußball kompliziert zu werden, wie es denn zumeist ist, wenn aus dem Hobby eine Profession wird. Plötzlich klopft einem niemand mehr aufmunternd auf die Schulter, wenn man eine Großchance versiebt hat, sondern man wird vom Vorstand oder Trainer gerügt – unter vier Augen, oder ganz öffentlich. Es ist nicht mehr so, dass sich kaum jemand dafür interessiert, wie das Gekicke mit den Kumpels gelaufen ist („Geh die Hände waschen, wir essen gleich zu Abend!“ – Welches Kind hat diesen Spruch nach einem aufregenden Kick nicht schon einmal gehört?!), sondern plötzlich applaudieren oder verdammen 10.000 oder 30.000 oder noch mehr Zuschauer jeden Pass und jeden Schuss. Von wegen elf Freunde. Fußball ist ein Business, bei dem Millionen von Euro verschoben werden, in dem es auf höchster Ebene um Summen geht, die für „Otto Normalverdiener“ nicht realisierbar, ja nicht einmal mehr vorstellbar sind.

Fußball hat immer schon den höchsten Stellenwert gehabt unter allen Sportarten, doch wahre Stars sind jene geworden, die sich nicht nur auf dem Feld in überragender Weise bewährt haben, sondern sich auch außerhalb sehr gut verkauft und ihr Image gepflegt haben. Und früher oder später erkennen alle, dass es ohne Berater nicht geht.

Der Berater kennt sich aus in der Fußballszene. Er hat ein dichtes Netzwerk an Kontakten. Und er ist bereit, seinen gesamten Tag, alle 24 Stunden, in den Dienst des Spielers zu stellen. Es ist ein Fulltimejob. Anders geht es nicht. Berät er einen jungen Spieler, ringt er zuweilen mit der und gegen die Meinung von dessen Eltern. Bei einem Jungprofi könnte die Partnerin Einfluss nehmen und die Arbeit des Beraters unterminieren. Es sind die Momente der Konfrontation, in denen sich der Berater fragen muss, wie gut er ist. Wenn mein Spieler nicht begreift, dass nicht alle nach seiner Pfeife tanzen – wie vielleicht von Eltern, Freundin, Kollegen suggeriert –, dann ist es vorbei. Der Berater hat den Fußballer schon vorab zu warnen: vor der Macht der klassischen und sozialen Medien, die er nicht unterschätzen darf, denn diese machen das gute und schlechte Wetter und können seine Existenz ruinieren; vor dem Auftreten seiner engsten Familienmitglieder und seiner Entourage, denn wenn die in den VIP-Klubs negativ auffallen, dann fällt dies auch auf den Spieler zurück. Und er muss ihm klarmachen, dass er auf seine Ernährung achten muss. Schließlich ist der Körper sein wichtigstes Gut und muss zehn, zwölf Jahre lang top sein!

Für Spieler aus dem Ausland ist der Berater in der Regel auch der Übersetzer, und in diesem Fall multipliziert sich der Arbeitsaufwand unter dem Stichwort „Integration“. Der Berater hat dem Spieler zu erklären, wie das Leben in einer für ihn neuen Welt funktioniert, was beispielsweise Pünktlichkeit bedeutet oder was er in seiner Freizeit machen soll und nicht machen darf. Zuweilen finden sich afrikanische Fußballer auf deutschen Plätzen, die sich selbst Schiffsüberfahrten organisiert haben und ohne Auftrag und Aufenthaltsgenehmigung im Stadion vorbeischauen – einfach so. Dann sind sie auch noch gut, und der Verein würde sie gern halten, doch ganz allein können die Spieler die neue Situation, in die sie sich gebracht haben, nicht bewältigen.

Der Berater macht nicht das Fußballspiel für den Spieler einfacher, doch er macht es ihm einfacher, sich einzig darauf zu konzentrieren. Alle anderen Aspekte des täglichen Lebens werden ihm abgenommen bzw. von ihm ferngehalten. Interessierte Vereine, Unternehmen, Medien, die allesamt etwas von diesem Spieler wollen, landen bei ihm. Und der Spieler selbst kann in Ruhe trainieren und spielen und regelmäßig mit dem Berater abklären, was so ansteht.

Entsteht zwischen dem Spieler und dem Berater ein Spannungsfeld und ist dieses nicht zu überwinden, werden beide Parteien getrennte Wege gehen. Dann nützen auch Verträge nichts: Fehlt die Vertrauensbasis, dann kann nicht weiter zusammengearbeitet werden. In vielen Fällen geschieht dies, weil sich Spielervermittler einmischen und dem Fußballer andere Wege aufzeigen – Wege, die der Berater zuvor sicher auch schon gesehen, aber wieder verworfen hat.

Gut betreuen kann ein seriöser Berater vier oder fünf Spieler. Zuweilen genießt er die Unterstützung der Vereine, zuweilen nicht. Besonders kleinere Klubs beäugen ihn kritisch, Spielervermittler haben kein allzu gutes Image. Doch ein Berater ist etwas anderes, er geht den Karriereweg eines Spielers im Idealfall von Anfang bis Ende mit, erlebt alle Höhen und Tiefen. Doch je größer der Verein ist, umso akzeptierter ist dieses Berufsbild. Da wissen die Verantwortlichen schon, dass der Spieler mit einem Berater kommt, oder vielleicht gar nur er allein, mit einer Vollmacht des Akteurs.

In der Regel wird der Berater auf Provisionsbasis bezahlt. Und dennoch ist es für ihn nicht vorrangig, den Spieler Jahr für Jahr bei einem anderen Verein unterzubringen. Aber wenn es wirklich zu einem Klubwechsel kommt, dann muss der Spieler in die neue Struktur auch vom Lebensstil und der Lebenseinstellung her hineinpassen – menschlich und charakterlich.

Klaus Kern


ist solch ein Berater. Einer, der das Wohl der Spieler, die er betreut, im Blick hat und erst im zweiten Moment an seine Verdienstmöglichkeiten denkt. Kern wurde 1959 in Kenzingen geboren und begann als Straßenfußballer. „Wir haben uns die Tore in einer Gasse selbst aufgebaut, was anderes hatten wir nicht“, sagt er rückblickend. In seinem Heimatverein Weisweil durchlief er seine Jugendlaufbahn, spielte in der C-, B- und A-Jugend, schaffte dann den Sprung in die erste Mannschaft. Vom Linksaußen wurde er zum Mittelstürmer, doch eine schwere Meniskusverletzung warf ihn mit 19 Jahren aus der Bahn. Es war das 20. und nicht das 21. Jahrhundert, eine schwere Knieverletzung brachte monatelange Rehabilitationszeiten mit sich, mit Gipsverband und dem ganzen Drumherum. Während des Aufbautrainings fasste Kern den Entschluss, sich auf seine Selbstständigkeit im Außendienst zu konzentrieren, und verkaufte erfolgreich Kamine, Schornsteine, Verkleidungen, Dachrenovierungen.

Doch der Fußball ließ ihn nicht los, er begann in Emmendingen erneut zu spielen, arbeitete sich mit seinen Toren von der dritten über die zweite in die erste Mannschaft vor und wurde mit dieser südbadischer Vereinspokalsieger. In weiterer Folge spielte er bei Gutach, Weisweil und Ottoschwanden in der Bezirks- oder Kreisliga, schaffte als Spielertrainer von Norsingen den Aufstieg in die Kreisliga A, coachte ebenfalls als Spielertrainer Hausen und als Co-Trainer Teningen. In all den Jahren der Wanderschaft im Raum Breisgau merkte Kern, wie sehr er von seinen psychologischen Qualitäten und Vorzügen der Teamführung profitierte.

„Als Spielertrainer agierte ich zumeist als Libero, doch ich liebte es, dem Spiel auf dem Platz oder von außerhalb meinen Stempel aufzudrücken“, sagt Kern. „Ordnung und Disziplin, gute Kommunikation, psychologische Menschenführung waren und sind meine wichtigsten Themen. Ich kümmerte mich darum, das Bestmögliche aus jedem Spieler herauszuholen und fair nach Leistung aufzustellen.“ Selbstverständlich hatte Kern in seinen Funktionen auch Krisen zu bewältigen. „Wer den Kriterien des Trainers nicht folgt, gehört auf die Reservebank und nicht auf den Rasen. Bei Norsingen hatte ich zwei Problemfälle – einer davon dachte um und gliederte sich ein, einer blieb ein Störfaktor und wurde aus der Mannschaft entfernt.“ Kern weiß um die Konsequenzen: „Wenn dies nicht gemacht wird, dann wird das Team auch keinen Erfolg haben.“

Doch die Arbeit mit anderen Menschen erfordert großes Fingerspitzengefühl. Pünktlichkeit forderte Kern immer wieder rigide ein, doch als einmal ein Spieler einige Minuten zu spät erschien, ließ er es ihm durchgehen. Und wurde belohnt. Ein paar Spiele später war ebendieser Akteur sein Matchwinner.

2008 war dennoch Schluss mit der Trainertätigkeit, denn die berufliche Belastung als Leiter eines Generalbauunternehmens ließ Zweigleisigkeit nicht mehr zu. Zudem trug sich Kern mit dem Gedanken, sich auf dem Gebiet des Mentaltrainings zu spezialisieren, wofür...

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